BT-Drucksache 16/12507

Maßnahmen zur Rauchentwöhnung

Vom 26. März 2009


Deutscher Bundestag Drucksache 16/12507
16. Wahlperiode 26. 03. 2009

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Birgitt Bender, Dr. Harald Terpe, Elisabeth Scharfenberg,
Markus Kurth und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Maßnahmen zur Rauchentwöhnung

Rauchen stellt in der Bundesrepublik Deutschland das größte vermeidbare
Gesundheitsrisiko dar. Neben der Prävention der Nikotinabhängigkeit, ist die
Stärkung von Rauchentwöhnungsprogrammen in diesem Zusammenhang
Gegenstand gesundheitspolitischer Diskussionen. Fragen zur Kostenübernahme
von Therapien, der ärztlichen Beratung oder der Therapiewirksamkeit werden
diskutiert. Einen zentralen Ansatz der Rauchentwöhnung bilden begleitende
Rauchentwöhnungskurse. Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
(BZgA) bietet solche unterstützende Kursangebote in Form des „Rauchfrei“-
Programms an. Die medikamentöse Therapie stellt eine weitere Möglichkeit
dar, Bürgerinnen und Bürgern bei ihrem Versuch der Rauchentwöhnung zu
helfen.

Verbraucherinformationen des „IQWiG“ (Institut für Qualität und Wirtschaft-
lichkeit im Gesundheitswesen), Publikationen der Stiftung Warentest (Hand-
buch Selbstmedikation) und die Kosten-Nutzen-Untersuchungen des engli-
schen Instituts NICE (National Institute für Clinical Excellence) unterstützen
diesen Ansatz.

In der Bundesrepublik Deutschland ist ein sehr heterogenes und für rauchent-
wöhnungswillige Frauen und Männer schwer durchsichtiges Angebot an
Rauchentwöhnungsangeboten zu verzeichnen. Bei vielen Angeboten kann
nicht von einer evidenzbasierten Rauchentwöhnungsstrategie ausgegangen
werden.

Gerade die Folgekosten des Rauchens von 19,4 Mrd. Euro (2002) (Studie:
S. Neubauer, 2004, „Wirtschaftliche und gesundheitliche Aspekte des Zigaret-
tenrauchens in Deutschland und Folgen einer Tabakkontrollpolitik“. Erstellt im
Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG), GSF-Forschungs-
zentrum für Umwelt und Gesundheit) verdeutlichen das Gewicht und die
Bedeutung, die einer qualifizierten und evidenzbasierten Rauchentwöhnung
beigemessen werden muss.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Welche Evaluationsmaßnahmen sehen die Rauchentwöhnungskurse des

„Rauchfrei-Programms“ der BZgA vor, und welche Ergebnisse (wie z. B.:
Erfolgs- und Rückfallquoten) liegen zu diesen Kursen vor?

2. Welche weiteren Strategien verfolgen die BZgA und das BMG im Bereich
der Rauchprävention und Rauchentwöhnung?

Drucksache 16/12507 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
3. Welche Konzepte werden bei den in der Bundesrepublik Deutschland ange-
botenen Rauchentwöhnungskursen verfolgt?

a) Wie sehen dabei die typischen Zugangswege aus?

b) Wie bewertet die Bundesregierung diese Angebote?

4. Welche Daten zu der Effizienz sowie zu den Erfolgs- und Rückfallquoten
unterschiedlicher Therapieformen (insbesondere verhaltensbezogener,
modularer und medikamentöser Ansatz) im Bereich der Rauchentwöh-
nung liegen der Bundesregierung vor?

5. Wie schätzt die Bundesregierung im Vergleich verhaltensbezogene Ansätze,
modulare Rauchentwöhnungskonzepte sowie rein medikamentöse Rauch-
entwöhnungen ein?

Sind dabei eindeutig effektivere bzw. weniger oder nicht effektive Konzepte
zu identifizieren, und welche Schlüsse zieht die Bundesregierung entspre-
chend daraus?

6. Welche Angebote der Rauchentwöhnung werden derzeit durch die gesetz-
lichen und privaten Krankenkassen finanziert, und welchen Umfang nehmen
sie ein?

7. Wie bewertet die Bundesregierung Anstrengungen zur Rauchentwöhnung
im Vergleich zu Ansätzen, die präventiv ansetzen und den Einstieg ins Rau-
chen zu verhindern suchen?

Berlin, den 26. März 2009

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion

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