BT-Drucksache 14/395

Förderung der Luftfahrttechnologie

Vom 22. Februar 1999


Deutscher Bundestag: Drucksache 14/395 vom 22.02.1999

Antrag Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Förderung der
Luftfahrttechnologie =

22.02.1999 - 395

14/395

Antrag
der Abgeordneten Hans Martin Bury, Ernst Schwanhold, Klaus Barthel
(Starnberg), Christel Deichmann, Detlef Dzembritzki, Dr. Peter Eckardt,
Lothar Fischer (Homburg), Peter Friedrich (Altenburg), Monika
Gansefort, Iris Gleicke, Hans-Joachim Hacker, Manfred Hampel, Frank
Hempel, Rolf Hempelmann, Uwe Hiksch, Stephan Hilsberg, Jelena Hoffmann
(Chemnitz), Ingrid Holzhüter, Renate Jäger, Dr. Uwe Jens, Volker Jung
(Düsseldorf), Sabine Kaspereit, Dr. Uwe Küster, Werner Labsch,
Christian Lange (Backnang), Dr. Christine Lucyga, Lothar Mark,
Christian Müller (Zittau), Manfred Opel, Birgit Roth (Speyer), Thomas
Sauer, Dr. Hermann Scheer, Wilhelm Schmidt (Salzgitter), Dr. Mathias
Schubert, Bodo Seidenthal, Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk, Dr. Ditmar
Staffelt, Wolfgang Weiermann, Reinhard Weis (Stendal), Dr. Rainer Wend,
Dr. Margrit Wetzel, Klaus Wiesehügel, Engelbert Clemens Wistuba,
Barbara Wittig, Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD sowie der
Abgeordneten Werner Schulz (Leipzig), Margareta Wolf (Frankfurt) und
der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN
Förderung der Luftfahrttechnologie

Der Bundestag wolle beschließen:
Der Deutsche Bundestag stellt fest:
Die zivile Luftfahrtindustrie gehört zu den innovativen
Wachstumsbranchen, in denen zukunftsorientierte Investitionen und
qualifizierte Arbeitsplätze entstehen. Die Förderung der
Luftfahrtforschung und -entwicklung gehört daher zu den wesentlichen
Aufgaben der Wirtschafts- und Technologiepolitik in der neuen
Wahlperiode. Es gilt, die Wettbewerbsfähigkeit der zivilen europäischen
Luftfahrtindustrie in den technologieintensiven Bereichen weiter
auszubauen und die Voraussetzungen für den Aufbau zusätzlicher
Produktionskapazitäten in Deutschland zu schaffen. Mit der Stärkung der
zivilen Komponente der Luftfahrtindustrie wird zugleich ihre
Abhängigkeit von militärischen Aufträgen vermindert.
Von besonderer Bedeutung sind deshalb die Entwicklung und Produktion
eines europäischen Megaliners im Rahmen des Airbus-Programms sowie
neuer Flugzeuge der nächsten Generation für die deutschen Standorte,
die Entwicklung lärm- und schadstoffarmer Antriebe sowie
Forschungsarbeiten für einen leisen Allwetter-Hubschrauber, um den
Einsatz für Rettungsfälle und bei schwierigen Witterungsbedingungen zu
verbessern.
Der Deutsche Bundestag fordert die Bundesregierung auf,
- die Forschungsaktivitäten im Vorfeld der Entwicklung eines
europäischen Megaliners (A 3XX) gemäß dem deutschen Anteil am Airbus-
Programm zu unterstützen. Die anderen am Airbus-Programm beteiligten
Partnerländer sind ebenfalls zur Förderung der Entwicklung eines neuen
Großraummodells bereit. Dabei wird ein leises, treibstoffsparendes
Großraumflugzeug die Wettbewerbsposition von Airbus Industrie
nachhaltig stärken und ökonomische und ökologische Vorteile für die
Nutzer bieten. Der deutsche Airbus-Partner DASA forscht zusammen mit
der Ausrüstungsindustrie sowie den anderen Airbus-Partnergesellschaften
an Systembaugruppen. Die Aktivitäten konzentrieren sich auf die
Aerodynamik, die Anpassung der Form der Bauteile an die jeweilige
Flugsituation, Leichtbaustrukturteile, Kabinen- und Bordsysteme. Damit
werden die ökologischen und wirtschaftlichen Bedingungen
(Kerosineinsparung, Lärmminderung) verbessert. Diese
Forschungsanstrengungen sollen forciert und unterstützt werden;
- die Bemühungen der deutschen Industrie um einen Standort in
Deutschland für die Endmontage des A 3XX zu unterstützen. Dabei sollte
die Bundesregierung ihre Bereitschaft bekunden, die Entwicklung eines
Großraumflugzeugs zu fördern. Die Chancen für eine unternehmerische
Entscheidung zugunsten einer Endmontage in Deutschland dürfen nicht
durch eine verfrühte Fixierung auf einen bestimmten Standort verringert
werden. Bei der Standortwahl in Deutschland sind sowohl die
Wettbewerbsfähigkeit des deutschen Airbus-Partners, die Schaffung eines
Montagekompetenzzentrums in Norddeutschland als auch strukturpolitische
Überlegungen zur Förderung der wirtschaftlichen Entwicklung in
Mecklenburg-Vorpommern zu berücksichtigen. Ein Höchstmaß an Kooperation
und Effizienz der potentiellen Standorte ist sinnvoll und verbessert
die Chancen Norddeutschlands im Wettbewerb um den Standort für die
Endmontage;
- die deutschen Produktionsstandorte durch die Förderung neuer
Baugruppen und Fertigungstechnologien für Flugzeuge der nächsten
Generation zu stärken und auszubauen;
- die Entwicklung lärm- und schadstoffarmer Antriebe für Flugzeuge
und Hubschrauber durch die deutschen Antriebsunternehmen zu
unterstützen. Mit den Entwicklungen soll auch die wirtschaftliche
Position der beiden deutschen Antriebsunternehmen in ihren
Partnerschaften mit ausländischen Unternehmen verbessert werden.
Forschungsaufgaben sind die Verbesserung der Einzelkomponenten und die
Entwicklung einer schadstoffarmen Brennkammer. Damit sollen der
Wirkungsgrad erhöht und der Schadstoffausstoß reduziert werden;
- die Forschungs- und Entwicklungsarbeiten an alternativen
Antriebssystemen zu unterstützen mit dem Ziel, natürliche Ressourcen zu
schonen, den Schadstoffausstoß und damit die erhebliche Umweltbelastung
des Flugverkehrs nachhaltig zu reduzieren und Wettbewerbsvorteile zu
erzielen. In diesem Zusammenhang sollten die Entwicklung eines mit
Wasserstoff betriebenen Flugzeugs und die Entwicklung und Einführung
von Luftschiffen gefördert werden;
- die Forschungsaufgaben für ein Navigationssystem zu unterstützen,
das die Einsatzmöglichkeiten von Hubschraubern für Rettungsfälle sowie
unter schwierigen Witterungsbedingungen erweitert und sie in die Lage
versetzt, bei jeglicher Witterungslage den Einsatzort sicher zu
erreichen. Hinzu kommen die Verbesserung der Bordsysteme sowie die
Lärmminderung und Leistungssteigerung der Antriebssysteme.
Bonn, den 22. Februar 1999
Hans Martin Bury
Ernst Schwanhold
Klaus Barthel (Starnberg)
Christel Deichmann
Detlef Dzembritzki
Dr. Peter Eckardt
Lothar Fischer (Homburg)
Peter Friedrich (Altenburg)
Monika Gansefort
Iris Gleicke
Hans-Joachim Hacker
Manfred Hampel
Frank Hempel
Rolf Hempelmann
Uwe Hiksch
Stephan Hilsberg
Jelena Hoffmann (Chemnitz)
Ingrid Holzhüter
Renate Jäger
Dr. Uwe Jens
Volker Jung (Düsseldorf)
Sabine Kaspereit
Dr. Uwe Küster
Werner Labsch
Christian Lange (Backnang)
Dr. Christine Lucyga
Lothar Mark
Christian Müller (Zittau)
Manfred Opel
Birgit Roth (Speyer)
Thomas Sauer
Dr. Hermann Scheer
Wilhelm Schmidt (Salzgitter)
Dr. Mathias Schubert
Bodo Seidenthal
Dr. Sigrid Skarpelis-Sperk
Dr. Ditmar Staffelt
Wolfgang Weiermann
Reinhard Weis (Stendal)
Dr. Rainer Wend
Dr. Margrit Wetzel
Klaus Wiesehügel
Engelbert Clemens Wistuba
Barbara Wittig
Dr. Peter Struck und Fraktion
Werner Schulz (Leipzig)
Margareta Wolf (Frankfurt)
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und Fraktion

22.02.1999 nnnn

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