Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 06.03.2007, Az. VIII ZB 102/06

VIII. Zivilsenat | REWIS RS 2007, 4921

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[X.] ZB 102/06
vom 6. März 2007 in dem Rechtsstreit - 2 - Der [X.]. Zivilsenat des [X.] hat am 6. März 2007 durch den Vorsitzenden [X.], [X.] [X.] sowie die Richterinnen [X.], [X.] und [X.] beschlossen: Auf die Rechtsbeschwerde des Beklagten wird der Beschluss der 9. Zivilkammer des [X.] vom 4. September 2006 aufgehoben. Dem Beklagten wird Wiedereinsetzung in den vorigen Stand ge-gen die Versäumung der Frist zur Einlegung der Berufung gegen das Urteil des [X.] vom 12. Mai 2006 ge-währt. Der [X.] wird auf 2.862,27 • festgesetzt. Gründe: Das Rechtsmittel des Beklagten hat Erfolg. 1 1. Die Rechtsbeschwerde ist gemäß § 238 Abs. 2 Satz 1, § 522 Abs. 1 Satz 4, § 574 Abs. 1 Nr. 1 ZPO statthaft. Sie ist nach § 574 Abs. 2 Nr. 2 Alt. 2 ZPO auch zulässig, weil die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des [X.] erfordert. 2 2. Die Rechtsbeschwerde ist auch begründet. Es kann dahingestellt blei-ben, ob das Berufungsgericht ohne weitere Sachaufklärung annehmen durfte, der Beklagte habe die Berufungsfrist nicht gewahrt. Denn dem Beklagten ist jedenfalls Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren, weil er [X.] - 3 - haft gemacht hat, dass er ohne sein Verschulden verhindert war, die Berufungs-frist einzuhalten (§§ 233, 236 ZPO). Nach der Rechtsprechung des [X.] muss der Rechtsanwalt bei der Übermittlung fristwahrender Schriftsät-ze für eine wirksame Ausgangskontrolle sorgen. Hierzu gehört bei einer Über-mittlung per Telefax die Anordnung, dass die Frist erst dann gelöscht werden darf, wenn sich der Absender anhand des ausgedruckten Sendeberichts von der erfolgreichen Übermittlung des Schriftsatzes überzeugt hat ([X.], [X.] vom 17. November 1992 [X.], NJW 1993, 732, unter [X.]; [X.] vom 24. März 1993 [X.], NJW 1993, 1655, unter [X.]). Dass der Prozessbevollmächtigte des Beklagten diesen Anforderungen gerecht ge-worden ist, ist durch die eidesstattliche Versicherung der Büroangestellten und den vorlegten Sendebericht belegt. Die Kanzleiangestellte F.

B.
hat eidesstattlich versichert, dass sie am 16. Juni 2006 von der Berufungsschrift eine Kopie zur Versendung per Fax gefertigt und die Kopie gegen 17.55 Uhr korrekt in das Faxgerät einge-legt habe, was sie auch dem Umstand entnehme, dass der Sendebericht wie üblich auf der Rückseite der ersten Seite ausgedruckt sei. Sie habe die Beru-fungsfrist in der Akte erst nach dem Ausdruck des Sendeberichts, der die [X.] Übermittlung der Berufungsschrift an das [X.] bestätigt habe, gestrichen. 4 - 4 - 5 Sollte gleichwohl nicht feststellbar sein, dass die Berufungsschrift vom Gerät des Berufungsgerichts empfangen und ausgedruckt worden ist, ist die Versäumung der Berufungsfrist vom Beklagten jedenfalls nicht zu vertreten und ihm deshalb Wiedereinsetzung in den vorigen Stand zu gewähren. [X.][X.] Hermanns [X.] [X.] Vorinstanzen: [X.], Entscheidung vom 07.04.2006 - 63 C 269/05 - [X.], Entscheidung vom 04.09.2006 - 9 S 70/06 -

Meta

VIII ZB 102/06

06.03.2007

Bundesgerichtshof VIII. Zivilsenat

Sachgebiet: ZB

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 06.03.2007, Az. VIII ZB 102/06 (REWIS RS 2007, 4921)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2007, 4921

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