BT-Drucksache 14/2399

Stand und Entwicklung einer bundesweiten Weiterbildungsstatistik

Vom 15. Dezember 1999


Deutscher Bundestag Drucksache 14/2399
14. Wahlperiode 15. 12. 99

Kleine Anfrage
der Abgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann, Stephan Hilsberg, Klaus Barthel
(Starnberg), Hans-Werner Bertl, Willi Brase, Ursula Burchardt, Dr. Peter Eckardt,
Lothar Fischer (Homburg), Walter Hoffmann (Darmstadt), Ulrich Kasparick,
Ernst Küchler, Dr. Edelbert Richter, René Röspel, Wilhelm Schmidt (Salzgitter),
Heinz Schmitt (Berg), Bodo Seidenthal, Jörg Tauss, Brigitte Wimmer (Karlsruhe),
Dr. Peter Struck und der Fraktion der SPD sowie der Abgeordneten
Antje Hermenau, Matthias Berninger, Hans-Josef Fell, Kerstin Müller (Köln),
Rezzo Schlauch und der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Stand und Entwicklung einer bundesweiten Weiterbildungsstatistik

Die Bedeutung der Weiterbildung wächst von Jahr zu Jahr. Der schnelle tech-
nologische Fortschritt, der gesellschaftliche Wandel und die Veränderungen des
Arbeitsmarktes machen für alle Menschen und die Gesellschaft insgesamt das
„Lebensbegleitende Lernen“ immer wichtiger. Daraus ergibt sich ein steigender
Informationsbedarf über das Weiterbildungsgeschehen in Deutschland und in
Europa, nicht nur für die Anbieter und Nutzer von Weiterbildung im Sinne ei-
ner größeren Markttransparenz, sondern auch für den Staat und seine Organe in
Bund, Ländern und Kommunen im Sinne einer größeren Gestaltungsaufgabe.
Die statistische Basis, von der sich dann Analysen und Handlungskonsequen-
zen für die Entwicklung der Weiterbildung ableiten lassen, sollte dabei den Kri-
terien der Vollständigkeit, der Vergleichbarkeit, der Transparenz und der Aktu-
alität genügen.

Deshalb fragen wir die Bundesregierung:

I. Zur Bestandsaufnahme

1. Auf welche rechtlichen Grundlagen wird bei der Erstellung von Weiter-
bildungsstatistiken in den Bereichen der allgemeinen, der beruflichen und
der wissenschaftlichen Weiterbildung zurückgegriffen (bei der EU, dem
Bund, den Ländern)?

2. Welche statistischen Daten zur Weiterbildung werden regelmäßig bundes-
weit erhoben?

3. Mit welcher Zielsetzung und mit welchen Schwerpunkten wird gegenwärtig
die Weiterbildungsstatistik für eine bundesweite integrierte Darstellung zu-
sammengeführt?

Auf welchen Quellen gründet sich diese integrierte Darstellung?

Drucksache 14/2399 – 2 – Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode

Mit welchen Methoden werden die Daten dabei erhoben und in welcher
Zeitfolge?

4. In welcher Form gibt es gegenwärtig eine bundesweite Erfassung und Dar-
stellung der Weiterbildungsangebote und der Weiterbildungsnachfrage,
auch im Sinne eines unbedingten Bedarfs, und nach welchen Qualifizie-
rungsgesichtspunkten erfolgt die Differenzierung der Angebots- und der
Nachfrageseite?

5. Welche Auftraggeber (staatliche Stellen, öffentlich-rechtliche Institutionen,
wie die Arbeitsverwaltung und die Kammern, Verbände, Weiterbildungs-
träger) gibt es gegenwärtig für die Erstellung von bundesweiten Weiterbil-
dungsstatistiken?

Welche Bundesinstitutionen sind mit der Erstellung von bundesweiten
Weiterbildungsstatistiken gegenwärtig befasst?

II. Zur Bewertung und zu den Perspektiven

6. Welche Bedeutung misst die Bundesregierung einer bundesweiten Weiter-
bildungsstatistik mit Blick auf die Entwicklung des „Lebensbegleitenden
Lernens“ bei?

7. In welchen Bereichen der Weiterbildungsstatistik sieht die Bundesregie-
rung besondere Lücken und Harmonisierungsbedarf bei der Erfassung und
Dokumentation von Weiterbildungsstruktur, -verhalten und -entwicklung?

8. Wo liegen nach Auffassung der Bundesregierung die größten Defizite in
der Aufgabenstellung, der Organisation und der Durchführbarkeit einer
umfassenden Weiterbildungsstatistik?

9. Wie bewertet die Bundesregierung das gegenwärtige Zusammenwirken
von Bund und Ländern bei der Erstellung und Weiterentwicklung einer
umfassenden Datenlage?

Wo liegen besondere Probleme im Zusammenwirken und in der Abstim-
mung bei der Datenerfassung, -verarbeitung und -dokumentation, um eine
möglichst hohe Kompatibilität zu erreichen?

10. Welche Initiativen plant die Bundesregierung, die Weiterbildungsstatistik
– gemessen an der großen wachsenden Bedeutung dieses Bildungsberei-
ches – weiter zu verbessern?

11. Reichen die gegenwärtigen rechtlichen und institutionellen Voraussetzun-
gen aus der Sicht der Bundesregierung aus, um die Weiterbildungsstatistik
für die weitere Entwicklung und Ausgestaltung des Weiterbildungsbereichs
zu verbessern?

12. Welche Maßnahmen sind hierbei aus der Sicht der Bundesregierung not-
wendig, um auch im europäischen Rahmen zu einer angemessenen Doku-
mentation von Weiterbildungsnachfrage und -angeboten zu kommen, und
welche Initiativen will die Bundesregierung hier ergreifen?

Berlin, den 14. Dezember 1999

Dr. Ernst Dieter Rossmann
Stephan Hilsberg
Klaus Barthel (Starnberg)
Hans-Werner Bertl
Willi Brase
Ursula Burchardt
Dr. Peter Eckardt

Deutscher Bundestag – 14. Wahlperiode – 3 – Drucksache 14/2399

Lothar Fischer (Homburg)
Walter Hoffmann (Darmstadt)
Ulrich Kasparick
Ernst Küchler
Dr. Edelbert Richter
René Röspel
Wilhelm Schmidt (Salzgitter)
Heinz Schmitt (Berg)
Bodo Seidenthal
Jörg Tauss
Brigitte Wimmer (Karlsruhe)
Antje Hermenau
Matthias Berninger
Hans-Josef Fell
Dr. Peter Struck und Fraktion

Antje Hermenau
Matthias Berninger
Hans-Josef Fell
Kerstin Müller (Köln), Rezzo Schlauch und Fraktion

x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.