BT-Drucksache 14/6843

Situation der Forschung in der Energietechnik

Vom 28. August 2001


Deutscher Bundestag Drucksache 14/6843
14. Wahlperiode 28. 08. 2001

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Jürgen Türk, Jürgen Koppelin, Dr. Wolfgang Gerhardt
und der Fraktion der F.D.P.

Situation der Forschung in der Energietechnik

In Deutschland steht die Energiewirtschaft vor der Aufgabe, eine sichere,
effektive und wirtschaftliche Versorgung der Wirtschaft und der Bevölkerung
mit Strom und Wärme mit maximaler Ressourcenschonung und Klimaschutz
sinnvoll zu verbinden. Die deutschen Anlagenbauer müssen im immer stärker
globalisierenden Markt ihre Technologiekompetenz weiter entwickeln und aus-
bauen.
Anteilig stellen die regenerativen Energieträger unter 10 % der elektrischen
Jahresarbeit in der Bundesrepublik Deutschland zur Verfügung, die Kernkraft
ca. 30 % und die fossilen Energieträger über 60 %. Durch den Rückbau der
Kernkraft werden die fossilen Energieträger bis zum Jahr 2020 mit ca. 77 % ei-
nen noch weit größeren Anteil an der elektrischen Jahresarbeit übernehmen.
Umgekehrt proportional verhält sich der Einsatz der Forschungsförderung
durch die Bundesregierung.

Wir fragen die Bundesregierung:
1. Mit welchen finanziellen Mitteln fördert die Bundesregierung die Ener-

gieforschung in der Bundesrepublik Deutschland?
2. Warum wird für die Energieforschung im Bereich der konventionellen

Kraftwerkstechnik (ohne Kernkraft und ohne regenerative Energieträger)
nur eine symbolische Forschungsförderung ausgereicht (ca. 30 Mio. DM),
obwohl diese zurzeit über 2/3 und zukünftig bei Rückbau der Kernenergieund auch bei weiterem dynamischen Ausbau der regenerativen Energie-
träger 3/4 der elektrischen Arbeit bereitstellen?

3. Aus welchem Grund wurden diese geringen Forschungsmittel in Jahr 2001
noch weiter gekürzt, so dass für neue Projekte gar keine Mittel mehr vorhan-
den sind?

4. Wie sollen die Ziele der Bundesregierung zur Verminderung der CO2-Emis-sion erreicht werden, wenn eine ernsthafte Reduzierung des CO2-Ausstoßesin Deutschland mittelfristig und langfristig bei gleichzeitigem Rückbau der
Kernenergie nicht allein über die regenerativen Energien realisiert werden
kann?

5. Könnte die Aussetzung der Forschungsförderung die gute außenwirtschaftli-
che Stellung des deutschen Maschinenbaus in diesem Bereich schwächen?

6. Wo werden die frei gewordenen Mittel eingesetzt?

Drucksache 14/6843 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
7. Welcher Umfang von Energieforschungsmitteln ist für die Jahre 2002 und
2003 geplant?

8. Betrifft die massive Kürzung der Forschungsgelder nur die ostdeutsche
Braunkohleregion oder sind auch andere Forschungsstandorte in der Bun-
desrepublik Deutschland betroffen?

Berlin, den 27. August 2001
Jürgen Türk
Jürgen Koppelin
Dr. Wolfgang Gerhardt und Fraktion

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