BT-Drucksache 14/687

Vemarktung deutscher touristischer Angebote im Rahmen der Welt ausstellung EXPO 2000

Vom 23. März 1999


Deutscher Bundestag: Drucksache 14/687 vom 23.03.1999

Kleine Anfrage der Fraktion der CDU/CSU Vermarktung deutscher
touristischer Angebote im Rahmen der Weltausstellung EXPO 2000 =

23.03.1999 - 687

14/687

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Klaus Brähmig, Hannelore Rönsch (Wiesbaden), Ernst
Hinsken, Anita Schäfer, Ilse Aigner, Thomas Dörflinger, Dr. Hans Georg
Faust, Dr. Harald Kahl, Dr.-Ing. Paul Krüger, Edeltraut Töpfer und der
Fraktion der CDU/CSU
Vermarktung deutscher touristischer Angebote im Rahmen der
Weltausstellung EXPO 2000

Mit der Weltausstellung EXPO 2000 in Hannover erhält Deutschland die
einzigartige Chance, sich in der ganzen Welt als modernes,
hochleistungsfähiges und sympathisches Land darzustellen sowie
gleichzeitig den aktuellen Stand der Wiedervereinigung 10 Jahre nach
dem Fall der Berliner Mauer weltweit zu dokumentieren. Es werden etwa
20 Millionen Besucher erwartet, davon 10 Millionen aus dem Ausland.
Die EXPO 2000 findet nicht nur in Hannover statt. Es wird auch
zahlreiche Projekte außerhalb des Weltausstellungsgeländes in allen
Teilen Deutschlands geben, insbesondere auch in den neuen
Bundesländern. Außerdem wird es vor Beginn und während der
Weltausstellung, die vom 1. Juni bis zum 31. Oktober 2000 stattfindet,
eine Vielzahl von internationalen Tagungen und Kongressen überall in
Deutschland geben. Daher ist die EXPO 2000 auch eine große Chance für
die deutsche Tourismuswirtschaft, einem breiten nationalen und
internationalen Publikum Deutschland als attraktives Reise- und
Urlaubsland zu präsentieren.
Mit finanzieller Unterstützung des Bundes, der Bundesländer sowie den
Spitzenverbänden der deutschen Tourismuswirtschaft wurde 1995 die
Deutschland Informations- und Reservierungsgesellschaft (DIRG) u.a.
auch mit dem Ziel einer flächendeckenden Buchbarkeit deutscher
touristischer Angebote zur EXPO 2000 gegründet. Die Millionen in- und
ausländischer Besucher sollten damit nicht nur von einer erleichterten
Buchung ihres Besuchs der Weltausstellung bzw. von Anschlußaufenthalten
in anderen deutschen Städten und Ferienregionen profitieren können,
sondern vor allem auch durch die Nutzung kundenfreundlicher und
unkomplizierter Buchungsmöglichkeiten motiviert werden, sich in Zukunft
verstärkt für Urlaub und Reisen in Deutschland zu entscheiden.
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Gibt es ein umfassendes Konzept zur touristischen Vermarktung der
EXPO 2000 mit einer klaren Koordinierung und Verknüpfung der Angebote
der verschiedenen Leistungsträger, in das wichtige überregionale
Partner wie Dachverbände aus dem Bereichen Hotels und Gaststätten,
Reisebüros und Reiseveranstalter sowie Reiseveranstalter selbst
eingebunden sind, und wenn ja, welche Partner sind dies im einzelnen?
2. Ist nach Einschätzung der Bundesregierung durch die EXPO 2000
Hannover GmbH bzw. ihren Reservierungsvertragspartner Hannover Congress
und Tourismus Center (HCC) die Koppelung des Verkaufs von
Eintrittskarten mit anderen touristischen Leistungen wie der
Reservierung von Übernachtungsmöglichkeiten, der Anreise sowie des
Transfers von der Unterkunft zum Weltausstellungsgelände gewährleistet
und damit für die Besucher eine unkomplizierte Buchung dieser
Leistungen bei einer zentralen Stelle möglich?
3. In welcher Form ist die Deutschland Informations- und
Reservierungsgesellschaft (DIRG) in die touristische Vermarktung der
EXPO 2000 eingebunden?
4. In welchem Umfang und zu welchen Zeitpunkten hat sich die EXPO
2000 Hannover GmbH nach Kenntnis der Bundesregierung bei der Vergabe
des Auftrags für die Errichtung eines Reservierungssystems für den
Ticketverkauf und die Zimmerreservierung der EXPO 2000 mit der auch zu
diesem Zweck gegründeten und vor allem mit Mitteln des Bundes und der
Länder finanzierten Deutschland Informations- und
Reservierungsgesellschaft (DIRG) abgestimmt?
Ist die Vergabe dieses Reservierungssystems durch ein
Ausschreibungsverfahren erfolgt?
5. Inwieweit haben die EXPO 2000 Hannover GmbH und ihr
Reservierungsvertragspartner Hannover Congress und Tourismus Center
(HCC) bei der Entscheidung für das von ihnen eingesetzte
Reservierungssystem die Belange der im 200-km-Umkreis von Hannover
befindlichen touristischen Zielgebiete für den Zeitraum der
Weltausstellung selbst und bei ihren Folgekonzepten hinsichtlich der
Vermarktung und der Buchbarkeit berücksichtigt?
6. Ist durch dieses Reservierungssystem eine Anknüpfung an die
verschiedenen anderen Buchungssysteme im deutschen Fremdenverkehr
sichergestellt, damit den EXPO-Besuchern tatsächlich ein
flächendeckendes touristisches Angebot in ganz Deutschland zur
Verfügung steht?
7. Werden von der EXPO 2000 Hannover GmbH den Leistungsträgern aus
den Bundesländern für die Vermarktung annehmbare und attraktive
Konditionen angeboten, oder wählen die Leistungsträger eher andere
Vertriebswege mit der Gefahr der Zersplitterung des Angebotes und
komplizierten Buchbarkeit für die Besucher der EXPO 2000?
8. In welcher Höhe stehen der EXPO 2000 Hannover GmbH sowie der
Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) finanzielle Mittel zur
touristischen Vermarktung der EXPO 2000 in den Jahren 1999 und 2000 zur
Verfügung, getrennt nach Inlands- und Auslandsvermarktung?
Welchen Anteil haben dabei finanzielle Zuwendungen des Bundes?
9. Hält die Bundesregierung die bisher zur Verfügung stehenden Mittel
zur touristischen Vermarktung der EXPO 2000 angesichts des für ein
Projekt dieser Größenordnung notwendigen hohen Werbeaufwandes im In-
und Ausland für ausreichend?
10. Welche konkreten Marketing- und Verkaufsveranstaltungen sind bis
zum Beginn der Weltausstellung wann und in welchen Auslandsmärkten
sowie in Deutschland geplant, insbesondere in den Bereichen Messen und
Workshops?
11. Mit welchen Verkaufsfördermaßnahmen werden vor allem kleine und
mittelständische Unternehmen der deutschen Tourismuswirtschaft von der
EXPO 2000 Hannover GmbH bei der Vermarktung von innerdeutschen Reisen
zur Weltausstellung unterstützt?
12. Plant die Bundesregierung angesichts der für eine umfassende
effiziente Vermarktung der Weltausstellung nur geringen noch
verfügbaren Zeit die Einzelaktivitäten aller an der EXPO-Vermarktung
beteiligten Partner (neben der EXPO 2000 Hannover GmbH bzw. dem
Hannover Congress und Tourismus Center z.B. die Deutsche Zentrale für
Tourismus, deutsche Fremdenverkehrsverbände und Busreiseveranstalter)
zu koordinieren?
Bonn, den 22. März 1999
Klaus Brähmig
Hannelore Rönsch (Wiesbaden)
Ernst Hinsken
Anita Schäfer
Ilse Aigner
Thomas Dörflinger
Dr. Hans Georg Faust
Dr. Harald Kahl
Dr.-Ing. Paul Krüger
Edeltraut Töpfer
Dr. Wolfgang Schäuble, Michael Glos und Fraktion

23.03.1999 nnnn

x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.