Vom 5. April 2001
Deutscher Bundestag
Drucksache
14/
5828
14. Wahlperiode
05. 04. 2001
Änderungsantrag
der Abgeordneten Dr. Ilja Seifert, Monika Balt, Dr. Ruth Fuchs, Dr. Klaus Grehn,
Dr. Heidi Knake-Werner, Heidemarie Lüth, Pia Maier, Rosel Neuhäuser,
Christina Schenk und der Fraktion der PDS
zu der zweiten Beratung des Gesetzentwurfs der Fraktionen SPD
und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
– Drucksachen 14/5074, 14/5786 –
Entwurf eines Sozialgesetzbuchs – Neuntes Buch – (SGB IX)
Rehabilitation und Teilhabe behinderter Menschen
Der Bundestag wolle beschließen:
Artikel 15 (Änderung des Bundessozialhilfegesetzes) wird wie folgt geändert:
a) Nummer 1a wird wie folgt gefasst:
„1a. In § 3a (Vorrang der of fenen Hilfe) werden die Sätze 2 und 3 gestri-
chen.“
b) Die bisherige Nummer 1a wird zu Nummer 1b.
Berlin, den 5. April 2001
Dr. Ilja Seifert
Monika Balt
Dr. Ruth Fuchs
Dr. Klaus Grehn
Dr. Heidi Knake-Werner
Heidemarie Lüth
Pia Maier
Rosel Neuhäuser
Christina Schenk
Roland Claus und Fraktion
Drucksache
14/
5828
– 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
Begründung
Gerade Satz 1 ist für flexible Leistungen der o fenen Hilfe mit dem Ziel der Be-
teiligung und eigenverantwortlichen Gestaltung der Lebensumstände behinder-
ter Menschen bedeutsam. Denn damit wird den Intensionen des Eckpunktes 9
der Koalitionsarbeitsgruppe gefolgt, den Grundsatz „ambulant vor stationär“
nach Möglichkeit umzusetzen.
Die Sätze 2 und 3 des § 3a in der aktuellen Fassung wurden 1996 zur Klarstel-
lung der eingeschränkten Hilfeleistung ergänzt. Sie eröffnen trotz der Prüfklau-
sel in Satz 3 eher noch die Möglichkeit der Heimeinweisung und würden Leis-
tungsverbesserungen durch den § 40a BSHG in Artikel 15 entgegenlaufen.
Durch § 40a BSHG in Artikel 15 SGB IX in Korrespondenz mit § 43a SGB XI
reicht Satz 1 von § 3a zur Regelung aus.