BT-Drucksache 16/7230

Unfallgeschehen auf deutschen Autobahnen

Vom 16. November 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/7230
16. Wahlperiode 16. 11. 2007

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Peter Hettlich,
Bettina Herlitzius, Cornelia Behm, Hans-Josef Fell, Ulrike Höfken, Bärbel Höhn,
Sylvia Kotting-Uhl, Undine Kurth (Quedlinburg) und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Unfallgeschehen auf deutschen Autobahnen

Die aktuelle Diskussion zum Tempolimit auf deutschen Autobahnen veranlasst
uns der Bundesregierung folgende Fragen zu stellen:

1. Welche Gründe führten zur Einstellung der regelmäßig von der Bundesan-
stalt für Straßenwesen ermittelten Geschwindigkeiten auf Autobahnen?

a) Wann wurde die letzte Erhebung durchgeführt?

b) Welche Ergebnisse erbrachte diese letzte Erhebung?

2. Welche Erkenntnisse über die tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten auf
deutschen Autobahnen liegen der Bundesregierung aus anderen Quellen vor,
und wie werden diese von der Bundesregierung beurteilt?

3. Wie stellt sich das aktuelle Unfallgeschehen auf deutschen Autobahnen nach
zeitlicher und räumlicher (Bundesländer) Verteilung bei Unfällen dar, für die
ursächlich die Geschwindigkeiten verantwortlich waren, die über der Richt-
geschwindigkeit lagen?

a) Wie hoch war bei diesen Unfällen die Anzahl der Getöteten und Schwer-
verletzten?

b) Wie hoch waren die volkswirtschaftlichen Kosten dieser Personenschä-
den?

c) Wie stellen sich im Vergleich dazu die Fälle dar, die trotz Einhaltung der
Richtgeschwindigkeit zu Unfällen (Anzahl der Getöteten und Schwerver-
letzten sowie Höhe der volkswirtschaftlichen Kosten durch Personenschä-
den) führten?

d) Wenn keine aktuellen Daten dazu vorliegen, wann wurden diese letztma-
lig ermittelt?

4. Welche Bereiche im deutschen Autobahnnetz zählen zu den Unfallschwer-
punkten, und was wird die Bundesregierung zu deren Beseitigung unterneh-
men?
5. Wie erklärt sich die Bundesregierung die Zunahme für aggressive Verhaltens-
weisen auf Autobahnen?

a) Besteht aus der Sicht der Bundesregierung ein Zusammenhang zwischen
aggressivem Verhalten und der Differenz der Geschwindigkeit, die ein
Verkehrsteilnehmer fahren möchte, und jener die er aufgrund der verkehr-
lichen Umstände fahren kann?

Drucksache 16/7230 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
b) Welche Unfallgefahren ergeben sich für die Verkehrsteilnehmer, die
aggressivem Fahrverhalten ausgesetzt sind?

c) Welche Maßnahmen hält die Bundesregierung für geeignet, um diesen
Gefahren zu begegnen?

6. Welche Erkenntnisse liegen der Bundesregierung nach räumlicher (Bundes-
länder) und zeitlicher Verteilung zum Unfallgeschehen an Baustellen auf
Autobahnen vor, und wie werden diese von der Bundesregierung bewertet?

7. Welche Autobahnunfälle in Baustellenbereichen sind auf eine schlechte
Verkehrsführung und Information (Hinweise über Art, Dauer und Gesamt-
bzw. Restlänge) zurückzuführen?

Welche Maßnahmen sieht die Bundesregierung vor, um die Gefahren in
Baustellenbereichen zu entschärfen?

8. Bei wie vielen Unfällen war die Überschreitung der Richtgeschwindigkeit
im Vorfeld von Baustellen-Einfahrbereichen die Ursache für einen Baustel-
lenunfall mit Toten und Schwerverletzten?

9. Welche Maßnahmen sieht die Bundesregierung vor, um die Unfälle auf
Autobahnen in Übergangs- und Einengungsbereichen (Zu- und Ablauf) von
Baustellen so zu verbessern, dass die Anzahl und Schwere von Baustellen-
unfällen abnimmt?

10. Wie hoch ist die Anzahl der Unfälle in Baustellenbereichen auf Autobahnen
während der Dunkelheit?

Welche Verbesserungen sieht die Bundesregierung vor, um die optische
Führung in Baustellenbereichen in Hinblick auf mehr Verkehrssicherheit zu
verbessern?

11. Wie beurteilt die Bundesregierung den Einsatz von Warnschwellen auf
Autobahnen zur Absicherung von Tagesbaustellen, um das Auffahren auf
fahrbare Absperrtafeln zu verhindern?

Berlin, den 16. November 2007

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion

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