BT-Drucksache 14/1752

Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses

Vom 6. Oktober 1999


Deutscher Bundestag Drucksache 14/1752
14. Wahlperiode 06. 10. 99

Antrag
der Abgeordneten Dr. Wolfgang Gerhardt, Dr. Günter Rexrodt,
Dr. Edzard Schmidt-Jortzig, Dr. Klaus Kinkel, Hans-Joachim Otto (Frankfurt),
Jörg van Essen, Rainer Funke, Dr. Max Stadler, Dr. Karlheinz Guttmacher,
Ulrich Heinrich, Walter Hirche, Jürgen Koppelin, Dr. Hermann Otto Solms
und der Fraktion der F.D.P.

Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses

Der Bundestag wolle beschließen:

1. Der Deutsche Bundestag befürwortet die Wiederherstellung des Schloss-
platzareals in Berlin-Mitte in seiner historischen Gestalt.

2. Das Berliner Stadtschloss wird in seinem äußeren Erscheinungsbild wieder
aufgebaut.

3. Der wieder errichtete Schlosskomplex soll der Öffentlichkeit zugänglich
sein und auch privat genutzt werden können.

4. Die Finanzierung des Wiederaufbaus erfolgt allein aus privaten Mitteln. Der
Bund stellt das Grundstück unter Einräumung eines Erbbaurechts kostenlos
den Investoren zur Verfügung.

5. Bundesregierung und das Land Berlin führen einen entsprechenden Investo-
renwettbewerb durch.

Berlin, den 5. Oktober 1999

Dr. Wolfgang Gerhardt
Dr. Günter Rexrodt
Dr. Edzard Schmidt-Jortzig
Dr. Klaus Kinkel
Hans-Joachim Otto (Frankfurt)
Jörg van Essen
Rainer Funke
Dr. Max Stadler
Dr. Karlheinz Guttmacher
Ulrich Heinrich
Walter Hirche
Jürgen Koppelin
Dr. Hermann Otto Solms und Fraktion

Drucksache 14/1752 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
Begründung

Die deutsche Hauptstadt Berlin hat durch Bomben im Krieg und Abrisswut in
der Nachkriegszeit schwere architektonische Verluste erlitten. Betroffen war
insbesondere das alte Zentrum, die „Linden“, die im Westen am Pariser Platz
mit dem Brandenburger Tor ihren Anfang nahmen und im Osten in den prächti-
gen Gebäuden der Museumsinsel und des Schlossplatzes mündeten. Dieser bil-
dete zugleich den städtebaulichen Abschluss der innerstädtischen Achse bis
zum Charlottenburger Schloss.

Das städtebauliche Herz Berlins, das Schloss des Hohenzollern, war zwar im
Krieg stark beschädigt worden. Sein Abriss durch das Ulbricht-Regime, der im
Jahre 1950 gegen internationalen Widerstand erfolgte, hinterließ eine offene
Wunde in der städtebaulichen bedeutendsten Anlage der Stadt, die nach der
Entfernung des DDR-Außenministeriums noch drastischer die Notwendigkeit
einer Rekonstruktion hervortreten ließ. Mit der Entscheidung des Berliner
Senats für den Wiederaufbau von Schinkels Bauakademie gegenüber der ehe-
maligen Schlossfreiheit und dem erst kürzlich erfolgten Zuschlag zur Rekon-
struktion des Kommandantur-Gebäudes am Beginn der Schlossbrücke an einen
privaten Investor ist der Wiederaufbau des Stadtschlosses aus städtebaulicher
Sicht als Kristallisationspunkt des gesamten Areals wünschenswert.

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