BT-Drucksache 16/2127

Fahrradmitnahme im Fernverkehr der Deutsche Bahn AG

Vom 30. Juni 2006


Deutscher Bundestag Drucksache 16/2127
16. Wahlperiode 30. 06. 2006

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Anton Hofreiter, Winfried Hermann, Peter Hettlich,
Cornelia Behm, Hans-Josef Fell, Ulrike Höfken, Bärbel Höhn, Sylvia Kotting-Uhl,
Undine Kurth (Quedlinburg), Dr. Reinhard Loske und der Fraktion BÜNDNIS 90/
DIE GRÜNEN

Fahrradmitnahme im Fernverkehr der Deutsche Bahn AG

Durch die Abschaffung des InterRegio und die zunehmende Umstellung von
EC/IC-Linien auf ICE-Verkehre werden die Fahrradmitnahmemöglichkeiten im
Fernverkehr der Deutsche Bahn AG immer weiter eingeschränkt. Angebote im
Regionalverkehr sind kein hinreichender Ersatz, da diese häufig mit mehr-
maligem Umsteigen verbunden und damit insbesondere für Fahrradtouristen
unattraktiv sind.

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie hat sich nach Kenntnis der Bundesregierung die Anzahl der Züge und
Wagenkilometer für die Fahrradmitnahme im Fernverkehr seit der Bahn-
reform 1994 verändert?

2. Auf welchen Linien bzw. Strecken gibt es nach Kenntnis der Bundesregie-
rung im Fernverkehr keine oder nur noch vereinzelte Fahrradmitnahmemög-
lichkeiten?

3. Wie hat sich die Anzahl der transportierten Fahrräder im Fernverkehr seit
der Bahnreform 1994 entwickelt?

4. Trifft es zu, dass die Deutsche Bahn AG (DB AG) in Verhandlungen signali-
siert habe, dass sie bereit wäre, die ICEs mit Fahrradplätzen auszustatten,
wenn der Bund der DB AG dafür 20 Mio. Euro bezahlt?

Wenn ja, wie begründet sich diese Forderung, und wie steht die Bundes-
regierung dazu?

Wenn nein, welche Forderungen hat die DB AG gestellt?

5. Welche Auswirkungen auf die Erreichbarkeit radtouristisch interessanter
Ziele – insbesondere in Ostdeutschland – hat die Verringerung der Fahrrad-
mitnahmemöglichkeiten im Fernverkehr der DB AG?

6. Welche Auswirkungen auf das Fremdenverkehrsgewerbe in radtouristisch
interessanten Zielregionen hat die Verringerung der Fahrradmitnahmemög-
lichkeiten im Fernverkehr der DB AG?

7. Wie sieht das Zielnetz der DB AG im Hinblick auf Umwandlungen von EC/
IC-Linien auf ICE-Linien in den nächsten Jahren aus?

Drucksache 16/2127 – 2 – Deutscher Bundestag – 16. Wahlperiode
8. Wie steht die Bundesregierung zu der Entscheidung der DB AG, beim Um-
bau des ICE 1 kein Mehrzweckabteil mit Fahrradstellplätzen zu berück-
sichtigen?

9. Wie bewertet die Bundesregierung den Umstand, dass Fahrradmitnahme
im TGV bei der SNCF problemlos möglich ist und der Umbauaufwand pro
Triebwagen für acht Fahrradplätze mit rund 6 000 Euro kalkuliert wurde?

10. Ist der Bundesregierung bekannt, wann die DB AG ein Nachfolgeprodukt
für den EC/IC einführen wird, und ob dieses mit Fahrradmitnahmemög-
lichkeiten ausgestattet sein wird?

11. Welche Haltung wird die Bundesregierung zur Fahrradmitnahme im grenz-
überschreitenden Personenverkehr im Rahmen der Verhandlungen des eu-
ropäischen Verkehrsministerrats mit dem Europäischen Parlament zum
Dritten Eisenbahnpaket einnehmen?

12. Welche Auswirkungen hätte ein europäischer Beschluss auf die Fahrrad-
mitnahmeausstattung von ICE, z. B. der ICE-Linie Amsterdam–Frankfurt
(Main)?

13. Welche Fahrradmitnahmemöglichkeiten sind für die ab 2007 in Betrieb ge-
hende Hochgeschwindigkeitsstrecke Paris–Ostfrankreich–Südwestdeutsch-
land vorgesehen?

14. Sind Fahradmitnahmemöglichkeiten auf dieser Strecke sowohl im ICE als
auch im TGV möglich?

15. Erwägt die Bundesregierung, die Fahrradmitnahme in allen Fernverkehrs-
zügen gesetzlich festzuschreiben?

Wenn ja, wann?

Wenn nein, warum nicht?

Berlin, den 29. Juni 2006

Renate Künast, Fritz Kuhn und Fraktion

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