BT-Drucksache 18/7744

Gewässerqualität von Grundwasserkörpern im Saarland

Vom 25. Februar 2016


Deutscher Bundestag Drucksache 18/7744
18. Wahlperiode 25.02.2016

Kleine Anfrage
der Abgeordnete Markus Tressel, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn,
Sylvia Kotting-Uhl, Oliver Krischer, Christian Kühn (Tübingen), Steffi Lemke,
Peter Meiwald, Dr. Julia Verlinden und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Gewässerqualität von Grundwasserkörpern im Saarland

Sauberes Wasser ist für Menschen eine lebensnotwendige Grundlage. Bei Was-
serverunreinigungen drohen gesundheitliche Schäden und eine nachhaltige Stö-
rung des biologischen Gleichgewichts der Arten, die mit dem verunreinigten
Wasser in Berührung kommen. Aus vornehmlich diesen Gründen sind unsere
Gewässer vor Schadstoffeinträgen zu schützen sowie umfassende Kontrollen zu
gewährleisten.
Die Europäische Union hat mit der seit Dezember 2000 gültigen Wasserrahmen-
richtlinie (WRRL) in allen Mitgliedstaaten der Europäischen Union einheitlich
geltende Umweltziele für den Schutz des Grundwassers und der Oberflächenge-
wässer aufgestellt. Damit wurde die rechtliche Basis dafür geschaffen, wie unser
Wasser auf einem hohen Niveau zu schützen ist. Als Hauptziel wird angestrebt,
dass Flüsse, Seen, Küstengewässer und Grundwasser nach Möglichkeit bis zum
Jahr 2015 – spätestens bis zum Jahr 2027 – einen guten ökologischen Zustand
erreichen.
In Deutschland befinden sich große Anteile der Oberflächengewässer in keinem
guten Zustand, auch viele Grundwasserkörper sind mit Nitrat und Pestiziden be-
lastet.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Wie hat sich das Messstellennetz bei Grundwasserkörpern im Saarland nach

Kenntnis der Bundesregierung in den vergangenen zehn Jahren entwickelt?
2. In wie vielen Bewirtschaftungsplänen des ersten Zyklus sind Ausnahmen im

Saarland für Grundwasserkörper von der Auflage des Erreichens eines guten
Gewässerzustands gewährt worden?

3. Wo liegen diese Grundwasserkörper (bitte Ort und Messstellennummer an-
geben)?

4. Was sind die Hauptursachen für die Nichteinhaltung eines guten Gewässer-
zustandes in den Grundwasserkörpern?

Drucksache 18/7744 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
 

5. Geht die Bundesregierung davon aus, dass durch die bestehenden Maßnah-
men im nächsten Bewirtschaftungszyklus eine Verbesserung der Grundwas-
serkörper im Saarland entsprechend dem Verbesserungsgebot der WRRL er-
reicht werden kann?
Bei welchen der in Frage 2 angesprochenen Grundwasserkörper ist nach
Kenntnis der Bundesregierung eine Verbesserung der Zustandsklasse zu er-
warten?

6. Welche zehn Grundwasserkörper (bitte mit Ortsangabe und Messstellen-
nummer) sind im Saarland am höchsten mit Nitrat und Pestiziden belastet?
Wo werden dabei die in der Grundwasserverordnung festgelegten Schwel-
lenwerte überschritten (bitte Messwert angeben)?

7. Bei welchen Grundwasserkörpern im Saarland wurden im Jahr 2015 die
in der Grundwasserverordnung festgelegten Schwellenwerte für Biozid-
produkte einschließlich relevanter Stoffwechsel-, Abbau- und Reaktions-
produkte überschritten (bitte nach Messwert, Ort und Messstellennummer
aufschlüsseln)?

8. Bei welchen Grundwasserkörpern im Saarland wurden im Jahr 2015 die in
der Grundwasserverordnung festgelegten Schwellenwerte für Arsen, Cad-
mium, Blei, Ammonium, Chlorid, Sulfat und die Summe aus Tri- und Tetra-
chlorethen überschritten (bitte nach Substanz, Messwert, Ort und Messstel-
lennummer aufschlüsseln)?

9. Welche Auswirkungen können die dokumentierten, nicht guten chemische
Wasserqualitäten auf die Trinkwassergewinnung haben?
Welche konkreten Erkenntnisse bezüglich der Auswirkungen der in An-
lage 2 der Grundwasserverordnung genannten Substanzen auf die Trinkwas-
serqualität liegen der Bundesregierung vor?

10. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Anzahl der Entnahme-
stellen für Trinkwasser im Saarland in den vergangenen zehn Jahren entwi-
ckelt, die sich zur Trinkwassergewinnung eignen, ohne dass es der Beimi-
schung von Wasser aus anderen Trinkwasserentnahmestellen bedarf?

11. Sind nach Ansicht der Bundesregierung im Saarland mehr Grundwasserkör-
per in einem besseren chemischen bzw. mengenmäßigen Zustand als vor
zehn Jahren?
Falls ja, in welcher Größenordnung?
Falls nein, inwieweit hat sich der Zustand der einzelnen Grundwasserkörper
verschlechtert (bitte nicht nur die Veränderung der Zustandsklasse angeben,
sondern möglichst auch die absolute Verschlechterung innerhalb einer Zu-
standsklasse)?

Berlin, den 23. Februar 2016

Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

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