Bundesgerichtshof, Urteil vom 25.03.2015, Az. VIII ZR 243/13

8. Zivilsenat | REWIS RS 2015, 13481

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ZIVIL- UND ZIVILVERFAHRENSRECHT BUNDESGERICHTSHOF (BGH) VERBRAUCHERSCHUTZ MIET- UND WEG-RECHT ENERGIEPREISE WOHNUNGSEIGENTÜMERGEMEINSCHAFT (WEG)

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Gegenstand

Erdgaslieferungsvertrag mit einer Wohnungseigentümergemeinschaft: Verbrauchereigenschaft der Wohnungseigentümergemeinschaft und bereicherungsrechtliche Rückforderung von Entgeltzahlungen aufgrund einer unwirksamen Preiserhöhungsklausel


Leitsatz

1. Die Wohnungseigentümergemeinschaft ist im Interesse des Verbraucherschutzes der in ihr zusammengeschlossenen, nicht gewerblich handelnden natürlichen Personen dann einem Verbraucher gemäß § 13 BGB gleichzustellen, wenn ihr wenigstens ein Verbraucher angehört und sie ein Rechtsgeschäft zu einem Zweck abschließt, der weder einer gewerblichen noch einer selbständigen beruflichen Tätigkeit dient.

2. Beim Abschluss von Rechtsgeschäften mit Dritten - wie etwa einem Energielieferungsvertrag zur Deckung des eigenen Bedarfs - handelt die Wohnungseigentümergemeinschaft in der Regel zum Zwecke der privaten Vermögensverwaltung ihrer Mitglieder und damit nicht zu gewerblichen Zwecken.

Tenor

Auf die Revision der Klägerin wird das Urteil des 4. Zivilsenats des [X.] vom 17. Juli 2013 aufgehoben.

Die Sache wird zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Von Rechts wegen

Tatbestand

1

Die Klägerin, eine aus 241 Wohneinheiten bestehende Wohnungseigentümergemeinschaft, bezog von Januar 2007 bis Juni 2009 von der Rechtsvorgängerin der Beklagten (im Folgenden: Beklagte), einem Energieversorgungsunternehmen, leitungsgebunden Erdgas. Die Klägerin wird seit Januar 2007 von der [X.] (im Folgenden: Verwalterin) vertreten, die bereits zuvor die Vertretung anderer Wohnungseigentümergemeinschaften übernommen hatte. In dieser Eigenschaft hatte die Verwalterin unter dem 6. Dezember 2004 mit der Beklagten einen "Rahmenvertrag" über die Belieferung mit Erdgas beginnend ab dem 1. Januar 2005 geschlossen. In diesem heißt es unter anderem:

"Vertragsdaten […]

[X.] ([X.]): 1,5339 Cent/kWh […]

§ 4 Preise und Preisänderungen

[1] Für die Bereithaltung und Lieferung des Erdgases zahlt der Kunde einen [X.] und einen Arbeitspreis.

[…]

[3] [X.] ([X.]) ändert sich zum 1.4. und 1.10. eines Jahres wie folgt:

AP1 = AP0 + 0,09133 (HL1 - 17,60 €/hl) + [X.] - PA

In der Änderungsklausel bedeuten:

                          

AP0   

=       

[X.] gemäß Seite 1

                          

HL1   

=       

Folgewert Preis leichtes Heizöl, veröffentlicht vom [X.] in der Fachserie 17, Reihe 2; Preise und Preisindizes für gewerbliche Produkte (Erzeugerpreise); 2 Erzeugerpreise gewerblicher Produkte (Inlandsabsatz); Güterbezeichnung Leichtes Heizöl in €/hl bei Lieferung in [X.] an Verbraucher, 40-50 hl pro Auftrag (einschließl. Mineralölsteuer und [X.]), frei Verbraucher, für den Berichtsort [X.].

                          

[X.]     

=       

[X.], zurzeit 0,5500 Cent/kWh

                          

PA    

=       

Preisabschlag, zurzeit 0,2812 Cent/kWh. E.     [Bekl.] behält sich das Recht vor, diese Preisabschlagsregelung anzupassen, sofern der Steuersatz für Erdgas geändert wird.

[4] Als Folgewert für HL1 werden zugrunde gelegt:

bei Preisänderungen zum 1. April

Durchschnittspreis leichtes Heizöl aus den veröffentlichten Werten für das 2. Halbjahr des vorhergegangenen Kalenderjahres.

bei Preisänderungen zum 1. Oktober

Durchschnittspreis leichtes Heizöl aus den veröffentlichten Werten für das 1. Halbjahr des laufenden Kalenderjahres.

[…]"

2

Am 11./14. Februar 2008 schlossen die Klägerin, vertreten durch die Verwalterin, und die Beklagte rückwirkend zum 1. Januar 2007 einen "Einzelvertrag" zum oben genannten Rahmenvertrag ab. Hiernach erfolgte die Belieferung der Klägerin "zu den Bedingungen des […] bestehenden Rahmenvertrages". Die für die Erdgaslieferungen in der Folgezeit zwischen April 2008 und Juli 2009 erstellten Abrechnungen der Beklagten glich die Klägerin zunächst aus. Das Vertragsverhältnis der Parteien endete zum 30. Juni 2009.

3

Die Klägerin beanstandete die den vorgenannten Abrechnungen zugrunde liegenden Preiserhöhungen und errechnete auf der Grundlage des zum 1. Januar 2005 geltenden [X.] einen Rückzahlungsanspruch in Höhe von 184.736,56 €.

4

Am 28. Dezember 2011 hat die Klägerin in dieser Höhe - nebst Zinsen - einen Antrag auf Erlass eines Mahnbescheids gestellt. Die Beklagte hat Widerspruch gegen den ihr am 2. Januar 2012 zugestellten Mahnbescheid erhoben und sich auf Verjährung berufen.

5

Die Klage ist in den Vorinstanzen ohne Erfolg geblieben. Mit der vom Senat zugelassenen Revision verfolgt die Klägerin ihr Klagebegehren weiter.

Entscheidungsgründe

6

Die Revision hat Erfolg.

I.

7

Das Berufungsgericht hat zur Begründung seiner Entscheidung - soweit für das Revisionsverfahren von Interesse - im Wesentlichen ausgeführt:

8

Der Klägerin stehe im Hinblick auf die während der Vertragslaufzeit erfolgten Preiserhöhungen der Beklagten kein Anspruch aus § 812 Abs. 1 [X.] auf Rückzahlung überzahlten Entgelts aus dem streitgegenständlichen Sondervertrag über Gaslieferungen zu. Die die Höhe des [X.] regelnden Bestimmungen in § 4 Abs. 3 bis 5 des Rahmenvertrags, die durch Abschluss des Einzelvertrags Gegenstand der vertraglichen Beziehungen der Parteien geworden seien und bei denen es sich, wie zwischen den Parteien unstreitig sei, um Allgemeine Geschäftsbedingungen im Sinne der §§ 305 ff. [X.] handele, seien nicht gemäß § 307 [X.] unwirksam.

9

Zwar benachteilige eine Preisanpassungsklausel in einem Erdgassondervertrag, nach der sich der neben einem Grundpreis zu zahlende Arbeitspreis für die Lieferung von Gas zu bestimmten Zeitpunkten ausschließlich in Abhängigkeit von der Preisentwicklung für leichtes Heizöl ändere, die Kunden des Gasversorgers - unabhängig von der Frage, ob dessen Gasbezugskosten in demselben Maße von der Preisentwicklung für Öl abhängig seien - unangemessen und sei gemäß § 307 Abs. 1 [X.] unwirksam, wenn ein Rückgang der sonstigen Gestehungskosten des Versorgers auch bei dem Grundpreis unberücksichtigt bleibe. Die streitgegenständliche Vereinbarung sei aber als [X.] zu bewerten, die einer Inhaltskontrolle nach § 307 [X.] nicht unterworfen sei.

Bei den Bestimmungen in § 4 Abs. 3 bis 5 des Rahmenvertrags handele es sich nämlich nicht um eine Preisänderungsklausel, die als Preisnebenabrede zu bewerten sei. Vielmehr enthalte die Klausel die eigentliche Abrede über die Höhe des maßgeblichen [X.], und zwar sowohl im Zeitpunkt des [X.] zum 1. Januar 2007 als auch zu den in § 4 Abs. 3 aufgeführten jeweiligen [X.] zum 1. April und 1. Oktober eines jeden Jahres. Bei Annahme einer Unwirksamkeit der Klausel zur Ermittlung des [X.] gäbe es keine Preisvereinbarung mehr, da es an einer gesetzlichen Regelung fehlte, die an ihre Stelle treten könnte.

Entgegen der von der Klägerin (hilfsweise) vertretenen Auffassung sei die in § 4 des Rahmenvertrags getroffene Vereinbarung trotz einer rechtlichen Bewertung als vari[X.]e [X.] nicht gleichwohl einer Inhaltskontrolle nach § 307 Abs. 1 [X.] zu unterziehen. Die Vereinbarung eines vari[X.]en Preises als [X.] in Allgemeinen Geschäftsbedingungen verstoße entgegen der von der Klägerin vertretenen Ansicht nicht gegen das Umgehungsverbot des § 306a [X.]. Eine Umgehung einer ansonsten unwirksamen Preisnebenabrede durch eine scheinbar kontrollfreie Ausgestaltung als [X.] liege hier nämlich schon deshalb nicht vor, weil im Zeitpunkt des Abschlusses des auf den 6. Dezember 2004 datierten Rahmenvertrags nach damaliger Rechtsprechung keine Zweifel an der Wirksamkeit der Anbindung der Erhöhungen der Gaspreise an die Preise für leichtes Heizöl bestanden hätten.

Die [X.] in § 4 Abs. 3 bis 5 des Rahmenvertrages seien auch nicht gemäß § 307 Abs. 1 Satz 2 [X.] unwirksam. Nach § 307 Abs. 3 Satz 2 [X.] gelte das Transparenzgebot zwar auch für die Preisvereinbarung. Die Formel zur Berechnung des [X.] sei aber für einen aufmerksamen und sorgfältigen Verbraucher auch ohne besondere mathematische Kenntnisse nachzuvollziehen. Der Kunde könne daraus unschwer entnehmen, dass der Arbeitspreis und seine künftigen Anpassungen von der Entwicklung der Vari[X.]en HL1 abhänge, die als ein bestimmter, in den Veröffentlichungen des [X.] mitgeteilter Preis für leichtes Heizöl definiert sei.

II.

Diese Beurteilung hält rechtlicher Nachprüfung in einem entscheidenden Punkt nicht stand. Mit der vom Berufungsgericht gegebenen Begründung kann ein Anspruch der Klägerin gemäß § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.] auf Rückerstattung gezahlter [X.] für die Erdgaslieferungen der Beklagten nicht verneint werden. Das Berufungsgericht hat, wie die Revision mit Recht rügt, verkannt, dass die Regelungen in § 4 des Rahmenvertrages, deren Geltung in dem zwischen den Parteien geschlossenen Einzelvertrag vereinbart war und auf deren Grundlage die Beklagte die Gaslieferungen gegenüber der Klägerin abgerechnet hat, gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 [X.] unwirksam sind, soweit sie auch künftige Preisänderungen betreffen.

1. Bei den Bestimmungen in § 4 des Rahmenvertrages handelt es sich nach den [X.] und [X.] Feststellungen des Berufungsgerichts um Allgemeine Geschäftsbedingungen im Sinne des § 305 Abs. 1 Satz 1 [X.], die nach dem Einzelvertrag (Erdgassondervertrag) der Parteien auch Gegenstand ihrer Vertragsbeziehung geworden sind.

2. Entgegen der Auffassung der Revision genügen, wie das Berufungsgericht rechtsfehlerfrei ausgeführt hat, die für die streitgegenständlichen Gasabrechnungen relevanten Vertragsbestimmungen den Anforderungen des Transparenzgebots (§ 307 Abs. 1 Satz 2, Abs. 3 Satz 2 [X.]). Dies gilt insbesondere für die in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrags enthaltene Berechnungsformel und die sie erläuternden Regelungen. Denn ihr Regelungsgehalt, also die Art und Weise der erstmaligen Berechnung sowie der Änderung des [X.], ist aus sich heraus klar und verständlich (vgl. [X.]surteile vom 17. September 2014 - [X.], NJW 2014, 3508 Rn. 16; vom 14. Mai 2014 - [X.], [X.], 230 Rn. 13, und [X.], [X.] 2014, 212 Rn. 16 f.; vom 24. März 2010 - [X.], [X.], 96 Rn. 15 ff., und [X.], [X.], 1050 Rn. 21 ff.; jeweils zu vergleichbaren Preisanpassungsklauseln).

Dies gilt entgegen der Auffassung der Revision auch im Hinblick auf die in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrages verwendete Abkürzung "[X.]", die - wie aus den Veröffentlichungen des [X.] ersichtlich ist - für den ab 1978 erhobenen Beitrag für die Erdölbevorratung steht. Da die Wirkungsweise der Berechnungsformel nicht von der genauen Zusammensetzung des für die Berechnung maßgeblichen, in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrages durch den Verweis auf diese Veröffentlichungen hinreichend umschriebenen Preisindex abhängt, war eine nähere Erläuterung der Abkürzung im Vertragstext nicht erforderlich.

3. Entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts unterliegt die in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrags enthaltene Berechnungsformel, soweit sie künftige Veränderungen des bei Vertragsbeginn geltenden [X.] zum Gegenstand hat, aber einer über das Transparenzgebot hinausgehenden Inhaltskontrolle gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 [X.]. Sie ist insoweit nicht gemäß § 307 Abs. 3 Satz 1 [X.] einer weiter gehenden Inhaltskontrolle entzogen.

Denn wie der [X.] nach Erlass des Berufungsurteils entschieden hat, handelt es sich bei einer derartigen Bestimmung hinsichtlich künftiger Preisänderungen um eine kontrollfähige Preisnebenabrede und nicht, wie das Berufungsgericht gemeint hat, um die gemäß § 307 Abs. 3 Satz 1 [X.] nicht kontrollfähige [X.] (vgl. [X.]surteile vom 14. Mai 2014 - [X.], aaO Rn. 14 ff., und [X.], aaO Rn. 18 ff.; vom 17. September 2014 - [X.], aaO Rn. 17 ff.; jeweils [X.]).

4. Die Entscheidung des Berufungsgerichts erweist sich auch nicht aus anderen Gründen als richtig (§ 561 ZPO). Denn die in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrags enthaltene Berechnungsformel hält einer Inhaltskontrolle gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 [X.], soweit sie dieser nach den vorstehend genannten Maßstäben unterliegt, nicht stand, da sie die Klägerin unangemessen benachteiligt.

a) Für [X.] mit Verbrauchern hat der [X.] entschieden, dass [X.] der vorliegenden Art, nach denen sich der Arbeitspreis für Gas entsprechend der Preisentwicklung für leichtes Heizöl ändert, wegen unangemessener Benachteiligung der Kunden unwirksam sind ([X.]surteile vom 24. März 2010 - [X.], aaO Rn. 25, 32, 36 ff., und [X.], aaO Rn. 32, 36 ff.). Ein berechtigtes Interesse an der Verwendung derartiger [X.] gegenüber Verbrauchern hat der [X.] in diesen Entscheidungen nur anerkannt, wenn sie gewährleisten, dass der geschuldete Preis mit dem jeweiligen Marktpreis für die zu erbringende Leistung übereinstimmt und es sich damit um eine Bezugsgröße handelt, die den Gegebenheiten des konkreten Geschäfts nahe kommt und deshalb für beide Vertragsparteien akzeptabel sein kann ([X.]surteile vom 24. März 2010 - [X.], aaO Rn. 30, und [X.], aaO Rn. 38).

Diese Voraussetzungen hat der [X.] bei einer ölpreisindexierten [X.] in einem Verbrauchervertrag verneint, weil die erforderliche Prognose, dass sich der Marktpreis für die geschuldete Leistung typischerweise ähnlich wie der Marktpreis für das [X.] entwickelt, bereits daran scheitert, dass ein - durch eine Spannungsklausel zu [X.] - Marktpreis für Gas damals nicht feststellbar war ([X.]surteile vom 24. März 2010 - [X.], aaO Rn. 31, und [X.], aaO Rn. 39; vom 14. Mai 2014 - [X.], aaO Rn. 40).

Diese Rechtsprechung ist, wie der [X.] inzwischen entschieden hat, allerdings nicht auf den unternehmerischen Geschäftsverkehr übertragbar. Dort hält eine Preisanpassungsklausel in einem Erdgassondervertrag, nach der sich der Arbeitspreis für die Lieferung von Gas zu bestimmten Zeitpunkten ausschließlich in Abhängigkeit von der vertraglich definierten Preisentwicklung für Heizöl ändert, der Inhaltskontrolle gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 [X.] stand ([X.]surteile vom 14. Mai 2014 - [X.], aaO Rn. 41 ff., und [X.], aaO Rn. 39; vgl. [X.], NJW 2014, 2714).

b) Unter Anwendung dieser Grundsätze hält die in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrags enthaltene Preisregelung im Streitfall einer Inhaltskontrolle, soweit sie ihr unterliegt, nicht stand. Denn für eine gemäß § 310 Abs. 1 [X.] gebotene Berücksichtigung der im unternehmerischen Geschäftsverkehr geltenden Besonderheiten ist vorliegend kein Raum, weil die Klägerin trotz der Vertretung durch eine gewerbliche Hausverwaltung nach ihrem revisionsrechtlich zugrunde zu legenden Vorbringen hinsichtlich des Abschlusses des [X.] entsprechend § 13 [X.] als Verbraucher zu behandeln ist.

aa) Nach § 13 [X.] in der hier gemäß Art. 229 § 32 Abs. 1 EG[X.] anzuwendenden bis zum 13. Juni 2014 geltenden Fassung ist Verbraucher jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu einem Zweck abschließt, das weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden kann. Als Unternehmer ist demgegenüber gemäß § 14 Abs. 1 [X.] eine natürliche oder juristische Person oder eine rechtsfähige Personengesellschaft (§ 14 Abs. 2 [X.]) anzusehen, die bei Abschluss eines Rechtsgeschäfts in Ausübung ihrer gewerblichen oder selbständigen beruflichen Tätigkeit handelt.

bb) In der Rechtsprechung der Instanzgerichte und in der Literatur ist allerdings umstritten, ob und unter welchen Voraussetzungen die Wohnungseigentümergemeinschaft als Verbraucher oder als Unternehmer anzusehen ist.

(1) Vereinzelt wird vertreten, die Wohnungseigentümergemeinschaft könne weder als Verbraucher noch als Unternehmer eingestuft werden (Kreuzer, [X.], 163, 165; [X.], [X.] 2002, 517, 520 [für die Einordnung von Verbänden ohne eigenes Gewerbe oder selbständige berufliche Tätigkeit in die ungeregelte Kategorie der "[X.]"]).

(2) Nach anderer Auffassung, die auch die Revisionserwiderung teilt, soll die Anwendung verbraucherschützender Vorschriften auf die Wohnungseigentümergemeinschaft generell ausscheiden. Die Wohnungseigentümergemeinschaft [X.] aufgrund ihrer Teilrechtsfähigkeit (§ 10 Abs. 6 [X.]) von vornherein nicht dem Anwendungsbereich des § 13 [X.], der nur für natürliche Personen gelte; eine entsprechende Anwendung des Verbraucherbegriffs auf die Wohnungseigentümergemeinschaft sei aufgrund ihrer verbandsrechtlichen Organisationsstruktur nicht geboten ([X.], [X.], 731 ff. [mit [X.]. [X.]. [X.], [X.] 2007, 290]; MünchKomm[X.]/[X.], 6. Aufl., § 13 Rn. 19; [X.]/[X.], [X.], Neubearb. 2012, § 491 Rn. 28; Hügel/[X.], [X.], 457, 458 f.; [X.], [X.] 2013, 575, 597 f. [X.]; [X.]/Wegen/Weinreich, [X.], 9. Aufl., § 13 Rn. 8; BeckOK-[X.]/Hügel, Stand 1. Februar 2015, § 10 [X.] Rn. 11) und stelle eine unzulässige Rechtsfortbildung contra legem dar (so [X.], aaO; MünchKomm[X.]/[X.], aaO). Teilweise wird die Wohnungseigentümergemeinschaft insoweit als rechtsfähige Personengesellschaft im Sinne des § 14 Abs. 2 [X.] angesehen (Prütting, aaO, § 14 Rn. 6).

(3) Demgegenüber kann die Wohnungseigentümergemeinschaft nach weit überwiegender - auch von der Revision vertretenen - Auffassung entsprechend § 13 [X.] als Verbraucher angesehen werden ([X.], [X.], 3574; [X.], [X.], 831, 832 f.; [X.]/[X.], [X.], Neubearb. 2013, § 474 Rn. 10; [X.]/[X.], aaO, § 13 Rn. 37 iVm Rn. 35 f.; BeckOK-[X.]/[X.], Stand 1. November 2014, § 13 Rn. 6; [X.]/[X.], [X.], 14. Aufl., § 13 Rn. 7 iVm Rn. 6; [X.], [X.] 2007, 420, 424; Derleder, [X.], 10, 11; [X.], [X.] 22/2012 [X.]. 1 unter [X.]; jurisPK-[X.]/[X.], 7. Aufl., § 474 Rn. 22; [X.]/Pick, Wohnungseigentumsgesetz, 19. Aufl., § 10 Rn. 38; Bub, [X.], 246, 250; MünchKomm[X.]/[X.], 6. Aufl., § 10 [X.] Rn. 87; BeckOK-[X.]/[X.], Stand 1. Januar 2015, § 10 Rn. 452; [X.], [X.], 217, 219; [X.], Wohnungseigentumsrecht, 3. Aufl., § 10 Rn. 1416; [X.]/[X.], [X.], 74. Aufl., § 13 Rn. 2 f.; Jennißen/Jennißen, [X.], 4. Aufl., § 10 Rn. 61c; Kümmel in Niedenführ/Kümmel/Vandenhouten, [X.], 11. Aufl., § 10 Rn. 79; jurisPK-[X.]/[X.], aaO, § 13 Rn. 18; [X.] in [X.]/Then, [X.], 2. Aufl., § 26 Rn. 40; BeckOK-[X.]/[X.], aaO, § 1 Rn. 66; jeweils [X.]).

Allerdings werden innerhalb dieser Auffassung unterschiedliche Standpunkte zu der Frage vertreten, ob die rechtliche Einordnung nur von dem gemäß §§ 13, 14 [X.] beachtlichen Zweck des jeweiligen Rechtsgeschäfts (vgl. [X.]/[X.], aaO; [X.], aaO; wohl auch [X.]/[X.], aaO; jurisPK-[X.]/[X.], aaO) abhängt, oder ob es auch maßgeblich auf die Zusammensetzung der Wohnungseigentümergemeinschaft ankommt. Teilweise wird insoweit vertreten, die Anwendung verbraucherschützender Vorschriften sei nur möglich, wenn der Wohnungseigentümergemeinschaft ausschließlich natürliche Personen angehören (BeckOK-[X.]/[X.], aaO), während eine vermittelnde Ansicht die Wohnungseigentümergemeinschaft schon dann als einem Verbraucher gleichzustellen ansieht, wenn sie mehrheitlich aus Eigennutzern oder nichtgewerblichen Vermietern besteht (Kümmel, aaO). Nach überwiegender Auffassung soll hingegen die Anwendung verbraucherschützender Normen auf die Wohnungseigentümergemeinschaft allenfalls dann ausscheiden, wenn an ihr ausschließlich Unternehmer beteiligt sind ([X.], aaO; [X.], aaO; [X.]/[X.], aaO; BeckOK-[X.]/[X.], aaO; BeckOK-[X.]/[X.], aaO [X.]; [X.], aaO; Bub, aaO; Derleder, aaO; [X.], aaO; [X.], aaO; vgl. MünchKomm[X.]/[X.], aaO; wohl auch [X.]/Pick, aaO; noch weitergehend Jennißen/Jennißen, aaO [mit Blick auf den nicht-gewerblichen Charakter der bloßen Vermögensverwaltung]).

cc) Der [X.] entscheidet diese Frage im Sinne der letztgenannten Auffassung dahin, dass die Wohnungseigentümergemeinschaft im Interesse des Verbraucherschutzes der in ihr zusammengeschlossenen, nicht gewerblich handelnden natürlichen Personen dann einem Verbraucher gemäß § 13 [X.] gleichzustellen ist, wenn ihr wenigstens ein Verbraucher angehört und sie ein Rechtsgeschäft zu einem Zweck abschließt, der weder einer gewerblichen noch einer selbständigen beruflichen Tätigkeit dient. Eine natürliche Person verliert ihre Schutzwürdigkeit als Verbraucher nicht dadurch, dass sie Mitglied einer Wohnungseigentümergemeinschaft wird. Die Wohnungseigentümergemeinschaft wiederum handelt beim Abschluss von Rechtsgeschäften mit [X.] in der Regel zum Zwecke der privaten Vermögensverwaltung ihrer Mitglieder und damit nicht zu gewerblichen Zwecken. Hiervon ist insbesondere bei einem - wie im Streitfall - zur Deckung des eigenen Bedarfs abgeschlossenen formularmäßigen [X.] regelmäßig auszugehen ([X.], aaO).

(1) Entgegen einer vereinzelt vertretenen Auffassung (Kreuzer, aaO; [X.], aaO [zu der ungeschriebenen Rechtsfigur der "[X.]"]; dagegen [X.]/[X.], aaO, § 14 Rn. 3) kann die rechtliche Einordnung der Wohnungseigentümergemeinschaft in das Normgefüge der §§ 13, 14 [X.] gerade im Bereich der [X.] nicht offenbleiben. Denn die in §§ 13, 14 [X.] definierten Begriffe des Verbrauchers und des Unternehmers sind - jedenfalls im Ausgangspunkt - gegensätzlich ausgestaltet ([X.]/[X.], aaO, [X.]. zu §§ 13, 14 Rn. 20; [X.]/[X.], aaO, § 14 Rn. 2 [X.]; [X.], [X.] 2007, 290; [X.]]; vgl. [X.], NJW 2011, 3402, 3403; [X.], aaO S. 520).

(2) Die [X.] ist, soweit sie bei der Verwaltung des gemeinschaftlichen Eigentums am Rechtsverkehr teilnimmt, nach der neueren Rechtsprechung des [X.] ([X.], Beschluss vom 2. Juni 2005 - [X.], [X.]Z 163, 154, 158 ff. [X.]), die der Gesetzgeber in der Vorschrift des § 10 Abs. 6 [X.] umgesetzt hat, rechtsfähig ([X.], Urteile vom 20. Januar 2010 - [X.], NJW 2010, 932 Rn. 12; vom 22. März 2012 - [X.], [X.]Z 193, 10 Rn. 19; BT-Drucks. 16/887, [X.] ff.). Es handelt sich bei ihr um einen rechtsfähigen Verband sui generis, eine Personenmehrheit, die durch Gesetz zu einer Organisation zusammengefasst ist ([X.], Beschluss vom 2. Juni 2005 - [X.], aaO [X.]; [X.], Urteil vom 26. April 2007 - [X.], NJW 2007, 3275 Rn. 13 [X.]; BT-Drucks. 16/887, [X.]; Hügel/[X.], aaO S. 457 [X.]).

Als Rechtssubjekt eigener Art (BT-Drucks. 16/887, [X.]) unterfällt die Wohnungseigentümergemeinschaft damit bei einer allein auf den Gesetzeswortlaut gestützten Auslegung keiner der in §§ 13, 14 [X.] enthaltenen Definitionen ([X.], [X.] 2007, 420, 422 und 424; [X.], aaO unter B; vgl. Kreuzer, aaO). Sie ist zwar für sich genommen weder eine natürliche noch eine juristische Person oder eine rechtsfähige Personengesellschaft. Ähnlich wie bei der [X.] erfordert jedoch auch bei der Wohnungseigentümergemeinschaft der Schutzzweck des § 13 [X.], hier insbesondere der Schutz der in der Wohnungseigentümergemeinschaft vorhandenen Verbraucher, die entsprechende Anwendung dieser Vorschrift.

(3) Der [X.] hat für die - ebenfalls teilrechtsfähige (vgl. grundlegend [X.], Urteil vom 29. Januar 2001 - II ZR 331/00, [X.]Z 146, 341 ff.) - [X.] bereits entschieden, dass als natürliche Person auch eine gesellschaftsrechtlich verbundene Gruppe von natürlichen Personen angesehen werden kann ([X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], [X.]Z 149, 80, 83 ff. [zur Anwendung von § 1 Abs. 1 VerbrKrG]; ebenso BeckOK-[X.]/[X.], aaO; [X.]/[X.], aaO Rn. 6; MünchKomm[X.]/[X.], aaO, § 491 Rn. 16; [X.]/[X.], aaO Rn. 2; [X.]/[X.]/[X.], Handelsgesetzbuch, 36. Aufl., Einleitung vor § 105 Rn. 14; [X.]/[X.] in [X.]/[X.]/[X.], AGB-Recht, 11. Aufl., § 310 Rn. 57; jeweils [X.]; aA MünchKomm[X.]/[X.], aaO Rn. 17 f. [X.]; [X.]/[X.], aaO Rn. 27; [X.]/[X.], aaO, § 310 Rn. 11). Da es maßgeblich auf den Schutzzweck der verbraucherschützenden Regelung ankomme, spiele es keine Rolle, wie eine [X.] im Einzelfall intern strukturiert sei; der Umstand, dass sich natürliche Personen zu einer [X.] zusammenschlössen, ändere nichts an deren Schutzwürdigkeit ([X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO S. 84 f.).

(4) Diese Grundsätze gelten erst recht für die Wohnungseigentümergemeinschaft (vgl. [X.], aaO; [X.], aaO; BeckOK-[X.]/[X.], aaO; [X.]/[X.], aaO Rn. 7; [X.], aaO S. 424; Derleder, aaO). Auch die organisatorisch in dem [X.] verbundenen natürlichen Personen verlieren ihre Schutzwürdigkeit nicht durch die [X.]. Denn mit dem dinglichen Rechtserwerb wird jeder Wohnungseigentümer kraft Gesetzes (zwingend) Mitglied der [X.] (BeckOK-[X.]/[X.], aaO, § 10 Rn. 7 [X.]). Anders als bei der [X.], die zur Verfolgung eines gemeinsamen Zwecks gegründet wird, steht bei den Wohnungseigentümern der individuelle Zweck der Wohnungsnutzung im Vordergrund, bei der die damit verbundene Einbindung in den [X.]gemeinschaft als "notwendiges Übel" hingenommen werden muss ([X.], Beschluss vom 2. Juni 2005 - [X.], aaO S. 171 [X.]).

(a) Dies zeigt, dass die Erwägungen, die den [X.] zur Anwendung verbraucherschützender Vorschriften auf die [X.] veranlasst haben, für die Wohnungseigentümergemeinschaft ebenfalls - und erst recht - zu gelten haben (vgl. [X.], aaO; [X.], aaO; BeckOK [X.]/[X.], aaO; [X.]/[X.], aaO; [X.], aaO; Derleder, aaO). Der mit § 13 [X.] verfolgte Schutzzweck (vgl. hierzu BeckOK-[X.]/[X.], Stand 1. Februar 2015, § 13 Rn. 1) sowie der Schutzzweck der hier in Rede stehenden Regelung in § 310 Abs. 3 [X.] erfordern es, dass eine natürliche Person mit dem Erwerb von Wohneigentum und dem damit zwangsläufig verbundenen Eintritt in den [X.], welcher typischerweise im Rahmen der - nicht zu den gewerblichen Betätigungen gehörenden - Verwaltung eigenen Vermögens (vgl. hierzu [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO S. 86 f. [X.]; [X.], aaO; [X.]/[X.], aaO, § 13 Rn. 51; [X.]/[X.], aaO, § 14 Rn. 42) erfolgt, ihre [X.] nicht verliert. Ihrer fortbestehenden Schutzwürdigkeit kann nur dann effektiv Rechnung getragen werden, wenn die [X.] der einzelnen Verbandsmitglieder hinsichtlich der von der Wohnungseigentümergemeinschaft abgeschlossenen Rechtsgeschäfte grundsätzlich auch in dem Verband als solchem fortbesteht.

(b) Hierfür sprechen auch haftungsrechtliche Erwägungen (vgl. hierzu Derleder, aaO [zur Wohnungseigentümergemeinschaft]; [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO [X.]; [X.]/[X.], aaO [jeweils zur [X.]]).

Gemäß § 10 Abs. 8 [X.] haftet jeder Wohnungseigentümer einem Gläubiger nach dem Verhältnis seines Miteigentumsanteils für Verbindlichkeiten der [X.], die während seiner Zugehörigkeit zur [X.] entstanden oder während dieses Zeitraums fällig geworden sind. Diese Außenhaftung ist zwar nicht gesamtschuldnerisch ausgestaltet (vgl. [X.]surteil vom 20. Januar 2010 - [X.], aaO Rn. 12 f.; MünchKomm[X.]/[X.], aaO Rn. 112 ff.); sie ermöglicht aber jedem Gläubiger immerhin, neben oder statt des ihm haftenden Verbandes anteilig unmittelbar die Wohnungseigentümer in Anspruch zu nehmen (BeckOK-[X.]/[X.], aaO, § 10 Rn. 613; MünchKomm[X.]/[X.], aaO; [X.]/[X.], [X.], 12. Aufl., § 10 Rn. 301; BT-Drucks. 16/887, [X.]). Diese zum 1. Juli 2007 in [X.] getretene Regelung gilt auch für vertraglich begründete Verbindlichkeiten aus Dauerschuldverhältnissen - insbesondere Energielieferungsverträge -, die vor dem 1. Juli 2007 entstanden und fällig geworden sind ([X.]/[X.], aaO Rn. 304; vgl. [X.], Urteile vom 20. Januar 2010 - [X.], aaO Rn. 15; vom 22. März 2012 - [X.], [X.]Z 193, 10 Rn. 26).

Da damit durch jeden Vertragsschluss der Wohnungseigentümergemeinschaft zugleich - wenn auch nur [X.] - eine Haftung jedes einzelnen Wohnungseigentümers begründet wird, ist es geboten, auch hinsichtlich der [X.] der Wohnungseigentümergemeinschaft auf die mithaftenden Wohnungseigentümer abzustellen.

Vor allem aufgrund dieser ([X.]en) Mithaftung (vgl. [X.]/[X.], aaO [für die Mitverpflichtung der Gesellschafter der [X.]]) ist die (entsprechende) Anwendbarkeit des § 13 [X.] auf die Wohnungseigentümergemeinschaft bereits dann zu bejahen, wenn wenigstens einer der Wohnungseigentümer bei Abschluss des [X.] ist (ebenso [X.], aaO; [X.], aaO; [X.]/[X.], aaO; BeckOK-[X.]/[X.], aaO, § 1 Rn. 66; BeckOK-[X.]/[X.], aaO Rn. 452 [X.]; [X.], aaO; Bub, aaO; Derleder, aaO; [X.], aaO; [X.], aaO; MünchKomm[X.]/[X.], aaO Rn. 87; [X.]/Pick, aaO).

(c) Soweit in der Literatur dagegen die Anwendung verbraucherschützender Vorschriften teilweise davon abhängig gemacht wird, dass die Wohnungseigentümergemeinschaft ausschließlich (so BeckOK-[X.]/[X.], aaO) oder überwiegend (so Kümmel, aaO) aus nicht gewerblich handelnden natürlichen Personen besteht, kann dem nicht gefolgt werden, weil hierdurch das Schutzniveau für den einzelnen Wohnungseigentümer in einer mit dem Zweck verbraucherschützender Vorschriften nicht zu vereinbarenden Weise abgesenkt würde.

Der einzelne Wohnungseigentümer kann die Zusammensetzung des Verbandes regelmäßig nicht beeinflussen ([X.], Beschluss vom 2. Juni 2005 - [X.], aaO). Der ihm von Gesetzes wegen zustehende ([X.] kann indes nicht von Umständen abhängen, die sich seiner Einflussnahme und häufig bereits seiner Kenntnis entziehen.

Darüber hinaus ist diese Auffassung sowohl für die (anteilig mithaftenden) Wohnungseigentümer als auch für die jeweiligen Vertragspartner der Wohnungseigentümergemeinschaft mit erheblicher Rechtsunsicherheit behaftet und zudem auch kaum praktikabel ([X.], aaO; Derleder, aaO; vgl. [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO [zur [X.]]).

Auch aus Sicht des Rechtsverkehrs ist eine Differenzierung nach der - häufig von außen nicht erkennbaren - schwerpunktmäßigen Zusammensetzung des Verbandes nicht sachgerecht (vgl. BeckOK-[X.]/[X.], aaO; ebenso [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO [zu der dem Vertragspartner häufig nicht bekannten internen Struktur der [X.]]). Dies hätte nämlich zur Konsequenz, dass der Vertragspartner die im Hinblick auf die mögliche [X.] der Wohnungseigentümergemeinschaft bestehenden Pflichten nur dann sicher beurteilen könnte, wenn er sich vor Vertragsabschluss über die Verbraucher- oder Unternehmereigenschaft jedes einzelnen Mitgliedes vorab informieren würde. Hierdurch würde die mit der Anerkennung der Teilrechtsfähigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft bezweckte Erleichterung des Rechtsverkehrs gerade im Hinblick auf die berechtigten Interessen der Gläubiger (vgl. BT-Drucks. 16/887, S. 64 - 66) indes in ihr Gegenteil verkehrt.

(d) Dieser Würdigung steht - entgegen der Auffassung der Revisionserwiderung - die inzwischen gesetzlich verankerte Teilrechtsfähigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft nicht entgegen (so aber [X.], aaO; BeckOK-[X.]/Hügel, aaO; Hügel/[X.], aaO; MünchKomm[X.]/[X.], aaO; [X.], aaO). Insbesondere führt die Teilrechtsfähigkeit nicht dazu, dass die Wohnungseigentümergemeinschaft nicht mehr unter den auf natürliche Personen zugeschnittenen Verbraucherbegriff gefasst werden könnte und nur noch dem Anwendungsbereich des § 14 [X.] unterfiele (vgl. [X.], aaO unter [X.]). Denn die Wohnungseigentümergemeinschaft ist trotz ihrer Teilrechtsfähigkeit gerade keine juristische Person und auch keine rechtsfähige Personengesellschaft, sondern lediglich "eine Personenmehrheit, die durch Gesetz zu einer Organisation zusammengefasst ist" ([X.], Beschluss vom 2. Juni 2005 - [X.], aaO [X.]; [X.], Urteil vom 26. April 2007 - [X.], aaO; BT-Drucks. 16/887, [X.]). Die Regelung in § 10 Abs. 6 [X.] zur Teilrechtsfähigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft dient vor diesem Hintergrund vor allem dazu, das Wohnungseigentumsrecht praktik[X.]er zu gestalten (BT-Drucks. 16/887, [X.], 60; BT-Drucks. 16/3843, [X.]); sie nimmt der [X.] hingegen nicht die Fähigkeit, mit Blick auf die in ihr verbundenen natürlichen Personen ihrerseits einer natürlichen Person gleichgestellt zu werden und damit Verbraucher sein zu können ([X.], aaO; [X.], aaO). Soweit die Revisionserwiderung Gegenteiliges aus den Gesetzesmaterialien zu § 10 Abs. 6 [X.] entnehmen will, wonach sich die Formulierung des Satzes 1 dieser Vorschrift an § 14 Abs. 2 [X.] und an § 124 Abs. 1 HGB anlehnt (BT-Drucks. 16/887, [X.]), verkennt sie, dass es sich hierbei ersichtlich um einen rein formulierungstechnischen Hinweis handelt, der nicht den Schluss rechtfertigt, der Gesetzgeber habe die Wohnungseigentümergemeinschaft entgegen den vorstehend genannten Grundsätzen wie eine rechtsfähige Personengesellschaft behandeln und damit den Verbraucherschutz der in ihr zusammengefassten natürlichen Personen einschränken wollen.

(e) Etwas anderes folgt auch nicht aus der gebotenen (vgl. [X.]/[X.], aaO, § 13 Rn. 13 f.; BeckOK-[X.]/[X.], aaO Rn. 3) europarechtskonformen Auslegung der §§ 13, 14 [X.]. Hieraus lässt sich insbesondere nicht [X.]eiten, dass aufgrund der Organisationsstruktur der Wohnungseigentümergemeinschaft zwingend von einer Anwendung des § 13 [X.] abzusehen wäre. Nach der Rechtsprechung des Gerichtshofs der [X.] (im Folgenden: Gerichtshof) ist der Begriff des Verbrauchers zwar dahingehend auszulegen, dass er sich ausschließlich auf natürliche Personen bezieht und die entsprechende Anwendung verbraucherschützender Vorschriften auf juristische Personen daher ausschließt ([X.], NJW 2002, 205 [zu Art. 2 Buchst. b der [X.] vom 5. April 1993 über mißbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen - [X.], ABl. Nr. [X.] vom 21. April 1993, S. 29]; [X.]/[X.], aaO Rn. 31; vgl. auch [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO).

Dies hindert aber die entsprechende Anwendung des § 13 [X.] auf Personenmehrheiten, die - wie die Wohnungseigentümergemeinschaft - keine juristische Person sind, nicht ([X.]/[X.], aaO; BeckOK-[X.]/[X.], aaO; vgl. [X.]/[X.], aaO Rn. 35 ff.; aA jurisPK-[X.]/[X.], aaO Rn. 26). Denn die einschlägigen verbraucherschützenden Richtlinien lassen ein höheres Schutzniveau für die Verbraucher durch die Mitgliedstaaten ausdrücklich zu (vgl. nur [X.]/[X.], aaO; [X.]/[X.], aaO Rn. 13, 30; siehe auch MünchKomm[X.]/[X.], aaO Rn. 5 f.; BeckOK-[X.]/[X.], aaO Rn. 4; jeweils zur Erhöhung des [X.] durch die nationalen Gerichte; vgl. auch [X.]surteile vom 26. November 2008 - [X.], [X.]Z 179, 27 Rn. 19, 21 und 27; vom 21. Dezember 2011 - [X.], [X.]Z 192, 148 Rn. 44).

(f) Für die Möglichkeit einer entsprechenden Anwendung des § 13 [X.] auf die Wohnungseigentümergemeinschaft, sofern ihr wenigstens ein Verbraucher angehört, spricht schließlich auch der Gesichtspunkt des mit dem Rechtsgeschäft verfolgten Zwecks.

Die Regelungen in §§ 13, 14 [X.] knüpfen zur Abgrenzung von Verbraucher und Unternehmer nicht nur - in persönlicher Hinsicht - an ein Handeln natürlicher Personen an, sondern - sachlich - zudem an den mit dem Rechtsgeschäft verfolgten Zweck. Erforderlich für die Annahme der [X.] einer natürlichen Person ist gemäß § 13 [X.], dass diese das in Rede stehende Rechtsgeschäft zu einem Zweck abschließt, der weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden kann.

Eine gewerbliche Tätigkeit im Sinne von §§ 13, 14 [X.] ist eine planmäßige und auf Dauer angelegte wirtschaftlich selbständige Tätigkeit unter Teilnahme am Wettbewerb. Zu den gewerblichen Betätigungen gehört daher nicht die Verwaltung eigenen Vermögens (vgl. [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO S. 86 f. [X.]). Von letzterem ist bei der Wohnungseigentümergemeinschaft in der Regel auszugehen. Diese handelt bei der Wahrnehmung ihrer typischen Aufgaben - namentlich der Verwaltung des [X.]seigentums und des Verwaltungsvermögens - grundsätzlich zum Zwecke der - dem [X.] zuzuordnenden - privaten Vermögensverwaltung ihrer Mitglieder (MünchKomm[X.]/[X.], aaO Rn. 87; Bub, aaO; [X.], aaO) und damit weder gewerblich noch beruflich selbständig (Bub, aaO; [X.], [X.] 2007, 290, 291; [X.], aaO; [X.], aaO; vgl. Derleder, aaO).

Auch unter diesem Aspekt ist es daher geboten, die Wohnungseigentümergemeinschaft entsprechend § 13 [X.] als Verbraucher zu behandeln, soweit sie - wie hier - einen [X.] zur eigenen Bedarfsdeckung abschließt. Denn ein solcher Vertrag dient typischerweise nur der eigenen Verwaltung und damit einem Zweck, der weder einer gewerblichen noch einer selbständigen beruflichen Tätigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft zugerechnet werden kann ([X.], aaO; vgl. [X.], aaO; Jennißen/Jennißen, aaO). Eine andere Betrachtung ist allenfalls dann gerechtfertigt, wenn die Wohnungseigentümergemeinschaft selbst gewerblich tätig wird und deshalb als Unternehmerin am Rechtsverkehr teilnimmt, etwa wenn in ihrer Anlage ein Hotel betrieben wird (vgl. [X.], Urteil vom 4. April 2014 - [X.], NJW 2014, 2197; vgl. auch [X.], aaO [zum Betrieb eines nur der Eigenversorgung dienenden Blockheizkraftwerks durch die Wohnungseigentümergemeinschaft]).

dd) Unter Anwendung dieser Grundsätze auf den Streitfall ist die Klägerin im Hinblick auf den Abschluss des streitgegenständlichen Einzelvertrags als Verbraucher zu behandeln und finden die nach § 310 Abs. 1 Satz 2 [X.] für den unternehmerischen Geschäftsverkehr entwickelten Maßstäbe für die Inhaltskontrolle einer Preisanpassungsklausel, bei der sich der Arbeitspreis ausschließlich in Abhängigkeit von der Preisentwicklung für Heizöl ändert, hier keine Anwendung. Denn die Klägerin hat bislang unbestritten behauptet, sie setze sich ausschließlich aus privaten Wohnungseigentümern zusammen und habe bei Abschluss des [X.] allein zu privaten Zwecken gehandelt. Auf der Grundlage dieses revisionsrechtlich zugrunde zu legenden Vorbringens ergeben sich insbesondere keine Anhaltspunkte dafür, dass die Klägerin selbst etwa als gewerbliche Vermieterin aufgetreten wäre (vgl. [X.], Urteil vom 23. Oktober 2001 - [X.], aaO [X.]).

ee) Eine andere Beurteilung ist - entgegen der Auffassung der Revisionserwiderung - auch nicht deshalb geboten, weil die Klägerin nach den Feststellungen des Berufungsgerichts bei Abschluss des [X.] durch die - gewerblich handelnde - Verwalterin vertreten war, die ihrerseits schon als Stellvertreterin für andere Wohnungseigentümergemeinschaften den Rahmenvertrag ausgehandelt hatte. Denn für die Abgrenzung von unternehmerischem und privatem Handeln im Sinne der §§ 13, 14 [X.] kommt es im Falle einer Stellvertretung grundsätzlich auf die Person des Vertretenen an ([X.], [X.], 731 f.; [X.]/[X.], aaO, § 13 Rn. 38; MünchKomm[X.]/[X.], aaO, § 310 Rn. 56; [X.]/[X.], aaO, § 13 Rn. 11; [X.]/[X.], aaO, § 310 Rn. 11; BeckOK-[X.]/[X.], aaO Rn. 7; [X.]/[X.], aaO Rn. 5; [X.]/Wegen/Weinreich, aaO, § 13 Rn. 11). Etwas anderes gilt nur dann, wenn eine verbraucherschützende Norm gerade an die Umstände des Vertragsschlusses anknüpft, also einen situativen Übereilungsschutz gewährleistet, den der Gesetzgeber aufgrund der mit der [X.] verbundenen Gefahr einer unzulässigen oder unangemessenen Beeinflussung für erforderlich gehalten hat ([X.], Urteile vom 2. Mai 2000 - [X.], [X.]Z 144, 223, 227 ff.; vom 28. März 2006 - [X.], [X.], 2118 Rn. 18; [jeweils für das Widerrufsrecht gemäß § 1 [X.]]; [X.]/[X.], aaO; BeckOK-[X.]/[X.], aaO). Dies ist hier jedoch nicht der Fall.

ff) Nach alledem ist die Berechnungsformel in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrags gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 [X.] unwirksam, soweit sie nicht den bei Vertragsbeginn geltenden Arbeitspreis betrifft, sondern die während der Vertragsdauer eintretenden periodischen Preisanpassungen regelt.

(1) Etwas anderes ergibt sich entgegen der Auffassung der Revisionserwiderung auch nicht daraus, dass bei einem Verbrauchervertrag, von dessen Vorliegen hier revisionsrechtlich auszugehen ist, bei der Beurteilung der unangemessenen Benachteiligung nach § 307 Abs. 1 und 2 [X.] - in Ergänzung des sonst bei der Inhaltskontrolle [X.] geltenden abstrakt-generellen Maßstabs - auch die den Vertragsschluss begleitenden Umstände zu berücksichtigen sind (§ 310 Abs. 3 Nr. 3 [X.]; vgl. [X.]/[X.], aaO Rn. 22 ff.; [X.]/[X.], aaO, § 310 [X.] Rn. 93; [X.] in [X.]/[X.]/[X.], aaO, § 307 [X.] Rn. 398, 402). In diesem Zusammenhang kann aufgrund des auch hier geltenden Grundsatzes von Treu und Glauben (vgl. Erwägungsgrund 16 der [X.] vom 5. April 1993 über missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen, ABl. [X.] vom 21. April 1993, S. 29-34 - [X.]) etwa zu berücksichtigen sein, welches Kräfteverhältnis zwischen den Verhandlungspositionen der Parteien bestand ([X.]/[X.], aaO Rn. 25 [X.]; [X.], aaO, § 307 [X.] Rn. 406 f.). Die Revisionserwiderung meint, im Streitfall sei ein ausgeglichenes Kräfteverhältnis der Parteien bereits deshalb anzunehmen, weil sich die Klägerin bei Vertragsabschluss durch die gewerblich handelnde Verwalterin habe vertreten lassen, zu deren unternehmensbezogenen Aufgaben und Pflichten es unter anderem gehöre, auf eine möglichst preisgünstige Versorgung der Wohnungseigentümergemeinschaft unter anderem mit Erdgas hinzuwirken, und die dementsprechend als Fachmann mit entsprechender Geschäftserfahrung anzusehen sei, dessen Wissen sich die Klägerin zurechnen lassen müsse.

Zwar mag im Einzelfall die Einschaltung eines Unternehmers ausnahmsweise einen Umstand darstellen, der das Schutzbedürfnis des Verbrauchers und damit die bei bloßer abstrakt-genereller Betrachtung der in Rede stehenden Allgemeinen Geschäftsbedingungen anzunehmende unangemessene Benachteiligung entfallen lassen kann (vgl. hierzu BeckOK-[X.]/[X.], aaO Rn. 7). Um eine Aushöhlung des Schutzes des Verbrauchers zu vermeiden, bedarf es hierfür jedoch im Einzelfall besonderer und gewichtiger, über den bloßen Umstand der Stellvertretung durch einen gewerblich handelnden Stellvertreter hinausgehender Umstände (vgl. [X.], aaO, § 307 [X.] Rn. 411). Derartige Umstände hat das Berufungsgericht nicht festgestellt. Übergangenen Sachvortrag zeigt die Revisionserwiderung insoweit nicht auf.

Im Übrigen würde die Auffassung der Revisionserwiderung im Ergebnis dazu führen, den oben (unter [X.] b ee) genannten Grundsatz, wonach es für die Abgrenzung von unternehmerischem und privatem Handeln im Sinne der §§ 13, 14 [X.] im Falle einer Stellvertretung grundsätzlich auf die Person des Vertretenen ankommt, zum Nachteil des Verbrauchers in sein Gegenteil zu verkehren. Dies stünde indes im Widerspruch zum Sinn und Zweck sowohl des § 13 [X.] als auch des § 310 Abs. 3 Nr. 3 [X.].

(2) Da mithin die Berechnungsformel in § 4 Abs. 3 des Rahmenvertrags bereits gemäß § 307 Abs. 1 Satz 1 [X.] unwirksam ist, soweit sie nicht den bei Vertragsbeginn geltenden Arbeitspreis betrifft, sondern die während der Vertragsdauer eintretenden periodischen Preisanpassungen regelt, kommt es auf die von der Klägerin geltend gemachten weiteren Unwirksamkeitsgründe nicht an.

5. Entgegen der Auffassung der Revisionserwiderung stellt sich das Berufungsurteil auch nicht deshalb als richtig dar (§ 561 ZPO), weil die Klageforderung ganz oder teilweise verjährt wäre.

a) Der von der Klägerin geltend gemachte Rückzahlungsanspruch aus § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.] unterliegt der regelmäßigen Verjährungsfrist von drei Jahren (§ 195 [X.]). Diese beginnt gemäß § 199 Abs. 1 [X.] grundsätzlich mit dem Schluss des Jahres, in dem der Anspruch entstanden ist und der Gläubiger von den den Anspruch begründenden Umständen und der Person des Schuldners Kenntnis erlangt oder ohne grobe Fahrlässigkeit erlangen müsste. Der Rückzahlungsanspruch des Kunden entsteht nicht bereits mit der Leistung einzelner Abschlagszahlungen, sondern erst mit Erteilung der (Jahres-)Abrechnung ([X.]surteile vom 23. Mai 2012 - [X.], [X.], 2647 Rn. 9 ff.; vom 26. September 2012 - [X.], [X.], 1077 Rn. 44; vom 23. Januar 2013 - [X.], [X.], 991 Rn. 46).

b) Nach den vom Berufungsgericht in Bezug genommenen - und von den Parteien unbeanstandeten - Feststellungen des [X.] hat die Beklagte ihre Gaslieferungen für das [X.] mit der Jahresabrechnung vom 4. April 2008 und die bis zur Vertragsbeendigung erbrachten Gaslieferungen monatlich sowie mit Schlussrechnung vom 20. Juli 2009 abgerechnet. Die hinsichtlich der im [X.] abgerechneten Gaslieferungen an sich zum 31. Dezember 2011 endende Verjährungsfrist für die geltend gemachten Rückzahlungsansprüche ist allerdings durch den am 28. Dezember 2011 beantragten, am Folgetag erlassenen und am 2. Januar 2012 zugestellten Mahnbescheid rechtzeitig gehemmt worden (§ 204 Abs. 1 Nr. 3 [X.], § 167 ZPO).

aa) Anders als die Revisionserwiderung meint, genügte der von der Klägerin erwirkte Mahnbescheid den [X.] des § 690 Abs. 2 Nr. 3 ZPO.

(1) Nach dieser Vorschrift muss der Antrag auf den Erlass eines Mahnbescheids die Bezeichnung des Anspruchs unter bestimmter Angabe der verlangten Leistung enthalten. Für die Individualisierung im Sinne des § 690 Abs. 1 Nr. 3 Halbs. 1 ZPO ist keine Substantiierung des mit dem Mahnbescheid geltend gemachten Anspruchs oder gar eine Begründung erforderlich. Vielmehr genügt, dass der Anspruch durch seine Kennzeichnung von anderen Ansprüchen so unterschieden und abgegrenzt wird, dass er Grundlage eines der materiellen Rechtskraft fähigen Vollstreckungstitels sein kann und dem Schuldner die Beurteilung ermöglicht, ob er sich gegen den Anspruch zur Wehr setzen will. Wann diese Anforderungen erfüllt sind, kann nicht allgemein und abstrakt festgelegt werden; vielmehr hängen Art und Umfang der erforderlichen Angaben im Einzelfall von dem zwischen den Parteien bestehenden Rechtsverhältnis und der Art des Anspruchs ab (st. Rspr.; [X.], Urteile vom 17. November 2010 - [X.], NJW 2011, 613 Rn. 9; vom 14. Juli 2010 - [X.], [X.], 583 Rn. 11; vom 23. Januar 2008 - [X.], [X.], 1220 Rn. 13; vom 17. Dezember 1992 - [X.], NJW 1993, 862 unter [X.]; jeweils [X.]).

Voraussetzung für die verjährungshemmende Wirkung ist allerdings nicht, dass aus dem Mahnbescheid für einen außenstehenden [X.] ersichtlich ist, welche konkreten Ansprüche mit dem Mahnbescheid geltend gemacht werden; es reicht aus, dass dies für den Antragsgegner erkennbar ist ([X.], Urteile vom 14. Juli 2010 - [X.], aaO; vom 23. Januar 2008 - [X.], aaO Rn. 15; vom 6. Dezember 2001 - [X.]/00, NJW 2002, 520 unter II 2 a; jeweils [X.]). Zur Bezeichnung des geltend gemachten Anspruchs kann im Mahnbescheid auf Rechnungen oder andere Unterlagen Bezug genommen werden; wenn ein solches Schriftstück dem Antragsgegner bereits bekannt ist, braucht es dem Mahnbescheid nicht in Abschrift beigefügt zu werden ([X.]surteile vom 17. November 2010 - [X.], aaO Rn. 11; vom 14. Juli 2010 - [X.], aaO; vom 23. Januar 2008 - [X.], aaO Rn. 18; jeweils [X.]). Eine knappe Kennzeichnung des geltend gemachten Anspruchs und der verlangten Leistung genügt den gesetzlichen Anforderungen insbesondere dann, wenn zwischen den Parteien keine weiteren Rechtsbeziehungen bestehen ([X.], Urteile vom 6. Dezember 2001 - [X.]/00, aaO unter II 2 b; vom 17. November 2010 - [X.], aaO Rn. 12 f.; jeweils [X.]; vom 23. Januar 2008 - [X.], aaO Rn. 15).

(2) Diesen Anforderungen wird der vorliegende Mahnbescheidsantrag gerecht.

Die Klägerin hat die mit 184.736,56 € bezifferte Hauptforderung in diesem Antrag wie folgt bezeichnet: "[X.] Bereicherung gem. Gasrechnungen [X.]-30.06.2009 - Vertragskontonummer 203 905 203 7 vom 01.01.2007 bis [X.]" Bereits hieraus wird deutlich, dass die Klägerin eine bereicherungsrechtliche Rückabwicklung der von ihr auf sämtliche im angegebenen Zeitraum erteilten Gasrechnungen gezahlten Entgelte bis zur angegebenen Gesamthöhe begehrt. Diesen Lebenssachverhalt konnte die Beklagte anhand der Angabe der Vertragskontonummer sowie des der Vertragslaufzeit entsprechenden Zeitraums erkennen. Dies gilt insbesondere deshalb, weil nach den Feststellungen des Berufungsgerichts davon auszugehen ist, dass außerhalb des anhand der Vertragsnummer individualisierten Energieversorgungsverhältnisses keine weiteren Rechtsbeziehungen zwischen den Parteien bestanden und die Beklagte Kenntnis von dem Inhalt der von ihr erteilten Rechnungen und den darauf erbrachten Zahlungen der Klägerin hatte (vgl. [X.]surteil vom 17. November 2010 - [X.], aaO [X.]). Sie konnte deshalb schon aufgrund dieser Angaben beurteilen, ob sie sich gegen die geltend gemachte Forderung zur Wehr setzen will.

bb) Die nach § 204 Abs. 1 Nr. 3 [X.] angeordnete Hemmung der - hinsichtlich der im [X.] abgerechneten Gasentgelte an sich zum 31. Dezember 2011 endenden - Verjährungsfrist ist ungeachtet des Umstands eingetreten, dass der Mahnbescheid erst am 2. Januar 2012 und damit nach Eintritt der Verjährung zugestellt worden ist. Denn gemäß § 167 ZPO wirkt die in § 204 Abs. 1 Nr. 3 [X.] angeordnete Hemmung auf den Zeitpunkt der Einreichung des [X.] beim Mahngericht zurück, wenn die Zustellung des Mahnbescheids - wie vorliegend - "demnächst" erfolgt ist (vgl. [X.]surteil vom 17. November 2010 - [X.], aaO Rn. 16 [X.]).

III.

Nach alledem kann das angefochtene Urteil keinen Bestand haben; es ist daher aufzuheben (§ 562 Abs. 1 ZPO). Die Sache ist, da der Rechtsstreit nicht zur Endentscheidung reif ist, an das Berufungsgericht zurückzuverweisen, damit die erforderlichen Feststellungen zu der Zusammensetzung der Klägerin, zu dem mit dem streitgegenständlichen [X.] verfolgten Zweck und zur Höhe des bei Beginn des Einzelvertrags geltenden [X.] getroffen werden können (§ 563 Abs. 1 Satz 1 ZPO).

Hierbei wird das Berufungsgericht zu berücksichtigen haben, dass dem der Klägerin an sich zustehenden bereicherungsrechtlichen Rückforderungsanspruch - entgegen der Auffassung der Revision - nicht der zu Beginn des Jahres 2005 geltende Arbeitspreis zugrunde zu legen ist. Denn die Klägerin kann sich - ungeachtet des Umstands, dass gemäß dem Einzelvertrag ihre Belieferung zu den Bedingungen des Rahmenvertrages erfolgen sollte - auf die Unwirksamkeit von Preiserhöhungen, die vor Abschluss des [X.] in anderen Vertragsverhältnissen erfolgt sind, nicht berufen. Maßgeblich für die Berechnung des Rückforderungsanspruchs der Klägerin ist daher der zum Zeitpunkt des Beginns des Einzelvertrags der Parteien geltende Arbeitspreis. Etwas anderes ergibt sich im Streitfall auch nicht aus der Rechtsprechung des [X.]s, wonach ein (Sonder-)Kunde unter bestimmten Voraussetzungen aufgrund einer ergänzenden Vertragsauslegung die Unwirksamkeit derjenigen Preiserhöhungen, die zu einem den vereinbarten Anfangspreis übersteigenden Preis führen, nicht geltend machen, wenn er sie nicht innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren nach Zugang der jeweiligen Jahresrechnung, in der die Preiserhöhung erstmals berücksichtigt wurde, beanstandet hat ([X.]surteile vom 14. März 2012 - [X.], [X.]Z 192, 372 Rn. 21 ff., und [X.], [X.], 265 Rn. 26 ff.; vom 23. Januar 2013 - [X.], [X.], 991 Rn. 23 ff., und [X.], [X.] 2013, 225 Rn. 21 ff.). Denn es fehlt hier schon deshalb an den Voraussetzungen für eine solche ergänzende Vertragsauslegung, weil das Energieversorgungsverhältnis der Parteien nur zweieinhalb Jahre lang bestand (vgl. [X.]surteil vom 15. Januar 2014 - [X.], NJW 2014, 1877 Rn. 20, 23).

Dr. [X.]

                  [X.]                         Kosziol

Meta

VIII ZR 243/13

25.03.2015

Bundesgerichtshof 8. Zivilsenat

Urteil

Sachgebiet: ZR

vorgehend Hanseatisches Oberlandesgericht Hamburg, 17. Juli 2013, Az: 4 U 38/13

§ 13 BGB, § 14 BGB, § 307 Abs 1 S 1 BGB, § 812 Abs 1 S 1 Alt 1 BGB, § 10 Abs 6 WoEigG

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Urteil vom 25.03.2015, Az. VIII ZR 243/13 (REWIS RS 2015, 13481)

Papier­fundstellen: NJW 2015, 3228 REWIS RS 2015, 13481

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