BT-Drucksache 14/9270

Option für eine Fernbahnanbindung des Bahnhofs Berlin-Lichtenberg offen haltenlten

Vom 5. Juni 2002


Deutscher Bundestag Drucksache 14/9270
14. Wahlperiode 05. 06. 2002

Antrag
der Abgeordneten Dr. Peter Wilhelm Danckert, Siegfried Scheffler,
Reinhard Weis (Stendal), Hans-Günter Bruckmann, Annette Faße,
Norbert Formanski, Angelika Graf (Rosenheim), Klaus Hasenfratz, Gustav Herzog,
Reinhold Hiller (Lübeck), Gabriele Iwersen, Konrad Kunick, Dr. Christine Lucyga,
Dieter Maaß (Herne), Heide Mattischeck, Karin Rehbock-Zureich, Wilhelm Schmidt
(Salzgitter), Wieland Sorge,Wolfgang Spanier, Rita Streb-Hesse, Dr. Margit Wetzel,
Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD
sowie der Abgeordneten Albert Schmidt (Hitzhofen), Franziska Eichstädt-Bohlig,
Helmut Wilhelm (Amberg), Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Option für eine Fernbahnanbindung des Bahnhofs Berlin-Lichtenberg offen halten

Der Bundestag wolle beschließen:

I. Der Deutsche Bundestag stellt fest:
1. Zurzeit wird im Rahmen der Realisierung des Eisenbahnknotens Berlin das

von der Deutschen Bahn und dem Berliner Senat gemeinsam entwickelte
Pilzkonzept umgesetzt. Im Rahmen dieses Konzeptes hat der Bahnhof Lich-
tenberg die Bedeutung lediglich im Regionalverkehr. Er ist auch nicht an
die, die Bundeshauptstadt in Ost-West-Richtung durchquerende Stadtbahn-
Strecke angebunden.

2. Anders als die „Frankfurter Bahn“ Richtung Frankfurt/Oder ist die über
Lichtenberg führende Strecke von Berlin Richtung Polen, die auch so ge-
nannte „Ostbahn“ bisher nur für den Regionalverkehr von Bedeutung. Der-
zeit ist nicht absehbar, wann im Hinblick auf die EU-Osterweiterung diese
Verkehrsrelation wieder eine Bedeutung im Fernverkehr mit der Republik
Polen erhalten wird.

3. Wegen des gegenwärtig bestehenden Verkehrsbedürfnisses für eine direkte
Anbindung des Bahnhofs Berlin-Lichtenberg an das Fernverkehrsnetz so-
wohl nach Osten als auch nach Westen besteht zz. auch keine Notwendig-
keit, die in der Öffentlichkeit mehrfach geforderte Herstellung einer direkten
Verbindung zu dem an der Stadtbahn gelegenen Ostbahnhof kurzfristig zu
realisieren.

4. Im Hinblick auf die EU-Osterweiterung wäre es allerdings wünschenswert,
bei der weiteren Realisierung des Pilzkonzeptes Vorsorge zu tragen, dass der
spätere Bau der direkten Verbindung möglich bleibt.

5. Beim geplanten Umbau des Bahnhofs Ostkreuz sollte deshalb vorsorglich
im nördlichen Bereich der Ringbahnbrücke Platz für den späteren Bau
zweier Gleise für die direkte Verbindung zwischen dem Ostbahnhof und

Drucksache 14/9270 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
Berlin-Lichtenberg frei gehalten werden. Diese Option lässt sich auch mit
relativ geringem Aufwand realisieren. Sie hätte auch den Vorteil, dass der
von Osten her kommende und derzeit in Berlin-Lichtenberg endende Regio-
nalverkehr weiter nach Westen, zum wichtigen SPNV-Umsteigepunkt Bahn-
hof Ostkreuz und gegebenenfalls zum Wriezener Bahnhof geführt werden
könnte.

II. Der Deutsche Bundestag fordert daher die Bundesregierung auf,
dafür Sorge zu tragen, dass beim Umbau des Bahnhofs Ostkreuz, im Bereich
Ringbahnbrücken, die Vorsorgemaßnahmen für eine zweigleisige Verbindung
zwischen dem Ostbahnhof und dem Bahnhof-Lichtenberg berücksichtigt wer-
den, um die Option für eine Realisierung der Fernbahnverbindung zu sichern.

Berlin, den 5. Juni 2002
Dr. Peter Struck und Fraktion
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und Fraktion

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