Vom 12. März 1999
Deutscher Bundestag: Drucksache 14/523 vom 12.03.1999
Kleine Anfrage der Fraktion der PDS Stand der Entsorgung der
Kernkraftwerke =
12.03.1999 - 523
14/523
Kleine Anfrage
der Abgeordneten Angela Marquardt, Eva-Maria Bulling-Schröter,
Dr. Gregor Gysi und der Fraktion der PDS
Stand der Entsorgung der Kernkraftwerke
Wir fragen die Bundesregierung:
1. Welche Mengen der bisher in Deutschland angefallenen abgebrannten
Brennelemente lagern in kraftwerksinternen Lagern, und welche Mengen
wurden bisher zur Zwischenlagerung oder Wiederaufarbeitung
transportiert (bitte Angaben in Tonnen Schwermetall und Anzahl der
Brennelemente sowie Auflistung für jedes Kernkraftwerk im einzelnen und
nach Bestimmungsort)?
2. Wie groß sind in den deutschen Kernkraftwerken (einschließlich
stillgelegter) die genehmigten Zwischenlagerkapazitäten, und wie viele
Freikapazitäten stehen zur Zeit real im jeweiligen internen Lager noch
zur Verfügung?
3. Wie viele der zur Wiederaufarbeitung angelieferten abgebrannten
Brennelemente sind bereits wiederaufgearbeitet, und wie viele werden
noch zwischengelagert (bitte Auflistung nach Kernkraftwerk und nach
Wiederaufarbeitungsanlage)?
4. Von welchen deutschen Energieversorgern wurden in der
Vergangenheit bestehende Verträge zur Aufbereitung von abgebrannten
Brennstäben mit Betreibern von Wiederaufarbeitungsanlagen gekündigt
oder einer Umwidmung unterzogen?
Wenn ja, welche Summen an Konventionalstrafen sind dabei fällig
geworden?
5. Welche Handhabungsgenehmigungen für welche Transport- und
Lagerbehälter besitzen die deutschen Kernkraftwerke (Auflistung bitte
je Kernkraftwerk)?
6. Wie viele deutsche Kernkraftwerke besitzen eine Genehmigung zum
Einsatz von Mischoxidbrennelementen, und welche Kernkraftwerke setzen
Mischoxidbrennelemente zur Zeit ein?
7. Wo in Europa und Deutschland lagern welche Mengen von in der
Wiederaufarbeitung abgetrenntem Plutonium, die urspünglich aus
Kernbrennstoff aus deutschen Kernkraftwerken stammen?
8. Wo lagern welche Mengen von in der Wiederaufarbeitung abgetrenntem
Uran, die urspünglich aus Kernbrennstoff aus deutschen Kernkraftwerken
stammen, und wieviel Uran wurde bisher insgesamt wiederaufgearbeitet?
Bonn, den 9. März 1999
Angela Marquardt
Eva-Maria Bulling-Schröter
Dr. Gregor Gysi und Fraktion
12.03.1999 nnnn