BT-Drucksache 14/3811

Deutscher Wissenschaftspreis

Vom 5. Juli 2000


Deutscher Bundestag Drucksache 14/3811
14. Wahlperiode 05. 07. 2000

Antrag
der Abgeordneten Ulrike Flach, Cornelia Pieper, Birgit Homburger, Horst Friedrich
(Bayreuth), Rainer Brüderle, Ernst Burgbacher, Jörg van Essen, Hans-Michael
Goldmann, Dr. Karlheinz Guttmacher, Klaus Haupt, Dr. Helmut Haussmann,
Ulrich Heinrich, Dr. Werner Hoyer, Ulrich Irmer, Dr. Heinrich Leonhard Kolb,
Gudrun Kopp, Jürgen Koppelin, Günther Friedrich Nolting, Hans-Joachim Otto
(Frankfurt), Detlef Parr, Dr. Irmgard Schwaetzer, Marita Sehn, Dr. Hermann Otto
Solms, Carl-Ludwig Thiele, Jürgen Türk, Dr. Wolfgang Gerhardt und der Fraktion
der F.D.P.

Deutscher Wissenschaftspreis

Der Bundestag wolle beschließen:

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, gemeinsam mit den
Bundesländern einen Deutschen Wissenschaftspreis einzurichten. Der Preis soll
jährlich für wissenschaftliche Spitzenleistungen in naturwissenschaftlichen,
technischen, geistes- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachbereichen verlie-
hen werden.

Berlin, den 4. Juli 2000

Begründung

Wissenschaftliche Höchstleistungen werden in Deutschland gesellschaftlich
weniger anerkannt als in vergleichbaren Industriestaaten. Ziel des Antrages ist

Ulrike Flach
Cornelia Pieper
Birgit Homburger
Horst Friedrich (Bayreuth)
Rainer Brüderle
Ernst Burgbacher
Jörg van Essen
Hans-Michael Goldmann
Dr. Karlheinz Guttmacher
Klaus Haupt
Dr. Helmut Haussmann
Ulrich Heinrich
Dr. Werner Hoyer

Ulrich Irmer
Dr. Heinrich Leonhard Kolb
Gudrun Kopp
Jürgen Koppelin
Günther Friedrich Nolting
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Detlef Parr
Dr. Irmgard Schwaetzer
Marita Sehn
Dr. Hermann Otto Solms
Carl-Ludwig Thiele
Jürgen Türk
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

Drucksache 14/3811 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
es, einen hoch dotierten Preis für Spitzenleistungen in Wissenschaft und For-
schung zu schaffen, der von Bund und Ländern finanziert und vom Bundesprä-
sidenten vergeben wird. Mit diesem Preis, der sich im Laufe der Zeit zu einem
„deutschen Nobelpreis“ entwickeln könnte, soll deutlich werden, dass Höchst-
leistungen in der Wissenschaft eine hohe Anerkennung in Staat und Gesell-
schaft haben. Einen entspechenden Vorschlag hat auch der Deutsche Hoch-
schulverband gemacht. Für die Preisverleihung soll es keine Rolle spielen, ob
die wissenschaftliche Leistung von deutschen oder ausländischen Wissen-
schaftlern erbracht worden ist. Die Leistung muss aber in Deutschland erbracht
worden sein, um zu demonstrieren, was der Wissenschaftsort Deutschland zu
leisten vermag.

Wissenschaftler und Forscher in Deutschland müssen oft unter schlechteren
Rahmenbedingungen arbeiten als z. B. ihre Kollegen in den USA. Dies betrifft
nicht nur die finanzielle Ausstattung, sondern auch die in Deutschland in Teilen
von Politik und Medien verbreitete Skepsis gegenüber Wissenschaft und Tech-
nik. Die Dienstrechtsreform der Bundesministerin für Bildung und Forschung,
Edelgard Bulmahn setzt ausschließlich auf materielle Anreize, um Höchstleis-
tungen in der Forschung hervorzubringen. Dagegen ist für viele Wissenschaftler
weniger das Geld als die gesellschaftliche Anerkennung ihrer Leistungen ent-
scheidend. Ein vom Bundespräsidenten mit großer Medienöffentlichkeit verlie-
hener Wissenschaftspreis könnte diesem Manko abhelfen.

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