BT-Drucksache 14/2593

Zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Arbeitsvergütung zwischen Frauen und Männern

Vom 25. Januar 2000


Deutscher Bundestag Drucksache 14/2593
14. Wahlperiode 25. 01. 2000

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Birgit Schnieber-Jastram, Dr. Maria Böhmer,
Rainer Eppelmann, Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof), Klaus Hofbauer,
Karl-Josef Laumann, Julius Louven, Wolfgang Meckelburg, Claudia Nolte,
Hans-Peter Repnik, Franz Romer, Heinz Schemken, Johannes Singhammer,
Bärbel Sothmann, Andreas Storm, Thomas Strobl (Heilbronn), Peter Weiß
(Emmendingen), Gerald Weiß (Groß-Gerau) und der Fraktion der CDU/CSU

Zu geschlechtsspezifischen Unterschieden bei der Arbeitsvergütung zwischen
Frauen und Männern

Wir fragen die Bundesregierung:

1. Wie beurteilt die Bundesregierung die Auffassung der Europäischen Kom-
mission in der Empfehlung der Kommission für Empfehlungen des Rates
zur Durchführung der Beschäftigungspolitik der Mitgliedstaaten, dass in
Europa immer noch große geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Ver-
gütung bestehen und der durchschnittliche Stundenlohn von Frauen in der
gesamten Europäischen Union nur 76 % des Stundenlohnes für Männer be-
trägt?

2. Wie beurteilt die Bundesregierung die Auffassung der Europäischen Kom-
mission in der Empfehlung der Kommission für Empfehlungen des Rates
zur Durchführung der Beschäftigungspolitik der Mitgliedstaaten, dass in
Griechenland, Deutschland (westliche Bundesländer), Großbritannien und
den Niederlanden ein deutlich höheres Lohngefälle zwischen den Ge-
schlechtern besteht als in den anderen Mitgliedstaaten der Europäischen
Union?

3. Wie hoch fällt das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern aus (bitte ge-
trennt nach alten und neuen Bundesländern und Branchen, jährlich von 1980
bis zum neuesten Datenstand)?

4. Wie fällt das Lohngefälle zwischen den Geschlechtern in Deutschland aus
im Vergleich zu Schweden und Dänemark?

5. Beabsichtigt die Bundesregierung vor dem Hintergrund ihrer im Arbeits-
programm 1999 der Bundesregierung angekündigten „Schaffung eines
effektiven Gleichstellungsgesetzes mit verbindlichen Regelungen für die
Privatwirtschaft“ auch zur Bekämpfung des Lohngefälles zwischen den
Geschlechtern eine gesetzliche Regelung zu schaffen?

Wenn ja, welche?

Drucksache 14/2593 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode
6. Sind der Bundesregierung Tarifverträge mit einer noch unterschiedlichen
Entlohnungsregelung zwischen Frauen und Männern bekannt?

Wenn ja, welche?

7. Sind der Bundesregierung Tarifverträge bekannt, in denen Frauen gegen-
über Männern durch Höhe und Art der Einmal- und Zusatzzahlungen be-
züglich des Arbeitsentgeltes geschlechtsspezifisch diskriminiert werden?

Wenn ja, welche?

8. Welche Maßnahmen hat die Bundesregierung ergriffen oder beabsichtigt
die Bundesregierung zu ergreifen, um das hohe Lohngefälle zwischen den
Geschlechtern abzubauen, speziell unter Berücksichtigung der Passage aus
der Empfehlung der Kommission für Empfehlungen des Rates zur Durch-
führung der Beschäftigungspolitik der Mitgliedstaaten, dass die beiden
Mitgliedstaaten mit dem größten Gefälle – Deutschland und das Vereinigte
Königreich – sich des Problems bewusst seien und an der Verbesserung der
Lage arbeiteten?

9. Hält es die Bundesregierung für möglich, dass das Lohngefälle zwischen
den Geschlechtern auch dadurch entsteht, dass sich die Bewertung von Be-
rufsgruppen häufig noch an überkommenen Rollenbildern orientiert, und
wenn ja, mit welchen Maßnahmen beabsichtigt die Bundesregierung diese
Klischees abzubauen?

10. Ist die Bundesregierung der Auffassung, eine umfassende, zeitgemäße
Neuordnung der Bewertung von Berufsgruppen sei nötig und durchführ-
bar?

Berlin, den 20. Januar 2000

Birgit Schnieber-Jastram
Dr. Maria Böhmer
Rainer Eppelmann
Dr. Hans-Peter Friedrich (Hof)
Klaus Hofbauer
Karl-Josef Laumann
Julius Louven
Wolfgang Meckelburg
Claudia Nolte
Hans-Peter Repnik
Franz Romer
Heinz Schemken
Johannes Singhammer
Bärbel Sothmann
Andreas Storm
Thomas Strobl (Heilbronn)
Peter Weiß (Emmendingen)
Gerald Weiß (Groß-Gerau)
Dr. Wolfgang Schäuble, Michael Glos und Fraktion

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