BT-Drucksache 17/14565

Wohnraum für Studierende in Deutschland

Vom 14. August 2013


Deutscher Bundestag Drucksache 17/14565
17. Wahlperiode 14. 08. 2013

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Michael Groß, Swen Schulz (Spandau), Sören Bartol, Uwe
Beckmeyer, Martin Burkert, Petra Ernstberger, Iris Gleicke, Ulrike Gottschalck,
Hans-Joachim Hacker, Gustav Herzog, Gabriele Hiller-Ohm, Johannes Kahrs,
Ute Kumpf, Kirsten Lühmann, Thomas Oppermann, Florian Pronold,
Dr. Frank-Walter Steinmeier und der Fraktion der SPD

Wohnraum für Studierende in Deutschland

Im Herbst 2013 beginnen in Hochschulstädten viele junge Menschen mit ihrem
Studium. Viele von ihnen suchen auch nach einer neuen Wohnunterkunft. Vor
dem Hintergrund der Rekordzahlen an Studienanfängern in den letzten Jahren,
von heute rund 2,5 Millionen Studierenden insgesamt und der Erfahrungen der
letzten Semester ist bereits absehbar, dass der bezahlbare Wohnraum für Stu-
dierende immer knapper wird.

Die Bundesregierung hat im Juni 2013 angekündigt, dass in Zukunft ehemalige
Kasernen der Bundeswehr in studentischen Wohnraum umgewidmet werden
sollen. Außerdem wurde von Mitgliedern der Bundesregierung angeregt, Ho-
telschiffe für Studierende anzumieten oder zunehmend Büros in Wohnraum
umzuwandeln (vgl. Pressemitteilung des Bundesministeriums für Verkehr, Bau
und Stadtentwicklung – BMVBS – vom 7. Juni 2013).

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie viele Studierende sind aktuell nach Kenntnis der Bundesregierung in
welchen der 15 größten Hochschulstädten zum neuen Wintersemester 2013
bereits eingeschrieben, und wie viele Wohnheimplätze werden nach aktuel-
lem Stand in den 15 größten Hochschulstädten jeweils zum neuen Winter-
semester 2013 zur Verfügung stehen?

2. Wie viele Studierende werden sich nach aktueller Kenntnis der Bundesregie-
rung deutschlandweit zum neuen Wintersemester 2013 an welchen Hoch-
schulen neu einschreiben?

3. Um wie viel Prozent ist nach Kenntnis der Bundesregierung die Zahl der
Studierenden in Deutschland seit dem 1. Januar 2010 pro Jahr gestiegen,
und um wie viel Prozent ist die Zahl der Wohnheimplätze seit dem 1. Januar
2010 pro Jahr angewachsen?

4. Welchen Umfang muss nach Auffassung der Bundesregierung das Angebot

an günstigem studentischen Wohnraum in Bezug zu der Zahl Studierender
insgesamt mindestens aufweisen, um den Bedarf decken zu können?

Teilt sie hierbei auch die Zielgröße von rund 10 Prozent des Deutschen
Studentenwerkes e. V. (bitte begründen)?

5. Wie viele Studentenwohnheime mit welcher Kapazität gibt es nach Kennt-
nis der Bundesregierung derzeit in den 15 größten Hochschulstädten, und
von welchen Trägern werden sie betrieben?

Drucksache 17/14565 – 2 – Deutscher Bundestag – 17. Wahlperiode
6. Wie viele Studentenwohnheimplätze werden derzeit nach Kenntnis der
Bundesregierung deutschlandweit von welchen Trägern in welchen Hoch-
schulstädten angeboten?

7. Wie hoch ist derzeit nach Kenntnis der Bundesregierung die durchschnitt-
liche Bruttowarmmiete pro Monat in einem Studentenwohnheim in den
15 größten Hochschulstädten?

8. Wie hoch ist derzeit nach Kenntnis der Bundesregierung das durchschnitt-
liche Einkommen eines Studierenden in Deutschland?

9. In welcher Höhe sind nach Kenntnis der Bundesregierung seit dem Jahr
2010 bis zum Jahr 2013 jährlich die Mieten jeweils in den 15 größten
Hochschulstädten in Deutschland durchschnittlich im Vergleich zu den
Vorjahresmietpreisen gestiegen (bitte einzeln pro Stadt aufführen)?

10. In welche Kasernen der Bundeswehr sind seit dem 7. Juni 2013 in welchen
Hochschulstädten wie viele Wohnungen für Studierende geschaffen wor-
den?

11. Wie wird der vom Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung,
Dr. Peter Ramsauer, im November 2011 im „Handelsblatt“ angekündigte
Fonds des Bundes, aus dem strukturschwache Gebiete einen finanziellen
Ausgleich für Konversionsflächen der Bundeswehr erhalten sollen, ge-
speist, und welche Rolle spielt der genannte Fonds bei der Umwandlung
von Kasernen der Bundeswehr in neue Wohnungen für Studierende?

12. Wie viele Hotelschiffe sind nach Kenntnis der Bundesregierung in welchen
Hochschulstädten seit dem 7. Juni 2013 in Deutschland von wem angemie-
tet worden, um neuen Wohnraum für Studierende zum neuen Winter-
semester 2013 zu schaffen?

13. Wie viele freie Büroimmobilien sind nach Kenntnis der Bundesregierung
in welchen Hochschulstädten seit dem 7. Juni 2013 in Deutschland von
wem angemietet worden, um neuen Wohnraum für Studierende zum neuen
Wintersemester 2013 zu schaffen?

14. Welche Kommunen haben nach Kenntnis der Bundesregierung auf der
Grundlage der „Handreichung zur Umwandlung von Nichtwohnimmobilien
in Wohnraum für Studierende“ seit dem 7. Juni 2013 wie viel neuen Wohn-
raum für Studierende geschaffen?

15. Wie viele Anträge sind nach Kenntnis der Bundesregierung von Investoren
von neuen Studentenwohnheimplätzen seit dem 7. Juni 2013 bei den beste-
henden Programmen der Kfw Bankengruppe auf Unterstützung des Bau-
vorhabens gestellt worden?

Wie hoch ist die jeweils genehmigte Fördersumme, und aus welchem
Programm der KfW Bankengruppe erfolgt die Förderung?

16. Unterstützt die Bundesregierung die Forderung nach einem neuen Hoch-
schulsozialpakt von Bund und Ländern zur Finanzierung der sozialen
Infrastruktur des Studiums, der auch den Neubau von Studentenwohnheim-
plätzen umfasst?

Wenn ja, welche Schritte zur Umsetzung plant die Bundesregierung?

Wenn nein, warum nicht?

Berlin, den 14. August 2013

Dr. Frank-Walter Steinmeier und Fraktion

x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.