BT-Drucksache 14/4319

Ausfuhrkontrollpolitik der Bundesregierung

Vom 11. Oktober 2000


Deutscher Bundestag Drucksache 14/4319
14. Wahlperiode 11. 10. 2000

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Rainer Brüderle, Hildebrecht Braun (Augsburg),
Ernst Burgbacher, Jörg van Essen, Horst Friedrich (Bayreuth), Rainer Funke,
Hans-Michael Goldmann, Joachim Günther (Plauen), Dr. Karlheinz Guttmacher,
Klaus Haupt, Dr. Helmut Haussmann, Ulrich Heinrich, Walter Hirche,
Birgit Homburger, Dr. Werner Hoyer, Ulrich Irmer, Dr. Heinrich L. Kolb,
Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger,
Dirk Niebel, Günther Friedrich Nolting, Detlef Parr, Dr. Edzard Schmidt-Jortzig,
Gerhard Schüßler, Carl-Ludwig Thiele, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion
der F.D.P.

Ausfuhrkontrollpolitik der Bundesregierung

Die Bundesregierung hat die Ausfuhr einer Anlage zur Produktion von Muni-
tion in die Türkei gebilligt.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Inwiefern ist die Lieferung einer Anlage zur Produktion von Munition im
Grundsatz nicht geeignet, zur internen Repression im Sinne des EU-Verhal-
tenskodex für Waffenausfuhren missbraucht zu werden?

2. Aus welchen Gründen hält die Bundesregierung im Falle des Exportes der
Anlage zur Produktion von Munition in die Türkei eine Beschränkung aus
besonderen politischen Gründen im Einzelfall bei Ausfuhren in die NATO-
Länder im Sinne der „Politischen Grundsätze über den Export von Kriegs-
waffen und Rüstungsgütern“, Teil II, Satz 1 Nr. 2, nicht für gegeben?

3. Auf welche konkreten Vorbescheide der alten Bundesregierung stützt sich
die neue Bundesregierung bei ihrer positiven Entscheidung zum Export der
Munitionsfabrik in die Türkei?

4. Warum gilt dann nicht der generelle Vorbehalt der Änderung politischer Ver-
hältnisse, wenn es konkrete Vorbescheide geben sollte?

5. Hat es bereits Ankündigungen der betroffenen Unternehmen gegeben, ggf.
aufgrund vorliegender positiver Vorbescheide Regressansprüche gegen die
Bundesrepublik Deutschland geltend zu machen?

6. Hat die Bundesregierung geprüft, ob Klagen der betroffenen Unternehmen
auf Entschädigung bei Vorliegen eines positiven Vorbescheides nach Kriegs-
waffenkontrollgesetz begründete Aussicht auf Erfolg haben?

Drucksache 14/4319 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
7. Hat die Bundesregierung nach Verabschiedung ihrer „Politischen Grund-
sätze über den Export von Kriegswaffen und sonstigen Rüstungsgütern“ im
Januar 2000 im Falle der Ausfuhr der Munitionsfabrik Nachverhandlungen
mit der Türkei in dieser Sache geführt?

Berlin, den 10. Oktober 2000

Rainer Brüderle
Hildebrecht Braun (Augsburg)
Ernst Burgbacher
Jörg van Essen
Horst Friedrich (Bayreuth)
Rainer Funke
Hans-Michael Goldmann
Joachim Günther (Plauen)
Dr. Karlheinz Guttmacher
Klaus Haupt
Dr. Helmut Haussmann
Ulrich Heinrich
Walter Hirche
Birgit Homburger
Dr. Werner Hoyer
Ulrich Irmer
Dr. Heinrich L. Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Sabine Leutheusser-Schnarrenberger
Dirk Niebel
Günther Friedrich Nolting
Detlef Parr
Dr. Edzard Schmidt-Jortzig
Gerhard Schüßler
Carl-Ludwig Thiele
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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