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Sie können sich Anlage 2 BNatSchG auch vollständig in seiner damaligen Fassung ansehen.
(zu § 45b Absatz 6 und 9, zu § 45d Absatz 2) | |||||
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t | t | 1 | (Fundstelle: BGBl. I 2022, 1368 - 1370) | ||
2 | 1. | ||||
3 | Begriffsbestimmungen | ||||
4 | Im Sinne dieser Anlage ist | ||||
5 | – | ||||
6 | _A AHP_ der prozentuale Anteil des Jahresertrages der Windenergieanlage, | ||||
7 | der mindestens im Rahmen des jährlich zu leistenden Beitrags in ein | ||||
8 | Artenhilfsprogramm zu leisten ist und der mit 2 Prozent festgelegt wird, | ||||
9 | – | ||||
10 | _A KSa_ die anzunehmende Abschaltung bei Verwendung eines | ||||
11 | Antikollisionssystems je Jahr, die mit 3 Prozent festgelegt wird, | ||||
12 | – | ||||
13 | _AW_ der anzulegende Wert in Euro je Megawattstunde, auf Grundlage der | ||||
14 | durchschnittlichen, mengengewichteten Zuschlagswerte der vergangenen drei | ||||
15 | Ausschreibungen von Windenergieanlagen an Land, veröffentlicht durch die | ||||
16 | Bundesnetzagentur für Elektrizität, Gas, Telekommunikation, Post und | ||||
17 | Eisenbahnen, | ||||
18 | – | ||||
19 | _B Abs_ der prozentuale Anteil der Abschaltungen auf Grund individueller | ||||
20 | fachlich anerkannter Schutzmaßnahmen im Basisschutz; der Basisschutz umfasst | ||||
21 | alle fachlich anerkannten Schutzmaßnahmen inklusive Fledermausabschaltungen, | ||||
22 | – | ||||
23 | _B MK_ die monetären Kosten in Euro aller individuellen fachlich | ||||
24 | anerkannten Schutzmaßnahmen im Basisschutz, | ||||
25 | – | ||||
26 | _B MV_ der maximal zumutbare monetäre Verlust in Euro im Basisschutz über | ||||
27 | 20 Jahre, | ||||
28 | – | ||||
29 | _B S_ der als Prozentwert im Verhältnis zum Jahresertrag ausgedrückte | ||||
30 | Schwellenwert für die Verringerung des Jahresertrages infolge von als | ||||
31 | Basisschutz erfolgenden Anordnungen von Schutzmaßnahmen, der in der | ||||
32 | artenschutzrechtlichen Ausnahme nicht überschritten werden darf, und der mit 4 | ||||
33 | Prozent für einen Regelfall-Standort oder mit 6 Prozent für einen windreichen | ||||
34 | Standort festgelegt wird, | ||||
35 | – | ||||
36 | _d_ die prognostizierte Mindestnutzungsdauer einer Windenergieanlage an | ||||
37 | Land in Höhe von 20 Jahren, | ||||
38 | – | ||||
39 | _E r_ der reale Energieertrag der Windenergieanlage in Megawattstunden des | ||||
40 | vergangenen Kalenderjahres, | ||||
41 | – | ||||
42 | _E rnte_ die durchschnittliche Häufigkeit je Jahr eines Erntevorgangs je | ||||
43 | Flurstück, die mit 1 festgelegt wird, | ||||
44 | – | ||||
45 | _Flm a_ die anzunehmende Abschaltung zum Schutz von Fledermäusen, die mit | ||||
46 | 2,5 Prozent festgelegt oder auf Grundlage eines Gutachtens oder einer | ||||
47 | Untersuchung der Fledermausaktivitäten ermittelt wird; sollte der Antragsteller | ||||
48 | ein Gutachten oder eine Untersuchung der Fledermausaktivitäten beauftragen, ist | ||||
49 | der Prozentwert der Abschaltung im Verhältnis zum Jahresertrag aus dem Gutachten | ||||
50 | oder der Untersuchung anzusetzen, | ||||
51 | – | ||||
52 | _Flst Ausn_ die Anzahl der Flurstücke in einem Umkreis von 250 Metern um | ||||
53 | den Mastfußmittelpunkt der Windenergieanlage, auf denen drei Brutvorkommen oder | ||||
54 | zwei Brutvorkommen bei besonders gefährdeten Vogelarten betroffen sind, | ||||
55 | – | ||||
56 | _Flst Ernte_ die Anzahl der Flurstücke in einem Umkreis von 250 Metern um | ||||
57 | den Mastfußmittelpunkt der Windenergieanlage mit Feldfrüchten, auf denen | ||||
58 | Erntevorgänge erfolgen, | ||||
59 | – | ||||
60 | _Flst Mahd_ die Anzahl der Flurstücke in einem Umkreis von 250 Metern um | ||||
61 | den Mastfußmittelpunkt der Windenergieanlage mit Grünland, auf denen | ||||
62 | Mahdvorgänge erfolgen, | ||||
63 | – | ||||
64 | _Flst Pflügen_ die Anzahl der Flurstücke in einem Umkreis von 250 Metern um | ||||
65 | den Mastfußmittelpunkt der Windenergieanlage mit Ackerland, auf denen | ||||
66 | Pflugvorgänge erfolgen, | ||||
67 | – | ||||
68 | _h_ die anzunehmende Stundenanzahl bezogen auf die Abschaltung bei einem | ||||
69 | landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsereignis (Ernte, Mahd, Pflügen), die mit 14 | ||||
70 | festgelegt wird, | ||||
71 | – | ||||
72 | _h a_ die Anzahl der Stunden eines Jahres, die mit 8 760 festgelegt wird, | ||||
73 | – | ||||
74 | _IK_ die Summe der Investitionskosten in Euro aller Schutzmaßnahmen, | ||||
75 | – | ||||
76 | _K AS_ der Selbstbehalt von den Investitionskosten für den Antragsteller in | ||||
77 | Höhe von 17 000 Euro je Megawatt zu installierender Leistung, | ||||
78 | – | ||||
79 | _M ahd_ die durchschnittliche Häufigkeit je Jahr eines Mahdvorgangs je | ||||
80 | Flurstück, die mit 4 festgelegt wird, | ||||
81 | – | ||||
82 | _M r_ der reale monetäre Ertrag der Windenergieanlage in Euro im | ||||
83 | vergangenen Kalenderjahr, | ||||
84 | – | ||||
85 | _P_ die zu installierende Leistung der geplanten Windenergieanlage an Land | ||||
86 | in Megawatt, das heißt, die elektrische Wirkleistung, die eine Anlage bei | ||||
87 | bestimmungsgemäßem Betrieb ohne zeitliche Einschränkungen unbeschadet | ||||
88 | kurzfristiger geringfügiger Abweichungen technisch erbringen kann, | ||||
89 | – | ||||
90 | _P flügen_ die durchschnittliche Häufigkeit je Jahr eines Pflugvorgangs je | ||||
91 | Flurstück, die mit 0,5 festgelegt wird, | ||||
92 | – | ||||
93 | _P häno_ die Anzahl der Tage mit phänologischen Abschaltungen, | ||||
94 | – | ||||
95 | Regelfall-Standort ein Standort mit einem Gütefaktor ≤ 90 Prozent; die | ||||
96 | Prognose des Gütefaktors ist aus dem Ertragsgutachten zu entnehmen, | ||||
97 | – | ||||
98 | _VBH_ die Anzahl der Vollbenutzungsstunden der Windenergieanlage, die aus | ||||
99 | den Ertragsgutachten zu entnehmen ist, | ||||
100 | – | ||||
101 | _VBH r_ die Anzahl der realen Vollbenutzungsstunden der Windenergieanlage | ||||
102 | des vergangenen Kalenderjahres, | ||||
103 | – | ||||
104 | windreicher Standort ein Standort mit einem Gütefaktor > 90 Prozent; die | ||||
105 | Prognose des Gütefaktors ist aus dem Ertragsgutachten zu entnehmen, | ||||
106 | – | ||||
107 | _Z Abs_ der prozentuale Anteil der Abschaltungen auf Grund individueller | ||||
108 | fachlich anerkannter Schutzmaßnahmen, | ||||
109 | – | ||||
110 | _Z AHPa_ die Höhe des jährlich zu leistenden Beitrags in Euro in ein | ||||
111 | Artenhilfsprogramm, | ||||
112 | – | ||||
113 | _Z Mo_ die monetären Kosten in Euro der individuellen, fachlich anerkannten | ||||
114 | Schutzmaßnahmen in der Zumutbarkeit, | ||||
115 | – | ||||
116 | _Z MV_ der maximal zumutbare monetäre Verlust in Euro über 20 Jahre, | ||||
117 | – | ||||
118 | _Z um_ der als Prozentwert im Verhältnis zum Jahresertrag ausgedrückte | ||||
119 | Schwellenwert, oberhalb dessen Verringerungen des Jahresertrages infolge der | ||||
120 | Anordnung von Schutzmaßnahmen als nicht mehr zumutbar gelten, und der mit 6 | ||||
121 | Prozent für einen Regelfall-Standort oder mit 8 Prozent für einen windreichen | ||||
122 | Standort festgelegt wird; die Zumutbarkeitsschwelle umfasst alle fachlich | ||||
123 | anerkannten Schutzmaßnahmen inklusive Fledermausabschaltungen. | ||||
124 | 2. | ||||
125 | Berechnung der Zumutbarkeitsschwelle | ||||
126 | Die Zumutbarkeitsschwelle für die Anordnung von Schutzmaßnahmen für | ||||
127 | Windenergieanlagen an Land nach § 45b Absatz 2 wird nach folgenden Formeln | ||||
128 | bestimmt, bei deren Berechnung auf zwei Nachkommastellen zu runden ist: | ||||
129 | 2.1 | ||||
130 | Maximal zumutbarer Energieverlust | ||||
131 | _Z EV = P · VBH · Zum · d_ | ||||
132 | 2.2 | ||||
133 | Prozentualer Anteil der Abschaltungen | ||||
134 | ![](/media/law/paraimage/0Z1T6WdCS1iPBtRPS4NvuA.jpg) | ||||
135 | Werden keine Abschaltungen auf Grund landwirtschaftlicher | ||||
136 | Bewirtschaftungsereignisse angeordnet, ist ( _Flst Mahd · Mahd_) + ( _Flst Ernte | ||||
137 | · Ernte_) + ( _Flst Pflügen · Pflügen_) · _h_ \+ ( _Flst Ausn · h_) bei der | ||||
138 | Berechnung aus der Formel zu streichen. | ||||
139 | Werden nur einzelne Abschaltungen auf Grund landwirtschaftlicher | ||||
140 | Bewirtschaftungsereignisse (nur Mahd, nur Ernte oder nur Pflügen oder eine | ||||
141 | andere Kombination dieser drei Ereignisse) angeordnet, ist das nicht | ||||
142 | angeordnete Ereignis aus der Formel zu streichen, das heißt ( _Flst Mahd · | ||||
143 | Mahd_) oder ( _Flst Ernte · Ernte_) oder ( _Flst Pflügen · Pflügen_). | ||||
144 | Werden keine phänologischen Abschaltungen angeordnet, ist ( _P häno · h_) bei | ||||
145 | der Berechnung aus der Formel zu streichen. | ||||
146 | Ist _Z Abs_ ≤ _Z um_ können die Abschaltungen zumutbar sein, sofern sie auch | ||||
147 | monetär zumutbar sind (Berechnung durch Nummer 2.3). | ||||
148 | Ist _Z Abs_ > _Z um_ gelten die Abschaltungen als unzumutbar und die | ||||
149 | Berechnungen ab Nummer 3 sind durchzuführen. | ||||
150 | 2.3 | ||||
151 | Monetäre Zumutbarkeit der Maßnahmen | ||||
152 | _Z Mo = P · VBH · ZAbs · AW · d +_ ( _IK – K AS_) | ||||
153 | Ergibt sich bei der Berechnung von ( _IK_ – _K_ _AS_ ) ein Wert kleiner null, | ||||
154 | wird das Ergebnis der Subtraktion von ( _IK_ – _K_ _AS_ ) mit null | ||||
155 | festgesetzt. | ||||
156 | Ist _Z Mo_ ≤ _Z MV_ sind die Schutzmaßnahmen zumutbar und es erfolgt keine | ||||
157 | Zahlung in Artenhilfsprogramme. | ||||
158 | Ist _Z Mo_ > _Z MV_ gelten die Schutzmaßnahmen als unzumutbar und die | ||||
159 | Berechnungen ab Nummer 3 sind durchzuführen. | ||||
160 | 3. | ||||
161 | Berechnung des Basisschutzes in der artenschutzrechtlichen Ausnahme | ||||
162 | 3.1 | ||||
163 | Maximal zulässiger monetärer Verlust im Basisschutz | ||||
164 | _B MV = P · VBH · BS · d · AW_ | ||||
165 | 3.2 | ||||
166 | Prozentualer Anteil der Abschaltungen im Basisschutz | ||||
167 | ![](/media/law/paraimage/tVQES0W_Qh6Pv3RCtFOwfA.jpg) | ||||
168 | Werden keine Abschaltungen auf Grund landwirtschaftlicher | ||||
169 | Bewirtschaftungsereignisse angeordnet, ist ( _Flst Mahd · Mahd_) + ( _Flst Ernte | ||||
170 | · Ernte_) + ( _Flst Pflügen · Pflügen_) · _h_ \+ ( _Flst Ausn · h_) bei der | ||||
171 | Berechnung aus der Formel zu streichen. | ||||
172 | Werden nur einzelne Abschaltungen auf Grund landwirtschaftlicher | ||||
173 | Bewirtschaftungsereignisse (nur Mahd, nur Ernte oder nur Pflügen oder eine | ||||
174 | andere Kombination dieser drei Ereignisse) angeordnet, ist das nicht | ||||
175 | angeordnete Ereignis aus der Formel zu streichen, das heißt ( _Flst Mahd · | ||||
176 | Mahd_) oder ( _Flst Ernte · Ernte_) oder ( _Flst Pflügen · Pflügen_). | ||||
177 | Werden keine phänologischen Abschaltungen angeordnet, ist ( _P häno · h_) bei | ||||
178 | der Berechnung aus der Formel zu streichen. | ||||
179 | Ist _B Abs_ > _B S_, sind die Maßnahmen unzulässig und müssen reduziert | ||||
180 | werden, bis _B Abs_ ≤ _B S_. | ||||
181 | Ist _B Abs_ ≤ _B S_, sind die Maßnahmen zulässig und werden bei der Berechnung | ||||
182 | der Zahlung in Artenhilfsprogramme (Nummer 4) berücksichtigt. | ||||
183 | 3.3 | ||||
184 | Monetäre Kosten der Maßnahmen im Basisschutz | ||||
185 | _B MK = BAbs · P · VBH · AW · d_ \+ ( _IK – K AS_) | ||||
186 | Ergibt sich bei der Berechnung von ( _IK – K AS_) ein Wert kleiner null, wird | ||||
187 | das Ergebnis der Subtraktion von _IK – K AS_ mit null festgesetzt. | ||||
188 | Ist _B_ _MK_ > _B_ _MV_ sind die Maßnahmen unzulässig und müssen reduziert | ||||
189 | werden, bis _B MK_ __ ≤ _B MV_. | ||||
190 | Ist _B MK_ __ ≤ _B MV_ sind die Maßnahmen zulässig und werden bei der | ||||
191 | Berechnung der Zahlung in Artenhilfsprogramme (Nummer 4) berücksichtigt. | ||||
192 | 4. | ||||
193 | Berechnung der Zahlungen in Artenhilfsprogramme | ||||
194 | 4.1 | ||||
195 | Berechnung des realen Energieertrags im vergangenen Kalenderjahr | ||||
196 | _E r = P · VBHr_ | ||||
197 | 4.2 | ||||
198 | Berechnung des realen monetären Ertrags im vergangenen Kalenderjahr | ||||
199 | _M r = Er · AW_ | ||||
200 | 4.3 | ||||
201 | Berechnung der Höhe des zu zahlenden Beitrags in das Artenhilfsprogramm für | ||||
202 | das vergangene Kalenderjahr | ||||
203 | ![](/media/law/paraimage/OA5Qra7HQHio3vzGoGPJUA.jpg) | ||||
204 | Zumutbarkeit und Höhe der Zahlung in Artenhilfsprogramme| | ||||
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