BT-Drucksache 14/6405

Franckesche Stiftungen als Sitz der Bundeskulturstiftung

Vom 20. Juni 2001


Deutscher Bundestag Drucksache 14/6405
14. Wahlperiode 20. 06. 2001

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Cornelia Pieper, Hans-Joachim Otto (Frankfurt), Ina Albowitz,
Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Rainer Brüderle, Jörg van Essen, Rainer Funke, Klaus
Haupt, Ulrich Heinrich, Walter Hirche, Birgit Homburger, Ulrich Irmer, Dr. Heinrich
L. Kolb, Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
Dirk Niebel, Günther Friedrich Nolting, Gerhard Schüßler, Dr. Irmgard Schwaetzer,
Dr. Hermann Otto Solms, Carl-Ludwig Thiele, Dr. Wolfgang Gerhardt und der
Fraktion der F.D.P.

Franckesche Stiftungen als Sitz der Bundeskulturstiftung

Die Errichtung der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale geht auf ein
Privileg des brandenburgischen Kurfürsten und späteren preußischen Königs
Friedrich I. aus dem Jahr 1698 zurück. Aus kleinsten Anfängen, einem Waisen-
haus, einem Freitisch für Studenten, einer Armen- und Bürgerschule sowie
einem Pädagogium schufen ihr Gründer August Hermann Francke und seine
Nachfolger in der Leitung ein weltweit anerkanntes Bildungszentrum in
Deutschland.

Die Einrichtung, die 1946 ihre rechtliche Selbständigkeit verloren hatte und der
Martin-Luther-Universität Halle eingegliedert worden war, konnte im Septem-
ber 1991 als Stiftung des öffentlichen Rechts wiedererrichtet werden. Im Jahr
1998 konnten die Franckeschen Stiftungen ihr dreihundertjähriges Bestehen
feiern.

Im Zusammenhang mit dem Beschluss des Bundeskabinetts zur Errichtung ei-
ner Bundeskulturstiftung am 13. Juni 2001 wurde in der Presse berichtet, Bun-
deskanzler Gerhard Schröder unterstütze den von Günter Grass geäußerten
Vorschlag, diese Stiftung in Halle anzusiedeln.

Dazu fragen wir die Bundesregierung:

1. Wie steht die Bundesregierung zu dem Vorschlag, die Bundeskulturstiftung
oder eine zukünftige Nationalstiftung in Halle anzusiedeln?

Inwieweit werden die Franckeschen Stiftungen als potentieller Sitz bei der-
artigen Überlegungen Berücksichtigung finden?

2. Was unternimmt die Bundesregierung, eine Aufnahme des Bauensembles
der Franckeschen Stiftungen, das seit 1999 auf der deutschen Vorschlags-
liste für das UNESCO-Weltkulturerbe steht, in das Weltkulturerbe zu forcie-
ren?

Drucksache 14/6405 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
3. Inwieweit wird sich die Bundesregierung weiterhin an der Sicherung und
Wiederherstellung des Bauensembles finanziell beteiligen, beziehungsweise
ihr Engagement in dieser Hinsicht verstärken?

Berlin, den 19. Juni 2001

Cornelia Pieper
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Ina Albowitz
Dr. Edzard Schmidt-Jortzig
Rainer Brüderle
Jörg van Essen
Rainer Funke
Klaus Haupt
Ulrich Heinrich
Walter Hirche
Birgit Homburger
Ulrich Irmer
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Gerhard Schüßler
Dr. Irmgard Schwaetzer
Dr. Hermann Otto Solms
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion der F.D.P.

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