Vom 17. März 2005
Deutscher Bundestag Drucksache 15/5145
15. Wahlperiode 17. 03. 2005
Beschlussempfehlung und Bericht
des Auswärtigen Ausschusses (3. Ausschuss)
zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung
– Drucksachen 15/4605, 15/4701 Nr. 1.5 –
Bericht über die Entwicklung eines deutsch-koreanischen
Jugendaustauschs unter Einbeziehung beider koreanischer Staaten
A. Problem
Seit der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und
Korea am 26. November 1883 durch die Unterzeichnung eines ersten Handels-,
Freundschafts- und Schifffahrtsvertrages pflegen beide Länder freundschaft-
liche Beziehungen. Nach dem Zweiten Weltkrieg und dem Korea-Krieg hat das
gemeinsame Schicksal der Teilung das gegenseitige Verständnis zwischen den
freien Teilen Deutschlands und Koreas wachsen lassen. Zwischen der ehema-
ligen DDR und Nordkorea wurde ein „enges sozialistisches Bruderverhältnis“
begründet, das vielen Nordkoreanern eine deutsche Sprach-, Universitäts- und
Berufsausbildung in der ehemaligen DDR beschert hat. Derzeit unterhält die
Bundesrepublik Deutschland enge politische, wirtschaftliche und kulturelle Be-
ziehungen zur Republik Korea (Südkorea). Die seit dem Jahr 2001 bestehenden
diplomatischen Beziehungen der Bundesrepublik Deutschland zur Demokrati-
schen Volksrepublik Korea (Nordkorea) sind aufgrund der starken Abschottung
des Landes stark eingeschränkt und durch die nordkoreanische Nuklearfrage er-
heblich belastet.
Angesichts der Spaltung der koreanischen Halbinsel kommt Deutschland und
Europa eine besondere Rolle zu, da sie ihre Teilung 1989/1990 friedlich über-
winden konnten. Durch einen intensiven Jugendaustausch können auch die
nachwachsenden Generationen ihren Beitrag zu Frieden, Stabilität und Freiheit
auf der koreanischen Halbinsel leisten. Junge Deutsche können in beiden Staa-
ten Koreas als Botschafter eines ehemals geteilten und friedlich wiedervereinten
Landes auftreten. Neben der Zahl von derzeit rund 5 400 in Deutschland studie-
renden jungen Südkoreanern ist auch ein verstärkter Schüleraustausch zwischen
der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Korea denkbar. Aber auch
junge Nordkoreaner können durch Aufenthalte in Deutschland erworbene Er-
fahrungen mit Demokratie und Freiheit ins eigene Land tragen.
Vor diesem Hintergrund gebietet das Korea-Jahr 2005 aus Sicht des Deutschen
Bundestages, dass die Bundesregierung sich mit Nachdruck um eine Intensivie-
rung des deutsch-koreanischen Jugendaustauschs unter Berücksichtigung beider
koreanischer Staaten bemüht.
Drucksache 15/5145 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
B. Lösung
Einstimmige Annahme einer Entschließung
C. Alternativen
Keine
D. Kosten
Keine
Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 3 – Drucksache 15/5145
Beschlussempfehlung
Der Bundestag wolle beschließen,
in Kenntnis der Unterrichtung auf Drucksache 15/4605 folgende Entschließung
anzunehmen:
Der Deutsche Bundestag bittet die Bundesregierung,
angesichts des Korea-Jahres 2005 Maßnahmen zur Intensivierung des deutsch-
koreanischen Jugendaustauschs unter Einbeziehung beider koreanischer Staaten
zu ergreifen.
Berlin, den 16. März 2005
Der Auswärtige Ausschuss
Volker Rühe
Vorsitzender
Johannes Pflug
Berichterstatter
Dr. Klaus Rose
Berichterstatter
Fritz Kuhn
Berichterstatter
Dr. Werner Hoyer
Berichterstatter
Drucksache 15/5145 – 4 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
Bericht der Abgeordneten Johannes Pflug, Dr. Klaus Rose, Fritz Kuhn und
Dr. Werner Hoyer
I.
Der Deutsche Bundestag hat die vorliegende Unterrichtung
auf Drucksache 15/4605 gemäß § 80 Abs. 3 GO-BT am
21. Januar 2005 an den Auswärtigen Ausschuss zur feder-
führenden Beratung sowie an den Ausschuss für Familie,
Senioren, Frauen und Jugend und an den Ausschuss für
Kultur und Medien zur Mitberatung überwiesen.
II.
DerAusschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend
hat die Unterrichtung in seiner 53. Sitzung am 16.März 2005
beraten und empfiehlt Kenntnisnahme.
Der Ausschuss für Kultur und Medien hat die Unterrich-
tung in seiner 52. Sitzung am 9. März 2005 beraten und emp-
fiehlt Kenntnisnahme.
III.
Der Auswärtige Ausschuss nimmt in seiner 60. Sitzung am
16. März 2005 die Unterrichtung auf Drucksache 15/4605
einstimmig zur Kenntnis und bittet die Bundesregierung,
angesichts des Korea-Jahres 2005 Maßnahmen zur Inten-
sivierung des deutsch-koreanischen Jugendaustauschs unter
Einbeziehung beider koreanischer Staaten zu ergreifen.
Berlin, den 16. März 2005
Johannes Pflug
Berichterstatter
Dr. Klaus Rose
Berichterstatter
Fritz Kuhn
Berichterstatter
Dr. Werner Hoyer
Berichterstatter