BT-Drucksache 15/3740

Auswirkungen des weltweiten Energie- und Ressourcenbedarfs auf die globale Klimaentwicklung

Vom 21. September 2004


Deutscher Bundestag Drucksache 15/3740
15. Wahlperiode 21. 09. 2004

Große Anfrage
der Abgeordneten Dr. Peter Paziorek, Karl-Josef Laumann, Dagmar Wöhrl,
Veronika Bellmann, Dr. Christoph Bergner, Dr. Rolf Bietmann, Wolfgang Börnsen
(Bönstrup), Helge Braun, Cajus Julius Caesar, Alexander Dobrindt, Marie-Luise
Dött, Vera Dominke, Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land), Dr. Maria Flachsbarth,
Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof), Erich G. Fritz, Dr. Michael Fuchs, Hans-Joachim
Fuchtel, Georg Girisch, Dr. Reinhard Göhner, Josef Göppel, Kurt-Dieter Grill,
Holger Haibach, Ernst Hinsken, Robert Hochbaum, Michael Kretschmer,
Dr. Martina Krogmann, Dr. Hermann Kues, Helmut Lamp, Werner Lensing,
Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Wolfgang
Meckelburg, Friedrich Merz, Laurenz Meyer (Hamm), Doris Meyer (Tapfheim),
Bernward Müller (Gera), Franz Obermeier, Ulrich Petzold, Dr. Joachim Pfeiffer,
Thomas Rachel, Katherina Reiche, Hans-Peter Repnik, Dr. Heinz Riesenhuber,
Franz Romer, Kurt J. Rossmanith, Hartmut Schauerte, Uwe Schummer, Marion
Seib, Johannes Singhammer, Max Straubinger, Werner Wittlich und der
Fraktion der CDU/CSU

Auswirkungen des weltweiten Energie- und Ressourcenbedarfs auf die globale
Klimaentwicklung

Der weltweit steigende Energie- und Ressourcenbedarf als solcher aber auch
seine Auswirkungen auf die globale Klimaentwicklung stellen eine große
Herausforderung für die Zukunft dar.
Weltweit sind fossile Brennstoffe immer noch die wichtigste Energiequelle und
werden dies wohl auch in Zukunft bleiben. Eine zunehmende Weltbevölkerung
und das Wirtschaftswachstum in den Entwicklungs- und Schwellenländern
werden den Bedarf an Energie weiter erhöhen und zu einem weiteren Ausstoß
von Treibhausgasen führen. Der steigende Energiebedarf wird sich auch in den
Rohstoffpreisen auf den Weltmärkten widerspiegeln.
Die Entwicklung der Rohstoffpreise hat auch unmittelbare Auswirkungen auf
Deutschland. Rund 97 Prozent der Energie in Deutschland stammt immer noch
aus den endlichen Ressourcen Erdöl, Steinkohle, Braunkohle, Erdgas und
Uran. Etwa 60 Prozent des Energieverbrauchs in Deutschland werden durch
den Import von Rohstoffen gedeckt. Die Europäische Union (EU) hat dies in
ihrem Grünbuch zur Versorgungssicherheit auch für die Gesamtheit ihrer Mit-
gliedstaaten bestätigt.
Die Abhängigkeiten und Risiken durch Rohstoffimporte müssen deshalb ver-
ringert, die Effizienz vor allem im fossilen Kraftwerksbereich weiter gesteigert,
Anstrengungen zu Energieeinsparungen verstärkt sowie die Entwicklung neuer
Technologien und der globale Einsatz regenerativer Energien weiter voran-

Drucksache 15/3740 – 2 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

getrieben werden. Zudem gilt es, durch einen ausgewogenen Mix der Energie-
träger der zunehmenden Importabhängigkeit entgegenzuwirken.
Deutschland steht bei seiner Energieversorgung vor wichtigen Weichenstellun-
gen mit weit reichender Bedeutung für den Klimaschutz einerseits und den
Wirtschaftsstandort Deutschland andererseits. Allein in den kommenden 10 bis
20 Jahren müssen etwa die Hälfte aller Kraftwerke mit einem Volumen von
40 000 MW in Deutschland ersetzt werden. Dies ist mit einem Investitions-
volumen von ca. 40 bis 60 Mrd. Euro verbunden. In Europa beträgt der Ersatz-
bedarf an Kraftwerkskapazität in diesem Zeitraum gar 300 000 MW.
Die zentrale Frage hierbei ist, wie auch in Zukunft eine sichere, umweltfreund-
liche und bezahlbare Energieversorgung sichergestellt werden kann. Die
Entwicklung des weltweiten Energie- und Ressourcenbedarfs, aber auch die
jeweilige Treibhausgasbilanz werden dabei eine zentrale Rolle spielen.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Länder haben weltweit den höchsten Energieverbrauch (in Mio. t

SKE und in Prozent)?
2. Welche Länder werden in den nächsten Jahren die größten Zuwachsraten

beim Energieverbrauch zu verzeichnen haben (in Mio. t SKE und in Pro-
zent)?

3. Wie wird sich nach Auffassung der Bundesregierung der weltweite Energie-
verbrauch bis 2010, 2020 und 2050 gegenüber dem Jahr 2000 entwickeln
(in Mio. t SKE und in Prozent)?

4. Wie wird sich nach Auffassung der Bundesregierung jeweils der Energie-
verbrauch bis 2010, 2020 und 2050 in den USA, China und Indien gegen-
über dem Jahr 2000 entwickeln (in Mio. t SKE und in Prozent)?

5. Wie wird sich nach Auffassung der Bundesregierung weltweit das Verhält-
nis von Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum entwickeln?

6. Wie wird sich nach Auffassung der Bundesregierung das Verhältnis von
Energieverbrauch und Wirtschaftswachstum in den USA, China und In-
dien entwickeln?

7. Wie hoch ist der Energieverbrauch in Deutschland und wie verteilt sich
dieser auf die jeweiligen Sektoren Energie und Industrie, Verkehr und pri-
vate Haushalte (in Mio. t SKE und in Prozent)?

8. Wie wird sich der Energieverbrauch in den einzelnen Sektoren jeweils in
den nächsten Jahren entwickeln (in Mio. t SKE und in Prozent)?

9. Wie wird sich nach Auffassung der Bundesregierung der Energieverbrauch
in Deutschland insgesamt bis 2010, 2020 und 2050 gegenüber dem Jahr
2000 entwickeln (in Mio. t SKE und in Prozent)?

10. Welche jährliche Gesamteffizienzsteigerung wurde in Deutschland seit
1989 bis heute pro Jahr erreicht (absolut und in Prozent)?

11. Welche Bedeutung wird zukünftig den einzelnen Energieträgern Erdöl,
Erdgas, Steinkohle, Braunkohle, Kernenergie und den Erneuerbaren Ener-
gien bei der Energieversorgung weltweit und in Deutschland zukommen?

12. Welche Primärenergieträger werden aus Sicht der Bundesregierung bis
2010, 2020 und 2050 die Basis der Energieversorgung in Deutschland, in
Europa und weltweit darstellen?
Welchen Anteil an der Energieversorgung werden diese jeweils haben
(absolut und in Prozent)?

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 3 – Drucksache 15/3740

13. Welche Veränderungen bei den Primärenergieträgern erwartet die Bundes-
regierung für die nächsten 10, 20 und 50 Jahre in Deutschland, Europa und
weltweit?

14. Welche Bedeutung misst die Bundesregierung den Energiepreisen für die
Entwicklung des Wirtschaftswachstums in Deutschland bei und welche
Bedeutung kommt den Energiepreisen im Rahmen der Lissabon-Strategie
der EU zu?

15. Welche außen- und sicherheitspolitischen Aktivitäten betreibt die Bundes-
regierung zur Sicherung der Versorgungssicherheit Deutschlands mit fossi-
len Energieträgern (unterschieden nach den einzelnen Energieträgern)?

16. Welche Projekte und Kooperationen bei der Forschung und dem Betrieb
von Technologien, wie etwa der Solarthermie, mit dem südlichen Mittel-
meerraum, mit Nordafrika und dem Mittleren Osten werden durch die
Bundesregierung gefördert?
Wie hoch ist diese Förderung jeweils (in Mio. Euro)?

17. Welche Bedeutung wird nach Auffassung der Bundesregierung zukünftig
neuen Energieträgern und Technologien, wie zum Beispiel der Wasser-
stofftechnologie, oder der Clean-Coal-Technologie zukommen?

18. Welche Anstrengungen unternimmt die Bundesregierung zu deren Förde-
rung?
Mit welchem Finanzierungsvolumen sind diese verbunden (in Mio. Euro)?

19. Welche Potenziale zur Vermeidung klimaschädlicher Emissionen können
aus Sicht der Bundesregierung durch den verstärkten Einsatz von Wasser-
stoff erschlossen werden?

20. Welche Potenziale zur Herstellung von Wasserstoff gibt es aus Sicht der
Bundesregierung bei den verschiedenen Kraftwerkstypen Kernenergie,
Braunkohle, Steinkohle und Erneuerbare Energien?
Ab wann sind diese Techniken wirtschaftlich einsetzbar?

21. Welche Investitionen in die Infrastruktur sind aus Sicht der Bundesregie-
rung zur verstärkten Nutzung von Wasserstoff als Energiespeichermedium
notwendig?

22. Welche Forschungsbereiche unterstützt die Bundesregierung vorrangig,
um grundlegende Erkenntnisse zu gewinnen, und wo sieht sie weiteren
Forschungsbedarf?

23. Wann wird nach Einschätzung der Bundesregierung die breite Massen-
anwendung der „mobilen“ und „stationären“ Brennstoffzelle wettbewerbs-
fähig darstellbar sein?
Durch welche Projekte und Programme im Bereich Forschung und Ent-
wicklung fördert die Bundesregierung diesen Prozess?
Welches finanzielle Volumen haben diese jeweils (in Euro)?

24. Welche Auswirkungen hat die Entwicklung des weltweiten Energiever-
brauchs auf den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen (in Mio. t CO2pro Jahr)?
Welche Auswirkungen hat dies nach Einschätzung der Bundesregierung
auf die Entwicklung des Klimas?

25. Wie bewertet die Bundesregierung vor diesem Hintergrund die internatio-
nalen Minderungsziele zum Ausstoß von Treibhausgasen?

Drucksache 15/3740 – 4 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

26. Welche Auswirkungen hat die Entwicklung des Energieverbrauchs in
Deutschland auf den Ausstoß von Treibhausgasen (in Mio. t CO2 pro Jahr)?
Welche Auswirkungen hat dies nach Einschätzung der Bundesregierung
auf die globale Entwicklung des Klimas?

27. Welche Maßnahmen von Seiten der Bundesregierung gibt es zur Senkung
des Energieverbrauchs in Deutschland?
Welche Einsparungen konnten dadurch bereits erzielt werden?

28. Plant die Bundesregierung darüber hinaus weitere Maßnahmen zur Sen-
kung des Energieverbrauchs in Deutschland?

29. Welche Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs werden im Be-
reich der Forschung und Entwicklung seitens der Bundesregierung geför-
dert?
Mit welchem Finanzierungsvolumen (in Mio. Euro) sind diese verbunden?

30. Wie hat sich der durchschnittliche Kraftstoffverbrauch in Deutschland seit
1990 bis heute entwickelt?
Wie wird sich dieser bis 2020 voraussichtlich weiter entwickeln?

31. Verfügt die Bundesregierung über Kenntnisse, welche Einsparungen durch
eine kraftstoffsparende Fahrweise erzielt werden können?
Wie viel Mio. Euro könnten dadurch eingespart werden?

32. Über welche Kenntnisse verfügt die Bundesregierung über den Verlust von
Energie in privaten Haushalten durch schlechte Gebäudeisolierung, Stand-
by-Betrieb bei Geräten etc.?
Welche Kosten entstehen dadurch den privaten Haushalten im Durch-
schnitt (in Euro pro Jahr)?

33. Welche Maßnahmen von Seiten der Bundesregierung gibt es zur Verbesse-
rung der Energieeffizienz in privaten Haushalten?
Mit welchem Finanzierungsvolumen sind diese verbunden (in Mio. Euro)?

34. Welche Effizienzsteigerungen konnten durch diese Maßnahmen bereits er-
zielt werden?
Wie viel Mio. t CO2 pro Jahr konnten dadurch eingespart werden?

35. Plant die Bundesregierung darüber hinaus weitere Maßnahmen zur Verbes-
serung der Energieeffizienz in privaten Haushalten?

36. Welchen Stellenwert misst hierbei die Bundesregierung insbesondere der
Aufklärung und Weiterbildung der Bevölkerung bei?
Gibt es diesbezüglich konkrete Maßnahmen?
Wenn ja, welche?

37. Welche Bedeutung kommt aus Sicht der Bundesregierung der Gebäude-
und Altbausanierung zu?
Welche konkreten Maßnahmen seitens der Bundesregierung gibt es hier?
Mit welchem Finanzierungsvolumen (in Mio. Euro) sind diese verbunden?

38. Wie viel Prozent der bereitgestellten Mittel im Bereich der Gebäude- und
Altbausanierung sind jeweils jährlich seit 1998 bis heute abgeflossen?

39. Welche Effizienzsteigerungen konnten durch diese Maßnahmen bereits er-
zielt werden?
Wie viel Mio. t CO2 pro Jahr konnten dadurch eingespart werden?

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 5 – Drucksache 15/3740

40. Welche Bedeutung zur Steigerung der Energieeffizienz kommt nach Auf-
fassung der Bundesregierung dem anstehenden Modernisierungsbedarf im
deutschen Kraftwerkspark zu?

41. Wie stellt sich nach Kenntnis der Bundesregierung das Verhältnis zwischen
dem Ersatzbedarf im fossilen Kraftwerkspark in Deutschland und den
deutschen Produktionskapazitäten für fossile Kraftwerkstechnik dar?

42. Welcher Beitrag kann durch die Modernisierung des Kraftwerksparks zur
Verringerung des Ausstoßes von Treibhausgasen geleistet werden?
Wie viel Mio. t CO2 pro Jahr können dadurch eingespart werden?

43. Welche Potenziale zur Einsparung von CO2 würden sich nach Kenntnis derBundesregierung durch eine Modernisierung des weltweiten fossilen
Kraftwerksparks auf den aktuellen Stand der Technik ergeben?

44. Welche Potenziale zur Einsparung von CO2 könnten nach Kenntnis derBundesregierung durch eine Bekämpfung der weltweiten Kohlebrände
realisiert werden?
Welche Kosten würden hierfür anfallen (in Euro)?

45. Welche Maßnahmen von Seiten der Bundesregierung gibt es zur Steige-
rung der Energieeffizienz weltweit, insbesondere in den Entwicklungs-
und Schwellenländern?
Mit welchem Finanzierungsvolumen (in Mio. Euro) sind diese verbunden?

46. Mit welchen Maßnahmen fördert die Bundesregierung den Export von
effizienter Kraftwerkstechnologie im konventionellen Bereich?
Mit welchem Fördervolumen sind diese verbunden (Mio. Euro pro Jahr)?

47. Mit welchen Maßnahmen fördert die Bundesregierung den Export von
Erneuerbaren Energietechnologien?
Mit welchem Fördervolumen sind diese verbunden?

48. Welche Möglichkeiten bietet in diesem Zusammenhang die Nutzung der
flexiblen Mechanismen Clean Development Mechanism (CDM) und Joint
Implementation (JI) im Rahmen des ab 1. Januar 2005 in Europa beginnen-
den Emissionshandels?

49. Wann und zu welchen Bedingungen wird nach Kenntnis der Bundesregie-
rung Russland das Kyoto-Protokoll ratifizieren?
Welche konkreten Bemühungen unternimmt die Bundesregierung, um die-
sen Prozess zu beschleunigen?

50. Welche Schritte unternimmt die Bundesregierung, um die USA für eine
aktive Klimavorsorge jenseits des Kyoto-Protokolls zu gewinnen?

51. Welche konkreten Elemente der amerikanischen Klimavorsorge sind der
Bundesregierung bekannt?

52. Welche Kenntnisse hat die Bundesregierung über die weltweiten Reserven
und Verfügbarkeiten der Energierohstoffe Erdöl, Erdgas, Steinkohle,
Braunkohle und Uran?

53. Wie beurteilt die Bundesregierung die wirtschaftlichen und technischen
Möglichkeiten zu deren Erschließung?

54. Wann wird bei den einzelnen Energierohstoffen Erdöl, Erdgas, Steinkohle,
Braunkohle und Uran jeweils der Höhepunkt der möglichen Förderung er-
reicht werden?

55. Welche Schlussfolgerungen zieht die Bundesregierung hieraus?

Drucksache 15/3740 – 6 – Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode

56. Welche Auswirkungen hat dies nach Auffassung der Bundesregierung auf
die weltweite Entwicklung der Rohstoffpreise?

57. Verfügt die Bundesregierung über Kenntnisse hinsichtlich der Höhe der In-
vestitionen je Kilowattstunde Kapazität bei Gas- und Dampfkraftwerken,
Steinkohlekraftwerken, Braunkohlekraftwerken und Kernkraftwerken?
Wenn ja, wie hoch sind diese (in Euro je Kilowattstunde)?

58. Wie hoch sind nach Auffassung der Bundesregierung jeweils die CO2-Ver-meidungskosten bei Gas- und Dampfkraftwerken, Steinkohlekraftwerken,
Braunkohlekraftwerken und Kernkraftwerken (in Euro je t CO2)?

59. Wie hoch sind nach Auffassung der Bundesregierung jeweils die CO2-Ver-meidungskosten bei der Wasserkraft, Windenergie, Biomasse, solarer
Strahlungsenergie und der Geothermie (in Euro je t CO2)?

60. Wie hoch sind nach Auffassung der Bundesregierung die CO2-Vermei-dungskosten bei der energetischen Sanierung im Gebäudebereich (in Euro
je t CO2)?

61. Wie hoch ist nach Auffassung der Bundesregierung der jährliche Ausstoß
von CO2 bezogen auf die verschiedenen Energieträger Erdöl, Erdgas,Steinkohle und Braunkohle in Deutschland (in Mio. t CO2 pro Jahr)?

62. Mit welchem zusätzlichen Ausstoß von CO2 pro Jahr rechnet die Bundes-regierung durch den Ausstieg aus der Kernenergie (in Mio. t CO2 proJahr)?
63. Welche Auswirkungen hat dies auf die Einhaltung der Emissionsminde-

rungsziele des Kyoto-Protokolls durch Deutschland?
64. Durch welche Maßnahmen will die Bundesregierung einen zusätzlichen

Ausstoß von CO2 durch den Ausstieg aus der Kernenergie kompensieren?
65. Welche klimapolitischen Potenziale sieht die Bundesregierung in der tech-

nischen Entwicklung und Einführung der Kohlendioxidsequestrierung bei
konventionellen Kraftwerken?
In welchem Umfang unterstützt die Bundesregierung mit eigenen Pro-
grammen die Entwicklung dieser Techniken (in Euro)?

66. Welche zusätzlichen Kosten, bezogen auf die Kilowattstunde Strom, sind
voraussichtlich ab Kraftwerk (absolut und in Prozent) im Vergleich zu
heute betriebenen Anlagen zu erwarten und welche Kostensenkungsspiel-
räume sieht die Bundesregierung in den kommenden zwei bis drei Jahr-
zehnten?
Wie würden diese Kosten die relative Wettbewerbsfähigkeit konventionel-
ler Kraftwerke gegenüber Kernkraftwerken und den Erneuerbaren Ener-
gien beeinflussen?

67. Welche Bedeutung wird aus Sicht der Bundesregierung zukünftig Energie-
rohstoffen wie Thorium oder Methanhydraten für die Energieversorgung in
Deutschland und weltweit zukommen?

68. Wie hoch schätzt die Bundesregierung aus heutiger Sicht die Reichweite
der bekannten und zu erwartenden Vorkommen dieser Rohstoffe jeweils
ein?

69. Wie groß ist nach Kenntnis der Bundesregierung die Menge waffenfähigen
spaltbaren Materials, die prinzipiell für den Einsatz in Brutreaktoren welt-
weit zur Verfügung steht, und welche Menge an Strom könnte daraus ge-
wonnen werden (in TWh pro Jahr)?

Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 7 – Drucksache 15/3740

70. Welche Forschungsbereiche unterstützt die Bundesregierung, um weitere
Erkenntnisse über die Nutzung dieser Energieressourcen zu gewinnen?

71. Wie hoch liegen die Kosten der energetischen Nutzung dieser Energieträ-
ger im Vergleich zu den heute hauptsächlich verwandten Energieträgern
wie Braun- und Steinkohle, Uran, Öl, Gas oder Erneuerbaren Energien?

72. Welcher Einsatz von neuen Kraftwerkstypen und Entsorgungstechniken
zeichnet sich aus Sicht der Bundesregierung in den kommenden zwei bis
drei Jahrzehnten ab?

73. Welchen Einfluss könnte die Supraleitung in zwei bis drei Jahrzehnten auf
die Stromverwendung, -speicherung und den Stromtransport haben?

Berlin, den 21. September 2004
Dr. Peter Paziorek
Karl-Josef Laumann
Dagmar Wöhrl
Veronika Bellmann
Dr. Christoph Bergner
Dr. Rolf Bietmann
Wolfgang Börnsen (Bönstrup)
Helge Braun
Cajus Julius Caesar
Alexander Dobrindt
Marie-Luise Dött
Vera Dominke
Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)
Dr. Maria Flachsbarth
Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)
Erich G. Fritz
Dr. Michael Fuchs
Hans-Joachim Fuchtel
Georg Girisch
Dr. Reinhard Göhner
Josef Göppel
Kurt-Dieter Grill
Holger Haibach
Ernst Hinsken
Robert Hochbaum
Michael Kretschmer

Dr. Martina Krogmann
Dr. Hermann Kues
Helmut Lamp
Werner Lensing
Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach)
Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn)
Wolfgang Meckelburg
Friedrich Merz
Laurenz Meyer (Hamm)
Doris Meyer (Tapfheim)
Bernward Müller (Gera)
Franz Obermeier
Ulrich Petzold
Dr. Joachim Pfeiffer
Thomas Rachel
Katherina Reiche
Hans-Peter Repnik
Dr. Heinz Riesenhuber
Franz Romer
Kurt J. Rossmanith
Hartmut Schauerte
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