BT-Drucksache 14/9542

Durchführung des Bundeswettbewerbs "Ferien für Familien, in denen Angehörige mit Behinderung leben"

Vom 25. Juni 2002


Deutscher Bundestag Drucksache 14/9542
14. Wahlperiode 25. 06. 2002

Antrag
der Abgeordneten Renate Gradistanac, Dr. Hans-Peter Bartels, Anni Brandt-
Elsweier, Dieter Dzewas, Annette Faße, Hans Forster, Arne Fuhrmann,
Angelika Graf (Rosenheim), Kerstin Griese, Karl-Hermann Hack (Extertal),
Reinhold Hemker, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Christel Humme, Barbara Imhof,
Brunhilde Irber, Jann-Peter Janssen, Susanne Kastner, Marianne Klappert,
Horst Kubatschka, Christine Lehder, Eckhard Ohl, Christel Riemann-Hanewinckel,
Birgit Roth (Speyer), Marlene Rupprecht, Wilhelm Schmidt (Salzgitter),
Antje-Marie Steen, Rolf Stöckel, Dr. Norbert Wieczorek, Hanna Wolf (München),
Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD
sowie der Abgeordneten Irmingard Schewe-Gerigk, Kerstin Müller (Köln),
Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Durchführung des Bundeswettbewerbs „Ferien für Familien, in denen
Angehörige mit Behinderung leben“

Der Bundestag wolle beschließen:
Der Deutsche Bundestag begrüßt, dass die Bundesregierung den Bundeswettbe-
werb „Familienfreundliche Ferien“ mit einer besonderen Schwerpunktsetzung
wieder durchführen will.

Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,
den Bundeswettbewerb „Ferien für Familien, in denen Angehörige mit einer
Behinderung leben“ so zeitig auszuschreiben, dass er im Europäischen Jahr der
Menschen mit Behinderung (2003) einen Impuls zur Ausweitung von familien-
und behindertengerechten Ferienangeboten geben kann.

Berlin, den 25. Juni 2002
Dr. Peter Struck und Fraktion
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und Fraktion

Begründung
Ein gemeinsamer Urlaub ist heute für die meisten Familien eine Selbstverständ-
lichkeit geworden und ein wesentlicher Bestandteil des Familienlebens. Zu-
gleich ist barrierefreies Reisen ein wichtiger Faktor der Integration und der
Teilhabe aller Menschen am Leben in der Gemeinschaft. Insbesondere Fami-
lien, in denen Angehörige mit einer Behinderung leben, wollen wie alle anderen

Drucksache 14/9542 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
auch im Rahmen ihrer Möglichkeiten über Ort, Zeit und individuelle Gestal-
tung ihres Urlaubs selbst entscheiden. Sie treffen in der Realität jedoch immer
noch auf Hindernisse, die ihnen den Zugang zu selbstgewählten Urlaubszielen
verwehren. Dies beginnt bei der Reiseplanung, beim fehlenden Zugang zu um-
fassenden Informationen über familien- und barrierefreien Angebote unter bau-
lich-technischen Gesichtspunkten und betrifft auch die nicht barrierefreien
Transportwege sowie die Freizeitangebote und -aktivitäten am Urlaubsort.
So sind nach der Studie „Familienferien in Deutschland – Analysen und Pers-
pektiven“, die im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren,
Frauen und Jugend vergeben wurde, insbesondere Familien mit behinderten
Mitgliedern häufiger unter den Nichturlaubern anzutreffen.
Mit einem Wettbewerb „Ferien für Familien, in denen Angehörige mit Behin-
derung leben“ sollen nun im Europäischen Jahr der Menschen mit Behinderung
2003 die familien- und behindertengerechten Angebote von Veranstaltern, Be-
herbergungsbetrieben und Kommunen ermittelt und der Öffentlichkeit vorge-
stellt werden. Zugleich ist ein solcher Wettbewerb geeignet, die Erkenntnis zu
fördern, dass ein besserer Zugang zu familien- und barrierefreien Ferienange-
boten ein nicht unerhebliches Umsatzvolumen für die Tourismuswirtschaft be-
deutet. Auch dies wird Veranstalter, Beherbergungsbetriebe und Kommunen zu
neuen Initiativen anregen.

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