BT-Drucksache 18/10126

Oxidation an den Brennstäben des grenznahen Schweizer Atomkraftwerks Leibstadt

Vom 24. Oktober 2016


Deutscher Bundestag Drucksache 18/10126
18. Wahlperiode 24.10.2016

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Sylvia Kotting-Uhl, Annalena Baerbock, Bärbel Höhn,
Oliver Krischer, Christian Kühn (Tübingen), Steffi Lemke, Peter Meiwald,
Dr. Julia Verlinden und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Oxidation an den Brennstäben des grenznahen Schweizer Atomkraftwerks
Leibstadt

Im Rahmen der Jahreshauptrevision und der damit einhergehenden Brennstoffin-
spektion sind im grenznahen Schweizer Atomkraftwerk (AKW) Leibstadt Be-
funde am Hüllrohrmaterial mehrerer Brennelemente bzw. Brennstäbe entdeckt
worden. Bei den Befunden handelt es sich um lokale Verfärbungen, die auf eine
Oxidation schließen lassen. Nach der Entdeckung der Befunde wurden mehrere
visuelle Inspektionen und Oxidschichtmessungen durchgeführt. Nach anfängli-
chen acht Befunden zeigte sich nach den Untersuchungen, dass mehr Brennele-
mente Anzeichen für eine Oxidation aufweisen. Deswegen kann nach Angaben
des Betreibers eine Wiederinbetriebnahme der Anlage nur mit einer kompletten
Neubeladung des Reaktorkerns erfolgen. Diese soll voraussichtlich im Januar
2017 stattfinden. Das AKW soll dann im Februar 2017 wieder ans Netz gehen
(vgl. Medienmitteilung der Kernkraftwerk Leibstadt AK „Neubeladung des
Reaktorkerns braucht mehr Zeit“ vom 6. Oktober 2016, online unter www.
kkl.ch/fileadmin/seiteninhalt/dateien/medienmitteilungen/2016/2016_10_06_MM_
Neubeladung__Reaktorkern_KKL.pdf).

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Wie viele Brennelemente sind nach Kenntnis der Bundesregierung von der

Oxidation betroffen?
2. Wie viele einzelne Brennstäbe sind nach Kenntnis der Bundesregierung von

der Oxidation betroffen?
3. Welche konkreten Erkenntnisse hat die Bundesregierung über Art und Um-

fang der bisher durchgeführten Untersuchungen?
4. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über Art und Umfang der

noch durchzuführenden Untersuchungen?
5. Wie weit ist nach Kenntnis der Bundesregierung die Ursachenanalyse der

Oxidation vorangeschritten?
6. Welche Ursachen werden nach Kenntnis der Bundesregierung für die Oxi-

dation angegeben?
7. Durch welche Ursachen können nach Kenntnis der Bundesregierung solche

Oxidationsprozesse hervorgerufen werden?

Drucksache 18/10126 – 2 – Deutscher Bundestag – 18. Wahlperiode
8. Welche Gefahr geht nach Kenntnis der Bundesregierung konkret von oxi-
dierten Brennelementen bzw. Brennstäben aus (insbesondere, wenn diese
nicht innerhalb eines Jahres bei der Revision entdeckt werden)?

9. Handelt es sich bei den Befunden um ein spezifisches Problem im AKW
Leibstadt oder um ein grundlegendes, im Zweifelsfall alle AKW betreffendes
Problem (bitte erläutern)?

10. Soll nach Kenntnis der Bundesregierung zukünftig auch häufiger als bei der
Jahreshauptrevision im AKW Leibstadt überprüft werden, ob die Brennstäbe
oxidieren?

11. Wie soll nach Beurteilung der Bundesregierung faktisch ausgeschlossen wer-
den, dass nach einer Neubeladung des Reaktorkerns in Leibstadt die Brenn-
stäbe nicht erneut oxidieren?

Berlin, den 18. Oktober 2016

Katrin Göring-Eckardt, Dr. Anton Hofreiter und Fraktion

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