Bundesgerichtshof, Beschluss vom 30.06.2011, Az. III ZB 33/10

3. Zivilsenat | REWIS RS 2011, 5275

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Gegenstand

Verfahren zur gerichtlichen Bestellung von Vorstandsmitgliedern einer Stiftung: Verfahrensaussetzung nach Tod des Antragstellers


Tenor

Der Antrag auf Aussetzung des Verfahrens wird abgelehnt.

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 20. Zivilsenats des [X.] vom 27. Mai 2010 - 20 W 175/10 - wird auf Kosten der Erben als unzulässig verworfen.

Wert des [X.]: 3.000 €

Gründe

1

1. Nach § 21 Abs. 1 Satz 1 FamFG - die vom Verfahrensbevollmächtigten des verstorbenen Antragstellers in seinem Aussetzungsantrag in Bezug genommene Bestimmung des § 246 Abs. 1 Halbs. 2 ZPO ist nicht einschlägig - kann das Verfahren nur aus wichtigem Grunde ausgesetzt werden. Der Tod eines Beteiligten (hier des Antragstellers und Rechtsbeschwerdeführers) kann zwar dann als wichtiger Grund für eine Aussetzung angesehen werden, wenn das Verfahren in der Sache mit den Erben des verstorbenen Beteiligten fortzusetzen ist; die Aussetzung ist dann notwendig, bis die Erbfolge geklärt wurde. Dagegen kommt eine Aussetzung nicht in Betracht, wenn der Tod eines Beteiligten das Ende des Verfahrens herbeiführt, dem Verfahren insoweit der Gegenstand entzogen und dieses in der Hauptsache erledigt ist (vgl. nur [X.], [X.], § 21 FamFG Rn. 5). Letzteres ist hier der Fall. Mit dem Tod des Antragstellers und Rechtsbeschwerdeführers ist dessen Antragsbefugnis beziehungsweise Beteiligtenfähigkeit für das Notbestellungsverfahren (§ 86 Satz 1, § 29 [X.]) erloschen. Sie ist nicht auf den oder die Erben übergegangen. Denn die Rechtsstellung der [X.] wie die des Vorstands ist [X.] (vgl. nur [X.]/[X.], [X.], Neubearb. 2008, § 1922 Rn. 217 i.V.m. Rn. 156). Das Antragsverfahren ist damit mit dem Tode des Antragstellers erledigt. Die Ermittlung der Erbfolge ist für den weiteren Verfahrensablauf ohne Bedeutung. Demnach kommt auch eine Aussetzung aus wichtigem Grunde nicht in Betracht.

2

2. Aus den Gründen zu Ziffer 1 ist die Rechtsbeschwerde unzulässig geworden. Hierauf ist der Verfahrensbevollmächtigte der Antragsteller mit Verfügung vom 26. Mai 2011 hingewiesen worden.

3

3. [X.] beruht auf § 84 FamFG.

Schlick                                  Herrmann                              Wöstmann

                   Hucke                                       [X.]

Meta

III ZB 33/10

30.06.2011

Bundesgerichtshof 3. Zivilsenat

Beschluss

Sachgebiet: ZB

vorgehend OLG Frankfurt, 27. Mai 2010, Az: 20 W 175/10, Beschluss

§ 21 Abs 1 S 1 FamFG, § 29 BGB, § 86 S 1 BGB

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Beschluss vom 30.06.2011, Az. III ZB 33/10 (REWIS RS 2011, 5275)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2011, 5275

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