Vom 4. April 2001
Deutscher Bundestag Drucksache 14/5805
14. Wahlperiode 04. 04. 2001
Antrag
der Abgeordneten Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk,
Dr. Axel Berg, Reinhold Hemker, Rolf Hempelmann, Hubertus Heil, Monika
Heubaum, Jelena Hoffmann (Chemnitz), Dr. Uwe Jens, Volker Jung (Düsseldorf),
Werner Labsch, Christian Lange, Lothar Mark, Christian Müller (Zittau),
Dr. Edelbert Richter, Gudrun Ross, Birgit Roth (Speyer), Thomas Sauer, Dagmar
Schmidt (Meschede), Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Ottmar Schreiner, Dr. Ditmar
Staffelt, Wolfgang Weiermann, Dr. Rainer Wend, Dr. Margrit Wetzel, Klaus
Wiesehügel, Engelbert Wistuba, Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD
sowie der Abgeordneten Werner Schulz, Andrea Fischer, Michaele Hustedt,
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Zugang der Zivilgesellschaft zur WTO-Ministerkonferenz in Doha, Katar
gewährleisten
Der Bundestag wolle beschließen:
„Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf, auch weiterhin dar-
auf hinzuwirken, dass bei der für den 9. bis 13. November 2001 geplanten
WTO-Ministerkonferenz in Doha, Katar ein vollständiger, fairer und effektiver
Zugang der Zivilgesellschaft und der Nichtregierungsorganisationen zu diesem
Ereignis ermöglicht wird. Die Bundesregierung wird gebeten, sich um eine ge-
meinsame Haltung der EU-Mitgliedstaaten in dieser Frage zu bemühen.“
Berlin, den 4. April 2001
Dr. Peter Struck und Fraktion
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und Fraktion
Begründung
Auf Einladung des Emirats Katar hat die Welthandelsorganisation WTO am
8. Februar 2001 ihre nächste Ministerkonferenz für den 9. bis 13. November
2001 in Doha, Katar festgelegt. In Katar herrscht traditionell Demonstrations-
verbot. Die Europäische Kommission hat daraufhin den Botschafter von Katar
in Genf und den WTO-Generaldirektor in Briefen aufgefordert, „vollständigen,
fairen und effektiven Zugang der Zivilgesellschaft und der Nichtregierungs-
organisationen zu diesem Ereignis“ zu garantieren. Die Bundesregierung sollte
diesem zunächst höflich vorgetragenen Wunsch Nachdruck verleihen. Sie sollte
sich dabei um eine gemeinsame Haltung der EU-Mitgliedstaaten bemühen.