BT-Drucksache 14/7505

Zukunft des Deutschen Centrums für Photographie in Berlin

Vom 13. November 2001


Deutscher Bundestag Drucksache 14/7505
14. Wahlperiode 13. 11. 2001

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Norbert Lammert, Bernd Neumann (Bremen), Renate Blank,
Hartmut Koschyk, Anton Pfeifer, Hans-Peter Repnik, Dr. Wolfgang Schäuble,
Margarete Späte, Erika Steinbach, Dr. Rita Süssmuth und der Fraktion
der CDU/CSU

Zukunft des Deutschen Centrums für Photographie in Berlin

Photographie ist ein Medium des 20. Jahrhunderts, das das kollektive Gedächt-
nis geprägt hat wie kaum ein anderes. Anders als in Frankreich, in den USA
oder in den Niederlanden, gibt es in Deutschland keine Institution, die sich
der Erforschung und wissenschaftlichen Erschließung der Photographie in
Deutschland widmet. Seit drei Jahren verfolgt die Stiftung Preußischer Kultur-
besitz (SPK) das Vorhaben, in Berlin ein Deutsches Centrum für Photographie
(DCP) zu errichten, das diese Aufgabe wahrnehmen könnte und damit der in
jüngsten Zeit auch auf dem Kunstmarkt bedeutend gewordenen Kunstsparte
gerecht zu werden. Bei seiner letzten Sitzung hat der Stiftungsrat keine (zusätz-
lichen) Mittel für das Projekt DCP zur Verfügung gestellt und damit den Plan
eines Instituts mit internationaler Ausstrahlung nicht verwirklicht.

Aus diesem Grunde fragen wir die Bundesregierung:
1. War die Bundesregierung als ein Träger der Stiftung Preußischer Kulturbe-

sitz in den Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess über das DCP ein-
bezogen und welche Position vertritt die Bundesregierung?

2. Wie beurteilt die Bundesregierung vor dem Hintergrund des wachsenden
Interesses an der Photographie als künstlerisches Medium die Chancen, in
Berlin das DCP in der ursprünglich geplanten Form in Zukunft doch noch
zu verwirklichen?

3. Welchen Finanzierungsbedarf hätte nach Ansicht der Bundesregierung eine
solche Einrichtung und wie hoch beziffert sie die jährlichen Folgekosten?

4. Bestehen nach Erkenntnis der Bundesregierung auch weiterhin die Optio-
nen, Sammlungen erwerben zu können oder dauerhaft in Berlin verfügbar
zu haben, die für den Fall der Institutsgründung von den Besitzern in Aus-
sicht gestellt wurden und wenn ja, unter welchen Bedingungen?

5. Wie beurteilt die Bundesregierung aufgrund der jetzt eingetretenen Situation
und vor dem Hintergrund des weiter steigenden Preisniveaus auf dem
Kunstmarkt und der internationalen Konkurrenz die Chancen, bedeutende
Nachlässe und Sammlungen für Berlin zu erwerben?

Drucksache 14/7505 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
6. Welche Bedeutung misst die Bundesregierung in diesem Zusammenhang
dem Erwerb photohistorisch bedeutender Sammlungen und Nachlässe vor
dem Hintergrund jüngst realisierter (Sammlung Berggruen) und artikulierter
(Sammlung Marzona) Erwerbsinteressen des Bundes an Sammlungen aus
Privatbesitz bei?

7. Welche Rolle sieht die Bundesregierung bei künftigen Erwerbsinteressen für
die geplante Nationalstiftung für Kunst und Kultur vor?

8. Besteht nach Ansicht der Bundesregierung auch weiterhin die Option, den
ursprünglich vorgesehenen östlichen Stülerbau als Sitz des DCP zu verwirk-
lichen?

Berlin, den 5. November 2001
Dr. Norbert Lammert
Bernd Neumann (Bremen)
Renate Blank
Hartmut Koschyk
Anton Pfeifer
Hans-Peter Repnik
Dr. Wolfgang Schäuble
Margarete Späte
Erika Steinbach
Dr. Rita Süssmuth
Friedrich Merz, Michael Glos und Fraktion

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