Vom 12. September 2008
Deutscher Bundestag Drucksache 16/10225
16. Wahlperiode 12. 09. 2008
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Ulla Jelpke, Sevim Dag˘delen, Kersten Naumann, Petra Pau
und der Fraktion DIE LINKE.
Freibund/Bund Heimattreue Jugend e. V.
Der Freibund e. V. ist eine Organisation aus dem Spektrum der bündischen
Jugend mit Verbindungen ins Lager der so genannten Neuen Rechten. Gegrün-
det unter dem Namen „Bund Heimattreue Jugend e. V.“ stand der Verein seit
seiner Gründung 1958 der extremen Rechten nahe, von der man sich Ende der
80er Jahre mit der Umbenennung in BHJ – Freibund e. V. stärker distanzierte.
Dennoch attestieren Experten dem Freibund weiterhin eine völkische Ausrich-
tung, womit er die Funktion einer jugendkulturellen, vorpolitischen Organi-
sation im rechten Spektrum habe.
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über den „Freibund/Bund
Heimattreuer Jugend e. V.“?
2. Welche Erkenntnisse hat die Bundesregierung über eine Zusammenarbeit
von „Freibund/Bund Heimattreuer Jugend e. V.“ und der „Heimattreuen
Deutschen Jugend“?
3. Ist der Bundesregierung bekannt, dass der Freibund auch Ende der 90er
Jahre noch mit Holocaustleugnern zusammen gearbeitet hat bzw. diese als
Referenten für seine Lager einlud, und wenn ja, wie beurteilt sie das?
4. Steht der „Freibund/Bund Heimattreuer Jugend e. V.“ unter Beobachtung
des Bundesamts für Verfassungsschutz oder einzelner Landesbehörden?
5. Wird der „Freibund/Bund Heimattreuer Jugend e. V.“ als gemeinnütziger
Verein durch öffentliche Gelder gefördert?
6. Hat die Bundesregierung Erkenntnisse über die Zusammenarbeit des „Frei-
bund/Bund Heimattreuer Jugend e. V.“ mit Gruppen der extremen Rechten
im europäischen Ausland, wie der Burschenschaft Olympia aus Österreich
oder dem Vlaams Nationale Jeugdverbond aus Belgien?
Berlin, den 10. September 2008
Dr. Gregor Gysi, Oskar Lafontaine und Fraktion