BT-Drucksache 16/1956

Übersicht 3 über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht

Vom 26. Juni 2006


Deutscher Bundestag Drucksache 16/1956
16. Wahlperiode 26. 06. 2006

Beschlussempfehlung
des Rechtsausschusses (6. Ausschuss)

Übersicht 3

über die dem Deutschen Bundestag zugeleiteten
Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht

Der Bundestag wolle beschließen,

von einer Äußerung oder einem Verfahrensbeitritt zu den in der anliegenden
Übersicht aufgeführten Streitsachen vor dem Bundesverfassungsgericht abzu-
sehen.

Berlin, den 22. Juni 2006

Der Rechtsausschuss

Andreas Schmidt (Mülheim)
Vorsitzender

Drucksache 16/1956 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
Lfd.
Nr.

Az. BVerfG Art Gegenstand

16/25 1 BvR 538/06 Verfassungs-
beschwerde

des Herrn Dr. W. W., Potsdam
gegen a) den Beschluss des Landgerichts Potsdam

vom 27. Januar 2006 – 24 Qs 165/05 -,
b) den Beschluss des Amtsgerichts Potsdam vom

31. August 2005 - 78 Gs 738/05 -

betr.: Verletzung des Beschwerdeführers in seinen
Grundrechten aus Art. 5 Abs. 1 S. 2 GG im Rahmen der
Auslegung des § 353 b StGB und durch Anordnung einer
Durchsuchung ausschließlich zur Ermittlung eines
Informanten

16/26 1 BvL 5/03 Aussetzungs- und
Vorlagebeschluss

Verfassungsrechtliche Prüfung

von § 27 a Abs. 1 Nr. 3 und 4 SGB V i.d.F. des Art. 2 Nr. 2
KOVAnpG 1990, wonach ein Anspruch auf Versorgung
mit medizinischen Maßnahmen zur Herbeiführung einer
Schwangerschaft (künstliche Befruchtung) nach dem
Recht der gesetzlichen Krankenversicherung
ausschließlich auf Personen beschränkt ist, die
miteinander verheiratet sind (§ 27 a Abs. 1 Nr. 3 SGB V)
und ausschließlich von Ehegatten Ei- und Samenzellen
verwendet werden dürfen (§ 27 a Abs. 1 Nr. 4 SGB V)

- Aussetzungs- und Vorlagebeschluss des

Sozialgerichts Leipzig vom 28. März 2003 – S 8 KR
87/02 -

16/27 2 BvR 38/06

Verfassungs-
beschwerde

der Frau M. Y. B., Görwihl
gegen a) den Beschluss des Oberlandesgerichts

Karlsruhe
vom 6. Dezember 2005 – 2 Ss 215/05 -,

b) das Urteil des Amtsgerichts Waldshut-Tiengen
vom 11. April 2005 – 5 Cs 23 Js 10571/04 –
betr.: transnationale Geltung des ne bis in idem-
Grundsatzes (Art. 103 Abs. 3 GG) und Verletzung durch
zweimalige Bestrafung wegen einer Trunkenheitsfahrt
sowohl in der Schweiz als auch in Deutschland sowie
Verstoß gegen Art. 1 Abs. 1 und Art. 2 Abs. 1 GG

16/28 2 BvR
1447/05

Verfassungs-
beschwerde

des Herrn H. H., Berlin

gegen den Beschluss des Brandenburgischen
Oberlandesgerichts vom 25. Juli 2005 – 1 Ss 63/05 –

betr.: Verstoß gegen Art. 101 Abs. 1 Satz 2 ; 3 Abs. 1; 103
Abs. 1 GG sowie gegen das Recht auf ein faires
Verfahren aus Art. 20 Abs. 3 GG i.V.m. Art. 6 EMRK bei
Anwendung des § 354 Abs. 1a Satz 1 StPO und
Aufrechterhaltung des Strafmaßes durch das
Revisionsgericht trotz Fehlern beim Schuldspruch

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 3 – Drucksache 16/1956

Lfd.
Nr.

Az. BVerfG Art Gegenstand

16/29 2 BvR 136/05 Verfassungs-
beschwerde

des Herrn G. P. M., Montecito

gegen den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 2.
Dezember 2004 – 3 StR 273/04 –

betr.: Verstoß des Revisionsgerichts gegen Art. 101 Abs.
1 Satz 2 GG bei Anwendung des § 354 Abs. 1a Satz 1
StPO und Änderung des Schuldspruchs sowie
gleichzeitiger Rechtsfolgeentscheidung (Neufestsetzung
der Strafe)

16/30 2 BvF 1/06 Antrag Verfassungsrechtliche Prüfung,

ob § 11 des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen
Bund und Ländern (Finanzausgleichsgesetz – FAG) vom
20. Dezember 2001 (BG Bl. I S. 3955), zuletzt geändert
durch Art. 4 Abs. 21 des Gesetzes vom 22. September
2005 (BGBl I S. 2809), mit Art. 107 Abs. 2 Satz 3 GG
unvereinbar ist, soweit der Freien und Hansestadt Bremen
nicht für die Jahre ab 2005 zum Zwecke der
Haushaltssanierung Sonderbedarfs-
Bundesergänzungszuweisungen gewährt werden.

Antragsteller: Senat der Freien und Hansestadt Bremen

16/31 2 BvR 556/04 Verfassungs-
beschwerde

des Herrn P.S., München

gegen a) den Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts

vom 11. Februar 2004 – BVerwG 2 B 45.03 -,
b) den Beschluss des Bayerischen

Verwaltungsgerichtshofs vom 18. Juni 2003 – 3
BV 02.1374 -,

c) das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts
München vom 16. April 2002 – M 5 K 01.3210 -,

d) das Unterlassen des Gesetzgebers, einen
Ausgleich für amtsrelevante regionale
Unterschiede in den Lebenshaltungskosten zu
schaffen.
betr.: Verletzung von Art. 33 Abs. 3 GG, weil bei der
Beamtenbesoldung keine Ausgleichsregelung für
amtsrelevante regionale Unterschiede der
Lebenshaltungskosten existiert, von Art. 3 Abs. 1 GG und
von Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG (wegen Verletzung der
Vorlagepflicht nach Art. 100 Abs. 1 GG)

16/32 1 BvR 809/06 Verfassungs-
beschwerde

des ZDF, Mainz

gegen Artikel 6 Nummer 2 Buchstabe a) und Nummer 4
des Achten Staatsvertrages zur Änderung

16/29 2 BvR 136/05 Verfassungs-
beschwerde

des Herrn G. P. M., Montecito

gegen den Beschluss des Bundesgerichtshofs vom 2.
Dezember 2004 – 3 StR 273/04 –

betr.: Verstoß des Revisionsgerichts gegen Art. 101 Abs.
1 Satz 2 GG bei Anwendung des § 354 Abs. 1a Satz 1
StPO und Änderung des Schuldspruchs sowie
gleichzeitiger Rechtsfolgeentscheidung (Neufestsetzung
der Strafe)

16/30 2 BvF 1/06 Antrag Verfassungsrechtliche Prüfung,

ob § 11 des Gesetzes über den Finanzausgleich zwischen
Bund und Ländern (Finanzausgleichsgesetz – FAG) vom
20. Dezember 2001 (BG Bl. I S. 3955), zuletzt geändert
durch Art. 4 Abs. 21 des Gesetzes vom 22. September
2005 (BGBl I S. 2809), mit Art. 107 Abs. 2 Satz 3 GG
unvereinbar ist, soweit der Freien und Hansestadt Bremen
nicht für die Jahre ab 2005 zum Zwecke der
Haushaltssanierung Sonderbedarfs-
Bundesergänzungszuweisungen gewährt werden.

Antragsteller: Senat der Freien und Hansestadt Bremen

16/31 2 BvR 556/04 Verfassungs-
beschwerde

des Herrn P.S., München

gegen a) den Beschluss des Bundesverwaltungsgerichts

vom 11. Februar 2004 – BVerwG 2 B 45.03 -,
b) den Beschluss des Bayerischen

Verwaltungsgerichtshofs vom 18. Juni 2003 – 3
BV 02.1374 -,

c) das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts
München vom 16. April 2002 – M 5 K 01.3210 -,

d) das Unterlassen des Gesetzgebers, einen
Ausgleich für amtsrelevante regionale
Unterschiede in den Lebenshaltungskosten zu
schaffen.
betr.: Verletzung von Art. 33 Abs. 3 GG, weil bei der
Beamtenbesoldung keine Ausgleichsregelung für
amtsrelevante regionale Unterschiede der
Lebenshaltungskosten existiert, von Art. 3 Abs. 1 GG und
von Art. 101 Abs. 1 S. 2 GG (wegen Verletzung der
Vorlagepflicht nach Art. 100 Abs. 1 GG)

16/32 1 BvR 809/06 Verfassungs-
beschwerde

des ZDF, Mainz

gegen Artikel 6 Nummer 2 Buchstabe a) und Nummer 4
des Achten Staatsvertrages zur Änderung

Drucksache 16/1956 – 4 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode

Lfd.
Nr.

Az. BVerfG Art Gegenstand

rundfunkrechtlicher Staatsverträge (Achter
Rundfunkänderungsstaatsvertrag) vom 8. bis 15. Oktober
2004 in Verbindung mit den Zustimmungsgesetzen und
Zustimmungsbeschlüssen der Länder.
betr.: Verletzung des Beschwerdeführers in seinem
Grundrecht auf Rundfunkfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2
GG

16/33 1 BvR
2270/05

Verfassungs-
beschwerde

des
1. Bayerischen Rundfunks, München,
2. Hessischen Rundfunks, Frankfurt,
3. Norddeutschen Rundfunks, Hamburg,
4. Mitteldeutschen Rundfunks, Leipzig
5. Rundfunks Berlin-Brandenburg, Potsdam-

Babelsberg,
6. Radios Bremen., Bremen,
7. Saarländischen Rundfunks, Saarbrücken,
8. Südwestrundfunks, Stuttgart,
9. Westdeutschen Rundfunks, Köln.
gegen Artikel 6 Nummer 2 Buchstabe a) und Nummer 4
des Achten Staatsvertrages zur Änderung
rundfunkrechtlicher Staatsverträge (Achter
Rundfunkänderungsstaatsvertrag) vom 8. bis 15. Oktober
2004 in Verbindung mit den Zustimmungsgesetzen und
Zustimmungsbeschlüssen der Länder.

betr.: Verletzung der Beschwerdeführer in ihrem
Grundrecht auf Rundfunkfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2
GG

16/34 1 BvR 830/06 Verfassungs-
beschwerde

des Deutschlandradios, Köln,

gegen Artikel 6 Nummer 2 Buchstabe a) und Nummer 4
des Achten Staatsvertrages zur Änderung
rundfunkrechtlicher Staatsverträge (Achter
Rundfunkänderungsstaatsvertrag) vom 8. bis 15. Oktober
2004 in Verbindung mit den Zustimmungsgesetzen und
Zustimmungsbeschlüssen der Länder.

betr.: Verletzung des Beschwerdeführers in seinem
Grundrecht auf Rundfunkfreiheit aus Art. 5 Abs. 1 Satz 2
GG
16/35 2 BvF 4/05 Anträge Verfahren über die Anträge

festzustellen, § 19 Abs. 1 des Gesetzes zur Regelung der
Rechtsverhältnisse des Reichsvermögens und der
preußischen Beteiligungen (Reichsvermögen-Gesetz)
vom 16. Mai 1961 (BGBl I S. 597) sei unvereinbar mit Art.
134 Abs. 3 und 4 GG und mit Wirkung jedenfalls ab Juni
2005 nichtig mit der Maßgabe, dass an die Stelle des

Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode – 5 – Drucksache 16/1956

Lfd.
Nr.

Az. BVerfG Art Gegenstand

im § 5 Abs. 1 Satz 2 und 3, Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 und Abs.
4 Satz 1 RVermG genannten Zeitpunkts für das Land
Berlin der Tag tritt, an dem das Bundesverfassungsgericht
den § 19 Abs. 1 RVermG für verfassungswidrig erklärt,

hilfsweise, die Unvereinbarkeit des § 19 Abs. 1 Satz 1
RVermG mit Art. 134 Abs. 3 GG festzustellen und den
Bund zu verpflichten, § 5 RVermG binnen einer vom
Gericht zu bestimmenden Frist durch eine „besondere
Regelung“ im Sinne des § 19 Abs. 1 Satz 2 RVermG auch
für Berlin in Geltung zu setzen,

weiter hilfsweise, den Bund zum Erlass einer „besonderen
Regelung“ im Sinne des § 19 Abs. 1 Satz 2 RVermG zu
verpflichten, die auch für das Land Berlin eine
Rückerstattung des in seinem Westteil gelegenen so
genannten „Rückfallvermögens“ vorsieht und die Art. 134
Abs. 3 GG und dem entspricht, was der Bund den
anderen westdeutschen Ländern auf Grund des § 5
RVermG zurückerstattet hat,

Antragsteller: Senat von Berlin, vertreten durch den
Regierenden Bürgermeister von Berlin

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