BT-Drucksache 14/5628

BSE-Geschehen und finanzielle Konsequenzen der Bestandstötung von Rindern

Vom 20. März 2001


Deutscher Bundestag

Drucksache

14/

5628

14. Wahlperiode

20. 03. 2001

Kleine Anfrage

der Abgeordneten Kersten Naumann und der Fraktion der PDS

BSE-Geschehen und finanzielle Konsequenzen der Bestandstötung von Rinder

Die Informationspolitik zum BSE-Geschehen in Deutschland hat eine Schief-
lage. Die Bevölkerung wird zwar richtigerweise über alle nachgewiesenen
BSE-Fälle informiert, aber diese Fälle werden nicht bzw . nur unzureichend in
die Gesamtsituation eingeordnet. So spielt zum Beispiel die erdrückend große
Zahl BSE-negativ getesteter Tiere kaum eine Rolle. Aufgrund dieser Unausge-
wogenheit kommt es zu überzogenen Einschätzungen des BSE-Risikos für
Menschen und damit zu Ängsten bis hin zu teilweise hysterischen Reaktionen.
Die Informationspolitik in Sachen BSE sollte auf mündige Bürger setzen, d. h.
weder durch Verharmlosung noch Verunsicherung bestimmt werden. Vielmehr
ist eine möglichst sachliche Aufklärung vonnöten, damit die Verbraucherinnen
und Verbraucher unmanipuliert ihre persönlichen Schlüsse ziehen können.

Zugleich gibt es Informationsdef zite hinsichtlich der Folgen der BSE-beding-
ten Bestandstötung für die davon betroffenen Landwirte.

Wir fragen deshalb die Bundesregierung:

1. Wie viele Rinder wurden bislang in Deutschland auf BSE getestet,

a) geschlachtete Rinder

b) verendete Rinder

c) auffällige Rinder

d) Rinder ab 30 Monate alt

e) Rinder von über 24 Monaten bis unter 30 Monaten

f) Rinder unter 24 Monaten?

2. Bei wie vielen der getesteten Tiere wurde der Nachweis des Befalls mit BSE
– unterteilt nach a bis f gemäß Frage 1 – erbracht?

3. Wie viele T iere wurden wegen eines positiven BSE-T estergebnisses insge-
samt getötet?

4. Wie schlüsseln sich die insgesamt gekeulten Tiere – unterteilt nach Bundes-
ländern, Betrieben und Teilbetrieben (Herden) – auf?

5. Wie viele der wegen eines BSE-Falls gekeulten Tiere wurden in Auswertung
der BSE-Tests als von BSE befallen ermittelt (Anzahl der Sekundärfälle)?

6. Wie viele der nachweislich BSE-befallenen Rinder waren aus einer Kohorte
(unterteilt nach Geburts- und Fütterungskohorte)?
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7. Welche Geburtsjahrgänge waren die BSE-Tiere, und lassen sich daraus un-
ter Umständen bereits Rückschlüsse auf mögliche Übertragungsbedingun-
gen und -wege ziehen?

8. Konnten aus der Analyse der territorialen V erbreitung von BSE sowie der
Untersuchungen zum Einsatz von T iermehl und/oder Milchaustauschern
bereits Vermutungen, Hypothesen oder gar Erkenntnisse hinsichtlich der
Übertragungswege der Krankheit abgeleitet werden?

9. Wie hoch wird der durch Bestandskeulung verursachte einmalige f nanzi-
elle Verlust für die insgesamt betroffenen Betriebe eingeschätzt?

10. Welche Folgeverluste (z. B. Ausfall des Milchgeldes) sind in von der Be-
standskeulung betroffenen Betrieben bereits eingetreten, und mit welchen
Verlusten muss noch gerechnet werden?

11. In welchem Umfang und Anteil wird der f nanzielle Verlust der von BSE
direkt betroffenen Betrieben durch die T ierseuchenkasse, Ausfallversiche-
rung und staatliche Hilfen kompensiert, und gibt es dabei wesentliche Un-
terschiede zwischen den Bundesländern?

12. Wie viele der gekeulten Rinderbestände wurden durch die betrof fenen Be-
triebe wieder aufgebaut?

13. Was hat der Wiederaufbau von Beständen gekostet?

Berlin, den 20. März 2001

Kersten Naumann
Roland Claus und Fraktion

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