BT-Drucksache 15/4719

Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus aufwerten

Vom 25. Januar 2005


Deutscher Bundestag Drucksache 15/4719
15. Wahlperiode 25. 01. 2005

Antrag
der Abgeordneten Günter Nooke, Bernd Neumann (Bremen), Renate Blank,
Wolfgang Bosbach, Klaus Brähmig, Dr. Peter Gauweiler, Hermann Gröhe,
Volker Kauder, Jürgen Klimke, Dr. Günter Krings, Dr. Martina Krogmann,
Dr. Norbert Lammert, Vera Lengsfeld, Dorothee Mantel, Melanie Oßwald,
Heinrich-Wilhelm Ronsöhr, Erika Steinbach, Christian Freiherr von Stetten,
Thomas Strobl (Heilbronn), Edeltraut Töpfer, Wolfgang Zeitlmann und der
Fraktion der CDU/CSU

Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus aufwerten

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Unmittelbar neben der Freitreppe des Marie-Elisabeth-Lüders-Hauses befindet
sich ein Rundraum, in dem Teile der Mauer, die einst Ost und West an dieser
Stelle teilte, wieder aufgebaut sind. Die originalen Mauerteile sind in die Archi-
tektur des Parlamentsgebäudes am authentischen Ort und im ursprünglichen
Verlauf einbezogen und schneiden den Raum als schmerzhafter Fremdkörper.
Dadurch wird der menschenverachtende Charakter der Berliner Mauer auch
räumlich erfahrbar. Die Anbringung der erschütternden Informationen über die
Zahl der Toten an derMauer verstärkt dieWirkung dieses Gedenkortes. Auch im
bereits öffentlich zugänglichen Eingangsbereich des Marie-Elisabeth-Lüders-
Hauses wurden Mauerreste erhalten und in die Architektur integriert.
Mit der für Mai 2005 vorgesehenen Fertigstellung der nördlichen Spree-Ufer-
Promenade und der Übergabe der Promenade an die Öffentlichkeit rückt insbe-
sondere der Gedenkraum am Ufer in den Blickpunkt. Bisher liegt kein Konzept
für die weitere Gestaltung und den ursprünglich geplanten öffentlichen Zugang
dieses zentralen Gedenkraumes vor.
Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Übergabe der Uferpromenade an die
Öffentlichkeit und mit Blick auf Initiativen zur Sichtbarmachung des einstigen
Mauerverlaufs in der Hauptstadt sowie die angekündigte Neufassung des Ge-
denkstättenkonzeptes des Bundes und die Erarbeitung eines Gedenkstättenkon-
zeptes Berlins kann das bestehende Mauer-Mahnmal im Marie-Elisabeth-
Lüders-Haus nicht unberücksichtigt bleiben.

II. Der Deutsche Bundestag regt an,
l ein Konzept zu erarbeiten, um den bestehenden Raum im Marie-Elisabeth-

Lüders-Haus als Gedenkort im Zuge der Fertigstellung der Uferpromenade
öffentlich zugänglich zu machen;

Drucksache 15/4719 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode
l einen wissenschaftlichen Auftrag zur Erarbeitung eines Totenbuches zur Er-
innerung an die Opfer der deutschen Teilung an der innerdeutschen Grenze
und der Berliner Mauer durch das Land Berlin und/oder den Bund zu verge-
ben;

l den Gedenkort einzubinden in das Gedenkstättenkonzept Berlins und des
Bundes.

Berlin, den 25. Januar 2005
Günter Nooke
Bernd Neumann (Bremen)
Renate Blank
Wolfgang Bosbach
Klaus Brähmig
Dr. Peter Gauweiler
Hermann Gröhe
Volker Kauder
Jürgen Klimke
Dr. Günter Krings
Dr. Martina Krogmann
Dr. Norbert Lammert
Vera Lengsfeld
Dorothee Mantel
Melanie Oßwald
Heinrich-Wilhelm Ronsöhr
Erika Steinbach
Christian Freiherr von Stetten
Thomas Strobl (Heilbronn)
Edeltraut Töpf
Wolfgang Zeitlmann
Dr. Angela Merkel, Michael Glos und Fraktion

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