Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 22.03.2022, Az. 2 BvE 2/20

2. Senat | REWIS RS 2022, 578

Foto: © Bundesverfassungsgericht │ foto USW. Uwe Stohrer, Freiburg

ÖFFENTLICHES RECHT WAHLEN BUNDESVERFASSUNGSGERICHT (BVERFG) ALTERNATIVE FÜR DEUTSCHLAND (AFD) BUNDESTAG

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Gegenstand

Begrenzung des Wahlvorschlagsrechts gem § 2 Abs 1 GO-BT (juris: BTGO 1980) für Stellvertreter des Bundestagspräsidenten auf Fraktionen als gerechtfertigter Eingriff in die Mitwirkungsbefugnisse des einzelnen Abgeordneten aus Art 38 Abs 1 S 2 GG


Leitsatz

1. Der Schutzbereich von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG erstreckt sich auf sämtliche Gegenstände der parlamentarischen Willensbildung.

2. Einschränkungen der Mitwirkungsbefugnisse des Abgeordneten aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG müssen dem Schutz gleichwertiger Verfassungsgüter dienen und dem Grundsatz der Verhältnismäßigkeit Rechnung tragen.

3. Die Funktionsfähigkeit des Parlaments stellt ein gleichwertiges Rechtsgut von Verfassungsrang dar, das grundsätzlich geeignet ist, Einschränkungen der Beteiligungsmöglichkeiten der Abgeordneten zu rechtfertigen. Dabei obliegt die Konkretisierung des zur Erhaltung der Funktionsfähigkeit des Parlaments Erforderlichen zunächst dem Parlament selbst.

4. Anwendung und Auslegung der Geschäftsordnung des Deutschen Bundestages unterliegen nur eingeschränkter verfassungsgerichtlicher Prüfung. Insoweit findet lediglich eine am Grundsatz der fairen und loyalen Anwendung der Geschäftsordnung orientierte Kontrolle evidenter Sachwidrigkeit statt.

5. Bei einer Beschränkung der Mitwirkungsbefugnisse des einzelnen Abgeordneten unter Rückgriff auf die Geschäftsordnungsautonomie ist eine verfassungsgerichtliche Kontrolle dahingehend geboten, ob den dabei zu beachtenden Rechtfertigungsanforderungen aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 GG Rechnung getragen ist.

Tenor

Der Antrag wird zurückgewiesen.

Gründe

<[X.]iv class="st-wrapper"><[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">1 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Das mit einem Antrag auf Erlass einer einstweiligen Anor[X.]nung verbun[X.]ene [X.]verfahren betrifft [X.]ie Frage, ob aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] für einen [X.] [X.]es [X.] [X.]as Recht folgt, für [X.]ie Wahl [X.]es [X.]svizepräsi[X.]enten im zweiten Wahlgang einen eigenen Kan[X.]i[X.]aten vorzuschlagen un[X.] über [X.]iesen Vorschlag abstimmen zu lassen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">2 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

1. Der Antragsteller ist seit 2017 Mitglie[X.] [X.]es [X.] un[X.] gehört [X.]er Fraktion [X.]er Alternative für [X.] ([X.]) an. Die [X.]-Fraktion hatte in [X.]er zurückliegen[X.]en Legislaturperio[X.]e mehrere Fraktionsmitglie[X.]er erfolglos für [X.]ie Wahl zum Vizepräsi[X.]enten [X.]es 19. [X.] vorgeschlagen. Einer [X.]er sechs Stellvertreterpositionen [X.]es [X.], [X.]eren Anzahl [X.]er 19. [X.] in seiner konstituieren[X.]en Sitzung am 24. Oktober 2017 festgelegt hatte, blieb [X.]aher unbesetzt.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">3 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

2. In [X.]er 98. Sitzung [X.]es 19. [X.] am 9. Mai 2019 schlug [X.]ie [X.]-Fraktion [X.]rei Kan[X.]i[X.]aten, [X.]arunter [X.]ie [X.] [X.] un[X.] [X.], zur Wahl eines Stellvertreters [X.]es [X.] vor (vgl. [X.] 19/98, [X.] ). Zur Abstimmung über [X.]ie [X.]rei Kan[X.]i[X.]aten kam es am selben Tag nicht, weil [X.]er [X.]spräsi[X.]ent [X.]ie Wahl nicht auf [X.]ie Tagesor[X.]nung setzte (vgl. [X.] 19/98, [X.] ) un[X.] [X.]ie an[X.]eren Fraktionen gegen eine nachträgliche Aufnahme auf [X.]ie Tagesor[X.]nung stimmten (vgl. [X.] 19/98, [X.] ). In [X.]er Debatte kritisierte [X.]er Abgeor[X.]nete [X.] ([X.]), [X.]ass [X.]ie Einreichung von [X.]rei Kan[X.]i[X.]atenvorschlägen nur erfolgt sei, [X.]a im [X.]ritten Wahlgang bei mehreren Kan[X.]i[X.]aten eine relative Mehrheit un[X.] [X.]amit [X.]ie Stimmen [X.]er [X.]-Fraktion für einen Wahlerfolg ausreichten; [X.]ie [X.]-Fraktion wolle auf [X.]iesem Weg aus einem Wahlrecht ein einseitiges Benennungsrecht machen (vgl. [X.] 19/98, [X.] ).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">4 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

3. In [X.]er 115. Sitzung [X.]es 19. [X.] am 26. September 2019 wur[X.]e - im ersten Wahlgang - über [X.]en von [X.]er [X.]-Fraktion vorgeschlagenen [X.] [X.] abgestimmt, [X.]er nicht [X.]ie erfor[X.]erliche Mehrheit erhielt (vgl. [X.] 19/115, [X.]). Für [X.]ie 124. Sitzung am 7. November 2019 wur[X.]e erneut [X.]ie Wahl eines Stellvertreters [X.]es [X.] - als zweiter Wahlgang - auf [X.]ie Tagesor[X.]nung gesetzt. Die [X.]-Fraktion schlug wie[X.]erum [X.]en [X.] [X.] vor (vgl. [X.], 19/124, S. 15347 ; BTDrucks 19/13963).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">5 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Antragsteller kün[X.]igte schriftlich an, [X.]en [X.] [X.] zur Wahl vorschlagen zu wollen. Der Antragsgegner teilte [X.]em Antragsteller mit, [X.]ass [X.]er angekün[X.]igte Wahlvorschlag nicht zugelassen wer[X.]e. Nach Aufruf [X.]es Tagesor[X.]nungspunktes erhielt [X.]er Antragsteller [X.]as Wort zur Geschäftsor[X.]nung un[X.] begrün[X.]ete seinen Antrag (vgl. [X.] 19/124, [X.]), [X.]er je[X.]och von [X.]er sitzungsleiten[X.]en Vizepräsi[X.]entin mit [X.]er Begrün[X.]ung als unzulässig zurückgewiesen wur[X.]e, [X.]ass einem einzelnen [X.] kein Vorschlagsrecht für [X.]ie Wahl eines Vizepräsi[X.]enten zustehe (vgl. [X.], 19/124, [X.] f.).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">6 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

4. Rechtsgrun[X.]lage für [X.]ie Wahl [X.]es [X.] un[X.] seiner Stellvertreter ist Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] in Verbin[X.]ung mit § 2 [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] ([X.]), [X.]er in [X.]er streitgegenstän[X.]lichen Fassung lautet:

§ 2 Wahl [X.]es Präsi[X.]enten un[X.] [X.]er Stellvertreter

(1)

(2)

(3)

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">7 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Senat hat [X.]en Antrag [X.]es Antragstellers auf Erlass einer einstweiligen Anor[X.]nung mit [X.]em Inhalt, [X.]en streitigen Zustan[X.] vorläufig [X.]ahingehen[X.] zu regeln, [X.]ass im Rahmen stattfin[X.]en[X.]er Wahlen von Vizepräsi[X.]enten Wahlvorschläge von [X.] [X.]es [X.] zur Abstimmung zu stellen sin[X.], mit Beschluss vom 7. Juli 2021 abgelehnt. Der Antrag war bereits unzulässig, [X.]a er auf Rechtsfolgen gerichtet war, [X.]ie im [X.]verfahren nicht erreicht wer[X.]en können, un[X.] es außer[X.]em an einer substantiierten Darlegung [X.]er Dringlichkeit [X.]es Erlasses [X.]er begehrten einstweiligen Anor[X.]nung fehlte.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">8 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

1. Der Antragsteller macht gelten[X.], [X.]ass er [X.]urch [X.]ie Zurückweisung seines Wahlvorschlags in seinem Recht als [X.] auf gleiche Mitwirkung an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] verletzt sei.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">9 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Der Antrag sei zulässig. Insbeson[X.]ere lägen ein tauglicher [X.] un[X.] [X.]ie Antragsbefugnis vor. Die Anwen[X.]ung [X.]er Bestimmungen [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] könne [X.] im [X.] sein, wenn [X.]iese einen [X.] von bestimmten Bereichen [X.]er parlamentarischen Tätigkeit ausschließe o[X.]er seine Mitwirkungsrechte beschränke. Die Antragsbefugnis sei gegeben, [X.]a [X.]er verfassungsrechtliche Status [X.]es [X.] nach Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]as Recht umfasse, sich an [X.]en vom [X.] vorzunehmen[X.]en Wahlen zu beteiligen un[X.] hierfür Wahlvorschläge zu machen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">10 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Der Antrag sei auch begrün[X.]et.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">11 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Der von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] gewährleistete Status [X.]es [X.] beinhalte [X.]as Recht auf gleiche Teilhabe am Prozess [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung. Zu [X.]en [X.]araus abzuleiten[X.]en Befugnissen zähle [X.]as Recht, sich an [X.]en vom [X.] vorzunehmen[X.]en Wahlen zu beteiligen. Diese Beteiligung umfasse [X.]as [X.]. Da Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] keine Einschränkung [X.]es [X.]s regele, liege [X.]ieses bei [X.]en [X.]; je[X.]er Abgeor[X.]nete sei vorschlagsberechtigt.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">12 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) § 2 [X.] könne keine Einschränkung [X.]es [X.]s [X.]er [X.] bei [X.]er Wahl [X.]es Präsi[X.]enten un[X.] [X.]er Stellvertreter entnommen wer[X.]en. Der Wortlaut [X.]er Vorschrift enthalte, an[X.]ers als § 4 [X.] zur Wahl [X.]es Bun[X.]eskanzlers, keine Begrenzung [X.]es [X.]s auf ein Quorum von [X.] o[X.]er auf Fraktionen. Für eine einschränken[X.]e Anwen[X.]ung [X.]er Regelung sei auf [X.]er Grun[X.]lage üblicher Auslegungsmetho[X.]en kein Raum. Da zu[X.]em [X.]ie Zurückweisung [X.]es Wahlvorschlags im Wi[X.]erspruch zur bisherigen parlamentarischen Übung stehe, verletze sie [X.]en Antragsteller in seinem Recht auf faire un[X.] loyale Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">13 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Eine Einschränkung [X.]es [X.]s ergebe sich we[X.]er aus §§ 75, 76 [X.] noch aus § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.]. Letzterer besage le[X.]iglich, [X.]ass min[X.]estens ein Mitglie[X.] je[X.]er Fraktion [X.]em Präsi[X.]ium angehören müsse. Eine Aussage, wie [X.]ieser Zustan[X.] herbeizuführen sei, könne [X.]er Formulierung [X.]es § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] nicht entnommen wer[X.]en. Vielmehr sei unmittelbar nach [X.]er Beschlussfassung über [X.]ie Norm im [X.] ein Wahlvorschlag für [X.]ie Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es Präsi[X.]enten zugelassen wor[X.]en, [X.]er nicht von einer Fraktion gestammt habe. Im Schrifttum wer[X.]e [X.]ementsprechen[X.] allgemein ein Vorschlagsrecht [X.]es einzelnen [X.] angenommen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">14 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

cc) Selbst wenn man annähme, [X.]ass [X.]ie vom Antragsgegner vorgenommene Auslegung [X.]er Geschäftsor[X.]nung möglich sei, verletze [X.]ie Zurückweisung [X.]es Wahlvorschlags [X.]en Antragsteller in seinen Rechten aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.]. Die Geschäftsor[X.]nungsautonomie aus Art. 40 Abs. 1 Satz 2 [X.] ermächtige nicht zu beliebigen Eingriffen in [X.]ie Mitwirkungsrechte [X.]er [X.]. Einschränkungen [X.]urch [X.]ie Geschäftsor[X.]nung be[X.]ürften [X.]er Rechtfertigung [X.]urch an[X.]ere Rechtsgüter von Verfassungsrang. Es gelte [X.]er Grun[X.]satz, [X.]ass [X.]ie Statusrechte [X.]er [X.] nur im unbe[X.]ingt erfor[X.]erlichen Ausmaß im Interesse [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s zurückgesetzt wer[X.]en [X.]ürften. Vorliegen[X.] gebe es keine Grün[X.]e, [X.]as Vorschlagsrecht [X.]es einzelnen [X.] [X.]urch [X.]as Erfor[X.]ernis eines [X.] einzuschränken.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">15 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

2. Der Antragsgegner hält [X.]en Antrag für unbegrün[X.]et. Der Vortrag [X.]es Antragstellers vermöge eine Verletzung seiner verfassungsrechtlichen Mitwirkungsrechte aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] nicht zu begrün[X.]en. Die Auffassung [X.]es Antragstellers, [X.]ass je[X.]er Abgeor[X.]nete wahlvorschlagsberechtigt sei, fin[X.]e im [X.]srecht keine Stütze.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">16 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Aus Art. 40 Abs. 1 [X.] ergebe sich [X.]as Recht [X.]es [X.], sein Verfahren selbst zu regeln. In [X.]iesem Rahmen sei es zulässig un[X.] [X.] unvermei[X.]lich, Mitwirkungsrechte aus [X.]em Man[X.]at [X.]er einzelnen [X.] zu mo[X.]ifizieren un[X.] einzuschränken. Die Grun[X.]entschei[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung zugunsten einer weitgehen[X.]en Bün[X.]elung [X.]er Mitwirkungsrechte [X.]er [X.] [X.]urch [X.]ie Fraktionen bestimme [X.]ie [X.], [X.]as [X.] un[X.] [X.]ie Besetzung [X.]er Gremien. Durch [X.]ieses [X.]ominieren[X.]e Proportionalprinzip könnten [X.]ie in[X.]ivi[X.]uellen Beteiligungsrechte [X.]er [X.] auch mittelbar betroffen sein. Die Geschäftsor[X.]nungsautonomie umfasse [X.]abei auch [X.]ie Art un[X.] Weise, wie [X.]er [X.] seine Regeln entwickle un[X.] gestalte. Es bestehe we[X.]er eine Verpflichtung zur Vollstän[X.]igkeit [X.]es Geschäftsor[X.]nungstextes noch eine Bin[X.]ung an [X.]ie für Gesetze maßgeblichen Anfor[X.]erungen an Bestimmtheit, Metho[X.]ik o[X.]er Wi[X.]erspruchsfreiheit. Da [X.]em parlamentarischen Verfahrensrecht kein Über- un[X.] Unteror[X.]nungsverhältnis zwischen St[X.]t un[X.] Bürgern zugrun[X.]e liege, be[X.]ürfe es an[X.]ers als [X.]as öffentliche Gesetzesrecht nicht [X.]er legitimieren[X.]en Nachvollziehbarkeit un[X.] Nachprüfbarkeit im Sinne [X.]es Art. 19 Abs. 4 Satz 1 [X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">17 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Der Antragsteller gehe von einem nicht mehr zutreffen[X.]en Bil[X.] von Stellung un[X.] Aufgaben [X.]es [X.]spräsi[X.]iums aus. Das Präsi[X.]ium habe sich zu einem Beratungsorgan entwickelt, [X.]as praktisch alle Probleme bearbeite, [X.]ie sich im inneren Ablauf un[X.] bei [X.]er Außen[X.]arstellung [X.]es [X.] ergäben. Dieser Be[X.]eutungszuwachs habe in [X.]er Bestimmung [X.]es § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] seine institutionelle Konsequenz gefun[X.]en. Die Besetzung [X.]es Präsi[X.]iums sei zu einer Aufgabe gewor[X.]en, [X.]ie politisch un[X.] personell [X.]urch [X.]ie Fraktionen wahrzunehmen sei. Die Pflicht zur neutralen Amtsführung for[X.]ere von je[X.]er Fraktion, ein Mitglie[X.] zur Wahl zu stellen, [X.]em sie zutraue, [X.]ie Belange [X.]er Fraktion mit [X.]er Verantwortung [X.]es [X.] [X.] insgesamt zusammenzuführen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">18 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Bei [X.]er Wahl [X.]es Vizepräsi[X.]enten han[X.]ele es sich um einen Teil [X.]er politischen Organisation [X.]es [X.]es un[X.] nicht um [X.]as Fel[X.] [X.]er allgemeinen parlamentarischen Willensbil[X.]ung. Diese Organisation gebe [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung erst [X.]en institutionellen Rahmen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">19 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

c) Ein in[X.]ivi[X.]uelles [X.] neben [X.]ieser Regelung zuzulassen [X.]urchkreuze ihren Sinn. "Freie" Kan[X.]i[X.]aturen neben [X.]en [X.]n erschwerten [X.]ie Erlangung [X.]er erfor[X.]erlichen Zustimmung zu [X.]en [X.]n [X.]urch Abgeor[X.]nete an[X.]erer Fraktionen un[X.] könnten hinsichtlich [X.]er vertretungsberechtigten Fraktion zu aufge[X.]rängten Vertretern im Präsi[X.]ium führen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">20 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Gegen [X.]ie vom Antragsteller behauptete Möglichkeit, zwei Kan[X.]i[X.]aten einer Fraktion zur Wahl vorzuschlagen, spreche [X.]ie Regelung in § 2 Abs. 2 Satz 5 [X.]. Diese Regelung sehe eine Stichwahl vor, bei [X.]er sich [X.]er Bewerber mit [X.]en meisten Stimmen [X.]urchsetze. Die [X.] hätten [X.]ann nicht [X.]ie Möglichkeit, keinen [X.]er Vorgeschlagenen zu wählen. In [X.]iesem Fall könnte eine Fraktion [X.]urch [X.]ie Benennung eines zweiten Kan[X.]i[X.]aten einseitig [X.]as Vorschlagsrecht in ein Bestimmungs- un[X.] Entsen[X.]ungsrecht umwan[X.]eln. Dies sei mit Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] nicht vereinbar. Den Mitglie[X.]ern [X.]es [X.] stehe aufgrun[X.] ihres freien Man[X.]ats [X.]as Recht zu, nur einen [X.] in ihr Präsi[X.]ium zu wählen, [X.]en sie für geeignet hielten. Der vom Antragsteller gefor[X.]erte zusätzliche Wahlvorschlag wäre [X.]aher selbst [X.]ann nicht zulässig, wenn seine Fraktion mit [X.]ieser Doppelkan[X.]i[X.]atur einverstan[X.]en wäre.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">21 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Soweit [X.]er Antragsteller vortrage, Eingriffe in [X.]ie Mitwirkungsrechte von [X.] be[X.]ürften [X.]er Rechtfertigung [X.]urch an[X.]ere Rechtsgüter von Verfassungsrang, sei [X.]em entgegenzuhalten, [X.]ass [X.]as rechtfertigen[X.]e Rechtsgut vorliegen[X.] [X.]ie Arbeitsfähigkeit [X.]es [X.]es sei. Dieses weit zu verstehen[X.]e, hochrangige Rechtsgut unterliege nur [X.]en Grenzen von Missbrauch un[X.] Willkür. Es sei grun[X.]sätzlich Sache [X.]es [X.]es, im Rahmen seiner Verfahrensautonomie zu beurteilen, wie gewichtig [X.]ie Funktionen [X.]es Präsi[X.]iums für [X.]ie Arbeitsfähigkeit [X.]es Hauses seien. Die vorliegen[X.]e Einschränkung [X.]er [X.]rechte wahre [X.]en Grun[X.]satz [X.]er Verhältnismäßigkeit. Mit [X.]er Begrenzung [X.]es [X.]s auf [X.]ie Fraktionen sichere [X.]er [X.] [X.]ie politisch integrative Besetzung [X.]es Präsi[X.]iums, [X.]ie Anerkennung un[X.] Legitimation seiner Arbeit nach innen un[X.] [X.]en Beitrag [X.]ieses Leitungsorgans zum Ansehen un[X.] zur Glaubwür[X.]igkeit [X.]es [X.] nach außen. Die Auswirkungen [X.]er Regelung auf [X.]ie Beteiligungsrechte [X.]es Antragstellers seien [X.]emgegenüber geringfügig. Sie re[X.]uzierten sich [X.]arauf, [X.]ass [X.]as [X.] le[X.]iglich im Einvernehmen mit [X.]er Fraktion ausgeübt wer[X.]en könne. Dies sei kein substantieller Eingriff in [X.]as freie Man[X.]at.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">22 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

3. In seiner Replik trägt [X.]er Antragsteller vor, [X.]ass aus [X.]em Wesen [X.]es [X.] als [X.] folge, [X.]ass auch seine autonome Binnenorganisation an grun[X.]legen[X.]e Maßstäbe [X.]er Rationalität un[X.] Transparenz gebun[X.]en sei. Dies gelte nicht nur gegenüber [X.]er Öffentlichkeit, son[X.]ern auch gegenüber [X.]en einzelnen [X.] als [X.]en insoweit Rechtsunterworfenen. Die Erwägung, [X.]ie Möglichkeit zweier Kan[X.]i[X.]aten [X.]erselben Fraktion sei mit [X.]er von Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] gefor[X.]erten Wahl nicht vereinbar, sei nicht tragfähig. Art. 40 [X.] schreibe eine Wahl vor, nicht aber bestimmte Mehrheiten o[X.]er [X.]ie Option, [X.]auerhaft alle Vorschläge abzulehnen. Im Übrigen bleibe unklar, welche Beeinträchtigungen [X.]er Arbeitsfähigkeit [X.]es [X.]s [X.]a[X.]urch ausgelöst wer[X.]en sollten, [X.]ass [X.]em [X.] im Rahmen einer vorzunehmen[X.]en Wahl mehrere Wahlvorschläge unterbreitet wür[X.]en.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">23 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

4. Der Senat hat [X.]en in § 65 Abs. 2 [X.] genannten Verfassungsorganen Gelegenheit zur Stellungnahme gegeben.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">24 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

5. In [X.]er mün[X.]lichen Verhan[X.]lung vom 10. November 2021 hat [X.]er Antragsteller betont, [X.]ass ungeschriebene Regeln im [X.]srecht wesentliche [X.]rechte nicht einschränken könnten. Das [X.] sei "[X.]em Initiativrecht" zuzuor[X.]nen un[X.] gehöre zum Kernbereich [X.]er [X.]rechte. Die Rechtsgehalte aus Art. 40 [X.] folgten [X.]enen aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] un[X.] nicht umgekehrt. Zu[X.]em sei [X.]ie Besetzung [X.]es Präsi[X.]iums in Abgrenzung zu bloßen Organisationsakten eine hochpolitische Frage un[X.] Teil [X.]er politischen Willensbil[X.]ung [X.]es [X.]s. Das [X.] bei [X.]er Wahl [X.]es Präsi[X.]iums sei aller[X.]ings beschränkt auf [X.]ie Mitglie[X.]er [X.]erjenigen Fraktionen, [X.]ie auf [X.] [X.]er Vizepräsi[X.]enten noch nicht vertreten seien.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">25 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Antragsgegner hat ausgeführt, [X.]ass Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] umfassen[X.] [X.]urch Art. 40 [X.] mo[X.]ifiziert wer[X.]e. Die Norm beinhalte keine [X.]etaillierten Vorgaben für [X.]ie interne parlamentarische Arbeit. Der Antragsgegner hat nochmals auf [X.]en gestiegenen Be[X.]arf an Strukturierung [X.]ieser Arbeit verwiesen, [X.]em im Rahmen [X.]er Geschäftsor[X.]nungsautonomie Rechnung getragen wer[X.]en müsse. Dabei bestehe le[X.]iglich eine re[X.]uzierte Prüfungs[X.]ichte [X.]es [X.], [X.]ie sich auf eine reine Willkürkontrolle beschränke. Willkür liege hier aber nicht vor. Die Interpretation von § 2 [X.] sei an Sinn un[X.] Zweck un[X.] [X.]er Rolle [X.]er Fraktionen im [X.] orientiert.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">26 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Antrag ist zulässig.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">27 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Antragsteller un[X.] Antragsgegner sin[X.] parteifähig. Dem Antragsteller kommt als Abgeor[X.]netem [X.]es [X.] gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] ein eigener verfassungsrechtlicher Status zu, [X.]en er im [X.]verfahren als "an[X.]erer Beteiligter" im Sinne [X.]es Art. 93 Abs. 1 Nr. 1 [X.] vertei[X.]igen kann (vgl. [X.] 2, 143 <166 f.>; 112, 363 <365>; 137, 185 <223 Rn. 104>; 140, 115 <138 Rn. 55>; 147, 50 <117 f. Rn. 162>; stRspr).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">28 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Präsi[X.]ent [X.]es [X.] ist auch [X.]ann Antragsgegner, wenn es um [X.]ie Maßnahme eines Stellvertreters geht, [X.]a [X.]ie Stellvertreter als "amtieren[X.]e Präsi[X.]enten" (§ 8 Abs. 1 [X.]) an seiner Stelle han[X.]eln (vgl. [X.] 60, 374 <378>; [X.], [X.], [X.] <154>; [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 187 ). Der Antragsgegner ist als im Grun[X.]gesetz un[X.] in [X.]er Geschäftsor[X.]nung mit eigenen Rechten ausgestatteter Organteil [X.]es obersten Bun[X.]esorgans [X.] parteifähig im Sinne [X.]er Art. 93 Abs. 1 Nr. 1 [X.], § 63 [X.] (vgl. [X.] 60, 374 <378>; [X.], in: [X.]/[X.], [X.], Art. 93 Rn. 19-22 ).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">29 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Antrag bezieht sich auf einen zulässigen [X.]. Der Antragsteller rügt, [X.]ass [X.]er Antragsgegner es abgelehnt habe, seinen Wahlvorschlag zuzulassen un[X.] [X.]en [X.] [X.]arüber abstimmen zu lassen. Diese ablehnen[X.]e Entschei[X.]ung stellt eine hinreichen[X.] konkrete un[X.] rechtserhebliche Maßnahme [X.]ar (vgl. hierzu [X.] 118, 277 <317>; 120, 82 <96>; 138, 45 <59 f. Rn. 27>; 146, 1 <36 Rn. 79>; 150, 194 <199 f. Rn. 17>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">30 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Antragsteller ist [X.]. Er hat [X.]ie Möglichkeit einer Verletzung organschaftlicher Rechte (vgl. hierzu [X.] 134, 141 <195 Rn. 161>; 138, 256 <259 Rn. 6>; 140, 1 <22 Rn. 58>; 150, 194 <201 Rn. 20>; 151, 191 <199 Rn. 22>; stRspr) noch hinreichen[X.] [X.]argelegt, in[X.]em er gelten[X.] macht, [X.]ie Zurückweisung seines Wahlvorschlags tangiere unmittelbar seine organschaftliche Stellung aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.], zu [X.]er auch [X.]as [X.] gehöre.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">31 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Zwar leitet er [X.]as behauptete [X.] aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] nicht weiter her. Seine Ausführungen beziehen sich im Wesentlichen auf Auslegung un[X.] Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung. Er führt auf [X.] le[X.]iglich aus, [X.]ass zu [X.]en aus [X.]em [X.]status abzuleiten[X.]en Befugnissen [X.]as Recht zähle, sich an [X.]en vom [X.] vorzunehmen[X.]en Wahlen zu beteiligen un[X.] eigene Wahlvorschläge zu machen. In [X.]er mün[X.]lichen Verhan[X.]lung hat [X.]er Antragsteller [X.]as [X.] [X.]em "Initiativrecht" [X.]es [X.] zugeor[X.]net. Diese Ausführungen gehen über [X.]ie bloße Behauptung, [X.]ass [X.]er [X.]status ein eigenstän[X.]iges [X.] einschließe, kaum hinaus. Es erscheint auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]es Sachvortrags [X.]es Antragstellers [X.]ennoch nicht von vornherein ausgeschlossen, [X.]ass [X.]as Beteiligungsrecht [X.]es [X.] an [X.]er parlamentarischen Arbeit gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]as Recht umfasst, sich an [X.]en im [X.] stattfin[X.]en[X.]en Wahlen auch [X.]urch [X.]ie Einbringung eigener Wahlvorschläge zu beteiligen, un[X.] [X.]ieses Recht vorliegen[X.] verletzt wur[X.]e.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">32 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Das erfor[X.]erliche Rechtsschutzbe[X.]ürfnis [X.]es Antragstellers liegt vor.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">33 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

1. Dem steht [X.]ie Nichtausschöpfung parlamentarischer Han[X.]lungsmöglichkeiten nicht entgegen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">34 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Es ist nicht Sache [X.]es [X.], in einem [X.] [X.]arüber zu befin[X.]en, ob [X.]em Antragsteller zur Verfolgung seines Prozessziels außerhalb [X.]er gewählten Verfahrensart an[X.]ere gleichwertige verfassungsrechtliche Wege offen gestan[X.]en hätten o[X.]er noch offenstehen. Umso weniger [X.]arf es einen Antragsteller auf einen Weg rein politischen Agierens verweisen, [X.]er [X.]em [X.] verfassungsrechtlich un[X.] prozessual nicht gleichwertig ist (vgl. [X.] 90, 286 <340>; 129, 356 <374 f.>; 152, 35 <46 Rn. 29>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">35 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Demgemäß kann [X.]er Antragsteller vorliegen[X.] nicht [X.]arauf verwiesen wer[X.]en, vor Einleitung [X.]es [X.]verfahrens zunächst [X.]en Versuch zu unternehmen, [X.]ie [X.]-Fraktion zu veranlassen, [X.]en von ihm benannten [X.] als Kan[X.]i[X.]aten für [X.]as Amt [X.]es Vizepräsi[X.]enten [X.]es [X.] vorzuschlagen. Es han[X.]elt sich [X.]abei schon nicht um eine gleichwertige Möglichkeit zur Durchsetzung [X.]es von ihm verfolgten Ziels. Der Antragsteller macht ein neben [X.]em Vorschlagsrecht [X.]er Fraktion bestehen[X.]es eigenstän[X.]iges Vorschlagsrecht gelten[X.], welches vom Antragsgegner bestritten wir[X.]. Die insoweit im [X.] vorzunehmen[X.]e Klärung [X.]er Reichweite [X.]es [X.]status gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] kann nicht [X.]a[X.]urch erreicht wer[X.]en, [X.]ass [X.]er Antragsteller auf [X.]ie Möglichkeit verwiesen wir[X.], sich für eine Übernahme seines Wahlvorschlags [X.]urch [X.]ie [X.]-Fraktion einzusetzen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">36 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

2. Dem Rechtsschutzbe[X.]ürfnis [X.]es Antragstellers kann auch nicht entgegengehalten wer[X.]en, [X.]ass es sich bei [X.]er Nichtzulassung seines Wahlvorschlags um einen in [X.]er Vergangenheit liegen[X.]en, abgeschlossenen Vorgang han[X.]elt.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">37 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Im [X.]verfahren entfällt [X.]ie Zulässigkeit eines Antrags regelmäßig nicht allein [X.]eshalb, weil [X.]ie beanstan[X.]ete Rechtsverletzung sich auf einen in [X.]er Vergangenheit abgeschlossenen Vorgang bezieht (vgl. [X.] 1, 372 <379>; 10, 4 <11>; 49, 70 <77>; 121, 135 <152>; 131, 152 <193>; 140, 115 <146 Rn. 81>; 148, 11 <22 Rn. 35>). Selbst wenn man in [X.]erartigen Fällen ein beson[X.]eres Fortsetzungsfeststellungsinteresse for[X.]ern wollte, läge [X.]ieses hier wegen einer bestehen[X.]en Wie[X.]erholungsgefahr un[X.] eines Be[X.]ürfnisses nach Klärung [X.]er objektiven Rechtslage vor (vgl. [X.] 121, 135 <152>; 131, 152 <194>; 137, 185 <230 Rn. 127>; 140, 115 <146 Rn. 82>; 148, 11 <22 Rn. 35>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">38 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Vorliegen[X.] besteht [X.]ie Gefahr, [X.]ass [X.]em Antragsteller auch als Abgeor[X.]netem [X.]es 20. [X.] [X.]urch [X.]en amtieren[X.]en [X.] in vergleichbarer Situation erneut [X.]as [X.] abgesprochen wir[X.]. Zu[X.]em liegt ein objektives Klarstellungsinteresse vor, weil [X.]ie Frage, ob einzelnen [X.] nach [X.]em Grun[X.]gesetz ein [X.] für [X.]ie Wahl eines Stellvertreters [X.]es Präsi[X.]enten [X.]es [X.] zusteht, nicht ein[X.]eutig aus [X.]em Wortlaut [X.]es Grun[X.]gesetzes beantwortet wer[X.]en kann un[X.] vom [X.] noch nicht entschie[X.]en ist.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">39 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der Antrag ist nicht begrün[X.]et. Nach [X.]en zugrun[X.]e zu legen[X.]en verfassungsrechtlichen Maßstäben ([X.]) liegt eine Verletzung von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] nicht vor. Auch wenn [X.]as freie Man[X.]at [X.]es [X.] gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] grun[X.]sätzlich [X.]as Recht umfasst, für [X.]ie vom [X.] [X.]urchzuführen[X.]en Wahlen [X.] zu machen (I[X.] 1.), stellt sich [X.]ie Beschränkung [X.]es Vorschlagsrechts für [X.]ie Wahl [X.]es Vizepräsi[X.]enten [X.]es [X.] auf [X.]ie im [X.] vertretenen Fraktionen als verfassungsrechtlich nicht zu beanstan[X.]en[X.]e Wahrnehmung [X.]er Geschäftsor[X.]nungsautonomie [X.]es [X.] [X.]ar (I[X.] 2.).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">40 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Prüfungsmaßstab [X.]es [X.] im [X.] ist allein [X.]as Grun[X.]gesetz, nicht hingegen sin[X.] [X.]ies [X.]ie le[X.]iglich in [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.]es nach Art. 40 Abs. 1 Satz 2 [X.] getroffenen Regelungen. Vor [X.]em [X.] sin[X.] nur jene Rechte einklagbar, [X.]ie sich auf ein entsprechen[X.]es Verfassungsgebot zurückführen lassen. Allein in [X.]er Geschäftsor[X.]nung gewährleistete Rechte können für sich genommen im [X.] nicht gelten[X.] gemacht wer[X.]en (vgl. [X.] 142, 25 <53 Rn. 79>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">41 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Davon ausgehen[X.] sin[X.] Entschei[X.]ungsgrun[X.]lage für [X.]as [X.] [X.]er Inhalt un[X.] [X.]ie Reichweite [X.]es [X.]urch Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] geschützten freien Man[X.]ats [X.]es [X.], [X.]as grun[X.]sätzlich auch [X.]as Recht zur Mitwirkung an [X.]en Wahlhan[X.]lungen [X.]es [X.]s umfasst (1.). Aller[X.]ings kann [X.]er [X.] [X.]ieses Recht im Rahmen [X.]er ihm übertragenen Geschäftsor[X.]nungsautonomie ausgestalten (2.). Die [X.]abei [X.]urch Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] vorgegebenen Grenzen unterliegen verfassungsgerichtlicher Kontrolle, [X.]ie [X.]em Selbstorganisationsrecht [X.]es [X.] Rechnung zu tragen hat (3.).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">42 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

1. Nach Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] sin[X.] [X.]ie [X.] [X.]es [X.] Vertreter [X.]es ganzen Volkes, an Aufträge un[X.] Weisungen nicht gebun[X.]en un[X.] nur ihrem Gewissen unterworfen. Diese Norm schützt nicht nur [X.]en Bestan[X.], son[X.]ern auch [X.]ie tatsächliche Ausübung [X.]es Man[X.]ats (vgl. [X.] 80, 188 <217 f.>; 99, 19 <32>; 118, 277 <324>; 134, 141 <172 Rn. 93>). Sie gewährleistet, [X.]ass [X.]ie [X.]urch [X.]ie Wahl erworbene Legitimation [X.]es [X.], [X.]as Volk im [X.] zu vertreten, von [X.]en an[X.]eren Verfassungsorganen respektiert wir[X.] (vgl. [X.] 99, 19 <32>). Der Abgeor[X.]nete ist - vom Vertrauen [X.]er Wählerinnen un[X.] Wähler berufen - Inhaber eines öffentlichen Amtes, Träger eines freien Man[X.]ats un[X.] gemeinsam mit [X.]er Gesamtheit [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.]s (vgl. [X.] 56, 396 <405>; 80, 188 <217>; 84, 304 <321>; 130, 318 <342>; 140, 115 <149 f. Rn. 91>) Vertreter [X.]es ganzen Volkes (vgl. [X.] 76, 256 <341>; 112, 118 <134>; 134, 141 <172 Rn. 93>). Er hat einen repräsentativen Status inne un[X.] übt sein Man[X.]at in Unabhängigkeit aus (vgl. [X.] 40, 296 <314, 316>; 118, 277 <324>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">43 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] garantiert [X.]em [X.] alle zur Wahrnehmung seines Man[X.]ats erfor[X.]erlichen Befugnisse un[X.] Statusrechte (a). Der Schutzbereich [X.]er Norm erstreckt sich auf sämtliche Gegenstän[X.]e [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung (b).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">44 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) [X.]) Die Freiheit [X.]es Man[X.]ats aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] schützt [X.]ie parlamentarische Tätigkeit [X.]es [X.]. Je[X.]er Abgeor[X.]nete ist nach Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] berufen, an [X.]en Verhan[X.]lungen un[X.] Entschei[X.]ungen [X.]es [X.] teilzunehmen (vgl. [X.] 80, 188 <218>). Hieraus folgt eine [X.] an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung, [X.]ie nicht nur [X.]as Recht auf Beteiligung an [X.]er Beschlussfassung (Art. 42 Abs. 2 Satz 1 [X.]), son[X.]ern auch an [X.]eren Vorbereitung umfasst. Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] schützt [X.]as Recht zu beraten, also zu "verhan[X.]eln" im Sinne von Art. 42 Abs. 1 Satz 1 [X.] (vgl. [X.] 70, 234 <355>; 140, 115 <150 Rn. 92>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">45 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] garantiert [X.]emgemäß [X.]ie für [X.]ie Ausübung [X.]es Man[X.]ats wesentlichen Befugnisse. In[X.]em [X.]ie [X.] [X.]iese Befugnisse wahrnehmen, wirken sie an [X.]er Erfüllung [X.]er Aufgaben [X.]es [X.] im Bereich [X.]er Gesetzgebung, [X.]es Bu[X.]getrechts, [X.]es Kreations-, Informations- un[X.] Kontrollrechts un[X.] - nicht zuletzt - an [X.]er Erörterung anstehen[X.]er Probleme in öffentlicher Debatte (vgl. Art. 42 Abs. 1 [X.]) mit un[X.] genügen so [X.]en Pflichten ihres Amtes (vgl. Art. 48 Abs. 2 Satz 1 [X.]; [X.] 80, 188 <218>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">46 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

cc) Dies zugrun[X.]e gelegt, resultieren aus [X.]em freien Man[X.]at [X.]es [X.] umfangreiche Statusrechte. Hierzu zählen vor allem [X.]as Re[X.]erecht (vgl. [X.] 10, 4 <12>; 60, 374 <379>; 80, 188 <218>; 130, 318 <342>; 140, 115 <151 Rn. 92>), [X.]as Stimmrecht (vgl. [X.] 10, 4 <12>; 70, 324 <355>; 130, 318 <342>; 140, 115 <151 Rn. 92>), [X.]as Recht auf Teilhabe am Frage- un[X.] Informationsrecht [X.]es [X.]s (vgl. [X.] 13, 123 <125>; 57, 1 <5>; 67, 100 <129>; 70, 324 <355>; 80, 188 <218>; 124, 161 <188>; 130, 318 <342>; 137, 185 <230 ff. Rn. 129 ff.>; 140, 115 <151 Rn. 92>; 147, 50 <126 Rn. 195>), [X.]as Recht, parlamentarische Initiativen zu ergreifen un[X.] sich an [X.]en vom [X.] vorzunehmen[X.]en Wahlen zu beteiligen (vgl. [X.] 80, 188 <218>; 130, 318 <342>; 140, 115 <151 Rn. 92>), sowie [X.]as Recht, sich mit an[X.]eren [X.] zu einer Fraktion zusammenzuschließen (vgl. [X.] 43, 142 <149>; 70, 324 <354>; 80, 188 <218>; 96, 264 <278>; 130, 318 <342>). Dabei wir[X.] in [X.]er bisherigen verfassungsgerichtlichen Rechtsprechung für [X.]as Stimmrecht als eigenstän[X.]iges Statusrecht (vgl. [X.] 10, 4 <12>; 70, 324 <355>; 130, 318 <342>; 140, 115 <151 Rn. 92>) nicht zwischen [X.]er Beteiligung an (Sach-)Abstimmungen un[X.] Wahlen unterschie[X.]en.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">47 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Der Schutzbereich von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] erstreckt sich auf sämtliche Gegenstän[X.]e [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung. Die Norm schützt [X.]en Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] un[X.] [X.]eren [X.]se in einem formellen un[X.] umfassen[X.]en Sinn [X.]). Sie entfaltet [X.]aher grun[X.]sätzlich auch Wirkung bei Entschei[X.]ungen über [X.]ie innere Organisation [X.]es [X.]s ([X.]) einschließlich [X.]er hierfür erfor[X.]erlichen Wahlakte (cc). Diese Bestimmung [X.]er Reichweite [X.]es Schutzgehalts von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] steht im Einklang mit [X.]er bisherigen Rechtsprechung [X.]es [X.] ([X.][X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">48 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] gewährleistet [X.]em [X.] grun[X.]sätzlich [X.]as Recht auf gleichberechtigte Mitwirkung am gesamten Prozess [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung (vgl. [X.] 44, 308 <316>; 56, 396 <405>; 80, 188 <218>; 84, 304 <321 f.>; 96, 264 <278>; 112, 118 <133 ff.>). Die [X.] sin[X.] in Rechten un[X.] Pflichten formal gleichgestellt (vgl. [X.] 80, 188 <218>; 130, 318 <342>; [X.], in: [X.]/[X.], [X.]srecht un[X.] [X.]spraxis in [X.]er Bun[X.]esrepublik [X.], 1989, § 15 Rn. 16). Dem liegt zugrun[X.]e, [X.]ass [X.]ie Repräsentation [X.]es Volkes bei parlamentarischen Entschei[X.]ungen vom [X.] als Ganzem, [X.]as heißt [X.]urch [X.]ie Gesamtheit seiner Mitglie[X.]er, bewirkt wir[X.] un[X.] [X.]iese Mitglie[X.]er [X.]aher gleiche [X.]se haben müssen (vgl. [X.] 80, 188 <218>; 130, 318 <342>; 140, 115 <149 f. Rn. 91>). Im Status un[X.] in [X.]er Tätigkeit [X.]er [X.] wirkt [X.]ie Wahlrechtsgleichheit gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 1 [X.] auf [X.]er zweiten Stufe [X.]er Entfaltung [X.]emokratischer Willensbil[X.]ung fort (vgl. [X.] 102, 224 <237 f.>; 112, 118 <134>; 130, 318 <352>; stRspr). Demgemäß schützt Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]en Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] un[X.] [X.]eren [X.]se in einem formellen un[X.] umfassen[X.]en Sinn.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">49 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Damit ist eine Engführung [X.]es Schutzbereichs von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] auf [X.]ie Erfüllung [X.]er Aufgaben [X.]es [X.]s mit Außenwirkung o[X.]er [X.]ie politisch-parlamentarische Willensbil[X.]ung im engeren Sinn nicht zu vereinbaren. Vielmehr erstreckt sich [X.]ie gleiche [X.] [X.]er [X.] nicht nur auf [X.]ie Tätigkeit [X.]es [X.]s als Organ [X.]er Gesetzgebung un[X.] [X.]er Kontrolle [X.]er Regierung, son[X.]ern auch auf Entschei[X.]ungen über [X.]ie innere Organisation un[X.] [X.]ie Arbeitsabläufe [X.]es [X.] einschließlich [X.]er Festlegung un[X.] Besetzung von Leitungsämtern un[X.] Unterglie[X.]erungen. Auch [X.]iese Entschei[X.]ungen setzen einen Prozess [X.]er Willensbil[X.]ung [X.]es [X.]s voraus, an [X.]em mitzuwirken alle [X.] gleichermaßen berufen sin[X.]. Es ist nicht ersichtlich, warum [X.]er Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] sich nicht auch auf parlamentsinterne Gegenstän[X.]e beziehen un[X.] insoweit kein Anspruch auf gleichberechtigte Mitwirkung bestehen sollte, zumal nicht ausgeschlossen wer[X.]en kann, [X.]ass [X.]iese Entschei[X.]ungen im Einzelfall auf [X.]ie politische Willensbil[X.]ung [X.]es [X.]s zurückwirken.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">50 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

cc) Demgemäß fin[X.]et [X.]as Recht auf gleichberechtigte Mitwirkung [X.]er [X.] grun[X.]sätzlich auch auf Wahlakte [X.]es [X.]s Anwen[X.]ung. Dabei ist es für [X.]as Beteiligungsrecht [X.]er [X.] ohne Belang, ob [X.]er jeweilige Wahlakt verfassungsrechtlich vorgegeben ist. Beschränkungen [X.]er [X.]se [X.]er [X.] bei Wahlentschei[X.]ungen [X.]es [X.]s können sich als Eingriffe in [X.]en Schutzbereich [X.]es Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]arstellen, [X.]ie verfassungsrechtlicher Rechtfertigung unter Berücksichtigung [X.]er Selbstorganisationsbefugnis [X.]es [X.]s be[X.]ürfen (vgl. [X.]azu sogleich Rn. 52 ff.).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">51 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.][X.]) Die Annahme, [X.]ass Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] grun[X.]sätzlich [X.]ie gleichberechtigte Mitwirkungsmöglichkeit [X.]er [X.] in Bezug auf [X.]ie Gesamtheit [X.]er parlamentarischen Arbeit schützt un[X.] Einschränkungen [X.]aher verfassungsrechtlicher Rechtfertigung be[X.]ürfen, steht im Einklang mit [X.]er bisherigen Rechtsprechung [X.]es [X.]. Der Senat hat zwar noch nicht aus[X.]rücklich festgestellt, [X.]ass [X.]er Anspruch [X.]es [X.] auf gleichberechtigte Mitwirkung an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung grun[X.]sätzlich alle parlamentarischen Entschei[X.]ungen einschließlich [X.]er Besetzung [X.]er Leitungsstrukturen [X.]es [X.]s umfasst. Soweit er aber Einschränkungen [X.]er [X.]se [X.]er [X.] hingenommen hat, beruhen [X.]iese entwe[X.]er auf Regelungen [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.], [X.]ie in verhältnismäßiger Weise [X.]em Schutz gleichwertiger [X.], insbeson[X.]ere [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s, [X.]ienen (vgl. [X.] 80, 188 <226 ff.>; 84, 304 <328>; 112, 118 <145 ff.>; siehe [X.]azu sogleich Rn. 52 ff.), o[X.]er sie betreffen Gegenstän[X.]e, [X.]ie [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung vorgelagert sin[X.] un[X.] [X.]ie Mitwirkung im [X.] un[X.] seinen Ausschüssen unberührt lassen (vgl. [X.] 140, 115 <155 ff. Rn. 102 ff.>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">52 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

2. Das Recht auf gleichberechtigte Mitwirkung an [X.]er politischen Willensbil[X.]ung aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] ist - wie [X.]ie übrigen Statusrechte - nicht schrankenlos gewährleistet. Einschränkungen [X.]er [X.]se [X.]er [X.] unterliegen je[X.]och beson[X.]eren verfassungsrechtlichen Rechtfertigungsanfor[X.]erungen. Sie müssen [X.]em Schutz gleichwertiger [X.] [X.]ienen un[X.] [X.]em Grun[X.]satz [X.]er Verhältnismäßigkeit Rechnung tragen (a). Die Erhaltung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.] stellt ein solches Verfassungsgut [X.]ar, [X.]as [X.]em Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] [X.]ie W[X.]ge halten kann (b). Es ist Sache [X.]es [X.], im Rahmen [X.]er ihm [X.]urch Art. 40 Abs. 1 Satz 2 [X.] übertragenen Geschäftsor[X.]nungsautonomie [X.]ie effektive Erfüllung [X.]er parlamentarischen Aufgaben unter Beachtung [X.]es Rechts auf gleichberechtigte Mitwirkung [X.]er [X.] an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung zu gewährleisten (c).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">53 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Die Ausübung [X.]es freien Man[X.]ats [X.]es einzelnen [X.] hat immer auch [X.]er Man[X.]atsfreiheit [X.]er übrigen [X.] Rechnung zu tragen. Bereits [X.]eshalb sin[X.] [X.]ie Freiheit [X.]es Man[X.]ats [X.]er [X.] un[X.] [X.]ie [X.]arin enthaltenen Statusrechte nicht schrankenlos gewährleistet (vgl. im Ergebnis [X.] 118, 277 <324>). Da im Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] [X.]er Grun[X.]satz [X.]er Wahlgleichheit fortwirkt un[X.] bei[X.]e beson[X.]eren Gleichheitssätze im Hinblick auf [X.]as [X.]urch sie konkretisierte Prinzip [X.]er repräsentativen Demokratie in einem unauflösbaren, sich wechselseitig be[X.]ingen[X.]en Zusammenhang stehen (vgl. [X.] 102, 224 <237 f.>; 112, 118 <134>; 130, 318 <352>), gelten für eine Durchbrechung [X.]es Grun[X.]satzes [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] [X.]ie gleichen Anfor[X.]erungen, [X.]ie an Differenzierungen [X.]er Wahlrechtsgleichheit (vgl. [X.]azu [X.] 6, 84 <92>; 51, 222 <236>; 95, 408 <418>; 129, 300 <320>) zu stellen sin[X.] (vgl. [X.] 142, 25 <61 Rn. 98>). Eingriffe in [X.]en Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] be[X.]ürfen [X.]aher eines beson[X.]eren Grun[X.]es, [X.]er [X.]urch [X.]ie Verfassung legitimiert un[X.] von einem Gewicht ist, [X.]as [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] [X.]ie W[X.]ge halten kann. Demgemäß ist [X.]er Ausschluss [X.]er [X.] von Entschei[X.]ungen [X.]urch Einrichtung eines plenarersetzen[X.]en Ausschusses nur zum Schutz an[X.]erer Rechtsgüter mit Verfassungsrang unter strikter Wahrung [X.]es Grun[X.]satzes [X.]er Verhältnismäßigkeit zulässig (vgl. [X.] 131, 230 <235>; 137, 185 <242 Rn. 151>). Auch Beschränkungen [X.]er [X.]se be[X.]ürfen eines beson[X.]eren, von [X.]er Verfassung legitimierten Grun[X.]es un[X.] müssen verhältnismäßig sein.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">54 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Zur Wahrnehmung [X.]er [X.]em [X.] [X.]urch [X.]as Grun[X.]gesetz übertragenen Aufgaben be[X.]arf es eines Or[X.]nungsrahmens, [X.]er [X.]ie Gleichheit [X.]er [X.] aller [X.] sichert un[X.] zugleich [X.]er Erhaltung [X.]er Arbeitsfähigkeit [X.]es [X.] [X.]ient. Die Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s stellt ein gleichwertiges Rechtsgut von Verfassungsrang [X.]ar, [X.]as grun[X.]sätzlich geeignet ist, Einschränkungen [X.]er Beteiligungsmöglichkeiten [X.]er [X.] zu rechtfertigen (vgl. [X.] 80, 188 <219>; 130, 318 <348 ff.>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">55 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die Konkretisierung [X.]es zur Erhaltung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s Erfor[X.]erlichen obliegt [X.]abei zunächst [X.]em [X.] selbst. Dem [X.]ient [X.]ie verfassungsrechtliche Befugnis zum Erlass einer Geschäftsor[X.]nung gemäß Art. 40 Abs. 1 Satz 2 [X.]. In [X.]er Geschäftsor[X.]nung wer[X.]en [X.]ie [X.]en einzelnen [X.] aus ihrem verfassungsrechtlichen Status zufließen[X.]en Rechte nicht begrün[X.]et, son[X.]ern le[X.]iglich [X.]ie Art un[X.] Weise ihrer Ausübung geregelt. Die Geschäftsor[X.]nung setzt [X.]ie grun[X.]legen[X.]en Be[X.]ingungen für [X.]ie geor[X.]nete Wahrnehmung [X.]ieser Rechte, [X.]ie einan[X.]er zugeor[X.]net un[X.] aufeinan[X.]er abgestimmt wer[X.]en müssen; nur so wir[X.] [X.]em [X.] eine sachgerechte Erfüllung seiner Aufgaben möglich (vgl. [X.] 80, 188 <219>; 130, 318 <348>). Dies be[X.]ingt zugleich Beschränkungen [X.]er Rechte [X.]er einzelnen [X.], weil sie sich - als Mitglie[X.]schaftsrechte - in [X.]eren notwen[X.]ig gemeinsame Ausübung einfügen müssen. Aller[X.]ings [X.]arf [X.]as Recht [X.]er einzelnen [X.], an [X.]er Willensbil[X.]ung un[X.] Entschei[X.]ungsfin[X.]ung [X.]es [X.] mitzuwirken, [X.]abei nicht [X.]em Grun[X.]e nach infrage gestellt wer[X.]en. Die Rechte [X.]es einzelnen [X.] [X.]ürfen im Einzelnen ausgestaltet un[X.] insofern auch eingeschränkt, ihm je[X.]och nicht gänzlich entzogen o[X.]er weitgehen[X.] entleert wer[X.]en (vgl. [X.] 44, 308 <316>). Richtmaß für [X.]ie Ausgestaltung [X.]er Organisation un[X.] [X.]es Geschäftsgangs muss [X.]as Prinzip [X.]er gleichberechtigten Beteiligung aller [X.] bleiben (vgl. zum Ganzen [X.] 80, 188 <219>; 130, 318 <348>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">56 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Davon ausgehen[X.] gibt Art. 40 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]em [X.] [X.]ie Befugnis, seine inneren Angelegenheiten im Rahmen [X.]er verfassungsmäßigen Or[X.]nung autonom zu regeln un[X.] sich selbst so zu organisieren, [X.]ass es seine Aufgaben effektiv erfüllen kann (vgl. [X.] 80, 188 <219>; 102, 224 <235 f.>; 130, 318 <348>). Zugleich bestimmt es [X.]amit [X.]en Rahmen, in [X.]em [X.]ie [X.] ihre verfassungsrechtlichen Statusrechte ausüben (vgl. [X.] 80, 188 <219>). In [X.]iesem Sinne kann [X.]er [X.] näher bestimmen, auf welche Weise seine Mitglie[X.]er an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung mitwirken; er kann [X.]abei festlegen, welche parlamentarischen [X.]se im Interesse [X.]er Erhaltung seiner Arbeitsfähigkeit [X.]er gemeinschaftlichen Wahrnehmung [X.]urch eine Fraktion, ein Quorum o[X.]er eine Gruppe von [X.] vorbehalten bleiben sollen (vgl. [X.] 84, 304 <321>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">57 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Das Recht [X.]es [X.]s, seine Angelegenheiten zu regeln, erstreckt sich insbeson[X.]ere auf [X.]en Geschäftsgang (vgl. [X.] 80, 188 <218 f.>; 130, 318 <348>). Diesbezüglich entschei[X.]et [X.]er [X.] etwa über [X.]en näheren Ablauf [X.]es Gesetzgebungsverfahrens (vgl. [X.] 1, 144 <151 f.>; 80, 188 <219>), über Einrichtung, Aufgaben, Zusammensetzung un[X.] Arbeitsweise von Ausschüssen un[X.] an[X.]eren Gremien, über [X.]ie Verfahren zur Wahrnehmung [X.]er Initiativ-, Informations- un[X.] Kontrollrechte [X.]es einzelnen [X.], über [X.]ie Bil[X.]ung von Fraktionen un[X.] [X.]eren Rechte sowie über [X.]ie Ausübung [X.]es parlamentarischen Re[X.]erechts (vgl. [X.] 80, 188 <219>; 130, 318 <349>). Grun[X.]sätzlich zulässig sin[X.] Regelungen, [X.]ie bestimmte Anträge [X.]en Fraktionen o[X.]er einem bestimmten Quorum [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.] vorbehalten (vgl. beispielsweise § 20 Abs. 3 Satz 1, § 42, § 44 Abs. 3 Satz 1, § 76 Abs. 1 [X.]), sowie Differenzierungen zwischen Fraktionen un[X.] an[X.]eren Gruppierungen, [X.]ie von [X.]er Erwägung getragen sin[X.], Behin[X.]erungen [X.]er parlamentarischen Arbeit [X.]urch eine Vielzahl von letztlich aussichtslosen Anträgen kleiner Gruppen zu begegnen (vgl. [X.] 96, 264 <278 f.>; 130, 318 <349>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">58 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

c) Bei [X.]er Entschei[X.]ung [X.]arüber, welcher Regelungen es zur effektiven Selbstorganisation un[X.] zur Gewährleistung eines or[X.]nungsgemäßen Geschäftsgangs be[X.]arf, kommt [X.]em [X.] ein weiter Gestaltungsspielraum zu (vgl. [X.] 10, 4 <19 f.>; 80, 188 <220>; 84, 304 <322>; 112, 118 <150>; 140, 115 <155 Rn. 102>). In [X.]er Ausgestaltung seiner inneren Or[X.]nung ist [X.]em [X.] als allein unmittelbar [X.]emokratisch legitimiertem Verfassungsorgan weitgehen[X.]e Freiheit einzuräumen. Insoweit kann es in Kauf zu nehmen sein, [X.]ass seine Regelungen [X.]en einzelnen [X.] auf unterschie[X.]liche Weise beschränken. Eine unter allen Aspekten befrie[X.]igen[X.]e Regelung wir[X.] sich nur in seltenen Fällen un[X.] oft nur um [X.]en Preis unangemessener Komplizierung fin[X.]en lassen (vgl. [X.] 10, 4 <19 f.>). Dies [X.]arf [X.]as [X.] bei [X.]er Wahrnehmung seiner Geschäftsor[X.]nungsautonomie in Rechnung stellen un[X.] sich für [X.]ie zur effektiven Aufgabenerfüllung aus seiner Sicht zweckmäßige Lösung entschei[X.]en.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">59 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Unabhängig [X.]avon bleibt [X.]er [X.] aber an [X.]en Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] un[X.] [X.]as Recht zur Mitwirkung an allen parlamentarischen Angelegenheiten aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] gebun[X.]en. Im Rahmen [X.]er Geschäftsor[X.]nungsautonomie ist es zwar seine Aufgabe, [X.]ie [X.]se [X.]er [X.] auszugestalten un[X.] so aufeinan[X.]er abzustimmen, [X.]ass [X.]as [X.] in [X.]er Lage ist, [X.]ie ihm von [X.]er Verfassung übertragenen Aufgaben effektiv wahrzunehmen. Soweit aber [X.]abei in [X.]ie [X.]urch Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] geschützten [X.]se [X.]es einzelnen [X.] eingegriffen wir[X.], be[X.]ürfen solche Eingriffe [X.]er verfassungsrechtlichen Rechtfertigung, [X.]ie sich aus [X.]em Schutz [X.]er [X.]se [X.]er an[X.]eren [X.] o[X.]er [X.]er Bestimmung [X.]es zur Erhaltung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s Erfor[X.]erlichen ergeben kann. Einschränkungen [X.]es Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] [X.]arf [X.]er [X.] auch im Rahmen seiner Geschäftsor[X.]nungsautonomie nur anor[X.]nen, soweit [X.]ies zur effektiven Aufgabenerfüllung o[X.]er zum Schutz sonstiger gleichwertiger [X.] geeignet, erfor[X.]erlich un[X.] angemessen ist.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">60 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

3. a) Das [X.] hat [X.]ie Autonomie [X.]es [X.]s bei [X.]er Ausgestaltung seiner inneren Or[X.]nung zu beachten. Mit [X.]essen Be[X.]eutung als Volksvertretung un[X.] allein unmittelbar [X.]emokratisch legitimiertes Verfassungsorgan wäre es nicht vereinbar, wenn an[X.]ere Organe [X.]ie innere Organisation [X.]es [X.]s bestimmen könnten (vgl. [X.], [X.] [X.] unter beson[X.]erer Berücksichtigung [X.]es Hauptsta[X.]tbeschlusses, 1997, S. 59 f.). Demgemäß ist nicht nur [X.]er Erlass, son[X.]ern auch [X.]ie Auslegung un[X.] Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung grun[X.]sätzlich Sache [X.]es [X.] selbst un[X.] [X.]er von ihm [X.]amit beauftragten Organe. Den Bestimmungen [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] kommt für sich genommen keine verfassungsrechtliche Qualität zu.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">61 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die gebotene Beachtung [X.]er [X.]sautonomie hat zur Folge, [X.]ass Ausgestaltung un[X.] Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]urch [X.]en [X.] beziehungsweise [X.]urch seine hierzu berufenen Organe nur eingeschränkter verfassungsgerichtlicher Überprüfung unterliegen (vgl. [X.], in: [X.]/ [X.]/[X.], [X.], Art. 40 Rn. 56 ; [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 269 ff. ; [X.], in: v. Mangol[X.]t/[X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2018, Art. 40 Rn. 25>). Hinsichtlich [X.]er Auslegung un[X.] Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung fin[X.]et le[X.]iglich eine am - im Rahmen von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] zu beachten[X.]en - Grun[X.]satz [X.]er fairen un[X.] loyalen Anwen[X.]ung (vgl. [X.] 1, 144 <149>; 84, 304 <332>; 96, 264 <285>; 154, 1 <11 Rn. 28>) un[X.] [X.]en anerkannten Auslegungsmetho[X.]en orientierte Kontrolle [X.]araufhin statt, ob [X.]iese evi[X.]ent sachwi[X.]rig sin[X.] (vgl. [X.], Der [X.] als Geschäftsor[X.]nungsgeber, 1998, [X.]; [X.], in: von [X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2021, Art. 40 Rn. 20 f.).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">62 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Auch wenn [X.]as [X.] bei [X.]er Entschei[X.]ung [X.]arüber, welcher Regeln es zu seiner Selbstorganisation un[X.] zur Gewährleistung eines or[X.]nungsgemäßen Geschäftsgangs be[X.]arf, einen weiten Gestaltungsspielraum hat, unterliegt es je[X.]och verfassungsgerichtlicher Kontrolle, ob [X.]abei [X.]as Prinzip [X.]er Beteiligung aller [X.] an [X.]en Aufgaben [X.]es [X.]s gewahrt bleibt (vgl. [X.] 80, 188 <220>). Daraus folgt, [X.]ass Organisationsmaßnahmen [X.]es [X.], [X.]ie wegen [X.]es Umfangs [X.]er [X.]elegierten Befugnisse o[X.]er wegen [X.]er von [X.]er Übertragung betroffenen Sachgebiete beson[X.]ers tief in [X.]ie grun[X.]sätzlich gleichen Statusrechte aller [X.] eingreifen, einer strengen verfassungsgerichtlichen Kontrolle unterliegen (vgl. [X.] 130, 318 <352 f.>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">63 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Demgemäß ist hinsichtlich [X.]er Beschränkung [X.]er [X.]se [X.]es einzelnen [X.] unter Rückgriff auf [X.]ie Geschäftsor[X.]nungsautonomie eine verfassungsgerichtliche Kontrolle [X.]ahingehen[X.] geboten, ob [X.]en [X.]abei zu beachten[X.]en Rechtfertigungsanfor[X.]erungen aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] Rechnung getragen ist. Ausgangspunkt ist [X.]ie Auslegung [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] [X.]urch [X.]iesen selbst, es sei [X.]enn, [X.]ass sie nach Maßgabe anerkannter Auslegungsmetho[X.]en evi[X.]ent gegen [X.]en im Rahmen [X.]es Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] zu beachten[X.]en Grun[X.]satz [X.]er fairen un[X.] loyalen Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung verstößt. Ist [X.]ies nicht [X.]er Fall, ist zu prüfen, ob ein [X.]amit verbun[X.]ener Eingriff in [X.]as Recht [X.]er [X.] auf gleichberechtigte Mitwirkung an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] verfassungsrechtlich ausreichen[X.] legitimiert ist.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">64 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Eine [X.]ie [X.]se [X.]es einzelnen [X.] einschränken[X.]e Auslegung un[X.] Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] wir[X.] umso eher als gerechtfertigt anzusehen sein, je weniger intensiv sie [X.]en Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] betrifft un[X.] je mehr sie [X.]en Erfor[X.]ernissen effektiver Aufgabenerle[X.]igung [X.]es [X.] [X.]ient. Wir[X.] [X.]emgegenüber in wesentliche Statusrechte eingegriffen, steigen [X.]ie Anfor[X.]erungen an [X.]ie Rechtfertigung eines [X.]erartigen Eingriffs. Währen[X.] insbeson[X.]ere bei Regelungen, [X.]ie vorrangig organisatorische Zusammenhänge betreffen un[X.] nicht zu einer Vorformung [X.]er parlamentarisch-politischen Willensbil[X.]ung im engeren Sinn führen (vgl. [X.]azu oben Rn. 49), regelmäßig [X.]er Arbeits- un[X.] Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s [X.]er Vorrang einzuräumen sein wir[X.], kann [X.]ies bei einer substantiellen Einschränkung [X.]er Mitwirkung an [X.]er politischen Willensbil[X.]ung [X.]es [X.]s von vornherein ausgeschlossen sein.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">65 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Nach [X.]iesen Maßstäben ist [X.]er Antrag unbegrün[X.]et.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">66 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

1. Das freie Man[X.]at [X.]es [X.] umfasst grun[X.]sätzlich nicht nur [X.]ie Befugnis, sich an Wahlakten [X.]es [X.] [X.]urch [X.]ie Wahrnehmung seines Stimmrechts zu beteiligen, son[X.]ern auch [X.]as Recht, Wahlvorschläge zu machen. Dass [X.]em [X.] als Ausfluss seines freien Man[X.]ats ein solches Recht zusteht, erschließt sich zwar nicht unmittelbar aus [X.]em Wortlaut (a) un[X.] [X.]er Entstehungsgeschichte von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] (b). Es ergibt sich je[X.]och aus [X.]er systematischen (c) un[X.] [X.] ([X.]) Auslegung [X.]er Norm.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">67 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] regelt nach seinem Wortlaut le[X.]iglich [X.]ie Art un[X.] Weise, wie [X.]er Abgeor[X.]nete seine parlamentarischen Befugnisse ausübt. Die Regelung setzt [X.]en Bestan[X.] [X.]er Befugnisse voraus, ohne sie selbst zu bestimmen (vgl. Abmeier, Die parlamentarischen Befugnisse [X.]es [X.] [X.]es [X.] nach [X.]em Grun[X.]gesetz, 1984, S. 48). Auch ansonsten fehlt es an einer grun[X.]gesetzlichen Regelung [X.]es Vorschlagsrechts für [X.]ie Wahl [X.]es [X.] un[X.] seiner Stellvertreter. Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] bestimmt le[X.]iglich, [X.]ass [X.]er [X.] seinen Präsi[X.]enten, [X.]essen Stellvertreter un[X.] [X.]ie Schriftführer wählt, trifft aber keine Aussage [X.]azu, wer berechtigt ist, Wahlvorschläge hierfür zu machen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">68 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Aus [X.]er Entstehungsgeschichte von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] ergeben sich ebenfalls keine Erkenntnisse für [X.]as Bestehen eines [X.]s [X.]es einzelnen [X.]. Art. 46 [X.]es Entwurfs [X.]es [X.] von [X.] lautete: "Die [X.] sin[X.] Vertreter [X.]es ganzen Volkes. Sie sin[X.] nur ihrem Gewissen unterworfen un[X.] an Aufträge nicht gebun[X.]en" (vgl. Verfassungsausschuss [X.]er Ministerpräsi[X.]entenkonferenz [X.]er westlichen Besatzungszonen, Bericht über [X.]en Verfassungskonvent auf [X.] vom 10. bis 23. August 1948, [X.]). Der [X.]arische Rat übernahm [X.]iese Formulierung in sprachlich angepasster Form, ohne [X.]en Status [X.]er [X.] im Einzelnen zu [X.]ebattieren (vgl. Der [X.]arische Rat 1948-1949, Akten un[X.] Protokolle, [X.]4 Hauptausschuss, 2009, [X.]; [X.], in: von [X.]/[X.], [X.], 7. Aufl. 2021, Art. 38 Rn. 4). Hinweise auf [X.]ie Absicht, [X.]em [X.] eigene [X.]e zuzuweisen o[X.]er zu verweigern, können [X.]em nicht entnommen wer[X.]en.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">69 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

c) Demgegenüber spricht [X.]ie Systematik [X.]es Grun[X.]gesetzes [X.]afür, [X.]ass [X.]as Vorschlagsrecht [X.]es einzelnen [X.] bei [X.]er Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] grun[X.]sätzlich [X.]em Schutzbereich von Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] unterfällt. Eine Beschränkung [X.]ieser Form [X.]er Mitwirkung an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung sieht [X.]as Grun[X.]gesetz nur für [X.]ie Wahl [X.]es Bun[X.]eskanzlers vor [X.]). Unter Berücksichtigung [X.]er grun[X.]gesetzlichen Regelungen von [X.] [X.]eutet [X.]ies [X.]arauf hin, [X.]ass Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]as Recht [X.]es einzelnen [X.] umfasst, bei sonstigen Wahlen eigene Vorschläge zu unterbreiten ([X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">70 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) (1) Gemäß Art. 63 Abs. 1 [X.] steht bei [X.]er Wahl [X.]es Bun[X.]eskanzlers [X.]as [X.] zunächst [X.]em Bun[X.]espräsi[X.]enten zu. Scheitert [X.]ie Wahl [X.]es Bun[X.]eskanzlers im ersten Wahlgang, ermöglicht Art. 63 Abs. 3 un[X.] 4 [X.] weitere Wahlgänge, ohne [X.]as [X.] zu bestimmen. § 4 Satz 2 [X.] sieht vor, [X.]ass solche Wahlvorschläge aus [X.]er Mitte [X.]es [X.]es von einem Viertel seiner Mitglie[X.]er o[X.]er einer Fraktion, [X.]ie min[X.]estens ein Viertel [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.]es umfasst, zu unterzeichnen sin[X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">71 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Für [X.]ie Wahl eines neuen Bun[X.]eskanzlers im Wege eines Misstrauensvotums sieht [X.]as Grun[X.]gesetz in Art. 67 [X.] keine aus[X.]rückliche Regelung [X.]er Wahlvorschlagsberechtigung vor. Gemäß § 97 Abs. 1 [X.] kann ein Wahlvorschlag [X.]urch ein Viertel [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.]es o[X.]er eine Fraktion entsprechen[X.]er Größe eingebracht wer[X.]en. Dieses Quorum wir[X.] als Aus[X.]ruck [X.]es Vorrangs [X.]er effektiven Gestaltung [X.]er parlamentarischen Arbeit gegenüber [X.]en personellen Än[X.]erungswünschen einzelner [X.] qualifiziert (vgl. Abmeier, Die parlamentarischen Befugnisse [X.]es [X.] [X.]es [X.] nach [X.]em Grun[X.]gesetz, 1984, [X.]). Im Ergebnis entspricht [X.]as Vorgehen nach Art. 67 [X.] in Verbin[X.]ung mit [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]en für [X.]ie Kanzlerwahl gemäß Art. 63 [X.] gelten[X.]en Regelungen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">72 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(3) Sonstige Beschränkungen [X.]es Rechts, Wahlvorschläge zu machen, ergeben sich nicht unmittelbar aus [X.]en Regelungen [X.]es Grun[X.]gesetzes. So enthält Art. 54 [X.] keine Regelung [X.]es [X.]s für [X.]ie Wahl [X.]es Bun[X.]espräsi[X.]enten. Aller[X.]ings sieht § 9 [X.] vor, [X.]ass je[X.]es Mitglie[X.] [X.]er [X.] Wahlvorschläge für [X.]ie Wahl [X.]es Bun[X.]espräsi[X.]enten einreichen kann. Auch für [X.]ie Wahl [X.]es Wehrbeauftragten gemäß Art. 45b [X.] un[X.] [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.] gemäß Art. 95 Abs. 2 [X.] fehlt es - ebenso wie für [X.]ie Wahl [X.]es [X.] un[X.] seiner Stellvertreter - an einer grun[X.]gesetzlichen Regelung [X.]es [X.]s. Einschränkungen [X.]es [X.]s beruhen regelmäßig auf [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] (vgl. § 4 Satz 2 [X.], § 97 Abs. 1 [X.]) o[X.]er auf spezialgesetzlichen Vorschriften (z.B. § 13 [X.], § 6 Abs. 2 Satz 2 [X.], § 5 Abs. 2 RiWahlG).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">73 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Im Unterschie[X.] zu [X.]en sin[X.] Antragsrechte Gegenstan[X.] eigenstän[X.]iger verfassungsrechtlicher Regelung un[X.] typischerweise bereits im Grun[X.]gesetz als Rechte eines bestimmten [X.] [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.] ausgestaltet. Dies gilt insbeson[X.]ere für [X.]ie Erhebung [X.]er Subsi[X.]iaritätsklage (Art. 23 Abs. 1a Satz 2 [X.]), [X.]ie Einberufung eines [X.]es (Art. 44 Abs. 1 Satz 1 [X.]), [X.]ie Einsetzung [X.]es Vertei[X.]igungsausschusses als [X.] (Art. 45a Abs. 2 Satz 1 [X.]) un[X.] [X.]ie Erhebung [X.]er abstrakten Normenkontrollklage (Art. 93 Abs. 1 Nr. 2 [X.]), [X.]eren Beantragung jeweils [X.]er Unterstützung [X.]urch ein Viertel [X.]er Mitglie[X.]er [X.]es [X.] be[X.]arf. Le[X.]iglich hinsichtlich [X.]er Einbringung von Gesetzesvorlagen aus [X.]er Mitte [X.]es [X.]es verzichtet Art. 76 [X.] auf [X.]ie verfassungsunmittelbare Festlegung eines bestimmten [X.] (siehe aber: §§ 75, 76 [X.]). Dies spricht [X.]afür, [X.]ass [X.]as freie Man[X.]at [X.]es [X.] gemäß Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] grun[X.]sätzlich ein Beteiligungsrecht in [X.]er Form [X.]es [X.]s beinhaltet.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">74 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Dieser Befun[X.] wir[X.] [X.]urch Sinn un[X.] Zweck [X.]es freien Man[X.]ats bestätigt. Als zweite Stufe [X.]er Entfaltung [X.]emokratischer Willensbil[X.]ung (vgl. [X.] 130, 318 <352>; 142, 25 <61 Rn. 98>) setzt [X.]as freie Man[X.]at [X.]ie gleiche [X.] aller [X.] voraus (vgl. [X.] 44, 308 <316>; 56, 396 <405>; 80, 188 <218>). Die Egalität [X.]er St[X.]tsbürger setzt sich im Status [X.]er Gleichheit [X.]er [X.] fort.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">75 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Die [X.]se [X.]er [X.] an [X.]er parlamentarischen Arbeit sin[X.] [X.]aher weit zu fassen (vgl. oben Rn. 47 ff.). Der Aufgabe [X.]emokratischer Repräsentation [X.]es Volkes entspricht es, [X.]en [X.] grun[X.]sätzlich [X.]ie Möglichkeit zu eröffnen, sich umfassen[X.] mit ihren Vorschlägen, Anregungen un[X.] I[X.]een auch an [X.]en im [X.] zu treffen[X.]en Personalentschei[X.]ungen zu beteiligen. Es ist nicht ersichtlich, warum [X.]ie Wahrnehmung [X.]es [X.] Mitwirkungsauftrags, [X.]er [X.]en [X.] [X.]urch ihre Wahl erteilt wir[X.], nicht zumin[X.]est [X.]em Grun[X.]e nach auch [X.]ie Personalentschei[X.]ungen [X.]es [X.]s einschließlich [X.]er Wahl [X.]es [X.] un[X.] seiner Stellvertreter umfassen sollte.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">76 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Der Grun[X.]satz [X.]er Wahlfreiheit aus Art. 38 Abs. 1 Satz 1 [X.] erstreckt sich nicht nur auf [X.]ie Stimmabgabe, son[X.]ern auch auf [X.]as gesamte Wahlvorbereitungsverfahren (vgl. [X.] 89, 243 <251 f.>). Er garantiert ein grun[X.]sätzlich freies [X.] für alle Wahlberechtigten (vgl. [X.], Beschluss [X.]es [X.] vom 15. Dezember 2020 - 2 BvC 46/19 -, Rn. 103 m.w.N.). Besteht aber nach [X.]em Prinzip [X.]er repräsentativen Demokratie zwischen [X.]er Wahlfreiheit un[X.] -gleichheit einerseits un[X.] [X.]em freien Man[X.]at [X.]er [X.] an[X.]ererseits ein unauflösbarer, sich wechselseitig be[X.]ingen[X.]er Zusammenhang (vgl. [X.] 130, 318 <352> m.w.N.), fin[X.]et [X.]as [X.] [X.]er St[X.]tsbürgerinnen un[X.] St[X.]tsbürger seine Entsprechung in [X.]em Recht [X.]er [X.], bei [X.]en von [X.]iesen zu treffen[X.]en Personalentschei[X.]ungen eigene Wahlvorschläge zu machen. Zwar unterschei[X.]en sich [X.]ie jeweiligen Wahlentschei[X.]ungen in erheblichem Umfang. Dem ist bei [X.]er Frage [X.]er verfassungsrechtlichen Zulässigkeit von Beschränkungen [X.]er jeweiligen [X.]e Rechnung zu tragen. Der grun[X.]sätzlichen Annahme, [X.]ass [X.]ie [X.]se [X.]er [X.] bei Personalentschei[X.]ungen [X.]es [X.]s ebenso wie [X.]as aktive Wahlrecht [X.]er Bürgerinnen un[X.] Bürger [X.]as gesamte Wahlverfahren einschließlich [X.]es Rechts, Wahlvorschläge zu machen, umfassen, steht [X.]ies je[X.]och nicht entgegen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">77 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

e) Dem einzelnen [X.] ist [X.]emnach grun[X.]sätzlich ein [X.]urch Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] geschütztes Recht zuzuerkennen, bei [X.]en [X.]urch [X.]en [X.] [X.]urchzuführen[X.]en Wahlen eigene Wahlvorschläge zu machen. Dies entspricht [X.]em Leitbil[X.] [X.]er Wahrnehmung [X.]es freien Man[X.]ats als zweite Stufe [X.]es Prozesses [X.]er [X.] Willensbil[X.]ung. Demgemäß umfasst [X.]er Schutzbereich [X.]es Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] grun[X.]sätzlich auch [X.]as Recht [X.]es einzelnen [X.], sich an [X.]er Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] [X.]urch eigene Wahlvorschläge zu beteiligen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">78 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

2. Die Einschränkung [X.]er Man[X.]atsfreiheit [X.]es Antragstellers [X.]urch [X.]ie Nichtzulassung seines Wahlvorschlags ist je[X.]och verfassungsrechtlich hinreichen[X.] legitimiert. Sie beruht auf § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.], [X.]essen Auslegung [X.]urch [X.]en Antragsgegner verfassungsrechtlich nicht zu beanstan[X.]en ist (a). Der mit [X.]er Auslegung [X.]ieser Regelung verbun[X.]ene Eingriff in [X.]as freie Man[X.]at [X.]es [X.] [X.]ient [X.]er Erhaltung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s un[X.] [X.]amit [X.]em Schutz eines Rechtsguts von Verfassungsrang, [X.]as [X.]er Man[X.]atsfreiheit [X.]ie W[X.]ge halten kann (b). Die Ausgestaltung [X.]er Regelung trägt [X.]em Grun[X.]satz [X.]er Verhältnismäßigkeit Rechnung (c). Daher ist [X.]er Antragsteller [X.]urch [X.]ie Zurückweisung seines Wahlvorschlags in [X.]er Sitzung [X.]es 19. [X.] vom 7. November 2019 nicht in seinen Rechten aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] verletzt ([X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">79 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

a) Die Regelung [X.]es [X.]s für [X.]ie Besetzung [X.]es Präsi[X.]iums [X.]es [X.] unterfällt [X.]er Geschäftsor[X.]nungsautonomie [X.]es [X.]s [X.]). Dabei geht [X.]er Antragsgegner [X.]avon aus, [X.]ass [X.]urch § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]as [X.] für [X.]ie Wahl [X.]er Vizepräsi[X.]enten auf [X.]ie Fraktionen beschränkt ist ([X.]). Gegen [X.]iese Auslegung [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] ist verfassungsrechtlich nichts zu erinnern (cc).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">80 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] sieht vor, [X.]ass [X.]ie Bestimmung [X.]es Präsi[X.]enten [X.]es [X.], seiner Stellvertreter un[X.] [X.]er Schriftführer im Wege [X.]er Wahl erfolgt. Weitere aus[X.]rückliche verfassungsrechtliche Vorgaben für [X.]ie Wahl [X.]es [X.] un[X.] [X.]er Vizepräsi[X.]enten bestehen nicht. Die Ausgestaltung [X.]es Wahlverfahrens einschließlich [X.]er Bestimmung [X.]er Wahlvorschlagsberechtigten stellt sich [X.]aher als eine innere Angelegenheit [X.]es [X.]s [X.]ar, [X.]ie [X.]ieses im Rahmen [X.]er verfassungsmäßigen Or[X.]nung autonom regeln kann (vgl. [X.] 80, 188 <219>; 102, 224 <235 f.>; 130, 318 <348>; siehe oben Rn. 54 ff.).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">81 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Von [X.]er Möglichkeit, [X.]ie Wahl [X.]es Präsi[X.]enten un[X.] [X.]er Vizepräsi[X.]enten in seiner Geschäftsor[X.]nung zu regeln, hat [X.]er [X.] sowohl bezüglich [X.]es Zeitpunkts [X.]er Wahl als auch in Bezug auf [X.]as Wahlverfahren Gebrauch gemacht (1). Aus [X.]iesen Regelungen leitet [X.]er Antragsgegner eine Beschränkung [X.]es [X.]s bei [X.]er Wahl eines Stellvertreters [X.]es [X.] ab (2).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">82 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(1) Gemäß § 1 Abs. 4 [X.] fin[X.]et in [X.]er konstituieren[X.]en Sitzung nach [X.]er Feststellung [X.]er Beschlussfähigkeit [X.]ie Wahl [X.]es Präsi[X.]enten, [X.]er Stellvertreter un[X.] [X.]er Schriftführer statt. Dabei bestimmt § 2 Abs. 1 Satz 1 [X.] für [X.]ie Wahl [X.]es Präsi[X.]enten sowie [X.]er Stellvertreter [X.]ie Grun[X.]sätze [X.]er getrennten un[X.] geheimen Wahl. § 2 Abs. 2 [X.] regelt [X.]ie Frage [X.]er erfor[X.]erlichen Mehrheiten in [X.]en einzelnen Wahlgängen. Außer[X.]em bestimmt § 2 Abs. 2 [X.], [X.]ass im zweiten Wahlgang neue Bewerber vorgeschlagen wer[X.]en können. Schließlich regelt § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.], [X.]ass je[X.]e Fraktion [X.]es [X.] min[X.]estens [X.]urch einen Vizepräsi[X.]enten o[X.]er eine Vizepräsi[X.]entin im Präsi[X.]ium vertreten ist. Eine aus[X.]rückliche Regelung [X.]es [X.]s enthalten [X.]iese Bestimmungen nicht.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">83 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Gleichwohl hat [X.]er Antragsgegner [X.]en Wahlvorschlag [X.]es Antragstellers unter Verweis auf § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] zurückgewiesen. Er hat [X.]abei [X.]ie Auffassung vertreten, [X.]ass [X.]ie Norm eine Beschränkung [X.]es [X.]s für [X.]ie Wahl [X.]er Vizepräsi[X.]entinnen un[X.] Vizepräsi[X.]enten auf [X.]ie Fraktionen beinhalte (vgl. [X.] 19/124, [X.] f.). Dabei hat er von § 127 [X.] Gebrauch gemacht, wonach [X.]er [X.]spräsi[X.]ent über währen[X.] einer Sitzung auftreten[X.]e Zweifel hinsichtlich [X.]er Auslegung [X.]er Geschäftsor[X.]nung entschei[X.]et.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">84 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

cc) Verfassungsrechtlich ist hiergegen nichts zu erinnern. Unter Berücksichtigung auslegungsrelevanter Gesichtspunkte (1) erscheint [X.]ie vom Antragsgegner vertretene Auslegung von § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] je[X.]enfalls nicht evi[X.]ent sachwi[X.]rig (2).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">85 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(1) Der Wortlaut [X.]er Norm ist für [X.]ie Auslegung unergiebig (a). Für seine Auffassung, wie § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] auszulegen ist, sprechen je[X.]och [X.]essen Entstehungsgeschichte (b) un[X.] [X.]ie parlamentarische Praxis (c). Ebenso streiten Sinn un[X.] Zweck [X.]er Norm für eine [X.]erartige Beschränkung [X.]es [X.]s auf [X.]ie Fraktionen ([X.]). Im Schrifttum vertretene Auffassungen zum Regelungsgehalt von § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] stehen [X.]em nicht entgegen (e).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">86 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(a) Der Wortlaut [X.]er Norm verhält sich nicht zum [X.] für [X.]ie gemäß § 2 Abs. 1 Satz 1 [X.] [X.]urchzuführen[X.]e Wahl [X.]es Präsi[X.]enten un[X.] seiner Stellvertreter [X.]urch [X.]en [X.]. Er beschreibt nur [X.]as angestrebte Ergebnis, [X.]ass je[X.]e Fraktion [X.]es [X.] [X.]urch min[X.]estens einen Vizepräsi[X.]enten o[X.]er eine Vizepräsi[X.]entin im Präsi[X.]ium vertreten ist.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">87 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(b) Bei [X.]er Beratung [X.]er Einführung von § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] in [X.]er Plenarsitzung [X.]es [X.] vom 10. November 1994 stimmten [X.]ie Beteiligten im Wesentlichen [X.]arin überein, [X.]ass [X.]urch [X.]as in [X.]er Regelung vorgesehene "Grun[X.]man[X.]at" [X.]ie Vertretung je[X.]er Fraktion im Präsi[X.]ium [X.]es [X.] sichergestellt wer[X.]en sollte (vgl. [X.] 13/1, [X.] ff.). Umstritten war le[X.]iglich [X.]ie Frage einer [X.]arüber hinausgehen[X.]en Erhöhung [X.]er Zahl [X.]er Vizepräsi[X.]enten. Außer[X.]em wur[X.]e problematisiert, ob [X.]ie Festschreibung eines Grun[X.]man[X.]ats [X.]amit vereinbar ist, [X.]ass [X.]ie Mitglie[X.]er [X.]es Präsi[X.]iums gewählt wer[X.]en müssen un[X.] nicht von [X.]en Fraktionen entsan[X.]t wer[X.]en können (vgl. [X.] 13/1, S. 9-11).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">88 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Demgegenüber wur[X.]e [X.]ie Frage [X.]er Vorschlagsberechtigung für [X.]ie Besetzung [X.]er [X.]en Fraktionen zugewiesenen "Grun[X.]man[X.]ate" nicht aus[X.]rücklich erörtert. Dies än[X.]ert je[X.]och nichts [X.]aran, [X.]ass § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]arauf abzielt, [X.]en Fraktionen eine Vertretung im Präsi[X.]ium [X.]es [X.] [X.]urch jeweils einen Vizepräsi[X.]enten einzuräumen. Es liegt [X.]aher nahe, [X.]ass [X.]amit [X.]en Fraktionen auch [X.]as Recht eingeräumt wer[X.]en sollte, [X.]ie Kan[X.]i[X.]aten für [X.]ie Besetzung [X.]es ihnen eingeräumten Grun[X.]man[X.]ats vorzuschlagen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">89 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(c) Die [X.]er Bekanntmachung [X.]er Regelung am 16. Dezember 1994 ([X.] 1995 S. 11) nachfolgen[X.]e parlamentarische Praxis war [X.]a[X.]urch geprägt, [X.]ass [X.]ie Vorschläge zur Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] [X.]urch [X.]ie Fraktionen erfolgten. Zwar weist [X.]er Antragsteller zutreffen[X.] [X.]arauf hin, [X.]ass im [X.] an [X.]ie [X.] [X.]er amtieren[X.]e Sitzungspräsi[X.]ent regelmäßig [X.]ie Frage stellte, ob weitere Vorschläge gemacht wür[X.]en. Dies war je[X.]och [X.]urchgängig nicht [X.]er Fall. Außer[X.]em ist nicht ersichtlich, ob [X.]ie Frage [X.]es Sitzungspräsi[X.]enten sich nur an [X.]ie Fraktionen o[X.]er auch an [X.]ie einzelnen [X.] richtete. Auch [X.]ie Tatsache, [X.]ass in [X.]er Sitzung [X.]es [X.] vom 10. November 1994 im [X.] an [X.]ie Beschlussfassung über § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] ein Wahlvorschlag zugelassen wur[X.]e, [X.]er nicht von einer Fraktion stammte, ist nicht geeignet, [X.]ie Annahme einer [X.]em [X.] [X.]er Fraktionen entgegenstehen[X.]en parlamentarischen Praxis zu begrün[X.]en, [X.]a je[X.]enfalls [X.]anach kein [X.]erartiger Vorschlag mehr zur Abstimmung gestellt wur[X.]e.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">90 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

([X.]) Die mit § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] verfolgte Zielsetzung spricht ebenfalls für eine Beschränkung [X.]es Vorschlagsrechts bei [X.]er Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] auf [X.]ie im [X.] vertretenen Fraktionen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">91 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die Regelung [X.]ient [X.]er Einbin[X.]ung [X.]er Fraktionen in [X.]ie Arbeit [X.]es Präsi[X.]iums (§ 5 [X.]) un[X.] [X.]es [X.] (§ 6 [X.]). Sie soll eine Besetzung [X.]es Präsi[X.]iums gewährleisten, [X.]ie [X.]iesem [X.]ie Wahrnehmung [X.]er ihm zugewiesenen interfraktionellen Verstän[X.]igungs- un[X.] Schlichtungsfunktion erleichtert (vgl. [X.], in: v. Mangol[X.]t/[X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2018, Art. 40 Rn. 12). Mit [X.]er Gewährleistung eines Grun[X.]man[X.]ats für je[X.]e Fraktion im Präsi[X.]ium wir[X.] angestrebt, [X.]ie Konsens- o[X.]er Kompromissfin[X.]ung bei [X.]er Gestaltung [X.]er Arbeitsabläufe [X.]es [X.]s un[X.] [X.]er Besetzung parlamentarischer Gremien zu ermöglichen (vgl. [X.], Der [X.] als Geschäftsor[X.]nungsgeber, 1998, S. 128 f.). Voraussetzung für [X.]as Erreichen [X.]ieses Ziels ist es aber, [X.]ass [X.]er jeweilige Vertreter [X.]as Vertrauen [X.]er von ihm vertretenen Fraktion besitzt. Nur [X.]ann kann er im Präsi[X.]ium o[X.]er im [X.] getroffene Vereinbarungen un[X.] Kompromisse mit bestmöglicher Aussicht auf Akzeptanz in [X.]ie jeweilige Fraktion tragen. Dem entspricht es, [X.]ass [X.]ie Fraktionen ihre Vertreter im Präsi[X.]ium selbst vorschlagen. In [X.]iesem Fall ist zumin[X.]est [X.]as Erreichen [X.]es mit [X.]er Regelung [X.]es "Grun[X.]man[X.]ats" verfolgten Ziels innerparlamentarischer Koor[X.]ination un[X.] Einbin[X.]ung [X.]er Fraktionen in einem höheren Maß gewährleistet, als [X.]ies bei einer Wahl aufgrun[X.] von Vorschlägen einzelner [X.] [X.]er Fall wäre. Dies gilt unabhängig [X.]avon, ob [X.]er von [X.]em einzelnen [X.] Vorgeschlagene [X.]erjenigen Fraktion angehört, [X.]er [X.]ie zu wählen[X.]e Vizepräsi[X.]entenposition gemäß § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] zugewiesen ist.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">92 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(e) Soweit [X.]as Schrifttum sich mit [X.]er Auslegung von § 2 [X.] befasst, steht [X.]as Spannungsverhältnis zwischen [X.]em Verfassungsgebot [X.]er Wahl [X.]es [X.]präsi[X.]enten un[X.] seiner Stellvertreter gemäß Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] un[X.] [X.]em Anspruch [X.]er Fraktionen auf [X.]ie Besetzung [X.]es Amtes eines Vizepräsi[X.]enten o[X.]er einer Vizepräsi[X.]entin in § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] im Vor[X.]ergrun[X.]. Dabei wer[X.]en hinsichtlich [X.]er Auflösung [X.]ieses Spannungsverhältnisses unterschie[X.]liche Auffassungen vertreten (vgl. [X.], [X.] 39 <2008>, S. 18 ff.; [X.], in: von [X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2021, Art. 40 Rn. 9; [X.], NVwZ 2019, S. 1013 <1015>). An[X.]ers als [X.]er Antragsteller [X.]ies meint, ergeben sich [X.]araus für [X.]ie Frage [X.]es [X.]s einzelner [X.] in[X.]es keine Rückschlüsse.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">93 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Ob [X.]ie vom Antragsgegner vorgenommene Auslegung von § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] im [X.]argelegten Sinn [X.]ie einzig vertretbare Möglichkeit [X.]er Inhaltsbestimmung [X.]ieser Norm [X.]arstellt, kann [X.]ahinstehen. Das [X.] ist - wie [X.]argelegt (siehe oben Rn. 60 ff.) - hinsichtlich [X.]er Auslegung [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] [X.]urch [X.]en Antragsgegner auf [X.]ie Kontrolle evi[X.]enter Sachwi[X.]rigkeit beschränkt. Eine solche ist vorliegen[X.] aber nicht gegeben, weil [X.]ie Auslegung von § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]urch [X.]en Antragsgegner aus [X.]en vorstehen[X.] [X.]argelegten Grün[X.]en vertretbar erscheint. Für einen Verstoß gegen [X.]en Grun[X.]satz [X.]er fairen un[X.] loyalen Anwen[X.]ung [X.]er Geschäftsor[X.]nung (vgl. [X.] 154, 1 <13 Rn. 29>), sin[X.] keine konkreten Anhaltspunkte ersichtlich.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">94 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

b) Der mit [X.]ieser Auslegung im Sinne einer Beschränkung [X.]es [X.]s für [X.]ie Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] auf [X.]ie Fraktionen verbun[X.]ene Eingriff in [X.]as freie Man[X.]at [X.]es [X.] [X.]ient [X.]em Schutz eines gleichwertigen Verfassungsguts. Durch [X.]ie Regelung wir[X.] [X.]ie Einbin[X.]ung [X.]er Fraktionen in [X.]ie Leitungsstrukturen [X.]es [X.] mit [X.]em Ziel sichergestellt, [X.]en innerparlamentarischen Interessenausgleich bei [X.]er Gestaltung [X.]er Arbeitsabläufe zu gewährleisten, Konsens- un[X.] Kompromissmöglichkeiten auszuloten un[X.] [X.]a[X.]urch [X.]ie Arbeitsabläufe zu optimieren [X.]). Damit [X.]ient [X.]ie Regelung [X.]er Gewährleistung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.] ([X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">95 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Durch [X.]as mit § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] garantierte "Grun[X.]man[X.]at" soll je[X.]e im [X.] vertretene Fraktion in [X.]essen Leitungsstrukturen eingebun[X.]en wer[X.]en. Dies ergibt sich aus [X.]en Aufgaben un[X.] Befugnissen [X.]er Stellvertreter un[X.] Stellvertreterinnen in Vertretung [X.]es [X.] (1) sowie aufgrun[X.] ihrer mit [X.]em Amt verbun[X.]enen Mitglie[X.]schaft im Präsi[X.]ium (2) un[X.] im [X.] (3) [X.]es [X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">96 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(1) Die Vizepräsi[X.]enten vertreten [X.]en [X.] im parlamentarisch-politischen Bereich (vgl. [X.], in: [X.]/[X.], [X.]srecht un[X.] [X.]spraxis, 1989, § 29 Rn. 30; [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 184 ; [X.]ers., in: [X.], Art. 40 Rn. 10 ). Sie unterstützen ihn bei [X.]er Wahrnehmung [X.]er ihm insoweit übertragenen Aufgaben un[X.] nehmen [X.]iese im Vertretungsfall selbst wahr.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">97 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(a) Das Grun[X.]gesetz weist [X.]em Präsi[X.]enten [X.]es [X.] in Art. 40 Abs. 2 Satz 1 [X.] [X.]as Hausrecht un[X.] [X.]ie Polizeigewalt zu. Darüber hinaus ergeben sich seine Aufgaben un[X.] Befugnisse insbeson[X.]ere aus § 7 [X.]. Danach obliegen [X.]em [X.] [X.]ie Vertretung [X.]es [X.]es nach außen un[X.] [X.]ie Regelung seiner Geschäfte (§ 7 Abs. 1 [X.]), [X.]ie Leitung [X.]er Verhan[X.]lungen un[X.] [X.]ie Wahrung [X.]er Or[X.]nung im [X.] (§ 7 Abs. 1 Satz 2 [X.]), [X.]ie Ausübung [X.]es Hausrechts un[X.] [X.]er Polizeigewalt in [X.]en [X.]er Verwaltung [X.]es [X.] unterliegen[X.]en Immobilien (§ 7 Abs. 2 [X.]) un[X.] [X.]ie Mitwirkung in Präsi[X.]ium (§ 5 [X.]), [X.] (§ 6 [X.]) un[X.] sonstigen parlamentarischen Gremien (§ 7 Abs. 1 Satz 3 [X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">98 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Der [X.]spräsi[X.]ent hat nach § 7 Abs. 1 Satz 2 [X.] [X.]ie Wür[X.]e un[X.] [X.]ie Rechte [X.]es [X.]es zu wahren. Er ist als Repräsentativ- un[X.] Leitungsorgan (vgl. [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 139 ) [X.]ie "Personifizierung [X.]es [X.]s" (vgl. [X.], in: v. Mangol[X.]t/[X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2018, Art. 40 Rn. 7). Die Ausübung seines Amtes setzt Glaubwür[X.]igkeit un[X.] Überzeugungskraft voraus. Er muss über eine breite Vertrauensgrun[X.]lage im [X.] verfügen (vgl. [X.], [X.], [X.] <158>), hat sein Amt mit größtmöglicher parteipolitischer Zurückhaltung wahrzunehmen (vgl. [X.], in: v. Mangol[X.]t/[X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2018, Art. 40 Rn. 8) un[X.] trägt [X.]ie vorrangige Verantwortung für [X.]en ungestörten Ablauf [X.]er Arbeit [X.]es [X.]es (vgl. [X.]/[X.]/[X.], Han[X.]buch für [X.]ie parlamentarische Praxis, § 7 S. 4 ).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">99 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(b) Für [X.]ie Vizepräsi[X.]enten gelten im Vertretungsfall [X.]ie gleichen Anfor[X.]erungen wie für [X.]en [X.] (vgl. [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 184 ). Dies gilt insbeson[X.]ere bei Übernahme [X.]er Sitzungsleitung gemäß § 8 Abs. 2 [X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">100 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Gemäß § 5 [X.] gehören [X.]ie [X.]svizepräsi[X.]enten [X.]em Präsi[X.]ium an. Dessen Zustän[X.]igkeiten wer[X.]en nur an wenigen Stellen [X.]er Geschäftsor[X.]nung [X.]es [X.] aus[X.]rücklich geregelt. Dies gilt etwa für [X.]ie Herstellung [X.]es Benehmens bei [X.]er Einstellung leiten[X.]er Be[X.]iensteter [X.]er [X.]sverwaltung (§ 7 Abs. 4 [X.]) un[X.] bei [X.]em Erlass von Richtlinien für [X.]ie Behan[X.]lung von Ausschussprotokollen (§ 73 Abs. 3 [X.]). Daneben kommen [X.]em Präsi[X.]ium in erster Linie ungeschriebene Funktionen zu (vgl. [X.], in: [X.]/[X.], [X.]srecht un[X.] [X.]spraxis, 1989, § 27 Rn. 28; [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 193 ; [X.], in: [X.]/[X.]/[X.], [X.], Art. 40 Rn. 116 ; [X.], in: [X.]/[X.]/ [X.], [X.]srecht, 2016, § 21 Rn. 60). Es tagt regelmäßig in je[X.]er Sitzungswoche vor [X.]er Sitzung [X.]es [X.] un[X.] bespricht in [X.]iesem Rahmen organisatorische un[X.] verwaltungstechnische Fragen vor (vgl. [X.], in: [X.]/ Kirchhof, [X.], 3. Aufl. 2005, § 52 Rn. 31).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">101 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Die Aufgaben [X.]es Präsi[X.]iums liegen [X.]emgemäß vorrangig im Bereich [X.]er binnenorganisatorischen Unterstützung [X.]er Arbeit [X.]es Präsi[X.]enten (vgl. [X.], in: v. Mangol[X.]t/[X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2018, Art. 40 Rn. 12). Das Präsi[X.]ium wirkt als parlamentarisches Konsultations- un[X.] Streitschlichtungsorgan (vgl. [X.], in: [X.]/[X.]/[X.], [X.]srecht, 2016, § 21 Rn. 60, [X.]. 432). Es ermöglicht interfraktionelle Verstän[X.]igungen (vgl. [X.], in: von [X.]/[X.], [X.], 7. Aufl. 2021, Art. 40 Rn. 8) un[X.] stellt sich als eine "Art Clearing-Stelle im Vorfel[X.] von Vereinbarungen im eigentlichen Lenkungsausschuss, [X.]em [X.]" [X.]ar (vgl. [X.], in: [X.]/Kirchhof, [X.], 3. Aufl. 2005, § 52 Rn. 32; [X.], [X.], [X.] <157>). Die Erfüllung [X.]ieser Funktion verlangt von seinen Mitglie[X.]ern in beson[X.]erem Maße [X.]ie Beachtung [X.]er Pflicht zu ([X.] Mäßigung (vgl. [X.], in: [X.]/[X.]/[X.], [X.], Art. 40 Rn. 95 ).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">102 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(3) Nach § 6 Abs. 1 Satz 1 [X.] besteht [X.]er [X.] aus [X.]em Präsi[X.]enten, seinen Stellvertretern un[X.] 23 weiteren von [X.]en Fraktionen nach [X.]eren Stärkeverhältnis gemäß § 12 Satz 1 [X.] zu benennen[X.]en Mitglie[X.]ern. Für eine Vertretung [X.]er Fraktionen im [X.] be[X.]arf es [X.]aher [X.]es Rückgriffs auf [X.]as "Grun[X.]man[X.]at" [X.]es § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] nicht.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">103 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Gemäß § 6 Abs. 2 [X.] besteht [X.]ie vorrangige Aufgabe [X.]es [X.] in [X.]er Unterstützung [X.]es Präsi[X.]enten bei seiner Aufgabenerfüllung. Insoweit nimmt er - ebenso wie Präsi[X.]ent un[X.] Präsi[X.]ium - Vermittlungs-, Koor[X.]inations- un[X.] Beratungsfunktionen wahr (vgl. [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 194, 198 ; [X.], in: [X.]/[X.]/[X.], [X.], Art. 40 Rn. 116 ; [X.], in: [X.]/Kirchhof, [X.], 3. Aufl. 2005, § 52 Rn. 35; [X.], [X.]srecht, 1987, [X.]). Gemäß § 6 Abs. 2 Satz 2 un[X.] 3 [X.] führt er eine Verstän[X.]igung zwischen [X.]en Fraktionen über [X.]ie Besetzung [X.]er Ausschussvorsitze sowie über [X.]en Arbeitsplan [X.]es [X.] herbei, ohne hierfür Beschlussorgan zu sein. Er ist an [X.]er Vorbereitung [X.]er Plenarsitzungen insbeson[X.]ere [X.]urch [X.]as Bemühen um eine Verstän[X.]igung über Termin un[X.] Tagesor[X.]nung beteiligt (vgl. auch § 20 Abs. 1 [X.]; Roll, in: [X.]/[X.], [X.]srecht un[X.] [X.]spraxis in [X.]er Bun[X.]esrepublik [X.], 1989, § 28 Rn. 23 ff.; [X.], Vom Seniorenkonvent [X.]es Reichstages zum [X.] [X.]es [X.]es, 1987, S. 103).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">104 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Als Beschlussorgan agiert [X.]er [X.] gemäß § 6 Abs. 3 [X.] in inneren Angelegenheiten [X.]es [X.]s. Umfasst sin[X.] hiervon alle für [X.]ie Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s erfor[X.]erlichen Maßnahmen, [X.]ie sowohl [X.]en parlamentarischen wie auch [X.]en Verwaltungsbereich betreffen, soweit sie nicht [X.]em [X.] o[X.]er [X.]em Präsi[X.]ium vorbehalten sin[X.] (vgl. [X.], Vom Seniorenkonvent [X.]es Reichstages zum [X.] [X.]es [X.]es, 1987, S. 103 f.; [X.]/[X.]/[X.], Han[X.]buch für [X.]arische Praxis, § 6 II[X.] 1. Buchstabe b ). Dies gilt insbeson[X.]ere für [X.]ie Aufstellung [X.]es [X.] für [X.]en Haushaltseinzelplan [X.]es [X.], von [X.]em [X.]er [X.] nur im Benehmen mit [X.]em [X.] abweichen kann (§ 6 Abs. 3 Satz 3 [X.]).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">105 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Die Stellvertreter [X.]es [X.] sin[X.] [X.]amit in erheblichem Umfang in [X.]ie Wahrnehmung [X.]er Leitungsaufgaben im [X.] eingebun[X.]en un[X.] wirken [X.]a[X.]urch an [X.]er Erhaltung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.] mit (1). Die [X.]abei [X.]urch § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] angestrebte Einbin[X.]ung sämtlicher Fraktionen mit [X.]em Ziel, effektive un[X.] möglichst reibungslose Arbeitsabläufe zu gewährleisten, wir[X.] [X.]urch [X.]ie Beschränkung [X.]es [X.]s auf [X.]ie jeweils betroffene Fraktion sichergestellt (2).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">106 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(1) Das Grun[X.]man[X.]at [X.]es § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] bezweckt [X.]ie Repräsentation aller Fraktionen in [X.]en Leitungsstrukturen [X.]es [X.]s (vgl. [X.]/[X.]/ [X.], Han[X.]buch für [X.]ie parlamentarische Praxis, § 2 S. 7 ). Die Norm zielt [X.]arauf ab, Ausgleichs-, I[X.]een- un[X.] Verstän[X.]igungspotentiale bei [X.]er Gestaltung [X.]er Organisationsstrukturen un[X.] Arbeitsabläufe [X.]es [X.] zu heben. Die "Querschnittsbesetzung" soll interfraktionelle Verstän[X.]igungen ermöglichen un[X.] för[X.]ern (vgl. [X.], in: v. Mangol[X.]t/[X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2018, Art. 40 Rn. 12) un[X.] [X.]a[X.]urch parlamentarische Auseinan[X.]ersetzungen entschärfen, Polarisierungen vermei[X.]en un[X.] [X.]er Konsensfin[X.]ung [X.]ienen (vgl. [X.], Der [X.] als Geschäftsor[X.]nungsgeber, 1998, S. 128 f.). Die Be[X.]eutung [X.]es Vizepräsi[X.]entenamtes erschöpft sich [X.]amit nicht in [X.]er Vertretung [X.]es Präsi[X.]enten; [X.]urch [X.]ie Rolle [X.]er Vizepräsi[X.]enten wer[X.]en Entschei[X.]ungen un[X.] Lenkungsmaßnahmen [X.]es Präsi[X.]iums un[X.] [X.]es [X.] auf eine breitere Basis gestellt (vgl. [X.], in: [X.] Kommentar, Art. 40 Rn. 188 ).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">107 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Sämtliche Fraktionen sollen sich [X.]urch [X.]en ihnen angehören[X.]en Stellvertreter [X.]es [X.] in [X.]er Leitung [X.]es [X.]s wie[X.]erfin[X.]en. Über [X.]en jeweiligen Vizepräsi[X.]enten sollen - ungeachtet seiner Verpflichtung zur Unparteilichkeit im Fall [X.]er Sitzungsleitung - [X.]ie Interessen un[X.] Vorstellungen aller Fraktionen eingebracht un[X.] [X.]ie Akzeptanz [X.]er zur Bewältigung [X.]er Aufgaben [X.]es [X.] zu treffen[X.]en Organisationsentschei[X.]ungen in [X.]en einzelnen Fraktionen verbessert wer[X.]en. Demgemäß soll mit [X.]em für je[X.]e Fraktion vorgesehenen Grun[X.]man[X.]at auf [X.] [X.]er [X.]svizepräsi[X.]enten ein Beitrag zur Arbeits- un[X.] Funktionsfähigkeit [X.]es [X.] geleistet wer[X.]en.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">108 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Danach kommt [X.]er Beschränkung [X.]es [X.]s bei [X.]er Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] auf [X.]ie jeweilige Fraktion eigenstän[X.]ige Be[X.]eutung zu. Die Erreichung [X.]er mit [X.]em Grun[X.]man[X.]at [X.]es § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] verbun[X.]enen Transformations- un[X.] Verstän[X.]igungsziele ist [X.]avon abhängig, [X.]ass [X.]er jeweilige [X.]svizepräsi[X.]ent vom Vertrauen [X.]er von ihm vertretenen Fraktion getragen ist. Nur [X.]ann kann [X.]as mit [X.]em "Grun[X.]man[X.]at" verbun[X.]ene Ziel [X.]er Optimierung [X.]er Arbeitsabläufe [X.]es [X.]s un[X.] [X.]er Erhöhung [X.]er Akzeptanz [X.]er getroffenen Organisationsentschei[X.]ungen in [X.]en jeweiligen Fraktionen bestmöglich erreicht wer[X.]en. Für [X.]as Gelingen interfraktioneller Verstän[X.]igungen un[X.] [X.]ie Herstellung innerfraktioneller Akzeptanz für [X.]ie in [X.]er [X.]sleitung erzielten Kompromisse braucht [X.]er jeweilige [X.]svizepräsi[X.]ent [X.]ie Unterstützung un[X.] [X.]as Vertrauen seiner Fraktion. Dem wir[X.] Rechnung getragen, wenn allein [X.]iese wahlvorschlagsberechtigt ist, wobei es in ihrem eigenen Interesse liegt, sich um einen mehrheitsfähigen Vorschlag zu bemühen (vgl. [X.], in: [X.]/[X.], [X.]srecht un[X.] [X.]spraxis in [X.]er Bun[X.]esrepublik [X.], 1989, § 25 Rn. 8).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">109 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Wahlvorschläge einzelner [X.] können nicht in gleichem Maße gewährleisten, [X.]ass [X.]er Vorgeschlagene von [X.]en vertretenen Fraktionen getragen un[X.] akzeptiert wir[X.] un[X.] auf [X.]ieser Grun[X.]lage [X.]en ihm zugewiesenen Beitrag zur Arbeitsfähigkeit [X.]es [X.]s leisten kann. Fraktionen sin[X.] am ehesten in [X.]er Lage, Wahlvorschlägen Akzeptanz zu verleihen (vgl. [X.] 96, 264 <281>). Ihre Vorschläge für [X.]en ihnen zugewiesenen [X.]svizepräsi[X.]enten sin[X.] besser als Vorschläge einzelner [X.] geeignet, Konflikten bei [X.]er späteren Amtsführung, insbeson[X.]ere bei [X.]er Wahrnehmung [X.]er or[X.]nungswahren[X.]en un[X.] [X.]isziplinieren[X.]en Aufgabe [X.]er Sitzungsleitung, entgegenzuwirken (vgl. [X.]/[X.]/[X.], Han[X.]buch für [X.]ie parlamentarische Praxis, § 2 S. 9 ) un[X.] [X.]ie Akzeptanz [X.]er im Präsi[X.]ium un[X.] [X.] gefun[X.]enen Kompromisse zur Gestaltung [X.]er parlamentarischen Arbeit zu erhöhen. Daher [X.]ient [X.]as [X.] [X.]er Fraktion für [X.]as Amt [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] über [X.]as in § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] garantierte Grun[X.]man[X.]at hinaus [X.]em Schutz [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.] un[X.] [X.]amit einem [X.]er Man[X.]atsfreiheit [X.]es [X.] aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] gleichwertigen Verfassungsgut.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">110 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

c) Der Eingriff in [X.]ie Man[X.]atsfreiheit [X.]es Antragstellers [X.]urch [X.]en Ausschluss [X.]es Rechts, Vorschläge für [X.]ie Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] einzubringen, ist zur Erreichung [X.]es Erhalts un[X.] [X.]er Effektivierung [X.]er Funktionsfähigkeit [X.]es [X.]s geeignet [X.]), erfor[X.]erlich ([X.]) un[X.] angemessen (cc).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">111 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Geeignet ist eine Maßnahme, wenn [X.]urch ihren Einsatz [X.]er angestrebte Erfolg erreicht o[X.]er geför[X.]ert wer[X.]en kann (vgl. [X.] 16, 147 <183>; 30, 292 <316>; 33, 171 <187>; 67, 157 <175>; 96, 10 <23>; stRspr). Dies ist vorliegen[X.] [X.]er Fall. Dass [X.]ie Beschränkung [X.]es Vorschlagsrechts für [X.]ie gemäß Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.], § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] zu wählen[X.]en Stellvertreter [X.]es [X.] auf [X.]ie im [X.] vertretenen Fraktionen einen Beitrag [X.]azu leisten kann, interfraktionelle Verstän[X.]igungs- un[X.] Kompromisspotentiale zu erschließen un[X.] [X.]a[X.]urch [X.]ie Arbeitsfähigkeit [X.]es [X.]s zu verbessern, liegt auf [X.]er Han[X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">112 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Die Erfor[X.]erlichkeit beinhaltet [X.]as Gebot, aus [X.]en zur Erreichung [X.]es angestrebten Zwecks gleich gut geeigneten Mitteln [X.]as mil[X.]este, [X.]as gegenläufige Rechtsgut am wenigsten beeinträchtigen[X.]e Mittel auszuwählen (vgl. [X.] 30, 292 <316>; 70, 278 <286>; 81, 156 <192>; 92, 262 <273>; 100, 313 <375>; stRspr).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">113 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(1) Dem ist vorliegen[X.] Rechnung getragen. Selbst ein [X.] [X.]es einzelnen [X.], [X.]as auf [X.]ie Mitglie[X.]er [X.]er zu vertreten[X.]en Fraktion beschränkt wür[X.]e, könnte nicht in gleicher Weise wie im Falle [X.]es Vorschlagsrechts [X.]er Fraktion selbst [X.]eren Einbin[X.]ung auf [X.]er Leitungsebene [X.]es [X.]s un[X.] [X.]ie Nutzung [X.]amit verbun[X.]ener interfraktioneller Abstimmungs- un[X.] Kompromissmöglichkeiten gewährleisten. Es wäre in [X.]iesem Fall nicht auszuschließen, [X.]ass von [X.]em einzelnen [X.] ein Vorschlag gemacht un[X.] so[X.]ann eine Person zum [X.]svizepräsi[X.]enten o[X.]er zur [X.]svizepräsi[X.]entin gewählt wür[X.]e, [X.]ie [X.]as Vertrauen [X.]er zu vertreten[X.]en Fraktion nicht o[X.]er nicht in vollem Umfang genießt un[X.] zur Erreichung [X.]er mit [X.]er Besetzung [X.]es Amtes verbun[X.]enen Ziele weniger geeignet wäre als ein Fraktionsmitglie[X.], [X.]as von [X.]ieser selbst ausgewählt un[X.] vorgeschlagen wir[X.]. Dies gilt umso mehr, wenn [X.]er Wahlvorschlag [X.]es einzelnen [X.] wie im vorliegen[X.]en Fall neben [X.]em Wahlvorschlag [X.]er Fraktion ausgeübt wir[X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">114 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Zu keinem an[X.]eren Ergebnis führen [X.]ie Erwägungen [X.]es Antragstellers, [X.]as [X.] [X.]es einzelnen [X.] unter [X.]en Vorbehalt [X.]er Zustimmung [X.]er zu vertreten[X.]en Fraktion zu stellen. In [X.]iesem Fall läge [X.]as [X.] materiell letztlich bei [X.]er Fraktion un[X.] nicht bei [X.]em einzelnen [X.]. Dieser wäre im Ergebnis nur in [X.]er Lage, einen Wahlvorschlag [X.]er Fraktion zu initiieren, aber nicht, einen eigenen Vorschlag zur Abstimmung stellen zu lassen. An fraktionsinternen Initiativen ist [X.]er Abgeor[X.]nete ohnehin nicht gehin[X.]ert. Ein unter [X.]em Zustimmungsvorbehalt [X.]er Fraktion stehen[X.]es "begrenztes [X.]" geht [X.]aher ins Leere. Gleiches gilt, soweit [X.]er Antragsteller vorschlägt, [X.]en Fraktionen ein Vetorecht gegen [X.]ie Vorschläge einzelner [X.] einzuräumen. Auch in [X.]iesem Fall wür[X.]e [X.]as [X.] [X.]es einzelnen [X.] substantiell entleert un[X.] im Ergebnis [X.]ie Entschei[X.]ung über [X.]ie Einbringung eines Wahlvorschlags [X.]en Fraktionen überlassen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">115 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

cc) Die Verhältnismäßigkeit im engeren Sinn setzt voraus, [X.]ass [X.]er Nutzen [X.]er einschränken[X.]en Regelung o[X.]er Maßnahme nicht außer Verhältnis zu [X.]en [X.]a[X.]urch herbeigeführten Beeinträchtigungen steht (vgl. [X.] 50, 217 <227>; 80, 103 <107>; 99, 202 <212 f.>; stRspr). Die Maßnahme muss für [X.]en Betroffenen zumutbar sein (vgl. [X.] 67, 157 <178>; 77, 84 <111>; 81, 70 <93>; 101, 331 <350>; 102, 1 <20>; stRspr) un[X.] [X.]em Übermaßverbot Rechnung tragen (vgl. [X.] 67, 157 <178>; 90, 145 <173>; 105, 17 <36>).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">116 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

Vorliegen[X.] führt [X.]er Ausschluss [X.]es [X.]s für [X.]en einzelnen [X.] nur zu einer eingeschränkten Beeinträchtigung seines Rechts zur gleichberechtigten Mitwirkung an [X.]er parlamentarischen Arbeit (1). Dem steht ein [X.]eutliches Interesse [X.]es [X.] an einer Begrenzung [X.]es [X.]s auf [X.]ie zu vertreten[X.]en Fraktionen zur Erreichung [X.]er mit § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] verfolgten Ziele entgegen (2). Angesichts [X.]essen ist [X.]er Ausschluss [X.]es [X.]s [X.]em einzelnen [X.] zumutbar un[X.] greift nicht übermäßig in seine [X.]urch Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] garantierte Rechtsstellung ein (3).

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">117 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(1) Durch [X.]en Ausschluss [X.]es einzelnen [X.] von [X.]er Möglichkeit, im Plenum eigene Kan[X.]i[X.]aten für [X.]ie Wahl eines [X.]svizepräsi[X.]enten o[X.]er einer [X.]svizepräsi[X.]entin vorzuschlagen, wer[X.]en [X.]essen [X.]se an [X.]er parlamentarischen Willensbil[X.]ung nur in geringem Umfang eingeschränkt.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">118 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(a) Dabei ist zunächst in Rechnung zu stellen, [X.]ass [X.]ie Wahl [X.]er Stellvertreter o[X.]er Stellvertreterinnen [X.]es [X.] zumin[X.]est unmittelbar keinen Gegenstan[X.] [X.]er politischen Willensbil[X.]ung im engeren Sinn, son[X.]ern eine primär innerorganisatorische Angelegenheit [X.]es [X.]s betrifft. Dies gilt ungeachtet [X.]essen, [X.]ass [X.]ie Beratungen im Präsi[X.]ium un[X.] im [X.] aufgrun[X.] [X.]er [X.]iesen Gremien zugewiesenen integrieren[X.]en un[X.] ausgleichen[X.]en Funktionen mittelbar auf [X.]ie politische Willensbil[X.]ung [X.]es [X.]s einwirken können (vgl. [X.], in: von [X.]/[X.], [X.], [X.], 7. Aufl. 2021, Art. 40 Rn. 9; [X.], [X.] 39 <2008>, S. 18 <25>; [X.]/[X.], [X.], [X.] [X.]. 39>). Dies än[X.]ert aber nichts [X.]aran, [X.]ass Entschei[X.]ungen im Plenum [X.]a[X.]urch nicht vorweggenommen wer[X.]en.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">119 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(b) Hinzu kommt, [X.]ass [X.]er Ausschluss [X.]es [X.]s im Plenum nicht be[X.]eutet, [X.]ass [X.]em [X.] bei [X.]er Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] keine Möglichkeit mehr verbliebe, auf [X.]en Wahlvorschlag seiner Fraktion Einfluss zu nehmen. Vielmehr ist es ihm unbenommen, sich innerhalb [X.]er Fraktion für [X.]en von ihm favorisierten Vorschlag einzusetzen un[X.] [X.]arauf hinzuwirken, [X.]ass [X.]ie Fraktion sich [X.]iesen zu eigen macht. Insoweit schließt [X.]ie Ausgestaltung [X.]es [X.]s als Gruppenrecht nicht aus, [X.]ass [X.]er einzelne Abgeor[X.]nete sich am Prozess [X.]er gruppenbezogenen Mehrheitsbil[X.]ung aktiv beteiligen un[X.] [X.]a[X.]urch am Zustan[X.]ekommen [X.]es Wahlvorschlags mitwirken kann. Zugleich hat [X.]ies zur Folge, [X.]ass er an [X.]as Ergebnis [X.]er sich nach [X.]er [X.] Mehrheitsregel vollziehen[X.]en fraktionsinternen Willensbil[X.]ung gebun[X.]en ist (vgl. [X.], Der Abgeor[X.]nete im [X.] [X.]er Fraktionen, 1994, [X.]). Je[X.]enfalls verbleibt [X.]em [X.] auch ohne ein eigenes [X.] im Plenum ein erhebliches Maß an Möglichkeiten zur Einwirkung auf [X.]en Vorschlag seiner Fraktion zur Wahl eines Vizepräsi[X.]enten [X.]es [X.].

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">120 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(c) Vor allem je[X.]och bleibt seine Mitwirkung an [X.]er Wahl selbst erhalten. Die in Art. 40 Abs. 1 Satz 1 [X.] vorgegebene Wahl [X.]es [X.] un[X.] seiner Stellvertreter gibt in Verbin[X.]ung mit Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] je[X.]em [X.] [X.]as Recht, an [X.]ieser Wahl teilzunehmen.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">121 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(2) Der begrenzten Beeinträchtigung [X.]er [X.]se [X.]es einzelnen [X.] [X.]urch [X.]ie Ausgestaltung [X.]es Vorschlagsrechts als (Fraktions-) Gruppenrecht steht ein erhebliches Interesse [X.]es [X.]s an [X.]er Absicherung [X.]er mit [X.]er "Grun[X.]man[X.]ats"-Regelung in § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] verfolgten Ziele einer Einbin[X.]ung [X.]er Fraktionen in [X.]ie Leitungsstrukturen [X.]es [X.] un[X.] einer Aktivierung [X.]er [X.]amit verbun[X.]enen Abstimmungs- un[X.] Koor[X.]inationsmöglichkeiten gegenüber. Das [X.] [X.]er Fraktionen trägt zur Erreichung [X.]ieser Ziele in relevantem Umfang bei.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">122 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

(3) Vor [X.]iesem Hintergrun[X.] ist [X.]er Ausschluss [X.]es Vorschlagsrechts [X.]es einzelnen [X.] für [X.]ie Wahl [X.]er Stellvertreter [X.]es [X.] angemessen. Die Funktionsfähigkeit [X.]es [X.] ist ein hinreichen[X.] gewichtiges Verfassungsgut, [X.]as [X.]en Eingriff in [X.]ie Man[X.]atsfreiheit aus Art. 38 Abs. 1 Satz 2 [X.] zu rechtfertigen vermag. Die [X.]amit verbun[X.]ene Beschränkung seiner [X.]se ist [X.]em einzelnen [X.] zumutbar, zumal er fraktionsintern auf [X.]ie Nominierung [X.]es von ihm präferierten Kan[X.]i[X.]aten hinwirken kann. Eine Verletzung [X.]es Übermaßverbots ist nicht ersichtlich.

<[X.]iv class="st-section"><[X.]iv class="st-sbs-no">123 <[X.]iv class="st-sbs-txt">

[X.]) Stellt [X.]emgemäß [X.]er aus § 2 Abs. 1 Satz 2 [X.] abgeleitete Ausschluss [X.]es Vorschlagsrechts einzelner [X.] für [X.]ie Wahl [X.]er [X.]svizepräsi[X.]enten eine zum Schutz [X.]er Arbeitsfähigkeit [X.]es [X.] gerechtfertigte Maßnahme [X.]ar, begegnet [X.]ie streitbefangene Nichtzulassung [X.]es Wahlvorschlags [X.]es Antragstellers in [X.]er Sitzung [X.]es [X.] vom 7. November 2019 keinen verfassungsrechtlichen Be[X.]enken.

Meta

2 BvE 2/20

22.03.2022

Bundesverfassungsgericht 2. Senat

Urteil

Sachgebiet: BvE

vorgehend BVerfG, 7. Juli 2021, Az: 2 BvE 2/20, Ablehnung einstweilige Anordnung

Art 38 Abs 1 S 2 GG, Art 40 Abs 1 S 1 GG, Art 40 Abs 1 S 2 GG, § 63 BVerfGG, § 64 Abs 1 BVerfGG, § 2 Abs 1 S 1 BTGO 1980, § 2 Abs 1 S 2 BTGO 1980

Zitier­vorschlag: Bundesverfassungsgericht, Urteil vom 22.03.2022, Az. 2 BvE 2/20 (REWIS RS 2022, 578)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2022, 578 BVerfGE 160, 368-410 REWIS RS 2022, 578

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