BT-Drucksache 18/2361

Entwicklung inhabergeführter Bäckereien und Fleischereien im ländlichen Raum

Vom 15. August 2014


Deutscher Bundestag Drucksache 18/2361
18. Wahlperiode 15.08.2014
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Markus Tressel, Nicole Maisch, Annalena Baerbock, Matthias
Gastel, Bärbel Höhn, Oliver Krischer, Peter Meiwald, Friedrich Ostendorff,
Dr. Valerie Wilms und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Entwicklung inhabergeführter Bäckereien und Fleischereien im ländlichen Raum

In ländlichen Regionen sichern Bäckereien und Fleischereien einen wichtigen
Teil der Nahversorgung. Mit räumlicher Nähe zur Landwirtschaft verarbeiten sie
Produkte, die direkt vor Ort oder in umliegenden Supermärkten vermarktet wer-
den. Gleichzeitig versorgen sie den ländlichen Raum mit frischen und hoch-
qualitativen Lebensmitteln, fördern Vielfalt und regionale Esskultur. Neben der
regionalen Verarbeitung landwirtschaftlich produzierter Rohstoffe verwies der
Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Christian Schmidt, beim
Treffen mit Verbänden der Ernährungswirtschaft am 18. Juli 2014 auch auf die
unverzichtbare Aufgabe des Lebensmittelhandels als Ausbilder und Arbeitgeber
im ländlichen Raum.
Hier agieren besonders inhabergeführte Fachbetriebe mit regionaler Verantwor-
tung. Durch die Nähe des Geschäftsführers oder der Geschäftsführerin zum
eigenen Betrieb zeichnet sich diese am Personal ausgerichtete mittelständische
Unternehmensart durch kurze Entscheidungswege und jahrelange Zusammen-
arbeit aus. So sind Bäckereien und Fleischereien in Form der inhabergeführten
Fachbetriebe Impulsgeber im ländlichen Raum. Vor dem Hintergrund demogra-
fischer und struktureller Veränderungen tragen sie dadurch in besonderem Maße
zur regionalen Wertschöpfung bei.
Inhabergeführte Bäckereien und Fleischereien werden immer häufiger durch
Backshops und Discounter verdrängt, die Waren auf Kosten der Qualität, der
Vielfalt und der regionalen Verantwortung zu günstigeren Preisen anbieten kön-
nen. Besonders auf dem Land hat diese Entwicklung Folgen für die ortsnahe
Versorgung mit Lebensmitteln und die Wirtschaftskraft der Region.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Teilt die Bundesregierung die Einschätzung, dass inhabergeführte Bäcke-

reien und Fleischereien von besonderer Bedeutung für die Nahversorgung
und die regionale Wertschöpfung im ländlichen Raum sind (bitte mit Begrün-
dung)?

2. Wie viele Bäckereien sind nach Kenntnis der Bundesregierung in Deutsch-
land inhabergeführt (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

3. Wie viele Bäckereien, beziehungsweise Filialen, sind nach Kenntnis der Bun-
desregierung nicht inhabergeführt (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

4. Wie viele Beschäftigte arbeiten nach Kenntnis der Bundesregierung in inha-
bergeführten Bäckereien (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

Drucksache 18/2361 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
5. Wie viele Beschäftigte arbeiten nach Kenntnis der Bundesregierung in nicht
inhabergeführten Bäckereien beziehungsweise Filialen (bitte nach Bundes-
ländern aufschlüsseln)?

6. Wie haben sich zwischen den Jahren 1980 und 2014 die Anzahl und Be-
schäftigtenzahl inhabergeführter Bäckereien in Deutschland im Allgemei-
nen und im ländlichen Raum im Speziellen entwickelt?

7. Wie haben sich zwischen den Jahren 1980 und 2014 die Anzahl und Be-
schäftigtenzahl nicht inhabergeführter Bäckereien beziehungsweise Filialen
in Deutschland im Allgemeinen und im ländlichen Raum im Speziellen ent-
wickelt?

8. Sieht die Bundesregierung eine Tendenz in der Entwicklung der Anzahl
und Beschäftigtenzahl inhabergeführter Bäckereien, und wenn ja, welche
Schlüsse und Konsequenzen zieht die Bundesregierung daraus?

9. Welche Gründe sieht die Bundesregierung für die Entwicklung inhaberge-
führter Bäckereien, und welche Auswirkungen sind ihrer Auffassung nach
damit für die Wertschöpfung und Wirtschaft im ländlichen Raum verbun-
den?

10. Wie viele Fleischereien sind nach Kenntnis der Bundesregierung in
Deutschland inhabergeführt (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

11. Wie viele Fleischereien beziehungsweise Filialen sind nach Kenntnis der
Bundesregierung nicht inhabergeführt (bitte nach Bundesländern aufschlüs-
seln)?

12. Wie viele Beschäftigte arbeiten nach Kenntnis der Bundesregierung in inha-
bergeführten Fleischereien (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

13. Wie viele Beschäftigte arbeiten nach Kenntnis der Bundesregierung in nicht
inhabergeführten Fleischereien beziehungsweise Filialen (bitte nach Bun-
desländern aufschlüsseln)?

14. Wie haben sich zwischen den Jahren 1980 und 2014 die Anzahl und Be-
schäftigtenzahl inhabergeführter Fleischereien in Deutschland im Allge-
meinen und im ländlichen Raum im Speziellen entwickelt?

15. Wie haben sich zwischen den Jahren 1980 und 2014 die Anzahl und Beschäf-
tigtenzahl nicht inhabergeführter Fleischereien beziehungsweise Filialen in
Deutschland im Allgemeinen und im ländlichen Raum im Speziellen ent-
wickelt?

16. Sieht die Bundesregierung eine Tendenz in der Entwicklung der Anzahl und
Beschäftigtenzahl inhabergeführter Fleischereien, und wenn ja, welche
Schlüsse und Konsequenzen zieht die Bundesregierung daraus?

17. Welche Gründe sieht die Bundesregierung für die Entwicklung inhaberge-
führter Fleischereien, und welche Auswirkungen sind ihrer Auffassung
nach damit für die Wertschöpfung und Wirtschaft im ländlichen Raum ver-
bunden?

18. Wie viele Supermärkte sind nach Kenntnis der Bundesregierung in Deutsch-
land inhabergeführt (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

19. Wie viele Supermärkte beziehungsweise Filialen sind nach Kenntnis der
Bundesregierung nicht inhabergeführt (bitte nach Bundesländern aufschlüs-
seln)?

20. Wie viele Beschäftigte arbeiten nach Kenntnis der Bundesregierung in inha-
bergeführten Supermärkten (bitte nach Bundesländern aufschlüsseln)?

Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode – 3 – Drucksache 18/2361
21. Wie viele Beschäftigte arbeiten nach Kenntnis der Bundesregierung in nicht
inhabergeführten Supermärkten beziehungsweise Filialen (bitte nach Bun-
desländern aufschlüsseln)?

22. Wie haben sich zwischen den Jahren 1980 und 2014 die Anzahl und Beschäf-
tigtenzahl inhabergeführter Supermärkte in Deutschland im Allgemeinen
und im ländlichen Raum im Speziellen entwickelt?

23. Wie haben sich zwischen den Jahren 1980 und 2014 die Anzahl und Beschäf-
tigtenzahl nicht inhabergeführter Supermärkte beziehungsweise Filialen in
Deutschland im Allgemeinen und im ländlichen Raum im Speziellen ent-
wickelt?

24. Sieht die Bundesregierung eine Tendenz in der Entwicklung der Anzahl und
Beschäftigtenzahl inhabergeführter Supermärkte, und wenn ja, welche
Schlüsse und Konsequenzen zieht die Bundesregierung daraus?

25. Welche Gründe sieht die Bundesregierung für die Entwicklung inhaberge-
führter Supermärkte, und welche Auswirkungen sind ihrer Auffassung nach
damit für die Wertschöpfung und Wirtschaft im ländlichen Raum verbun-
den?

Berlin, den 15. August 2014

Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

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