Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 25.01.2022, Az. 9 B 20/21

9. Senat | REWIS RS 2022, 1812

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Gegenstand

Nichtzulassungsbeschwerde im Zusammenhang mit der Festsetzung von Spielgerätesteuern; Gesetzgebungskompetenz; Doppelbesteuerung; Gleichartigkeit; Erdrosselung


Tenor

Die Beschwerde der Klägerin gegen die Nichtzulassung der Revision in dem Urteil des [X.] aufgrund der mündlichen Verhandlung vom 22. März 2021 wird zurückgewiesen.

Die Klägerin trägt die Kosten des Beschwerdeverfahrens.

Der Streitwert wird für das Beschwerdeverfahren auf 3 589,41 € festgesetzt.

Gründe

<[X.]iv class="st-wrapper"><[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">1 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die [X.]eschwer[X.]e, [X.]ie sich au[X.] sämtliche in § 132 Abs. 2 VwGO genannten Zulassungsgrün[X.]e stützt, bleibt ohne Er[X.]olg.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">2 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

1. Die Revision ist nicht wegen grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung [X.]er Rechtssache (§ 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO) zuzulassen. Grun[X.]sätzlich be[X.]eutsam im Sinne [X.]ieser Vorschri[X.]t ist eine Rechtssache nur, wenn [X.]ür [X.]ie ange[X.]ochtene Entschei[X.]ung [X.]er Vorinstanz eine konkrete, [X.]allübergrei[X.]en[X.]e un[X.] bislang ungeklärte Rechts[X.]rage [X.]es revisiblen Rechts von [X.]e[X.]eutung war, [X.]eren Klärung im Revisionsver[X.]ahren zu erwarten ist un[X.] zur Erhaltung [X.]er Einheitlichkeit [X.]er Rechtsprechung o[X.]er zur Weiterentwicklung [X.]es Rechts geboten erscheint. Den Darlegungen [X.]er [X.]eschwer[X.]e lässt sich nicht entnehmen, [X.]ass [X.]iese Voraussetzungen im vorliegen[X.]en Fall er[X.]üllt sin[X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">3 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Der Vortrag [X.]er Klägerin, [X.]as Urteil [X.]es [X.] weiche von Entschei[X.]ungen [X.]es [X.] ([X.], Urteil vom 11. Dezember 2019 - [X.]/18 - [X.], 262) un[X.] [X.]es Gerichtsho[X.]s [X.]er [X.] ([X.], Urteil vom 24. Oktober 2013 - [X.]/12 [[X.]:[X.]:[X.]] - NVwZ-RR 2014, 483) ab, [X.]ührt au[X.] keine grun[X.]sätzliche [X.]e[X.]eutung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">4 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die unterschie[X.]liche Rechtsauslegung [X.]urch ein Oberverwaltungsgericht einerseits un[X.] ein - nicht im Sinne [X.]er [X.] nach § 132 Abs. 2 Nr. 2 VwGO [X.]ivergenz[X.]ähiges - oberstes [X.] an[X.]ererseits kann zwar Anlass zu einer Revisionszulassung wegen grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung nach § 132 Abs. 2 Nr. 1 VwGO geben (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 8. April 2021 - 9 [X.] - NVwZ-RR 2021, 647 Rn. 6), so[X.]ern nicht [X.]ie au[X.]gewor[X.]ene Rechts[X.]rage [X.]urch [X.]ie Rechtsprechung [X.]es an[X.]eren [X.]s geklärt ist un[X.] [X.]er angeru[X.]ene Senat ihr [X.]olgt (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 24. Oktober 2011 - 9 [X.] - juris Rn. 8). Auch insoweit setzt [X.]ie Darlegung [X.]ieses Zulassungsgrun[X.]es in[X.]es [X.]ie Formulierung einer bestimmten, höchstrichterlich noch nicht geklärten un[X.] [X.]ür [X.]ie Revisionsentschei[X.]ung erheblichen Rechts[X.]rage [X.]es revisiblen Rechts sowie [X.]ie Angabe voraus, worin [X.]ie allgemeine un[X.] über [X.]en Einzel[X.]all hinausgehen[X.]e [X.]e[X.]eutung [X.]er Rechtssache bestehen soll (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 19. August 1997 - 7 [X.] 261.97 - [X.] 310 § 133 VwGO Nr. 26 S. 14).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">5 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Diese Voraussetzungen er[X.]üllt [X.]ie [X.]eschwer[X.]ebegrün[X.]ung nicht. Sie benennt bereits keine klärungsbe[X.]ür[X.]tige Rechts[X.]rage. Darüber hinaus betri[X.][X.]t [X.]ie von [X.]er Klägerin gerügte Passage [X.]es ange[X.]ochtenen Urteils [X.]ie Frage, ob [X.]as [X.]enutzen von [X.] eine entgeltliche Vergnügung im Sinne [X.]es § 1 Abs. 1 Nr. 9 [X.]er Satzung [X.]er [X.] über [X.]ie Erhebung von Vergnügungssteuer ist. Diese Frage war we[X.]er Gegenstan[X.] [X.]er genannten Entschei[X.]ungen [X.]es [X.]un[X.]es[X.]inanz- un[X.] [X.]es Gerichtsho[X.]s [X.]er [X.] noch betri[X.][X.]t sie revisibles Recht.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">6 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Die Frage:

Han[X.]elt es sich bei einer Vergnügungssteuer in Höhe von 5 % [X.]es Spieleinsatzes, [X.]ie eine Gemein[X.]e au[X.] [X.]as [X.]enutzen von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit erhebt, noch um eine herkömmliche Steuer, [X.]ie [X.]em Typus einer Au[X.]wan[X.]steuer im Sinne [X.]es Art. 105 Abs. 2a [X.] entspricht, [X.]ür [X.]ie [X.]ie Gemein[X.]e [X.]ie Normgebungskompetenz hat, wenn

a) [X.]ie Vergnügungssteuer [X.]ür [X.]ie [X.]etreiber von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit im Gemein[X.]egebiet [X.]ie höchste aller abzu[X.]ühren[X.]en Steuern [X.]arstellt,

b) [X.]as Au[X.]kommen [X.]er Gemein[X.]e an [X.]er Vergnügungssteuer nicht [X.]eutlich hinter [X.]em Au[X.]kommen an [X.]er Grun[X.]steuer zurück bleibt,

c) eine Erhöhung [X.]er Vergnügungssteuer in [X.]er Gemein[X.]e regelmäßig [X.]azu [X.]ührt, [X.]ass sich [X.]as Au[X.]kommen an [X.]er [X.] [X.]a[X.]urch vermin[X.]ert, [X.]ass [X.]ie Vergnügungssteuer [X.]ie Gewinne [X.]er von [X.]er Vergnügungssteuer betro[X.][X.]enen Spielgeräteau[X.]steller weitgehen[X.] au[X.]zehrt,

[X.]) sich [X.]as jährliche bun[X.]esweite Vergnügungssteuerau[X.]kommen au[X.] ca. 1 048 Mr[X.]. Euro erhöht hat un[X.] [X.]as bun[X.]esweite Au[X.]kommen aus [X.]er Vergnügungssteuer [X.]ür Spielautomaten [X.]eutlich höher ist als jenes [X.]er [X.]iersteuer, [X.]er Feuerschutzsteuer o[X.]er [X.]er Grun[X.]steuer A sowie [X.]er För[X.]er- un[X.] [X.]er Spielbankenabgabe, also Steuern bzw. Abgaben, [X.]ie an[X.]ers als [X.]ie Vergnügungssteuer in [X.]en Län[X.]er[X.]inanzausgleich einbezogen wer[X.]en,

e) [X.]ie [X.]erücksichtigung [X.]er kommunalen [X.] im bun[X.]esstaatlichen Finanzausgleich eine Umverteilungswirkung hätte, [X.]ergestalt, [X.]ass ihre [X.]erücksichtigung im Län[X.]er[X.]inanzausgleich zu erheblichen Min[X.]ereinnahmen bei einzelnen [X.]un[X.]eslän[X.]ern [X.]ühren wür[X.]e, insbeson[X.]ere auch beim [X.]un[X.]eslan[X.] Rheinlan[X.]-P[X.]alz,

[X.]) sich [X.]as Vergnügungssteuerau[X.]kommen in Rheinlan[X.]-P[X.]alz in [X.]er [X.] seit 2007 verviel[X.]acht hat?

recht[X.]ertigt gleich[X.]alls nicht [X.]ie Zulassung [X.]er Revision wegen grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">7 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Es ist geklärt, [X.]ass [X.]ie Erhebung [X.]er Vergnügungssteuer grun[X.]sätzlich [X.]em Typus einer örtlichen Au[X.]wan[X.]steuer entspricht un[X.] [X.]ass [X.]ie Gesetzgebungskompetenz [X.]ür eine [X.]erartige Steuer nicht [X.]ann ent[X.]ällt, wenn ihr Au[X.]kommen im Verhältnis zum Gesamtsteuerau[X.]kommen einer Gebietskörperscha[X.]t einen bestimmten Prozentsatz überschreitet. Denn es wäre mit [X.]em Grun[X.]satz [X.]er Formenklarheit nicht vereinbar, wenn sich [X.]ie Gesetzgebungskompetenz je nach [X.]em Ergebnis tatsächlicher Feststellungen zum Anteil [X.]er Vergnügungssteuer am Gesamtsteuerau[X.]kommen einer Gemein[X.]e bestimmte (vgl. [X.]Ver[X.]G, [X.]eschluss vom 4. Februar 2009 - 1 [X.]vL 8/05 - [X.]Ver[X.]GE 123, 1 <18>; [X.], Urteil vom 14. Oktober 2015 - 9 C 22.14 - [X.]E 153, 116 Rn. 11, [X.]eschluss vom 30. Juni 2021 - 9 [X.] - juris Rn. 45). Maßgeblich [X.]ür [X.]en kompetenzrechtlich er[X.]or[X.]erlichen örtlichen [X.]ezug im Sinne [X.]es Art. 105 Abs. 2a Satz 1 [X.] ist vielmehr, [X.]ass [X.]ie Vergnügungssteuer an [X.]ie [X.]elegenheit [X.]es [X.] im Gemein[X.]egebiet anknüp[X.]t (vgl. [X.], Urteil vom 29. Juni 2017 - 9 C 7.16 - [X.]E 159, 216 Rn. 18).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">8 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Grün[X.]e, [X.]ie eine erneute [X.]e[X.]assung [X.]es [X.]un[X.]esverwaltungsgerichts mit [X.]er au[X.]gewor[X.]enen Frage er[X.]or[X.]erlich machen könnten, legt [X.]ie [X.]eschwer[X.]e nicht [X.]ar. Soweit [X.]ie Klägerin au[X.] gerichtliche Entschei[X.]ungen un[X.] rechtswissenscha[X.]tliche Literatur verweist, in [X.]enen [X.]ie Vergnügungssteuer als "[X.]agatell-" un[X.] "kleine Steuer" sowie ihr Au[X.]kommen im Verhältnis zum Gesamtsteuerau[X.]kommen [X.]er Gebietskörperscha[X.]t als gering bezeichnet wir[X.], han[X.]elt es sich um rein [X.]inanzwissenscha[X.]tliche [X.]eschreibungen (vgl. [X.], Urteil vom 21. Februar 2018 - [X.] - [X.]E 261, 62 Rn. 33); Rückschlüsse au[X.] [X.]ie Gesetzgebungskompetenz wer[X.]en [X.]arin ebenso wenig gezogen wie in [X.]er von [X.]er Klägerin hervorgehobenen Verö[X.][X.]entlichung von [X.] (Wirtscha[X.]ts[X.]ienst 2020, 608). Dieser beschreibt zwar ein [X.]eutlich gestiegenes Au[X.]kommen aus [X.]er Vergnügungssteuer [X.]ür Spielautomaten, [X.]olgert hieraus je[X.]och le[X.]iglich, [X.]ass [X.]ieses in [X.]en [X.]ö[X.]eralen Finanzausgleich einbezogen wer[X.]en sollte.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">9 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

c) Auch [X.]ie Frage, ob

Art. 401 (in Verbin[X.]ung mit Art. 135 Abs. 1 [X.]uchst. i) [X.]er Richtlinie 2006/112/[X.] [X.]es Rates vom 28. November 2006 über [X.]as gemeinsame Mehrwertsteuersystem [X.]ahingehen[X.] auszulegen ist, [X.]ass eine Steuer, [X.]ie vom nationalen Gesetzgeber zwar als Mehrwertsteuer bzw. als "Umsatzsteuer" bezeichnet wir[X.], un[X.] eine nationale Son[X.]erabgabe au[X.] Glücksspiele nur alternativ, [X.].h. nicht kumulativ erhoben wer[X.]en [X.]ür[X.]en, [X.]a [X.]ie als "Umsatzsteuer" bezeichnete Steuer nicht in einer Weise erhoben wir[X.], wie sie [X.]ür [X.]ie Mehrwertsteuer charakteristisch ist, insbeson[X.]ere [X.]eshalb, weil

erstens im Moment [X.]er Aus[X.]ührung [X.]es Umsatzes ([X.].h. im Moment [X.]er Verbraucherversorgung) [X.]ie Höhe [X.]er Steuer - wie [X.]ies bei [X.]er Mehrwertsteuer [X.]er Fall ist - nicht [X.]eststeht, [X.]a [X.]iese erst am En[X.]e [X.]es Jahres berechnet wer[X.]en kann un[X.] sie abhängig von [X.]er Höhe [X.]er [X.] ist un[X.] [X.]as leisten[X.]e Unternehmen eine gegebenen[X.]alls überzuwälzen[X.]e Steuerbelastung im Moment [X.]er Leistungsaus[X.]ührung noch gar nicht kennt, je[X.]en[X.]alls nicht genau [X.]er Höhe nach un[X.] inso[X.]ern auch keine au[X.] Überwälzung angelegte Steuer vorliegt,

un[X.] zweitens bereits [X.]er Gesetzesbegrün[X.]ung sowie sonstigen objektiven Kriterien zu entnehmen ist, [X.]ass [X.]ie Steuer nicht in einer Weise au[X.] Abwälzung au[X.] [X.]en En[X.]verbraucher angelegt ist, wie es gemäß Art. 1 Abs. 2 MwStSystRL [X.]ür [X.]ie Mehrwertsteuer charakteristisch ist,

ist nicht von grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung. Die Klägerin möchte [X.]amit geklärt wissen, ob es sich bei [X.]er Umsatzsteuer, zu [X.]er sie neben [X.]er Vergnügungssteuer herangezogen wir[X.], um eine Umsatzsteuer im Sinne [X.]er vorgenannten Richtlinie han[X.]elt; nur wenn [X.]eren Charakter geklärt sei, lasse sich eine Aussage [X.]azu tre[X.][X.]en, ob neben [X.]ieser Steuer [X.]ie Vergnügungssteuer als weitere Steuer erhoben wer[X.]en [X.]ür[X.]e o[X.]er ob eine unzulässige Doppelbesteuerung er[X.]olge. Diese Rechts[X.]rage war in[X.]es nicht Gegenstan[X.] [X.]er ange[X.]ochtenen Entschei[X.]ung un[X.] kann [X.]aher grun[X.]sätzlich nicht zur Zulassung [X.]er Revision [X.]ühren (stRspr, vgl. [X.], [X.]eschlüsse vom 5. Oktober 2009 - 6 [X.] - [X.] 442.066 § 24 TKG Nr. 4 Rn. 7 un[X.] vom 6. Mai 2010 - 6 [X.] - juris Rn. 4).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">10 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Zu[X.]em [X.]olge allein [X.]araus, [X.]ass [X.]ie Umsatzsteuer nicht [X.]en charakteristischen Merkmalen einer Mehrwertsteuer entspräche, noch keine Doppelbesteuerung. Die Klägerin macht insoweit gelten[X.], mit [X.]er Steuer nach § 4 Nr. 9 [X.]uchst. b UStG solle [X.]er [X.] als Gesamtumsatz aus [X.]em Spielbetrieb un[X.] [X.]as Unternehmen [X.]irekt besteuert wer[X.]en. Damit er[X.]olgt nach ihrem eigenen Vorbringen keine mehr[X.]ache [X.]esteuerung [X.]esselben Gegenstan[X.]s. Denn [X.]ie Vergnügungssteuer au[X.] Spielgeräte soll [X.]ie Leistungs[X.]ähigkeit [X.]es Spielers, [X.]er sich an [X.]en Gel[X.]spielautomaten vergnügt, tre[X.][X.]en un[X.] wir[X.] entsprechen[X.] [X.]em herkömmlichen [X.]il[X.] [X.]er Vergnügungssteuer bei [X.]em Veranstalter [X.]es Vergnügens le[X.]iglich in[X.]irekt erhoben (stRspr, vgl. [X.], Urteil vom 14. Oktober 2015 - 9 C 22.14 - [X.]E 153, 116 Rn. 11).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">11 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Unabhängig [X.]avon ist sowohl geklärt, [X.]ass eine Abgabe nicht in allen Punkten [X.]er Mehrwertsteuer gleichen muss, um [X.]en Charakter einer Umsatzsteuer zu haben (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 9. August 2018 - 9 [X.] 7.18 - juris Rn. 15), als auch, [X.]ass [X.]ie Erhebung von Vergnügungssteuern mit Art. 401 [X.]er Richtlinie 2006/112/[X.] vereinbar ist (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 9. August 2018 - 9 [X.] 7.18 - juris Rn. 11 [X.][X.]. m.w.[X.]). Schließlich entspricht es, wie [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht zutre[X.][X.]en[X.] ausge[X.]ührt hat, stän[X.]iger Rechtsprechung [X.]es [X.]un[X.]esver[X.]assungs- un[X.] [X.]es [X.]un[X.]esverwaltungsgerichts, [X.]ass [X.]ie herkömmlichen örtlichen Verbrauchs- un[X.] Au[X.]wan[X.]steuern wie [X.]ie Vergnügungssteuer als nicht mit bun[X.]esrechtlich geregelten Steuern gleichartig im Sinne [X.]es Art. 105 Abs. 2a [X.] gelten (vgl. [X.]Ver[X.]G, [X.]eschluss vom 26. Februar 1985 - 2 [X.]vL 14/84 - [X.]Ver[X.]GE 69, 174 <183>; [X.], [X.]eschluss vom 9. August 2018 - 9 [X.] 6.18 - [X.] 11 Art. 105 [X.] Nr. 57 Rn. 6).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">12 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Die weitere Frage:

Verletzt eine Vergnügungssteuer, [X.]ie von [X.]etreibern von Spielgeräten mit Gewinnmöglichkeit au[X.] [X.]as [X.]enutzen [X.]ieser Spielgeräte [X.]urch Spielgäste im Gemein[X.]egebiet zu entrichten ist, [X.]en Gleichbehan[X.]lungsgrun[X.]satz aus Art. 3 Abs. 1 [X.], wenn au[X.] [X.]as [X.]enutzen von [X.]n im [X.] [X.]urch Spielgäste im Gemein[X.]egebiet von [X.]en betre[X.][X.]en[X.]en [X.]etreibern keine solche Steuer erhoben wir[X.]?

recht[X.]ertigt gleich[X.]alls nicht [X.]ie Zulassung [X.]er Revision wegen grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">13 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der allgemeine Gleichheitssatz gebietet, wesentlich Gleiches gleich un[X.] wesentlich Ungleiches ungleich zu behan[X.]eln. Aus ihm ergeben sich je nach Regelungsgegenstan[X.] un[X.] Di[X.][X.]erenzierungsmerkmalen unterschie[X.]liche Grenzen [X.]ür [X.]en Gesetzgeber, [X.]ie vom bloßen Willkürverbot bis zu einer strengen [X.]in[X.]ung an Verhältnismäßigkeitser[X.]or[X.]ernisse reichen. Für [X.]en Sachbereich [X.]es Steuerrechts verbürgt [X.]er allgemeine Gleichheitssatz [X.]en Grun[X.]satz [X.]er gleichen Zuteilung steuerlicher Lasten. Der Gesetzgeber hat [X.]abei einen weit reichen[X.]en Entschei[X.]ungsspielraum sowohl bei [X.]er Auswahl [X.]es Steuergegenstan[X.]es als auch bei [X.]er [X.]estimmung [X.]es Steuersatzes un[X.] [X.]es Steuermaßstabs. Art. 3 Abs. 1 [X.] ist (erst) [X.]ann verletzt, wenn [X.]ür [X.]ie gleiche [X.]ehan[X.]lung verschie[X.]ener Sachverhalte - bezogen au[X.] [X.]en in Re[X.]e stehen[X.]en Sachverhalt un[X.] seine Eigenart - ein vernün[X.]tiger, einleuchten[X.]er Grun[X.] [X.]ehlt (stRspr, vgl. [X.], Urteil vom 29. Juni 2017 - 9 C 7.16 - [X.]E 159, 216 Rn. 50).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">14 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die Vergnügungssteuer er[X.]asst [X.]ie beson[X.]ere Leistungs[X.]ähigkeit, [X.]ie in [X.]em über [X.]ie [X.]e[X.]rie[X.]igung [X.]er allgemeinen Lebens[X.]ührung hinausgehen[X.]en [X.] als Teil [X.]es persönlichen Lebensbe[X.]ar[X.]s un[X.] [X.]er persönlichen Lebens[X.]ührung zum Aus[X.]ruck kommt. Wenngleich es hier[X.]ür keinen Unterschie[X.] macht, ob [X.]ie Teilnahme am Glücksspiel in [X.]en in [X.]er Satzung genannten Örtlichkeiten o[X.]er im [X.] er[X.]olgt, ist [X.]er nach Art. 105 Abs. 2a Satz 1 [X.] er[X.]or[X.]erliche örtliche [X.]ezug nur gewahrt, wenn [X.]ie Vergnügungssteuer an [X.]ie [X.]elegenheit [X.]es [X.] im Gemein[X.]egebiet anknüp[X.]t. Zu[X.]em entspricht es [X.]em herkömmlichen [X.]il[X.] [X.]er Vergnügungssteuer, [X.]ass sie nicht bei [X.]em Nutzer [X.]er Einrichtung o[X.]er Veranstaltung, [X.]essen Au[X.]wan[X.] besteuert wer[X.]en soll, son[X.]ern bei [X.]em Einrichtungsbetreiber o[X.]er Veranstalter als in[X.]irekte Steuer erhoben wir[X.] (vgl. [X.], Urteil vom 29. Juni 2017 - 9 C 7.16 - [X.]E 159, 216 Rn. 13, 15, 18). [X.]ei[X.]e Umstän[X.]e schließen [X.]ie Erhebung einer Vergnügungssteuer au[X.] [X.] im [X.], [X.]ie [X.]urch [X.]etreiber un[X.] au[X.] Servern außerhalb [X.]es Gemein[X.]egebiets vorgehalten wer[X.]en, aus un[X.] recht[X.]ertigen [X.]aher [X.]ie Ungleichbehan[X.]lung. Eine aus einer erhöhten Ge[X.]ähr[X.]ung etwaig resultieren[X.]e P[X.]licht [X.]es Lan[X.]es- o[X.]er [X.]un[X.]esgesetzgebers, [X.]etreiber von Online-Glücksspielen einer (steuer-)rechtlichen Regelung zu unterwer[X.]en, lässt [X.]ie [X.]e[X.]ugnis [X.]er [X.] unberührt, eine Vergnügungssteuer in ihrem Gemein[X.]egebiet zu erheben.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">15 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Darüber hinaus hat [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht [X.]estgestellt, [X.]ass Spielhallen wie [X.]iejenige [X.]er Klägerin ein [X.]en örtlichen Gegebenheiten angepasstes Angebot [X.]arstellen, bei [X.]em - an[X.]ers als im [X.] - [X.]er persönliche Kontakt mit an[X.]eren Spielern ermöglicht wir[X.], Getränke angeboten wer[X.]en un[X.] eine so[X.]ortige, unmittelbar wahrnehmbare Rückmel[X.]ung [X.]urch [X.]en Gel[X.]spielautomaten er[X.]olgt. Die [X.]amit einhergehen[X.]e Anreizwirkung unterschei[X.]et sich von [X.]erjenigen [X.]es Online-Glücksspiels. Sie recht[X.]ertigt [X.]aher eben[X.]alls [X.]ie unterschie[X.]liche [X.]esteuerung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">16 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Soweit [X.]ie Klägerin in [X.]iesem Zusammenhang ein strukturelles Vollzugs[X.]e[X.]izit gelten[X.] macht, beruht [X.]ies au[X.] [X.]er unzutre[X.][X.]en[X.]en Annahme einer notwen[X.]igen Heranziehung zur Vergnügungssteuer auch [X.]er Anbieter von [X.]n im [X.] un[X.] recht[X.]ertigt [X.]aher gleich[X.]alls nicht [X.]ie Zulassung [X.]er Revision wegen grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">17 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

e) Auch [X.]ie Frage:

Ist Art. 56 A[X.]V [X.]ahingehen[X.] auszulegen, [X.]ass er [X.]er Steuervorschri[X.]t eines Teils eines Mitglie[X.]staates entgegensteht, mit welcher [X.]er Spieleinsatz an Gel[X.]spielgeräten privater Anbieter besteuert wir[X.] un[X.] als [X.] mit [X.]er Steuer [X.]as Ziel ver[X.]olgt wir[X.], [X.]en [X.]etrieb [X.]er von privaten [X.]etreibern au[X.]gestellten Gel[X.]spielgeräte unattraktiver zu machen, wenn

erstens [X.]ie zustän[X.]igen [X.]ehör[X.]en gleichzeitig im [X.]ereich [X.]er ö[X.][X.]entlichen Spielbanken, in [X.]em Gel[X.]spielgeräte mit höheren Gewinn- un[X.] Verlustmöglichkeiten betrieben wer[X.]en können, eine Politik [X.]er Angebotserweiterung betreiben un[X.]

zweitens [X.]ie zustän[X.]igen [X.]ehör[X.]en [X.]en ö[X.][X.]entlichen Spielbanken [X.] einerseits [X.]a[X.]urch gewähren, [X.]ass [X.]ie von [X.]er ö[X.][X.]entlichen Spielbank zu leisten[X.]en Abgaben [X.]er Höhe nach gesetzlich so angepasst wer[X.]en, [X.]ass [X.]en ö[X.][X.]entlichen Spielbanken nach Abzug [X.]er Abgaben in je[X.]em Fall ein Gewinn verbleibt, un[X.]

außer[X.]em [X.]ie ö[X.][X.]entlichen Spielbanken zusätzlich [X.]a[X.]urch von [X.]en [X.]ehör[X.]en subventioniert wer[X.]en, [X.]ass [X.]ie von ihnen aus ihrem Ertrag zu leisten[X.]en Abgaben gesetzlich um [X.]ie von ihnen zu leisten[X.]e Umsatzsteuer gesenkt wer[X.]en, obwohl [X.]ie ö[X.][X.]entlichen Spielbanken mit [X.]er abzu[X.]ühren[X.]en Umsatzsteuer nicht belastet wer[X.]en, [X.]a es sich bei [X.]er Umsatzsteuer um eine in[X.]irekte un[X.] au[X.] Abwälzbarkeit an [X.]ie En[X.]verbraucher ausgerichtete Steuer han[X.]elt?

begrün[X.]et keine grun[X.]sätzliche [X.]e[X.]eutung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">18 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Sie beruht mit [X.]er Annahme einer Angebotserweiterung von Gel[X.]spielgeräten in Spielbanken au[X.] einer Tatsache, [X.]ie [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht nicht [X.]estgestellt hat. Dieses hat [X.]as [X.]ahingehen[X.]e Vorbringen [X.]er Klägerin vielmehr als unsubstantiiert zurückgewiesen un[X.] [X.]estgestellt, aus [X.]en von ihr genannten Zitaten erschließe sich kein Angebot zusätzlicher Spielgeräte. Fehler in [X.]er Sachverhaltsau[X.]klärung hat [X.]ie Klägerin nicht [X.]argelegt, so[X.]ass insoweit [X.]ie Revision nicht wegen grun[X.]sätzlicher [X.]e[X.]eutung zugelassen wer[X.]en kann (stRspr, vgl. [X.], [X.]eschluss vom 12. Oktober 2016 - 9 [X.] 73.15 - juris Rn. 7).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">19 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die Frage lässt sich im Übrigen bereits anhan[X.] [X.]er bestehen[X.]en Rechtsprechung [X.]es Gerichtsho[X.]s [X.]er [X.] ([X.], Urteil vom 11. Juni 2015 - [X.]/14 [[X.]:[X.]:[X.]] - Rn. 35 [X.][X.].) un[X.] [X.]es [X.]un[X.]esverwaltungsgerichts ([X.], [X.]eschluss vom 30. Juni 2021 - 9 [X.] - juris Rn. 36 [X.][X.]. m.w.[X.]) beantworten. Danach er[X.]asst Art. 56 A[X.]V solche Maßnahmen nicht, [X.]eren einzige Wirkung es ist, zusätzliche Kosten [X.]ür [X.]ie betre[X.][X.]en[X.]e Leistung zu verursachen un[X.] [X.]ie [X.]ie Erbringung von Dienstleistungen zwischen Mitglie[X.]staaten in gleicher Weise wie ihre Erbringung innerhalb eines einzigen Mitglie[X.]staats berühren. Soweit [X.]emgegenüber ein Gesetz, [X.]as tatsächlich geeignet ist, [X.]en [X.]etrieb von Gel[X.]spielautomaten in Spielhallen zu unterbin[X.]en, zu behin[X.]ern o[X.]er weniger attraktiv zu machen, als Hin[X.]ernis [X.]ür [X.]en mit Art. 56 A[X.]V gewährleisteten [X.]reien Dienstleistungsverkehr anzusehen ist, hat [X.]er Gerichtsho[X.] [X.]er [X.] klargestellt, [X.]ass hierunter nicht je[X.]e, son[X.]ern nur eine gravieren[X.]e [X.]eeinträchtigung [X.]ällt, [X.]ie [X.]en [X.]etrieb von Gel[X.]spielautomaten nicht le[X.]iglich verteuert, son[X.]ern insgesamt zumin[X.]est erheblich einschränkt. Dies zu prü[X.]en, ist Sache [X.]es nationalen Gerichts. Das [X.]eru[X.]ungsgericht hat nicht [X.]estgestellt, [X.]ass [X.]ie Wirkungen [X.]er Steuer über eine bloße allgemeine Verteuerung [X.]er Dienstleistung [X.]ür alle Anbieter im Gemein[X.]ebezirk hinausgehen. Ob mit [X.]er Verursachung weiterer Kosten zusätzliche Lenkungse[X.][X.]ekte ver[X.]olgt wer[X.]en, ist [X.]aher unerheblich. Da [X.]as Oberverwaltungsgericht eine er[X.]rosseln[X.]e Wirkung [X.]er Steuererhöhung - ver[X.]ahrens[X.]ehler[X.]rei un[X.] ohne von [X.]er höchstrichterlichen Rechtsprechung abzuweichen (hierzu nach[X.]olgen[X.] unter 2. un[X.] 3.) - verneint hat, schei[X.]et auch ein Verstoß gegen [X.]ie Dienstleistungs[X.]reiheit unter [X.]em Gesichtspunkt [X.]er [X.]ehin[X.]erung [X.]es [X.]etriebs von Gel[X.]spielautomaten in Spielhallen gegenüber Spielbanken aus. Au[X.] [X.]ie von [X.]er Klägerin als unzureichen[X.] gerügte Kohärenz glücksspielrechtlicher Regelungen kommt es [X.]anach nicht an.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">20 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Schließlich hat auch [X.]ie Frage:

Ist es mit [X.]em Gleichheitssatz [X.]es Art. 3 Abs. 1 [X.] vereinbar, [X.]ass [X.]ie [X.]etreiber von Spielhallen zur Zahlung einer Spielgerätesteuer verp[X.]lichtet wer[X.]en, [X.]ie als [X.] [X.]as Ziel ver[X.]olgt, [X.]en [X.]etrieb [X.]er Spielgeräte unattraktiver zu machen, wenn gleichzeitig [X.]er mit [X.]en Spielhallenbetreibern im Wettbewerb stehen[X.]e [X.] [X.]a[X.]urch subventioniert wir[X.], [X.]ass [X.]ie von ihm zu entrichten[X.]e Spielbankenabgabe um [X.]en [X.]etrag [X.]er von ihm entrichteten Umsatzsteuer re[X.]uziert wir[X.], obwohl [X.]er [X.] mit [X.]er Umsatzsteuer nicht belastet wir[X.], [X.]a er [X.]iese als in[X.]irekte Steuer au[X.] [X.]ie En[X.]verbraucher abwälzen kann?

keine grun[X.]sätzliche [X.]e[X.]eutung. In [X.]er Rechtsprechung [X.]es [X.]un[X.]esverwaltungsgerichts ist bereits geklärt, [X.]ass insoweit unterschie[X.]liche un[X.] im Ergebnis nicht vergleichbare Sachverhalte vorliegen, [X.]ie einen sachlichen Grun[X.] [X.]ür eine auch steuerlich unterschie[X.]liche [X.]ehan[X.]lung bieten. Der [X.]un[X.]esgesetzgeber hat einen Unterschie[X.] gesehen zwischen [X.], [X.]ie in einer Spielbank (§ 33h [X.]), un[X.] solchen, [X.]ie an an[X.]eren Plätzen au[X.]gestellt sin[X.]. Die hier besteuerten Spielgeräte unterliegen [X.]ür ihre technische Zulassung bestimmten Einschränkungen, [X.]ie [X.]ie Ge[X.]ahr unangemessen hoher Verluste in kurzer [X.] ausschließen sollen (§ 33e [X.]). Das gewerbsmäßige Au[X.]stellen solcher Spielgeräte ist zwar erlaubnisp[X.]lichtig (§ 33c [X.]), bei Vorliegen [X.]er Voraussetzungen besteht je[X.]och au[X.] [X.]ie Erteilung [X.]er Erlaubnis ein Rechtsanspruch. Die Spielgeräte in einer Spielbank sin[X.] [X.]emgegenüber uneingeschränkt zum Glücksspiel geeignet. Für sie gelten [X.]ie Einschränkungen [X.]er Gewerbeor[X.]nung nicht (§ 33h [X.]); [X.]as Glücksspiel ist [X.]ort aber nur au[X.]grun[X.] eigens erteilter staatlicher Konzession erlaubt. Schon [X.]iese Unterschie[X.]e recht[X.]ertigen eine unterschie[X.]liche [X.]esteuerung. Aber es be[X.]eutet auch [X.]ür [X.]en Au[X.]wan[X.] eines je[X.]en Spielers einen Unterschie[X.], ob er an einem Spielgerät mit Verlustbegrenzung nach [X.]er Gewerbeor[X.]nung spielt o[X.]er an einem solchen in einer Spielbank ohne jegliche Verlustgrenze ([X.], [X.]eschluss vom 30. Juni 2021 - 9 [X.] - juris Rn. 40 m.w.[X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">21 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

2. Die Revision ist nicht [X.]eshalb zuzulassen, weil ein Ver[X.]ahrensmangel gelten[X.] gemacht wir[X.] un[X.] vorliegt, au[X.] [X.]em [X.]ie ange[X.]ochtene Entschei[X.]ung beruhen kann (§ 132 Abs. 2 Nr. 3 VwGO).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">22 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Das Vorbringen [X.]er Klägerin [X.]ührt nicht au[X.] eine Verletzung [X.]er gerichtlichen Au[X.]klärungsp[X.]licht (§ 86 Abs. 1 VwGO). Die [X.]ahingehen[X.]e Rüge er[X.]or[X.]ert [X.]ie substantiierte Darlegung, welche Tatsachen au[X.] [X.]er Grun[X.]lage [X.]er materiell-rechtlichen Au[X.][X.]assung [X.]es [X.]eru[X.]ungsgerichts au[X.]klärungsbe[X.]ür[X.]tig waren, welche [X.]ür er[X.]or[X.]erlich un[X.] geeignet gehaltenen Au[X.]klärungsmaßnahmen hier[X.]ür in [X.]etracht kamen, welche tatsächlichen Feststellungen [X.]abei voraussichtlich getro[X.][X.]en wor[X.]en wären un[X.] inwie[X.]ern [X.]iese unter Zugrun[X.]elegung [X.]er materiell-rechtlichen Au[X.][X.]assung [X.]es [X.]eru[X.]ungsgerichts zu einer [X.]ür [X.]en [X.]eschwer[X.]e[X.]ührer günstigeren Entschei[X.]ung hätten [X.]ühren können.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">23 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Soweit [X.]ie Klägerin au[X.] [X.]ie Ablehnung sämtlicher [X.]eweisanträge [X.]urch [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht verweist un[X.] gelten[X.] macht, [X.]essen Feststellungen reichten nicht aus, mit hinreichen[X.]er Gewissheit eine Abwälzbarkeit [X.]er Steuer anzunehmen, genügt [X.]as Vorbringen nicht [X.]en vorgenannten [X.]egrün[X.]ungsan[X.]or[X.]erungen. Dies gilt auch [X.]ür [X.]en Einwan[X.], [X.]as Oberverwaltungsgericht habe [X.]en beantragten Sachverstän[X.]igenbeweis zur Frage einer Er[X.]rosselungswirkung [X.]er Steuer [X.]ür einen [X.]urchschnittlichen Spielhallenbetreiber im [X.] [X.]er [X.] erheben müssen. Abgesehen [X.]avon, [X.]ass [X.]ie Klägerin bereits nicht angibt, au[X.] [X.]ie Ablehnung welchen [X.]eweisantrags sie ihre Rüge stützt, hat [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht eine er[X.]rosseln[X.]e Wirkung schon [X.]eshalb verneint, weil [X.]ie seit März 2017 neu erhobene Vergnügungssteuer geringer als [X.]ie bis zu [X.]iesem [X.]punkt erhobene sei, [X.]eren [X.]ehlen[X.]e Er[X.]rosselungswirkung bereits rechtskrä[X.]tig [X.]estgestellt sei.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">24 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Le[X.]iglich ergänzen[X.] zu [X.]ieser selbststän[X.]ig tragen[X.]en [X.]egrün[X.]ung hat [X.]as Gericht [X.]er Entwicklung [X.]er Anzahl [X.]er Glücksspielautomatenbetriebe un[X.] [X.]er au[X.]gestellten Spielgeräte im [X.] [X.]er [X.] in[X.]izielle [X.]e[X.]eutung zugemessen un[X.] [X.]estgestellt, [X.]ass sich nach [X.]en unbestrittenen Angaben [X.]er [X.] [X.]ie Zahl [X.]er Spielgeräte in an[X.]eren Spielhallen seit [X.]er Umstellung [X.]er Vergnügungssteuer au[X.] [X.]ie [X.]esteuerung [X.]es Spieleinsatzes im März 2017 nicht geän[X.]ert habe. Den [X.]etreibern zweier Spielhallen sei es gelungen, in je[X.]em Jahr pro eingesetztem Spielgerät einen höheren Umsatz als [X.]ie Klägerin zu generieren. Dabei hat es [X.]en Einwan[X.] [X.]er Klägerin, eine [X.]er bei[X.]en Spielhallen wer[X.]e "illegal" betrieben, [X.]ahingestellt bleiben lassen. Zwar bestün[X.]en keine begrün[X.]eten Zwei[X.]el, [X.]ass [X.]iese Spielhalle über eine bestan[X.]skrä[X.]tige Ausnahmegenehmigung nach § 24 Abs. 1 Glücksspielstaatsvertrag, § 11 i.V.m. § 15 Abs. 3 Satz 2 [X.]es Lan[X.]esgesetzes zum [X.] über [X.]ie Grün[X.]ung [X.]er [X.] Gemeinsame Klassenlotterie [X.]er Län[X.]er un[X.] § 33i [X.] ver[X.]üge. Doch selbst [X.]ann, wenn man [X.]iese Geräte unberücksichtigt lasse, ergebe sich keine Absenkung [X.]er Anzahl [X.]er Spielgeräte seit März 2017, weil [X.]iese [X.]ann auch [X.]ür [X.]en vorherigen [X.]raum nicht in Ansatz gebracht wer[X.]en [X.]ür[X.]ten. Die [X.]estan[X.]sentwicklung in Schank- un[X.] Speisewirtscha[X.]ten sowie an an[X.]eren Orten zeige eben[X.]alls, [X.]ass [X.]as Automatenau[X.]stellergewerbe im Gemein[X.]egebiet einkömmlich betrieben wer[X.]en könne. Hingegen habe [X.]ie Klägerin auch 2014 bis 2016 Jahres[X.]ehlbeträge erwirtscha[X.]tet; eine Kausalität [X.]er zum März 2017 geän[X.]erten [X.]esteuerung [X.]ür [X.]as bestän[X.]ig negative [X.]etriebsergebnis [X.]er Klägerin sei [X.]aher nicht ersichtlich.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">25 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Dies vorangestellt, hat [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht [X.]rei [X.]eweisanträge aus jeweils [X.]rei - selbststän[X.]ig tragen[X.]en - Grün[X.]en abgelehnt: (1) [X.]ei [X.]er Frage [X.]er er[X.]rosseln[X.]en Wirkung han[X.]ele es sich um eine Rechts[X.]rage. (2) Die Frage, ob ein [X.]urchschnittlicher [X.]etreiber von [X.] keinen o[X.]er so gut wie keinen Gewinn erzielen könne, sei au[X.]grun[X.] [X.]er in[X.]iziellen Wirkung [X.]er [X.]estan[X.]sentwicklung nicht entschei[X.]ungserheblich. (3) Der jeweilige Antrag lege keine substantiellen tatsächlichen Grun[X.]lagen [X.]ür [X.]ie unter [X.]eweis gestellte Tatsache [X.]ar un[X.] stelle [X.]eshalb einen unzulässigen Aus[X.]orschungsantrag [X.]ar.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">26 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Mit all [X.]em setzt sich [X.]ie Klägerin in ihrem Zulassungsantrag nicht ansatzweise auseinan[X.]er.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">27 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

3. Die Revision ist schließlich nicht wegen Divergenz (§ 132 Abs. 2 Nr. 2 VwGO) zuzulassen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">28 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Das ange[X.]ochtene Urteil weicht nicht entschei[X.]ungstragen[X.] von [X.]em [X.]eschluss [X.]es [X.]un[X.]esverwaltungsgerichts vom 3. Mai 2017 (9 [X.] 38.16) ab. Es stellt vielmehr in Übereinstimmung mit [X.]essen Rechtsprechung [X.]arau[X.] ab, [X.]ass bei [X.]er Prü[X.]ung [X.]er Er[X.]rosselungswirkung einer Spielgerätesteuer nicht [X.]er einzelne Spielhallenbetreiber, son[X.]ern ein [X.]urchschnittlicher [X.]etreiber im Gemein[X.]egebiet zugrun[X.]e zu legen ist (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 3. Mai 2017 - 9 [X.] 38.16 - juris Rn. 9 m.w.[X.]). Darüber hinaus entspricht es stän[X.]iger Rechtsprechung, [X.]ass [X.]ie er[X.]rosseln[X.]e Wirkung einer Vergnügungssteuererhöhung nicht ausschließlich au[X.] [X.]er Grun[X.]lage betriebswirtscha[X.]tlicher un[X.] steuerlicher Daten von Unternehmen im Geltungsbereich [X.]er Vergnügungssteuersatzung beurteilt wer[X.]en muss. Vielmehr kann auch [X.]er Entwicklung [X.]er Anzahl [X.]er entsprechen[X.]en [X.]etriebe im Gemein[X.]egebiet un[X.] [X.]er [X.]ort au[X.]gestellten Spielgeräte seit Erlass [X.]er Vergnügungssteuersatzung in[X.]izielle [X.]e[X.]eutung zukommen (vgl. [X.], [X.]eschluss vom 10. August 2017 - 9 [X.] 68.16 - juris Rn. 32 m.w.[X.]). Auch [X.]ies hat [X.]as [X.]eru[X.]ungsgericht seiner Entschei[X.]ung zugrun[X.]e gelegt un[X.] le[X.]iglich in [X.]iesem Zusammenhang au[X.] [X.]ie Entwicklung u.a. in [X.]er Spielhalle eines an[X.]eren Automatenau[X.]stellers verwiesen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">29 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

4. Die Kostenentschei[X.]ung beruht au[X.] § 154 Abs. 2 VwGO, [X.]ie Festsetzung [X.]es Streitwertes au[X.] § 47 Abs. 1 un[X.] 3, § 52 Abs. 3 GKG.

Meta

9 B 20/21

25.01.2022

Bundesverwaltungsgericht 9. Senat

Beschluss

Sachgebiet: B

vorgehend Oberverwaltungsgericht Rheinland-Pfalz, 22. März 2021, Az: 6 A 11486/20, Urteil

Art 105 Abs 2a GG, Art 401 EGRL 112/2006, Art 3 Abs 1 GG, Art 56 AEUV

Zitier­vorschlag: Bundesverwaltungsgericht, Beschluss vom 25.01.2022, Az. 9 B 20/21 (REWIS RS 2022, 1812)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2022, 1812

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Referenzen
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II R 21/15

XI R 13/18

1 BvL 8/05

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