BT-Drucksache 16/1363

Fotoausstellung "11 000 Kinder" in deutschen Bahnhöfen

Vom 28. April 2006


Deutscher Bundestag Drucksache 16/1363
16. Wahlperiode 28. 04. 2006

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke, Jan Korte, Dr. Gesine Lötzsch, Kersten Naumann
und der Fraktion DIE LINKE.

Fotoausstellung „11 000 Kinder“ in deutschen Bahnhöfen

Seit dem Jahr 2004 versucht die französische Initiative „Söhne und Töchter der
jüdischen Deportierten Frankreichs“ um Beate Klarsfeld, eine Ausstellung zur
Deportation von mehr als 11 000 jüdischen Kindern, die von Frankreich nach
Auschwitz deportiert wurden, in deutschen Bahnhöfen zu zeigen. Bis heute
verweigert die Deutsche Bahn AG (DB AG) mit umstrittenen Begründungen
die Präsentation der Ausstellung auf deutschen Bahnhöfen. Als Mehrheitsaktio-
när der Deutsche Bahn AG muss der Bund ein Interesse an der Aufarbeitung
und Dokumentation der Vergangenheit der Deutschen Bahn haben und dieses
Interesse auch nach außen dokumentieren.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie bewertet die Bundesregierung die Weigerung der Deutsche Bahn AG,
die Ausstellung „11 000 Kinder“ auf Bahnhöfen der DB AG zu präsentie-
ren?

2. Wie bewertet die Bundesregierung die von Seiten der Deutsche Bahn AG
vorgebrachten Begründungen für diese Weigerung, die Ausstellung sei aus
„finanziellen und sicherheitstechnischen“ Gründen nicht zu realisieren, vor
dem Hintergrund, dass andere Fotoausstellungen (z. B. „World Press Pho-
tos“) sehr wohl in Bahnhöfen der DB AG gezeigt werden?

3. Haben die vom Bund entsandten Mitglieder im Aufsichtsrat der Deutsche
Bahn AG sich für das Anliegen der Ausstellungsmacher eingesetzt,

a) wenn ja, wie und mit welchem Erfolg,

b) wenn nein, warum nicht?

4. Sind der Bundesregierung die zahlreichen Initiativen, die sich für die Prä-
sentation der Ausstellung einsetzen, bekannt, wie bewertet die Bundesregie-
rung diese Initiativen, und gedenkt sie, solche Initiativen zu unterstützen?

5. Plant die Bundesregierung angesichts zahlreicher Aufforderungen auch von
politischer Seite (z. B. aktuell im Saarland) und vom Zentralrat der Juden in
Deutschland im Sinne der Ausstellungsmacher aktiv zu werden,

a) wenn ja, wie,

b) wenn nein, warum nicht?

Berlin, den 25. April 2006

Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion

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