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Forderungspfändung: Pfändbarkeit eines prozessualen Kostenerstattungsanspruch; Zulässigkeit einer Pfändung in eigene Schuld
Die Rechtsbeschwerde der Schuldnerin gegen den Beschluss der 4. Zivilkammer des [X.] vom 12. Februar 2014 wird auf ihre Kosten zurückgewiesen.
I.
Die Gläubigerin betreibt die Zwangsvollstreckung gegen die Schuldnerin aus einem Kostenfestsetzungsbeschluss des [X.] Auf Antrag der Gläubigerin erließ das Amtsgericht - Vollstreckungsgericht - W. einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss betreffend den "Anspruch der Schuldnerin gegen die Gläubigerin auf Auszahlung der gesamten sich aus den Kostenfestsetzungsbeschlüssen des [X.] vom 13. Mai 2013 ergebenden Kostenerstattungsansprüchen".
Gegen diesen Beschluss hat die Schuldnerin Beschwerde eingelegt. Das Beschwerdegericht hat die Beschwerde der Schuldnerin zurückgewiesen und die Rechtsbeschwerde zugelassen.
Mit der Rechtsbeschwerde begehrt die Schuldnerin die Aufhebung der Entscheidung des [X.], die Aufhebung des Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses des [X.] und die Zurückweisung des Antrags auf Erlass des Pfändungs- und Überweisungsbeschlusses.
II.
Die gemäß § 574 Abs. 1 Satz 1 Nr. 2 ZPO statthafte und im Übrigen zulässige Rechtsbeschwerde der Schuldnerin hat keinen Erfolg.
1. Das Beschwerdegericht hat im Wesentlichen ausgeführt:
Die von der Gläubigerin beantragte Pfändung in eigene Schuld sei jedenfalls dann zulässig, wenn sie dazu diene, dem Gläubiger die Verrechnung in den Fällen zu ermöglichen, in denen die allgemeinen Aufrechnungsvoraussetzungen nicht vorlägen oder die Aufrechnung aus prozessualen Gründen unstatthaft sei ([X.], Urteil vom 10. März 2011 - [X.], NJW 2011, 2649 Rn. 14). Jedoch selbst dann, wenn derartige Hinderungsgründe für eine Aufrechnung nicht vorlägen, sei die Pfändung der Gegenforderung zulässig. Dies ergebe sich daraus, dass die Pfändung gegenüber der Aufrechnung aufgrund der unterschiedlichen Wirkungen erhebliche Vorteile habe. Auf jeden Fall bringe die Pfändung als staatlicher Hoheitsakt dem Gläubiger häufig größere Klarheit und Rechtssicherheit, denn der Streit und die Zweifel über die Wirksamkeit einer außergerichtlichen Aufrechnung könnten vermieden werden.
Die Rechtsbeschwerde sei zuzulassen, da der [X.] noch nicht die Frage entschieden habe, ob die Pfändung in eigene Schuld auch dann zulässig sei, wenn die Möglichkeit der Aufrechnung bestehe.
2. Die Entscheidung hält der rechtlichen Überprüfung stand.
Die vom Beschwerdegericht aufgeworfene Rechtsfrage hat der erkennende [X.] bereits im Beschluss vom 5. Mai 2011 - [X.], [X.], 882, juris Rn. 7, entschieden. Danach hat der Gläubiger grundsätzlich die Möglichkeit, eine dem Schuldner gegen ihn zustehende Forderung zu pfänden. Der [X.] hat nur die - hier nicht einschlägige - Frage offen gelassen, ob dies auch möglich ist, wenn der Gläubiger ohne die Pfändung und Überweisung wegen eines materiellen Aufrechnungsverbots nicht aufrechnen kann. Auf dieser Grundlage hat das Amtsgericht - Vollstreckungsgericht - zu Recht den beantragten Pfändungs- und Überweisungsbeschluss erlassen. [X.] sind nach den Feststellungen des [X.] nicht ersichtlich und werden von der Rechtsbeschwerde nicht geltend gemacht.
Im Übrigen wird von einer Begründung abgesehen (§ 577 Abs. 6 Satz 3 ZPO).
3. [X.] beruht auf § 97 Abs. 1 ZPO.
[X.] |
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Halfmeier |
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Jurgeleit |
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Graßnack |
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Borris |
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Meta
18.01.2017
Bundesgerichtshof 7. Zivilsenat
Beschluss
Sachgebiet: ZB
vorgehend LG Wiesbaden, 12. Februar 2014, Az: 4 T 12/14
Zitiervorschlag: Bundesgerichtshof, Beschluss vom 18.01.2017, Az. VII ZB 9/14 (REWIS RS 2017, 17185)
Papierfundstellen: REWIS RS 2017, 17185
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Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.
VII ZB 9/14 (Bundesgerichtshof)
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