BT-Drucksache 14/8159

Regelungen zum Umgang mit Tumorgewebe

Vom 30. Januar 2002


Deutscher Bundestag Drucksache 14/8159
14. Wahlperiode 30. 01. 2002

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Detlef Parr, Dr. Dieter Thomae, Dr. Irmgard Schwaetzer,
Hildebrecht Braun (Augsburg), Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Jörg van
Essen, Hans-Michael Goldmann, Dr. Karlheinz Guttmacher, Klaus Haupt,
Dr. Helmut Haussmann, Ulrich Heinrich, Walter Hirche, Birgit Homburger,
Dr. Werner Hoyer, Ulrich Irmer, Dr. Heinrich L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen
Koppelin, Ina Lenke, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, Dirk Niebel, Günther
Friedrich Nolting, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Cornelia Pieper, Dr. Edzard
Schmidt-Jortzig, Marita Sehn, Dr. Hermann Otto Solms, Carl-Ludwig Thiele,
Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der FDP

Regelungen zum Umgang mit Tumorgewebe

1. Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass die gesetzlichen Rahmen-
bedingungen für Pathologen und pathologische Institute bezüglich des
Datenschutzes, der Aufbewahrungspflichten und der Aufklärungspflichten
des Patienten im Vorfeld des Behandlungsvertrages ausreichend sind und
den Fortschritten in der molekulargenetischen Tumorforschung ausreichend
Rechnung tragen?

2. Gibt es in der Mammapathologie eine flächendeckende Qualitätssicherung
mit für alle Kliniken verbindlichen Standards und Leitlinien bei der histo-
pathologischen Aufarbeitung des Mammakarzinoms mit ausreichender
Sicherheit für die Patientinnen?

3. Wie sehen die gesetzlichen Regelungen für Art und Dauer der Aufbewah-
rung von Tumormaterial in anderen europäischen Ländern z. B. in Italien,
England, Spanien, Schweden, Dänemark, Norwegen, Belgien, Holland und
der Schweiz aus?

4. Gibt es Bestrebungen, den Umgang mit Tumormaterial in Europa zu harmo-
nisieren und ist die Bundesregierung bereit, sich hierfür einzusetzen?

5. Hält die Bundesregierung Fragen zu Eigentum, Vernichtung, Aufbewah-
rung, Dauer und Art der Aufbewahrung von Tumorgewebe in den Patienten-
Aufklärungsbögen für sinnvoll?

6. Hält die Bundesregierung die Möglichkeit besonderer vertraglicher Verein-
barungen für abweichende Aufbewahrungswünsche oder Verfügungen in
den Aufklärungsbögen für notwendig?

7. Hält die Bundesregierung eine Änderung im Bereich der Schadenersatzan-
sprüche z. B. von Patientinnen, deren Tumorblöcke ohne ihr Wissen ver-
liehen und möglicherweise für immer verloren gegangen sind, für erforder-
lich?

Drucksache 14/8159 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
8. Ist die Bundesregierung der Auffassung, dass die Stellung der Patientinnen
im Hinblick auf die Weitergabe des eigenen Tumormaterials an klinisch
forschende Ärzte gestärkt werden müsste vor dem Hintergrund, dass viele
Pathologen sich weigern, dieses Gewebe für wichtige translationelle For-
schung zur Verfügung zu stellen?

Berlin, den 30. Januar 2002
Detlef Parr
Dr. Dieter Thomae
Dr. Irmgard Schwaetzer
Hildebrecht Braun (Augsburg)
Rainer Brüderle
Ernst Burgbacher
Jörg van Essen
Hans-Michael Goldmann
Dr. Karlheinz Guttmacher
Klaus Haupt
Dr. Helmut Haussmann
Ulrich Heinrich
Walter Hirche
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Ulrich Irmer
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Ina Lenke
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Cornelia Pieper
Dr. Edzard Schmidt-Jortzig
Marita Sehn
Dr. Hermann Otto Solms
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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