BT-Drucksache 16/5833

S-Bahn Nürnberg - Forchheim und Güterzugtunnel Nürnberg/Großmarkt - Eltersdorf

Vom 25. Juni 2007


Deutscher Bundestag Drucksache 16/5833
16. Wahlperiode 25. 06. 2007

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Peter Hettlich,
Cornelia Behm, Hans-Josef Fell, Ulrike Höfken, Bärbel Höhn, Sylvia Kotting-Uhl,
Undine Kurth (Quedlinburg), Dr. Reinhard Loske, Nicole Maisch
und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

S-Bahn Nürnberg–Forchheim und Güterzugtunnel
Nürnberg/Großmarkt–Eltersdorf

Bereits heute ist die Strecke Fürth Hbf–Bamberg eine der meistbelasteten Strecken in
Nordbayern. Auf ihr verkehrt seit 2007 die ICE-Linie Berlin–Leipzig–Nürnberg–
München im Stundentakt. Außerdem verkehren zwischen Nürnberg und Bamberg
jeweils stündlich ein Regionalexpress (RE) und eine Regionalbahn (RB). Diese
fahren ab Nürnberg Hbf derzeit kurz hintereinander ab (bzw. kommen in der Gegen-
richtung kurz hintereinander in Nürnberg an). Montags bis freitags verkehrt von 6 bis
20 Uhr zusätzlich stündlich eine RB zwischen Nürnberg und Erlangen bzw. Forch-
heim mit Halt auf allen Unterwegsbahnhöfen. Außerdem verkehren über den ganzen
Tag verteilt etwa 60 bis 70 Güterzüge zwischen Fürth Hbf und Bamberg. Erschwert
wird die Betriebsführung durch folgende betrieblichen Zwangspunkte:

1. In Fürth Hbf kreuzen sich die Fern- und Nahverkehrszüge der Richtung Nürn-
berg–Würzburg mit den Zügen der Richtung Bamberg–Nürnberg;

2. In Fürth Hbf/Gbf kreuzen sich die Güterzüge Nürnberg Rbf–Bamberg mit den
Personenzügen Nürnberg–Würzburg in beiden Richtungen;

3. In Erlangen-Bruck, Eggolsheim, Hirschaid und Strullendorf gibt es keine Bahn-
steigunterführung, wodurch Züge am „Hausbahnsteig“ behindert werden, wenn
Reisende die Gleise überqueren müssen.

Zur Lösung von Problem 1 wird derzeit der Abschnitt Nürnberg Hbf–Fürth Hbf um
zwei Gleise erweitert, wovon ein Gleis für die S-Bahn Nürnberg–Forchheim vor-
gesehen ist. Zur Lösung von Problem 2 ist mittel- bzw. langfristig der Bau eines Gü-
terzugtunnels von Fürth Kronach bis Nürnberg Großmarkt vorgesehen. Zur Lösung
von Problem 3 ist die Ausbaustrecke Bamberg–Nürnberg mit viergleisigem Ausbau
zwischen Bamberg und Großgründlach vorgesehen. Auf den mittleren Gleisen soll
die S-Bahn Nürnberg–Forchheim zusammen mit den Güterzügen verkehren.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Was ist der aktuelle Planungsstand des Abschnitts PFA 15 „Fürther Bogen“?

2. Was ist der aktuelle Planungsstand des Abschnitts PFA 16 „Fürth Nord“ (S-Bahn-
Verschwenk)?

3. Was ist der aktuelle Planungsstand des Abschnitts PFA 17 „Erlangen“?

4. Was ist der aktuelle Planungsstand des Abschnitts „Güterzug-Strecke Nürn-
berg-Großmarkt–Eltersdorf“ (Güterzugtunnel)?

Drucksache 16/5833 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
5. Wie hoch sind die geplanten Kosten für die oben genannten Abschnitte?

6. Wann ist der Baubeginn für die oben genannten Abschnitte vorgesehen?

7. Ist der Bundesregierung bekannt, dass sich die Stadt Fürth als betroffene Ge-
bietskörperschaft, auf deren Gebiet der „S-Bahn-Verschwenk“ (PFA 16, Fürth
Nord) verlaufen soll, im Stadtrat einstimmig gegen den S-Bahn-Verschwenk
ausgesprochen hat und voraussichtlich gegen das Bauvorhaben klagen wird?

8. Gibt es für den S-Bahn-Verschwenk (PFA 16, Fürth Nord) eine separate Kosten-
Nutzen-Berechnung?

Wenn ja, welcher Wert wurde errechnet?

Aus welchem Jahr stammt diese Berechnung?

Wurde als Berechnungsgrundlage noch der gemeinsame Gewerbepark Nürn-
berg-Fürth-Erlangen zu Grunde gelegt, obwohl dieses Projekt von allen betei-
ligten Städten dauerhaft eingestellt wurde und jetzt somit von einem völlig ver-
änderten Verkehrsaufkommen ausgegangen werden muss?

Ist daher eine aktualisierte Kosten-Nutzen-Berechnung für diesen Abschnitt ge-
plant?

Wann liegen die Ergebnisse vor?

9. Ist der Bundesregierung bekannt, dass die Stadt Fürth einen möglichst frühzei-
tigen Baubeginn des Güterzugtunnels (Güterzug-Strecke Nürnberg-Großmarkt
–Eltersdorf) anstrebt, um das Stadtgebiet Fürth, insbesondere den Bereich zwi-
schen Fürth Hbf und Bf Vach (Fürther Bogen), zu entlasten?

Ist der Bundesregierung zudem bekannt, dass auch die Deutsche Bahn AG, auf
Grund der starken Zuwächse im Güterverkehr, einen vorzeitigen Baubeginn des
Güterzugtunnels beabsichtigt?

10. Welche Kosten ließen sich durch einen Verzicht auf den Ausbau des Fürther
Bogens (PFA 15) einsparen, wenn entsprechend den neuesten Berechnungen,
nach einem Wegfall der Güterzüge durch den vorzeitigen Bau des Güterzug-
tunnels, die zweigleisige Strecke in diesem Bereich für den Personenfern-
verkehr und die S-Bahn ausreichen würde?

Wie hoch wären die Einsparungen durch vermiedene Preissteigerungen bei ei-
nem vorzeitigen Bau des Güterzugtunnels?

11. Unter welchen Bedingungen ist es möglich, den Bau der von der Stadt Fürth und
der Deutschen Bahn AG gewünschten Güterzugstrecke Nürnberg-Großmarkt–
Eltersdorf vorzuziehen?

12. Wann könnte die Güterzugstrecke Nürnberg-Großmarkt–Eltersdorf frühestens
fertig gestellt werden, wenn der Bau vorgezogen wird?

13. Wann ist die Fertigstellung des in Bau befindlichen viergleisigen Ausbaus Fürth
Hbf–Nürnberg Hbf vorgesehen?

14. Ist geplant, nach Fertigstellung des viergleisigen Ausbaus des Abschnitts Fürth
Hbf–Nürnberg Hbf einen „S-Bahn-Vorlaufbetrieb“ Nürnberg–Forchheim ein-
zurichten?

Wenn nein, welche Maßnahmen sind notwendig, um einen „S-Bahn-Vorlauf-
betrieb“ Nürnberg–Forchheim einzurichten, und wann kann dieser frühestens in
Betrieb gehen?

Berlin, den 25. Juni 2007

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion

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