BT-Drucksache 14/6611

Gefährdung der geplanten "Akademie für Informations- und Kommunikationstechnik" in der Region Bonn/Rhein-Sieg

Vom 3. Juli 2001


Deutscher Bundestag

Drucksache

14/

6611

14. Wahlperiode

03. 07. 2001

Kleine Anfrage

der Abgeordneten Norbert Hauser (Bonn), Dr. Norbert Röttgen, Dr. Gerhard
Friedrich (Erlangen), Thomas Rachel, Ilse Aigner, Dr. Maria Böhmer, Axel E.
Fischer (Karlsruhe-Land), Dr.-Ing. Rainer Jork, Steffen Kampeter, Werner Lensing,
Erich Maaß (Wilhelmshaven), Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn), Hans-Peter
Repnik, Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke), Dr. Erika Schuchardt,
Bärbel Sothmann, Angelika Volquartz, Heinz Wiese (Ehingen)
und der Fraktion der CDU/CSU

Gefährdung der geplanten „Akademie für Informations- und
Kommunikationstechnik“ in der Region Bonn/Rhein-Sieg

Die Bundesregierung hat gemeinsam mit der Landesregierung von Nordrhein-
Westfalen während den Verhandlungen zur Fusion des GMD-Forschungszent-
rums Informationstechnik GmbH (GMD: Gesellschaft für Mathematik und Da-
tenverarbeitung) und der Fraunhofer-Gesellschaft e. V. (FhG) zugesagt, eine
Akademie für Informations- und Kommunikationstechnik (IuK-Akademie) am
GMD-Standort Sankt Augustin oder in Bonn anzusiedeln. Diese Akademie soll
Spitzenforscher ausbilden und ein wichtiger Anlaufpunkt für Forscher und Stu-
denten aus dem Ausland sein. Später sollen in Zusammenarbeit mit der Univer-
sität Bonn und der Fachhochschule Bonn/Rhein-Sieg Bachelor- und Masterstu-
diengänge eingerichtet werden. Die anlässlich der Fusion von GMD und FhG
eingesetzten Moderatoren haben die IuK-Akademie als einen der entscheiden-
den vier Eckpfeiler für die Fusion herausgearbeitet.

Inzwischen ist jedoch festzustellen, dass der Entscheidungsprozess zur Grün-
dung der Akademie keine Fortschritte erzielt. Vorgesehene Entscheidungsfris-
ten sind deutlich überschritten. An der Gründung Beteiligte beklagen Blocka-
den bzw. weisen auf noch ungelöste Probleme hin. Die Fusion von GMD und
FhG wurde trotzdem vollzogen.

Der renommierte Bioinformatiker Prof. Thomas Lengauer von der FhG/GMD
war als eine der Stützen der zu gründenden Akademie vorgesehen. Sein Weg-
gang verschärft die Situation (vgl. Bonner Generalanzeiger vom 22. Juni 2001).
In der Region Bonn/Rhein-Sieg wachsen Befürchtungen, dass dieses wichtige
Projekt scheitern könnte.

Angesichts dieser Situation fragen wir die Bundesregierung:

1. Welche konkreten Hemmnisse oder Probleme haben dazu geführt, dass die
Gründung der „Akademie für Informations- und Kommunikationstechnik“
in der Region Bonn/Rhein-Sieg noch nicht erfolgt ist?

2. Wie bewertet die Bundesregierung Mutmaßungen, wonach die Verschmel-
zung von FhG/GMD sowie die Dauer des Entscheidungsprozesses zur
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Gründung der Akademie den Weggang von Prof. Thomas Lenggauer maß-
geblich ausgelöst haben und wer ist dafür verantwortlich zu machen?

3. Welche Bemühungen wurden nach Kenntnis der Bundesregierung unter-
nommen, den Weggang von Prof. Thomas Lengauer zu verhindern?

4. Was unternimmt die Bundesregierung, um zu vermeiden, dass weitere profi-
lierte Wissenschaftler, die den Aufbau der Akademie tragen sollen, wegen
der aufgezeigten Probleme ebenfalls die Region verlassen?

5. Wann ist nunmehr mit der Gründung der Akademie zu rechnen?

6. Wann soll der Lehrbetrieb an der Akademie beginnen?

7. Ist nach wie vor vorgesehen, die Akademie im Gebäude der ehemaligen
Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in Bonn unterzubringen?

8. Wer ist als Gründungsrektor der IuK-Akademie vorgesehen?

Berlin, den 3. Juli 2001

Norbert Hauser (Bonn)
Dr. Norbert Röttgen
Dr. Gerhard Friedrich (Erlangen)
Thomas Rachel
Ilse Aigner
Dr. Maria Böhmer
Axel E. Fischer (Karlsruhe-Land)
Dr.-Ing. Rainer Jork
Steffen Kampeter
Werner Lensing
Erich Maaß (Wilhelmshaven)
Dr. Martin Mayer (Siegertsbrunn)
Hans-Peter Repnik
Dr.-Ing. Joachim Schmidt (Halsbrücke)
Dr. Erika Schuchardt
Bärbel Sothmann
Angelika Volquartz
Heinz Wiese (Ehingen)
Friedrich Merz, Michael Glos und Fraktion

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