Bundesgerichtshof, Beschluss vom 06.04.2017, Az. I ZB 32/16

1. Zivilsenat | REWIS RS 2017, 12754

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SCHIEDSGERICHTSBARKEIT AUFSÄTZE KOMMANDITGESELLSCHAFT SCHIEDSFÄHIGKEIT

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Gegenstand

Schiedsgerichtsverfahren: Rechtzeitigkeit einer Rüge der Unzuständigkeit des Schiedsgerichts; Mindestanforderungen für Schiedsklauseln in Gesellschafterverträgen


Tenor

Die Rechtsbeschwerde gegen den Beschluss des 8. Zivilsenats des [X.] vom 1. März 2016 wird auf Kosten der Antragsgegnerinnen als unzulässig verworfen.

Die Anschlussrechtsbeschwerde der Antragstellerin ist wirkungslos.

Wert des [X.]: 100.000 €

Gründe

1

I. Die Antragsgegnerinnen waren Gesellschafter der Antragstellerin, einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung, die Komplementärin der [X.] (nachfolgend: [X.]) ist. Durch Beschluss der Gesellschafter der Antragstellerin wurden die Geschäftsanteile der Antragsgegnerinnen an der Antragstellerin eingezogen. Gegen diesen Beschluss haben die Antragsgegnerinnen unter Berufung auf die Schiedsvereinbarung in § 19 Abs. 2 der Satzung der Antragstellerin vom 20. Juni 2006 ein Schiedsverfahren eingeleitet. Nach Bildung des Schiedsgerichts hat die Antragstellerin dessen Zuständigkeit gerügt. Mit Zwischenentscheid vom 23. Dezem-ber 2015 hat sich das Schiedsgericht für zuständig erklärt.

2

Die Antragstellerin hat beantragt,

das Schiedsgericht für unzuständig zu erklären,

hilfsweise,

die Unwirksamkeit des Zwischenentscheids festzustellen.

3

Das [X.] hat die Rüge der Unzuständigkeit des Schiedsgerichts für begründet erklärt. Dagegen richtet sich die Rechtsbeschwerde der Antragsgegnerinnen, deren Zurückweisung die Antragstellerin beantragt. Die Antragstellerin erstrebt mit der [X.]rechtsbeschwerde, deren Zurückweisung die Antragsgegnerinnen beantragen,

den Zwischenentscheid des Schiedsgerichts gemäß § 1059 Abs. 2 Nr. 2 Buchst. b ZPO analog aufzuheben.

4

II. Das [X.] hat die Zuständigkeit des Schiedsgerichts verneint. Dazu hat es ausgeführt:

5

Die Satzung der Antragstellerin vom 20. Juni 2006 enthalte in § 19 Abs. 2 eine grundsätzlich wirksame Schiedsvereinbarung. Der Wirksamkeit stehe nicht entgegen, dass diese Bestimmung auf eine nie abgeschlossene Vereinbarung über die Modalitäten des Schiedsgerichtsverfahrens verweise. Die auf der Gesellschafterversammlung vom 25. November 2013 beschlossene Änderung der Satzung, die keine Schiedsklausel mehr enthalte, sei nicht in das Handelsregister eingetragen worden und deshalb unwirksam. Die wirksame Schiedsklausel binde auch die Rechtsnachfolger der Gesellschafter.

6

Die Schiedsvereinbarung der Antragstellerin entspreche aber nicht den vom [X.] für die Schiedsvereinbarung bei einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung gestellten Anforderungen an das schiedsrichterliche Verfahren für Beschlussmängelstreitigkeiten. Es fehle die [X.] aller denselben Streitgegenstand betreffenden Beschlussmängelstreitigkeiten bei einem Schiedsgericht. Ebenso wenig sei die Möglichkeit der Beteiligung sämtlicher Gesellschafter durch Information und Anhörung sowie bei Auswahl und Bestellung der Schiedsrichter gesichert. Von diesen Anforderungen könne bei der Antragstellerin nicht deshalb abgesehen werden, weil sie Komplementär-GmbH der [X.] sei, für die eine wirksame Schiedsvereinbarung bestehe.

7

III. [X.] ist statthaft (§ 574 Abs. 1 Satz 1 Nr. 1, § 1065 Abs. 1 Satz 1, § 1062 Abs. 1 Nr. 2, § 1040 Abs. 3 Satz 2 ZPO). Sie ist aber unzulässig, weil weder die Rechtssache grundsätzliche Bedeutung hat noch die Fortbildung des Rechts oder die Sicherung einer einheitlichen Rechtsprechung eine Entscheidung des [X.]s erfordert (§ 574 Abs. 2 ZPO).

8

1. Die in der Rechtsbeschwerdebegründung aufgeworfenen Fragen zur Rechtzeitigkeit der Zuständigkeitsrüge der Antragstellerin gemäß § 1040 Abs. 2 ZPO stellen sich im Streitfall nicht.

9

a) Für die Rechtzeitigkeit der Rüge der Unzuständigkeit des Schiedsgerichts gemäß § 1040 Abs. 2 ZPO kommt es vorliegend auf Fragen zur Darlegungs- und Beweislast nicht an.

Nach § 1040 Abs. 2 ZPO ist die Rüge der Unzuständigkeit des Schiedsgerichts spätestens mit der Klagebeantwortung vorzubringen. Von der Erhebung einer solchen Rüge ist eine Partei nicht dadurch ausgeschlossen, dass sie einen Schiedsrichter bestellt oder an der Bestellung eines Schiedsrichters mitgewirkt hat. Die danach für die Rechtzeitigkeit der Rüge der Unzuständigkeit maßgeblichen Umstände sind für das Schiedsgericht offenkundig. Sie ergeben sich unmittelbar aus den bei ihm geführten Akten des schiedsgerichtlichen Verfahrens.

Berücksichtigt das Schiedsgericht eine verspätete Rüge, obwohl die Verspätung nicht entschuldigt wird (vgl. § 1040 Abs. 2 Satz 4 ZPO), und erklärt es sich aufgrund dieser Rüge für unzuständig, so endet das Schiedsverfahren. Dem Verfahren vor dem staatlichen Gericht steht die Rüge nach § 1032 ZPO nicht entgegen, weil die Schiedsvereinbarung undurchführbar geworden ist (vgl. [X.] in Musielak/[X.], ZPO, 14. Aufl., § 1040 Rn. 7). [X.] das Schiedsgericht dagegen nach einer unentschuldigt verspäteten Rüge seine Zuständigkeit, so kommt ein Antrag auf gerichtliche Entscheidung über die Zuständigkeit des Schiedsgerichts gemäß § 1040 Abs. 3 Satz 2 ZPO in Betracht. Fragen grundsätzlicher Bedeutung stellen sich in diesem Zusammenhang nicht.

b) Entgegen der Ansicht der Rechtsbeschwerde hat das [X.] die Rechtzeitigkeit der Zuständigkeitsrüge der Antragstellerin nicht unterstellt. Die zweite in der Rechtsbeschwerdebegründung zur Rechtzeitigkeit der Rüge aufgeworfene Frage stellt sich daher ebenfalls nicht.

Das [X.] hat festgestellt, die Antragstellerin habe nach Bildung des Schiedsgerichts und vor Einlassung zur Sache und damit rechtzeitig die Zuständigkeit des Schiedsgerichts gerügt. Diese Feststellung beruht nicht auf einer Unterstellung, sondern auf dem Verweis auf Tatbestand und Entscheidungsgründe des Zwischenentscheids des Schiedsgerichts vom 23. Dezember 2015. Danach hat die Antragstellerin mit Schreiben vom 30. November 2015 und 15. Dezember 2015 die Zuständigkeit des Schiedsgerichts gerügt. Sie hat beantragt, über die Zuständigkeit des Schiedsgerichts in einem Zwischenverfahren zu entscheiden und die materiellen Fragen erst im [X.] an den [X.] weiter zu behandeln. Zuvor hatte sich die Mitwirkung der Antragstellerin am Schiedsverfahren auf die Bestellung eines Schiedsrichters beschränkt. Die am 27. Oktober 2015 vom Schiedsgericht beschlossenen Regularien hatte die Antragstellerin nicht unterzeichnet.

Unter diesen Umständen gab es für das [X.] keinen Anhaltspunkt dafür, dass die Rüge der Unzuständigkeit des Schiedsgerichts erst nach der Klagebeantwortung im Schiedsverfahren vorgebracht worden sein könnte. Gegenteiliges zeigt auch die Rechtsbeschwerde nicht auf.

2. Die Zulässigkeit der Rechtsbeschwerde wegen Grundsatzbedeutung oder zur Fortbildung des Rechts begründen auch nicht die von der Rechtsbeschwerde aufgeworfenen Fragen,

ob die Anforderungen, die der [X.] im Urteil vom 6. April 2009 ([X.], 221 ff., insbesondere Rn. 20) an [X.] in [X.] gestellt hat, damit diese auch Beschlussmängelstreitigkeiten erfassen können, uneingeschränkt auch für [X.] gelten, die in Gesellschaftsverträgen von [X.] personenidentischer [X.] enthalten sind,

insbesondere,

ob eine Schiedsklausel in der Satzung der Komplementär-GmbH einer [X.] auch dann uneingeschränkt den in diesem [X.] gestellten Anforderungen genügen muss, wenn der Gesellschaftsvertrag der betreffenden Kommanditgesellschaft ebenfalls eine Schiedsklausel enthält und diese Klausel, gegebenenfalls in Verbindung mit einer zwischen den Gesellschaftern geschlossenen gesonderten [X.], die für die Erfassung von Beschlussmängelstreitigkeiten - der [X.] - erforderlichen Voraussetzungen erfüllt.

Diese Fragen sind nicht entscheidungserheblich. Entgegen der Ansicht der Rechtsbeschwerde ist für die [X.] nicht zu unterstellen, dass die in der Satzung der [X.] enthaltene Schiedsklausel und der aufgrund dieser Klausel geschlossene Schiedsvertrag sämtliche Anforderungen erfüllen, um diese Gesellschaft betreffende Beschlussmängelstreitigkeiten erfassen zu können.

a) Für die [X.] ist davon auszugehen, dass weder die Schiedsklausel im Gesellschaftsvertrag der [X.] noch der aufgrund dieser Klausel abgeschlossene Schiedsvertrag Regelungen enthalten, die den vom [X.] entwickelten Mindestanforderungen für [X.] in Gesellschaftsverträgen Rechnung tragen, die Beschlussmängelstreitigkeiten erfassen.

Der Beschluss des [X.]s nimmt Bezug auf den Zwischenentscheid des Schiedsgerichts, der auf die [X.] des Gesellschaftsvertrags der [X.] und den für diese Gesellschaft am 30. Dezember 1968 abgeschlossenen [X.] verweist. In der Antragsschrift der Antragstellerin an das [X.] ist ausgeführt, dass die für die [X.] im Jahr 1968 vereinbarte Schiedsgerichtsvereinbarung die Mindestanforderungen des Urteils vom 6. April 2009 ([X.], [X.], 221 - [X.]) nicht erfülle. Es fehlten in der Satzung und im [X.] Regelungen zur Verfahrenskonzentration, zur Beteiligung der Gesellschafter bei der Bestellung des Schiedsgerichts und zur Information und Beitrittsmöglichkeit der Gesellschafter. Für weitere Einzelheiten hat die Antragstellerin auf ihren gleichzeitig beim [X.] eingereichten Antrag zum Schiedsverfahren der Antragsgegnerinnen des vorliegenden Verfahrens gegen die übrigen Gesellschafter der [X.] verwiesen. Jener Antrag war sowohl dem Gericht als auch den Antragsgegnerinnen bekannt, die an dem Parallelverfahren in gleicher Verfahrensrolle beteiligt sind. Die Antragsgegnerinnen haben die Ausführungen der Antragstellerin zum Inhalt der für die [X.] bestehenden [X.] nicht bestritten, sondern lediglich die Rechtsansicht vertreten, es gebe eine wirksame [X.] für die Kommanditgesellschaft, deren Komplementärin die Antragstellerin sei. Weiter heißt es in dem Schriftsatz der Antragsgegnerinnen, die Prozessbevollmächtigten der Antragstellerin führten möglicherweise zu Recht aus, dass die Schiedsklausel nicht den Anforderungen des Urteils des [X.]s vom 6. April 2009 gerecht werde; vorliegend seien aber Besonderheiten im Hinblick auf die beteiligungsidentische [X.] zu beachten. Die Antragstellerin hat darauf erwidert, selbst wenn für sie 1968 ein [X.] mit dem gleichen Wortlaut wie für die [X.] abgeschlossen worden wäre, erfüllte dieser nicht die Voraussetzungen für einen wirksamen [X.] der Gesellschafter einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung.

Außerdem wurden in dem gleichzeitig beim [X.] anhängig gemachten Parallelverfahren [X.], an dem die Antragsgegnerinnen in identischer Verfahrensrolle beteiligt sind, von den Antragstellerinnen jenes Verfahrens Kopien des Gesellschaftsvertrags der [X.] vom 30. Dezember 1968 und des [X.] gleichen Datums eingereicht. Dementsprechend haben die Antragsgegnerinnen vor dem [X.] zu keinem Zeitpunkt geltend gemacht, ihnen seien Schiedsklausel und Schiedsvereinbarung für die [X.] unbekannt.

Unter diesen Umständen ist davon auszugehen, dass der Inhalt der Schiedsklausel und der Schiedsgerichtsvereinbarung für die [X.] als Prozessstoff in das Verfahren vor dem [X.] eingeführt worden sind, so dass sie im Rechtsbeschwerdeverfahren zu berücksichtigen sind.

b) Schiedsklausel und [X.] für die [X.] enthalten keine Regelungen im Hinblick auf die Mindestanforderungen, die [X.] in Gesellschaftsverträgen erfüllen müssen, um auch Beschlussmängelstreitigkeiten zu erfassen.

Zu diesen Mindestanforderungen gehört insbesondere, dass neben den [X.] jeder Gesellschafter über die Einleitung und den Verlauf des Schiedsverfahrens informiert und dadurch in die Lage versetzt werden muss, dem Verfahren zumindest als Nebenintervenient beizutreten. Sämtliche Gesellschafter müssen an der Auswahl und Bestellung der Schiedsrichter mitwirken können, sofern nicht die Auswahl durch eine neutrale Stelle erfolgt; dabei kann bei Beteiligung mehrerer Gesellschafter auf einer Seite des [X.] das Mehrheitsprinzip Anwendung finden. Weiter muss gewährleistet sein, dass alle denselben Streitgegenstand betreffenden Beschlussmängelstreitigkeiten bei einem Schiedsgericht konzentriert werden ([X.], 221 Rn. 20 - [X.]).

Der [X.] hat diese Anforderungen zwar im Zusammenhang mit der Satzung einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung formuliert. Sie wurden jedoch aus den grundlegenden Maßstäben des § 138 BGB und dem Rechtsstaatsprinzip entwickelt ([X.], 221 Rn. 17 - [X.]). Sie gelten deshalb jedenfalls im Grundsatz auch für Personengesellschaften wie Kommanditgesellschaften, sofern bei diesen gegenüber Kapitalgesellschaften keine Abweichungen geboten sind. In jedem Fall müssen die Kommanditisten einer Kommanditgesellschaft ebenso wie die Gesellschafter einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung vor Benachteiligung und der Entziehung notwendigen Rechtsschutzes geschützt werden (vgl. [X.], 221 Rn. 18 - [X.]), so dass auf entsprechende Regelungen in [X.]n für eine Kommanditgesellschaft grundsätzlich nicht verzichtet werden kann. Abweichendes macht auch die Rechtsbeschwerde nicht geltend.

c) Auf die von der Rechtsbeschwerde aufgeworfene Frage, ob die für [X.] in [X.] bestehenden Anforderungen uneingeschränkt auch für [X.] in einem Gesellschaftsvertrag einer Komplementärgesellschaft einer personenidentischen [X.] gelten, kommt es mithin nicht an. Im vorliegenden Fall enthält die Schiedsklausel in § 19 Abs. 2 des Gesellschaftsvertrags der Antragstellerin überhaupt keine entsprechenden Regelungen. Das ist jedenfalls unzureichend. Daran änderte sich auch nichts, wenn, wie nach Ansicht der Antragsgegnerinnen geboten, die Schiedsgerichtsvereinbarung für die [X.] auf die Antragstellerin Anwendung fände. Der [X.] der [X.] enthält ebenfalls keine ausreichenden Bestimmungen zum Schutz der Gesellschafter.

d) Auch die Frage, ob eine Schiedsklausel in der Satzung der Komplementär-GmbH einer [X.] auch dann uneingeschränkt die Mindestanforderungen des [X.]s erfüllen muss, wenn der Gesellschaftsvertrag der betreffenden Kommanditgesellschaft eine Schiedsklausel enthält, die gegebenenfalls in Verbindung mit einer zwischen den Gesellschaftern geschlossenen gesonderten [X.] die für die Erfassung von Beschlussmängelstreitigkeiten - der [X.] - erforderlichen Voraussetzungen erfüllt, stellt sich im Streitfall nicht. Schiedsklausel und [X.] der [X.] haben nicht den in dieser Frage vorausgesetzten Inhalt.

3. [X.] ist nicht unter dem Gesichtspunkt der Verletzung des rechtlichen Gehörs der Antragsgegnerinnen zulässig, weil das [X.] [X.] ihres Vortrags zu bei einer Schiedsklausel für die Komplementär-GmbH einer [X.] zu beachtenden Besonderheiten außer Acht gelassen hat. Dieser Vortrag setzt voraus, dass eine wirksame [X.] für die Kommanditgesellschaft besteht, deren Komplementärin die Antragstellerin ist. Daran fehlt es jedoch. Dementsprechend besteht die Gefahr einer unerwünschten Aufspaltung des Rechtswegs hier nicht. Die Streitigkeiten der Antragsgegnerinnen über ihren Ausschluss aus der Antragstellerin und aus der [X.] sind beide von den ordentlichen Gerichten zu entscheiden. Zudem wird bei einer [X.] die Schiedsfähigkeit von Beschlussmängelstreitigkeiten in der [X.] und in der Komplementär-GmbH regelmäßig in gleicher Weise geregelt sein. Zu der von den Antragsgegnerinnen befürchteten Aufspaltung des Rechtswegs kann es dann im Allgemeinen nicht kommen.

IV. Mit der Verwerfung der unzulässigen Rechtsbeschwerde verliert die [X.]rechtsbeschwerde der Antragstellerin ihre Wirkung (§ 574 Abs. 4 Satz 3 ZPO). Im Übrigen ist die [X.]rechtsbeschwerde auch unzulässig, weil es an der erforderlichen Beschwer fehlt (vgl. [X.] in Musielak/[X.], ZPO, 14. Aufl., § 574 Rn. 10, § 554 Rn. 5; MünchKomm.ZPO/[X.], 5. Aufl., § 574 Rn. 22 in Verbindung mit MünchKomm.ZPO/[X.] aaO § 554 Rn. 5; zur [X.]revision [X.], Urteil vom 29. November 2013 - [X.] 8/12 Rn. 24, juris). Der Antrag der Antragstellerin, das Schiedsgericht für unzuständig zu erklären, hatte vor dem [X.] in vollem Umfang Erfolg. Über den Hilfsantrag, die Unwirksamkeit des Zwischenentscheids festzustellen, war vom [X.] nicht mehr zu entscheiden. Ein isolierter Angriff auf die Begründung des [X.]s kann mit der [X.]rechtsbeschwerde nicht geführt werden. Ebenso wenig kann mit der [X.]rechtsbeschwerde erstmals in der [X.] der weitergehende Antrag der Antragstellerin eingeführt werden, den Zwischenentscheid des Schiedsgerichts aufzuheben.

V. Die Kostenentscheidung folgt aus § 92 Abs. 2 Nr. 1, § 97 Abs. 1 ZPO.

Büscher     

       

Schaffert     

       

Kirchhoff

       

Koch     

       

Feddersen     

       

Meta

I ZB 32/16

06.04.2017

Bundesgerichtshof 1. Zivilsenat

Beschluss

Sachgebiet: ZB

vorgehend OLG Oldenburg (Oldenburg), 1. März 2016, Az: 8 SchH 1/16

§ 1040 Abs 2 S 4 ZPO, § 1040 Abs 3 S 2 ZPO

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Beschluss vom 06.04.2017, Az. I ZB 32/16 (REWIS RS 2017, 12754)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2017, 12754


Verfahrensgang

Der Verfahrensgang wurde anhand in unserer Datenbank vorhandener Rechtsprechung automatisch erkannt. Möglicherweise ist er unvollständig.

Az. I ZB 32/16

Bundesgerichtshof, I ZB 32/16, 06.04.2017.


Az. 8 SchH 1/16

Oberlandesgericht Hamm, 8 SchH 1/16, 12.06.2017.


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Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.

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