BT-Drucksache 14/901

zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1999 - Drsn. 14/300 Anlage, 14/760, 14/616, 14/622, 14/623, 14/624 - hier: Einzelplan 17 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Vom 3. Mai 1999


Deutscher Bundestag: Drucksache 14/901 vom 03.05.1999

Änderungsantrag der Fraktion der PDS zur zweiten Beratung des Entwurfs
des Haushaltsgesetzes 1999 14/300 14/760 14/616 14/622 14/623 14/624
hier: Einzelplan 17 Geschäftsbereich des Bundesministeriums für
Familie, Senioren, Frauen und Jugend =

03.05.1999 - 901

14/901

Änderungsantrag
der Abgeordneten Sabine Jünger, Christina Schenk, Heidemarie Ehlert,
Dr. Gregor Gysi und der Fraktion der PDS
zur zweiten Beratung des Entwurfs des Haushaltsgesetzes 1999
- Drucksachen 14/300 Anlage, 14/760, 14/616, 14/622, 14/623, 14/624 -
hier: Einzelplan 17
Geschäftsbereich des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen
und Jugend

Der Bundestag wolle beschließen:
Im Kapitel 17 02 - Allgemeine Bewilligungen - ist im Rahmen des Kinder-
und Jugendplanes Titel 684 11 der Ausgabenpunkt - Emanzipatorische
Jungenarbeit - in Höhe von 3,5 Mio. DM einzufügen.
Bonn, den 22. April 1999
Sabine Jünger
Christina Schenk
Heidemarie Ehlert
Dr. Gregor Gysi und Fraktion
Begründung
Eine gezielte Förderung von Jungenarbeit mit dem Ziel einer
Gleichberechtigung der Geschlechter findet nicht statt. Durch die
Vermittlung von gesellschaftlichen Werten der Konkurrenz, des "Sich-
durchsetzen-können", des blanken Egoismus der Ellbogengesellschaft an
Jugendliche kommt es zu einer Renaissance von medial vermittelten
Helden- und machistischen Männerbildern. Diese werden von männlichen
Jugendlichen in Form einer physischen Gewaltbereitschaft umgesetzt, wie
auch im 10. Kinder- und Jugendbericht festgestellt.
Gleichzeitig wird das Fehlen einer emanzipativen, antisexistischen,
reflektierenden Jungenarbeit festgestellt. Die Fachliteratur verweist
auf vielversprechende Ansätze, die männlichen Jugendlichen einen Zugang
zu eigenen Gefühlen, deren Reflexion und Artikulation ermöglichen und
so der Ausprägung einer aggressiven Männlichkeit entgegenwirken. Eine
adäquate Umsetzung in der Jugendarbeit findet jedoch nur in singulären
Modellversuchen statt.
Da auch Mädchenarbeit der Erweiterung bedarf, ist es weder
wünschenswert noch kann eine Mittelumverteilung zwischen Mädchen- und
Jungenarbeit stattfinden. Für Jungenarbeit ist die Einfügung eines
eigenen Titels in Höhe der Mädchenarbeit in Anbetracht flächendeckender
Defizite sinnvoll.

03.05.1999 nnnn

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