BT-Drucksache 14/8074

Transportleistungen der Verkehrsträger

Vom 22. Januar 2002


Deutscher Bundestag Drucksache 14/8074
14. Wahlperiode 22. 01. 2002

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Renate Blank, Eduard Oswald, Dirk Fischer (Hamburg), Dr.-Ing.
Dietmar Kansy, Klaus Brähmig, Georg Brunnhuber, Hubert Deittert, Peter Götz,
Manfred Heise, Norbert Königshofen, Dr. Hermann Kues, Peter Letzgus, Eduard
Lintner, Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach), Dr. Michael Meister, Norbert Otto
(Erfurt), Wilhelm Josef Sebastian, Dr. Wolf Bauer, Wolfgang Börnsen (Bönstrup),
Paul Breuer, Wolfgang Dehnel, Renate Diemers, Hansjürgen Doss, Georg Girisch,
Hans Jochen Henke, Klaus Hofbauer, Dr. Gerd Müller, Hans-Peter Repnik, Heinz
Schemken, Dorothea Störr-Ritter, Werner Wittlich, Elke Wülfing, Dagmar Wöhrl
und der Fraktion der CDU/CSU

Transportleistungen der Verkehrsträger

Das Europäische Zentrum für Wirtschaftsforschung und Strategieberatung Pro-
gnos AG, Basel, hat am 14. November 2001 eine „Gleitende Mittelfristprog-
nose für den Güter- und Personenverkehr“ vorgelegt. Darin wird auf der Basis
der Jahre 1995 bis 2000 die weitere Entwicklung bis 2005 vorausgeschätzt.
Die Tabelle „Modale Transportaufkommensentwicklung der Landverkehrs-
zweige“ weist bei Bahn, Binnenschiff und Rohrfernleitung eine vom Jahr 1999
bis 2005 nahezu gleichbleibende Verkehrsleistung aus. Dagegen wird für den
Straßengüterverkehr nach einem Einbruch in den Jahren 1999 und 2000 vom
Jahr 2001 an ein erheblicher Anstieg prognostiziert.
Auch bei Zunahme des LKW-Verkehrs wird es künftig weniger Umweltbelas-
tungen geben. Bereits heute sind zwei Drittel aller LKW emissionsarm; von den
Neuzulassungen des Jahres 2000 erfüllen bereits 15 % die Norm EURO-III.
Die derzeit in Deutschland zugelassenen LKW sind durchschnittlich weniger
als sieben Jahre alt. Im Vergleich hierzu weisen laut Deutsche Bahn AG 50 %
aller Loks und Triebwagen ein Dienstalter von mehr als 20 Jahren und 15 %
sogar mehr als 35 Jahren auf. LKW der Norm EURO-IV werden als sogar
schadstoffärmer als die Eisenbahn bewertet.
Die Tabelle „Transportaufkommensentwicklung Straße nach inländischen und
ausländischen LKW“ zeigt, dass am Anstieg der Beförderungsleistungen der
ausländische LKW einen deutlich größeren Anteil als der inländische LKW
hat.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Für wie zuverlässig hält die Bundesregierung die Untersuchungen der Prog-

nos AG?

Drucksache 14/8074 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
2. Wird die Bundesregierung die Prognose-Ergebnisse zum Anlass nehmen,
eine neue Gewichtung der Verkehrsträger Straße, Schiene, Wasserstraße,
Rohrfernleitung vorzunehmen?

3. In welcher Form wird die Bundesregierung die aufgezeigten Entwicklun-
gen bei der Fortschreibung des Bundesverkehrswegeplans berücksichti-
gen?

4. Welche Folgerungen will die Bundesregierung daraus ziehen, dass in den
Jahren bis 2005 das Transportaufkommen bei Bahn, Binnenschiff und
Rohrfernleitung stagniert, während beim LKW mit einem erheblichen An-
stieg zu rechnen ist?

5. Wie berücksichtigt die Bundesregierung bei Bewertung der einzelnen Ver-
kehrsträger die Tatsache, dass der LKW zunehmend schadstoffärmer und
mit der EURO-IV-Norm sogar umweltschonender als die Eisenbahn sein
wird?

6. Welche Auswirkungen haben diese Erkenntnisse auf das Verhältnis
Schiene/Straße, und mit welchen ordnungspolitischen Maßnahmen wird
die Bundesregierung den Entwicklungen Rechnung tragen?

7. Worauf führt die Bundesregierung zurück, dass es nach dem deutlichen
Rückgang der Straßentransporte in den Jahren 1999 und 2000 wieder einen
erheblichen Anstieg des LKW-Verkehrs bis zum Jahr 2005 geben wird?

8. Wie verträgt sich die Prognose mit den Aussagen im Verkehrsbericht 2000
des Bundesministers für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen?

9. Wie will die Bundesregierung verhindern, dass ihre ordnungspolitischen
Maßnahmen zur Verlagerung des Verkehrsaufkommens von der Straße auf
die Schiene ohne Wirkung bleiben?

10. Wie wird die Bundesregierung angesichts der angespannten Situation des
deutschen Straßengüterverkehrsgewerbes darauf reagieren, dass der auf
den ausländischen LKW entfallende Transportanteil prozentual höher an-
steigt als auf den binnenländischen LKW?

Berlin, den 22. Januar 2002
Renate Blank
Eduard Oswald
Dirk Fischer (Hamburg)
Dr.-Ing. Dietmar Kansy
Klaus Brähmig
Georg Brunnhuber
Hubert Deittert
Peter Götz
Manfred Heise
Norbert Königshofen
Dr. Hermann Kues
Peter Letzgus
Eduard Lintner
Dr. Klaus W. Lippold (Offenbach)
Dr. Michael Meister
Norbert Otto (Erfurt)
Wilhelm Josef Sebastian

Dr. Wolf Bauer
Wolfgang Börnsen (Bönstrup)
Paul Breuer
Wolfgang Dehnel
Renate Diemers
Hansjürgen Doss
Georg Girisch
Hans Jochen Henke
Klaus Hofbauer
Dr. Gerd Müller
Hans-Peter Repnik
Heinz Schemken
Dorothea Störr-Ritter
Werner Wittlich
Elke Wülfing
Dagmar Wöhrl
Friedrich Merz, Michael Glos und Fraktion

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