BT-Drucksache 18/7669

Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland

Vom 22. Februar 2016


Deutscher Bundestag Drucksache 18/7669
18. Wahlperiode 22.02.2016

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Kerstin Kassner, Thomas Lutze, Caren Lay, Dr. André Hahn,
Norbert Müller (Potsdam), Dr. Kirsten Tackmann, Jörn Wunderlich und der
Fraktion DIE LINKE.

Aktionsplan zum Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland

Der Kinder- und Jugendtourismus leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwick-
lung der Kinder und Jugendlichen und stellt ein wichtiges Marktsegment im Tou-
rismus dar. Er trägt zum Abbau von Vorurteilen und zur sozialen Entwicklung
der Kinder und Jugendlichen bei.
Am 4. Juli 2002 verabschiedete der Deutsche Bundestag den Aktionsplan zum
Kinder- und Jugendtourismus in Deutschland (Bundestagsdrucksachen 14/9545,
14/9672 und 14/9715). Der Aktionsplan beschreibt verschiedene Maßnahmen zur
Qualitäts- und Quantitätssteigerung und sieht vor, dass die Bundesregierung im
tourismuspolitischen Bericht Stellung zum Stand der Umsetzung des Aktions-
plans nimmt. Im Tourismuspolitischen Bericht der 17. Wahlperiode geht die Bun-
desregierung lediglich auf die zwischen März und Oktober 2008 erstellte Studie
„Deutsche Kinder- und Jugendreisen 2008 – Aktuelle Daten zu Struktur und Vo-
lumen, Vorschläge für eine künftige kontinuierliche Datenerhebung, Schritte zu
Referenzrahmen“ ein und verweist auf das „Zukunftsprojekt Kinder- und Jugend-
reisen“ (Bundestagsdrucksache 17/8451). Informationen zum Aktionsplan Kin-
der- und Jugendtourismus in Deutschland fehlen völlig.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Was hat die Bundesregierung seit 2006 zur Umsetzung des Aktionsplans

zum Kinder- und Jugendtourismus unternommen (bitte mit Nennung der ein-
zelnen Maßnahmen und der dafür eingesetzten Mittel aus dem Bundeshaus-
halt)?

2. Welche Länder haben nach Kenntnis der Bundesregierung analoge Aktions-
pläne zum Kinder- und Jugendtourismus aufgestellt?

3. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung der Kinder- und Jugend-
tourismus deutscher und ausländischer Reisender in Deutschland in Bezug
auf die Menge und ihre Altersstruktur sowie ihr Ausgabenverhalten seit 2006
entwickelt?

4. Welche neuen Maßnahmen zur Verbesserung der Qualifikation der Betreue-
rinnen und Betreuer im Kinder- und Jugendtourismus gibt es nach Kenntnis
der Bundesregierung seit 2006, und mit welcher Summe werden sie jeweils
gefördert?

5. Inwiefern wurde der Forderung des Aktionsplans, bundesweite Qualitäts-
standards trägerübergreifend für Kinder- und Jugendreisen zu entwickeln,
nachgekommen, und mit welchen konkreten Resultaten?

Drucksache 18/7669 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode

Ferien für alle

6. Wie viele Kinder und Jugendliche leben nach Kenntnis der Bundesregierung
in so genannten Bedarfsgemeinschaften (Hartz IV) bzw. Haushalten und Ein-
richtungen mit geringem finanziellen Budget?

7. Wie viele dieser Kinder und Jugendlichen konnten nach Kenntnis der Bun-
desregierung in den letzten Jahren keine Ferien- bzw. Urlaubsreise unterneh-
men?

8. Welche Kenntnisse, Probleme und Erfahrungen gibt es für diese Kinder und
Jugendlichen bezüglich der Teilnahme an Klassenfahrten?

9. Mit welchen Maßnahmen, Projekten und sonstigen Aktivitäten hat die Bun-
desregierung zur Umsetzung des Teilhabegesetzes beigetragen, um Kindern
und Jugendlichen aus Familien und Einrichtungen mit geringem finanziellem
Budget die Teilnahme am Kinder- und Jugendtourismus zu ermöglichen?

10. In welchem Maße wird das Teilhabegesetz von Schulen, Kinder- und Ju-
gendreiseveranstaltern und Erziehungsberechtigten in Anspruch genommen
(bitte konkrete Zahlen)?

11. Wie viele Kinder und Jugendliche leben nach Kenntnis der Bundesregierung
in Flüchtlings- und Asylbewerberfamilien?

12. Welche Maßnahmen, Projekte und sonstige Aktivitäten hat die Bundesregie-
rung unternommen, um Kindern und Jugendlichen aus Flüchtlings- und
Asylbewerberfamilien die Teilnahme am Kinder- und Jugendtourismus zu
ermöglichen?

13. Welche Maßnahmen, Projekte und sonstige Aktivitäten hat die Bundesregie-
rung unternommen, um Kindern und Jugendlichen aus Familien mit Migra-
tionshintergrund die Teilnahme am Kinder- und Jugendtourismus zu ermög-
lichen?

Internationale Kooperation
14. Wie hoch war der deutsche Anteil am EU-Aktionsprogramm JUGEND in

den Jahren ab 2006, und in welcher Höhe wurden finanzielle Mittel für den
internationalen Jugendaustausch bzw. Jugendtourismus aufgewendet?

15. Welche Rolle spielt dabei der Kinderaustausch und -tourismus in der Alters-
gruppe 12 bis 14 Jahre?

16. Welche Kooperationen und Maßnahmen der Bundesregierung zur Förderung
des internationalen sogenannten „Incoming-Jugendtourismus“ gibt es dar-
über hinaus?

17. Was unternahm und unternimmt die Bundesregierung zur Förderung der Bar-
rierefreiheit sowie von integrativen Reisen im Kinder- und Jugendtourismus,
insbesondere bei Jugendaustauschprogrammen?

Zur statistischen Datenlage
18. Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung zur Verbesserung der statisti-

schen Datenlage seit 2006 getroffen, und inwiefern hat sich diese seit 2006
verbessert, insbesondere bezogen auf die Klassifizierung der Unterkünfte
und die Angebotsqualität?

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/7669

19. Welche Maßnahmen sind zur weiteren Verbesserung der statistischen Daten-

lage geplant?

Berlin, den 19. Februar 2016

Dr. Sahra Wagenknecht, Dr. Dietmar Bartsch und Fraktion

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