Bundesgerichtshof, Urteil vom 31.08.2022, Az. VIII ZR 233/21

8. Zivilsenat | REWIS RS 2022, 4985

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ENERGIERECHT

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Gegenstand

Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Fernwärmelieferungsverträgen; Zulässigkeit einer klageerweiternden Anschlussberufung


Leitsatz

1. Zu den Anforderungen an die Wirksamkeit von Preisanpassungsklauseln in Fernwärmelieferungsverträgen (im Anschluss an BGH, Urteil vom 26. Januar 2022 - VIII ZR 175/19, NJW 2022, 1935, BGHZ 232, 312; BGH, Urteil vom 6. April 2022 - VIII ZR 295/20, NJW 2022, 1944; BGH, Urteil vom 1. Juni 2022 - VIII ZR 287/20, ZIP 2022, 1494, BGHZ 233, 339 und BGH, Urteile vom 6. Juli 2022 -VIII ZR 28/21, juris, und VIII ZR 155/21, juris).

2. Ausschließlich prozessökonomische Gründe rechtfertigen eine Ausnahme von dem Grundsatz, dass eine klageerweiternde Anschlussberufung (§ 264 Nr. 2 ZPO) nur innerhalb der für die Berufungserwiderung gesetzten Frist nach § 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO zulässig ist, auch dann nicht, wenn die Anschlussberufung eine Reaktion auf eine nach Schluss der erstinstanzlichen mündlichen Verhandlung oder gar erst nach Ablauf der Anschlussberufungsfrist eingetretene Veränderung der Umstände darstellt (im Anschluss an BGH, Urteil vom 7. Mai 2015 - VII ZR 145/12, NJW 2015, 2812 Rn. 28, 32 f.; BGH, Urteil vom 9. Juni 2020 - X ZR 142/18, GRUR 2020, 986 Rn. 47, 62 und BGH, Urteil vom 7. Dezember 2007 - V ZR 210/06, NJW 2008, 1953 Rn. 26).

Tenor

Auf die Revision der Beklagten wird unter Verwerfung ihrer weitergehenden Revision das Urteil des Kammergerichts - 24. Zivilsenat - vom 5. Juli 2021 im Kostenpunkt und insoweit aufgehoben, als darin festgestellt wird, dass die Beklagte nicht berechtigt sei, die in ihrem Schreiben vom 24. April 2019 an den Kläger enthaltene Preisanpassungsformel des [X.] ab dem 1. Mai 2019 in den [X.] vom 22. April 2009 durch einseitige Erklärung einzuführen.

Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zur neuen Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Revisionsverfahrens, an das Berufungsgericht zurückverwiesen.

Die [X.] der Beklagten wird zurückgewiesen.

Die Revision des [X.] gegen das vorbezeichnete Urteil wird teilweise (soweit der Arbeitspreis betroffen ist) als unzulässig verworfen und im Übrigen zurückgewiesen. Soweit sie in eine [X.] umzudeuten ist, wird diese ebenfalls zurückgewiesen.

Von Rechts wegen

Tatbestand

1

Die Beklagte ist ein Energieversorgungsunternehmen, das im Wohngebiet "[X.]" in [X.] Kunden mit Fernwärme beliefert. Sie bezieht die Fernwärme ihrerseits von der [X.] (ab 2018 umfirmiert in [X.]; nachfolgend: V.         AG).

2

Der Kläger ist Eigentümer eines mit einem Wohngebäude bebauten Grundstücks im vorgenannten Wohngebiet und wurde auf der Grundlage eines mit der [X.] am 22. April 2009 geschlossenen [X.] von dieser mit Fernwärme versorgt. Die jährlichen Abrechnungen für die vom Kläger abgenommene Fernwärme erstellte die Beklagte unter Zugrundelegung der in § 8 des [X.] enthaltenen Preisbestimmung ("Wärmepreis"), die in Absatz 1 als auf das [X.] bezogene [X.] einen Bereitstellungspreis für das Gebäude in Höhe von 0,42 € pro m2 beheizte Fläche und Monat und einen Arbeitspreis für die gelieferte Wärme in Höhe von 0,059 € pro kWh, jeweils zuzüglich Mehrwertsteuer, vorsah. Der von der [X.] im Lauf des Rechtsstreits dem Kläger teilweise erstattete [X.] ist nicht Gegenstand des Revisionsverfahrens. Nach § 8 Abs. 4 des [X.] war der Preis für die gelieferte Wärme nach Maßgabe der folgenden Vorschriften veränderlich:

"[X.]

Die jeweils gültigen Bereitstellungs- und [X.]e berechnen sich nach folgender Formel:

P = P2000(0,4 I/I2000 + 0,6 L/L2000)

P       

der jeweils gültige Preis gemäß vorstehender Berechnungsformel

P2000 

der Basispreis

I       

der jeweilige Jahresindex der Erzeugerpreise für gewerbl. Produkte, veröffentlicht vom [X.], Fachserie 17 Reihe 2

I2000 

der Basisindex

L       

die jeweils gültige Jahreslohnindexziffer für die Arbeiter der Elektrizitäts-, Gas-, Fernwärme-, Wasserversorgung, veröffentlicht vom [X.], Fachserie 16, Reihe 4.3

L2000 

der Basislohnindex

Die Anpassung des Bereitstellungs- und [X.]es erfolgt jährlich mit der Abrechnung des betreffenden Jahres rückwirkend für das gesamte abzurechnende Jahr. Maßgeblich für die Anpassung sind die Veränderungen der in der [X.] genannten Bezugsgrößen in dem Abrechnungszeitraum, und zwar die [X.].

Der jeweils gültige Arbeitspreis ergibt sich nach folgender Formel:

[X.] = [X.]2000 x E/E2000

[X.]    

der jeweils gültige Arbeitspreis gemäß vorstehender Berechnungsformel

[X.]2000

der Basisarbeitspreis

E       

der jeweilige Energiepreis des Fernwärmeversorgers in [X.]/MWh als effektiver Fernwärmepreis

E2000 

der Basisenergiepreis

Die Anpassung des [X.] erfolgt rückwirkend für das abzurechnende Jahr. Maßgeblich für die Anpassung sind die Veränderungen der Bezugsgrößen in dem Abrechnungszeitraum.

Bezugsjahr für alle Basisindizes ist 2000."

3

Der Kläger zahlte für die von ihm abgenommene Fernwärme die ihm von der [X.] jährlich in Rechnung gestellten - nach Maßgabe der [X.] angepassten - Entgelte.

4

Nachdem das [X.] in einem gegen die Beklagte gerichteten - und ebenfalls Preisänderungen bei Fernwärmelieferungen in dem besagten Wohngebiet betreffenden - Rechtsstreit mit Urteil vom 10. Januar 2019 (20 [X.], nicht veröffentlicht) entschieden hatte, dass die in ihren Allgemeinen Versorgungsbedingungen enthaltenen [X.] unwirksam seien, kündigte die Beklagte mit Schreiben vom 24. April 2019 ihren Endkunden und auch dem Kläger eine Änderung der [X.] des [X.] der [X.] im Tarifgebiet "[X.]" an, die sie am 30. April 2019 auch öffentlich bekannt machte. Hiernach knüpfte die Veränderung des verbrauchsabhängigen [X.] ab dem 1. Mai 2019 jeweils hälftig einerseits an die jährlichen Veränderungen eines vom [X.] herausgegebenen und im [X.] abrufbaren Wärmepreisindexes sowie andererseits an die jährlichen Veränderungen eines von der [X.] im [X.] veröffentlichten Tarifs ("Allgemeiner Wärmepreis, [X.] nach besonderer Vereinbarung") an.

5

Durch anwaltliches Schreiben vom 5. Juli 2019 rügte der Kläger unter Hinweis auf das vorgenannte Urteil des [X.]s die Unwirksamkeit der [X.] in § 8 des [X.] und forderte, ausgehend von den im [X.], die Rückzahlung des in den [X.] 2015 bis 2017 überzahlten Wärmeentgelts.

6

Mit seiner Klage hat der Kläger von der [X.] die Rückerstattung der seiner Ansicht nach für die Jahre 2015 bis 2018 überzahlten [X.] - ausgehend von den im Vertrag genannten [X.]n für Arbeits- und Bereitstellungspreise - in Höhe von insgesamt 3.480,52 € nebst Zinsen, die Feststellung der Unwirksamkeit der in § 8 Abs. 4 des [X.] enthaltenen (ursprünglichen) [X.] sowie die Feststellung begehrt, dass auch die (angepasste) [X.] gemäß dem Schreiben der [X.] vom 24. April 2019 unwirksam sei. Das [X.] hat den [X.] vollumfänglich und auch dem [X.] ganz überwiegend (in Höhe von 3.031,84 €) stattgegeben; im Übrigen hat es die Klage abgewiesen.

7

Auf die Berufung der [X.] hat das [X.] - unter Zurückweisung des weitergehenden Rechtsmittels - das erstinstanzliche Urteil indes dahingehend abgeändert, dass es die Zahlungsklage betreffend die Abrechnungsjahre 2015 bis 2018 vollständig abgewiesen hat, die Unwirksamkeit der in § 8 Abs. 4 des [X.] enthaltenen (ursprünglichen) [X.] lediglich insoweit festgestellt hat, als sie den Arbeitspreis betrifft, und weiter festgestellt hat, dass die Beklagte nicht berechtigt sei, die geänderte [X.] gemäß ihrem Schreiben vom 24. April 2019 einseitig einzuführen. Soweit der Kläger erstmals in der Berufungsinstanz außerdem die Rückzahlung von für das [X.] geleisteter Wärmeentgelte in Höhe von weiteren 476,52 € nebst Zinsen verlangt hat, ist das Berufungsgericht von einer Anschlussberufung ausgegangen, die es als unzulässig verworfen hat.

8

Das Berufungsgericht hat die Revision wegen der Fragen zugelassen, ob die Unwirksamkeit einer den Arbeitspreis betreffenden [X.] nach § 139 BGB die Unwirksamkeit der gesamten [X.] - also beispielsweise hinsichtlich eines [X.] - zur Folge habe, und ob die Beklagte berechtigt sei, die in ihrem Schreiben vom 24. April 2019 enthaltene [X.] in den Wärmelieferungsvertrag durch einseitige Erklärung einzuführen.

9

Die Beklagte begehrt mit ihrer Revision - und hilfsweise, falls das Berufungsgericht die Revision nicht zu ihren Gunsten zugelassen haben sollte, im Wege der [X.] - die vollständige Abweisung der Klage, während der Kläger mit seiner Revision die Wiederherstellung des landgerichtlichen Urteils sowie die Zahlung weiterer 476,52 € nebst Zinsen erstrebt.

Entscheidungsgründe

Die Revision der [X.] ist, soweit sie zulässig ist, begründet, während ihre [X.]revision ohne Erfolg bleibt. Die Revision des [X.] ist hingegen teilweise unzulässig und im Übrigen unbegründet. Soweit sie in eine [X.]revision umzudeuten ist, hat sie in der Sache ebenfalls keinen Erfolg.

A.

Das Berufungsgericht hat zur Begründung seiner Entscheidung, soweit für das Revisionsverfahren von Interesse, im Wesentlichen ausgeführt:

Ein Rückzahlungsanspruch des [X.] nach § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.] wegen des für die Abrechnungsjahre 2015 bis 2018 geleisteten [X.] bestehe nicht, weil die Beklagte insoweit nicht ungerechtfertigt bereichert sei. Zwar verstoße die zwischen den [X.]en in § 8 Abs. 4 des [X.] vereinbarte Formel in Bezug auf den Arbeitspreis gegen das Transparenzgebot des § 24 Abs. 3 Satz 2 AVBFernwärmeV in der im Fall maßgeblichen, bis zum 11. November 2010 gültigen Fassung (im Folgenden: aF) und sei gemäß § 134 [X.] nichtig. Dies führe aber nicht zugleich zur Unwirksamkeit der den Bereitstellungspreis betreffenden Anpassungsformel, wie sich bereits aus § 306 Abs. 1 [X.] ergebe. Die Formel zum Bereitstellungspreis selbst sei weder intransparent noch verstoße sie gegen das Gebot der Kostenorientierung.

An Stelle der allein unwirksamen Formel für den Arbeitspreis sei im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung nach §§ 133, 157 [X.] grundsätzlich das Preisniveau zugrunde zu legen, das vor der Jahresabrechnung gegolten habe, welche innerhalb von drei Jahren nach Zugang beanstandet worden sei. Dies sei im Streitfall das Niveau des Jahres 2014. Da die Beklagte in den nachfolgenden [X.] 2015 bis 2018 den Arbeitspreis allerdings gegenüber diesem "Ausgangsjahr" gesenkt habe, sei es insoweit zu keiner Überzahlung des [X.] gekommen.

Die auf Zwischenfeststellung der Unwirksamkeit der in § 8 Abs. 4 des [X.] vom 17. August 2009 enthaltenen [X.] gerichtete Klage sei gemäß § 256 Abs. 2 ZPO zulässig. Insbesondere sei das Rechtsschutzbedürfnis des [X.] nicht dadurch entfallen, dass die Beklagte gemäß Schreiben vom 24. April 2019 eine neue [X.] in den Vertrag habe einbeziehen wollen. Denn auch die Wirksamkeit dieser neuen Klausel sei zwischen den [X.]en streitig und zu verneinen, so dass ein Klarstellungsbedürfnis hinsichtlich der Wirksamkeit der ursprünglichen Klausel verbleibe. Aus den genannten Gründen sei diese Zwischenfeststellungsklage allerdings nur in Bezug auf die Anpassungsformel zum Arbeitspreis, nicht hingegen betreffend die Formel zum Bereitstellungspreis begründet.

Zu Recht begehre der Kläger außerdem nach § 256 Abs. 1 ZPO die Feststellung, dass durch das Schreiben der [X.] vom 24. April 2019 die dort angeführte, den Arbeitspreis betreffende [X.] nicht wirksam in den zwischen den [X.]en bestehenden Wärmelieferungsvertrag einbezogen worden sei. Für die Änderung einer Preisanpassungsregel bedürfe es aufeinander bezogener korrespondierender Willenserklärungen der [X.]en gemäß §§ 145 ff. [X.]. Hieran fehle es, da sich die [X.]en weder auf die Einbeziehung einer (neuen) Anpassungsklausel betreffend den Arbeitspreis verständigt noch der [X.] anfänglich oder nachträglich ein einseitiges Bestimmungsrecht eingeräumt hätten. § 24 Abs. 3 [X.] setze voraus, dass eine [X.] vereinbart sein müsse, damit auf ihrer Grundlage - und nicht etwa aufgrund von § 4 Abs. 2 AVBFernwärmeV - einseitige Preisänderungen durch das Versorgungsunternehmen zulässig seien.

Soweit der Kläger in der Berufungsinstanz mit Schriftsatz vom 4. Dezember 2020 nunmehr auch Rückzahlung der für das [X.] bezahlten [X.] verlangt habe, sei eine solche [X.] nur durch die Einlegung einer Berufung oder - wie im Streitfall - im Wege der Anschließung möglich. Diese [X.]berufung sei indes unzulässig, weil sie nur bis zum Ablauf der dem Berufungsbeklagten gesetzten Frist zur [X.] möglich sei (§ 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO). Die genannte Frist sei aber bereits am 23. August 2020 fruchtlos abgelaufen.

B.

Diese Beurteilung hält rechtlicher Nachprüfung, soweit sie aufgrund des beschränkten Umfangs der Revisionszulassung beziehungsweise aufgrund zulässiger [X.]revision eröffnet ist, nur teilweise stand. Mit weitgehend zutreffenden Erwägungen ist das Berufungsgericht zu dem Ergebnis gelangt, dass von den in § 8 Abs. 4 des zwischen den [X.]en geschlossenen [X.] enthaltenen [X.] allein die Anpassungsklausel zum Arbeitspreis, nicht jedoch auch diejenige zum Bereitstellungspreis nach § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV in Verbindung mit § 134 [X.] unwirksam ist. Unter Anwendung der vom Senat entwickelten sogenannten [X.] hat das Berufungsgericht zudem rechtsfehlerfrei angenommen, dass dem Kläger auch in Bezug auf die im Abrechnungszeitraum 2015 bis 2018 geleisteten [X.] kein Rückzahlungsanspruch gemäß § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.] zusteht. Ebenfalls ohne Rechtsfehler ist es davon ausgegangen, dass der Kläger in der Berufungsinstanz seine Klage nicht in zulässiger Weise auf [X.] bezüglich des Abrechnungsjahres 2019 erweitern konnte. Die Entscheidung des Berufungsgerichts zur fehlenden Wirksamkeit der zum 1. Mai 2019 geänderten Anpassungsklausel zum Arbeitspreis kann hingegen - jedenfalls auf der Grundlage der bisherigen Feststellungen des Berufungsgerichts - keinen Bestand haben.

I. Zur Revision der [X.]

1. Soweit die Beklagte mit ihrer Revision die Zwischenfeststellung der Unwirksamkeit der ursprünglichen [X.] zum Arbeitspreis angegriffen hat, ist diese bereits nicht statthaft (§ 542 Abs. 1, § 543 Abs. 1 Nr. 1 ZPO) und damit als unzulässig zu verwerfen (§ 552 Abs. 1 ZPO).

a) Das Berufungsgericht hat ausweislich der Entscheidungsformel im Berufungsurteil Anlass zur Zulassung der Revision wegen der Fragen gesehen, ob die Unwirksamkeit einer den Arbeitspreis betreffenden [X.] nach § 139 [X.] die Unwirksamkeit der gesamten [X.] - also beispielsweise hinsichtlich eines [X.] - zur Folge habe und ob die Beklagte berechtigt sei, die in ihrem Schreiben vom 24. April 2019 enthaltene Preisanpassungsformel in den Wärmelieferungsvertrag durch einseitige Erklärung einzuführen. Damit hat es die Zulassung der Revision auf die sich auf den Bereitstellungspreis beziehende Zahlungsklage und die hierzu vorgreifliche Zwischenfeststellungsklage bezüglich der Unwirksamkeit der den Bereitstellungspreis betreffenden [X.] sowie auf die Feststellungsklage über die Berechtigung der [X.] zur einseitigen Änderung der Anpassungsklausel zum Arbeitspreis beschränkt.

Entgegen der Annahme der Revision sollte eine revisionsgerichtliche Überprüfung betreffend der vom Berufungsgericht bejahten Unwirksamkeit der ursprünglichen [X.] zum Arbeitspreis selbst sowie der hiermit zusammenhängenden [X.] des [X.] gerade nicht ermöglicht werden. Das Berufungsgericht ist in seinem Urteil - wie die Revision im Übrigen auch - durchgängig davon ausgegangen, dass es sich bei der [X.] zum Arbeitspreis einerseits und der auf den Bereitstellungspreis bezogenen Anpassungsklausel andererseits um inhaltlich voneinander trennbare Vertragsklauseln handelt (siehe hierzu nachfolgend unter [X.] 2 b), auch wenn sich das Feststellungsbegehren des [X.] nach § 256 Abs. 2 ZPO letztlich auf die gesamten Preisänderungsregelungen in § 8 Abs. 4 des [X.] bezieht.

b) Diese Beschränkung der Zulassung ist auch wirksam. Zwar ist eine Beschränkung der Revision auf einzelne Rechtsfragen oder Anspruchselemente unzulässig. [X.] hat das Berufungsgericht jedoch die Möglichkeit, die Revision nur hinsichtlich eines tatsächlich und rechtlich selbständigen und abtrennbaren Teils des Gesamtstreitstoffs zuzulassen, auf den auch die [X.] selbst die Revision beschränken könnte. Dafür ist es erforderlich, dass der von der Zulassungsbeschränkung betroffene Teil des Streitstoffs in tatsächlicher und rechtlicher Hinsicht unabhängig von dem übrigen [X.] beurteilt werden und auch im Fall einer Zurückverweisung kein Widerspruch zu dem unanfechtbaren Teil des Streitstoffs auftreten kann (st. Rspr.; vgl. nur Senatsurteile vom 15. März 2017 - [X.], NJW 2017, 2679 Rn. 13 f.; vom 29. April 2020 - [X.] 355/18, NJW 2020, 1947 Rn. 16; vom 21. Juli 2021 - [X.] 118/20, juris Rn. 20; vom 6. April 2022 - [X.] 219/20, [X.], 331 Rn. 17; jeweils mwN).

Diese Voraussetzungen sind vorliegend - wie der Senat für die identische [X.] in den [X.] der [X.] bereits entschieden hat - nicht nur in Bezug auf die Frage der Berechtigung der [X.] zur einseitigen Anpassung der [X.], sondern auch bei der sich bezüglich der den Bereitstellungspreis betreffenden Zahlungs- und Feststellungsklage stellenden Frage der Wirksamkeit der [X.] zum Bereitstellungspreis erfüllt. Es handelt sich bei den in § 8 Abs. 4 des [X.] ausgewiesenen [X.] zum Arbeitspreis einerseits und Bereitstellungspreis andererseits um jeweils selbstständige Vertragsbestandteile, die die Anpassung unterschiedlicher Preisbestandteile regeln, welche ihrerseits unterschiedliche Leistungen der [X.] vergüten sollen (siehe hierzu Senatsurteile vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 23, 36 ff.; vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, juris Rn. 23, 53).

2. Soweit die Beklagte die Feststellung des Berufungsgerichts angreift, dass die Beklagte nicht berechtigt sei, die in ihrem Schreiben vom 24. April 2019 enthaltene angepasste [X.] zum Arbeitspreis ab dem 1. Mai 2019 durch einseitige Erklärung in den zwischen den [X.]en bestehenden Wärmelieferungsvertrag einzubeziehen, ist ihre Revision zulässig und auch begründet.

a) Gegen die Zulässigkeit dieses Feststellungsbegehrens des [X.] bestehen indes keine Bedenken. Zutreffend hat das Berufungsgericht (unausgesprochen) ein rechtliches Interesse des [X.] an der entsprechenden Feststellung (§ 256 Abs. 1 ZPO) bejaht. Entgegen der Auffassung der Revision kann der Kläger auf eine Leistungsklage - namentlich auf Rückzahlung von ab Mai 2019 gezahlter Abschläge - schon deshalb nicht verwiesen werden, weil das Rechtsschutzziel der hier gegebenen negativen Feststellungsklage mit einer Leistungsklage nicht erreicht werden kann (siehe hierzu bereits Senatsurteil vom 6. Juli 2022 - [X.] 28/21, juris Rn. 30; vgl. außerdem Senatsurteile vom 13. Juni 2007 - [X.] 36/06, [X.], 315 Rn. 10; vom 17. Dezember 2008 - [X.] 274/06, [X.], 186 Rn. 11; vom 19. November 2014 - [X.] 79/14, NJW 2015, 873 Rn. 31 ff.; Senatsbeschluss vom 27. Oktober 2009 - [X.] 204/08, juris Rn. 5; jeweils mwN).

b) Rechtsfehlerhaft - jedenfalls auf Grundlage der bislang getroffenen Feststellungen - ist allerdings die Annahme des Berufungsgerichts, der [X.] stehe ein Anpassungsrecht aus der entsprechend ihrem Schreiben vom 24. April 2019 geänderten Klausel nicht zu. Vielmehr ist die Beklagte als Fernwärmeversorgerin zu einer Anpassung von ihr in [X.] verwendeter [X.] - unter bestimmten Voraussetzungen - grundsätzlich berechtigt.

aa) Der [X.] der [X.]en und damit auch die Frage der Anpassung hierin vereinbarter [X.] unterfallen dem Anwendungsbereich der AVBFernwärmeV. Gemäß § 1 Abs. 1 AVBFernwärmeV werden die §§ 2 bis 34 AVBFernwärmeV dabei in der jeweils gültigen Fassung Bestandteil des Versorgungsvertrags, soweit - wie hier - ein Fernwärmeversorgungsunternehmen für den [X.] an die Fernwärmeversorgung und die Versorgung mit Fernwärme Vertragsmuster oder Vertragsbedingungen verwendet, die für eine Vielzahl von Verträgen vorformuliert sind ([X.]; vgl. auch Senatsurteile vom 25. Juni 2014 - [X.] 344/13, [X.], 363 Rn. 17; vom 26. Januar 2022 - [X.] 175/19, NJW 2022, 1935 Rn. 23, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 25; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, [X.], 1494 Rn. 17, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; jeweils mwN). Mithin sind die von der [X.] verwendeten [X.], die im streitgegenständlichen Zeitraum von 2015 bis 2019 auf ihrer Grundlage vorgenommenen Preisänderungen und auch die Anpassung der [X.] zum Arbeitspreis ab dem 1. Mai 2019 entgegen der Annahme des Berufungsgerichts nicht an den Anforderungen des § 24 Abs. 3 AVBFernwärmeV in der Fassung vom 1. April 1980 (im Folgenden: aF), sondern an denen des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV in der vom 12. November 2010 bis zum 4. Oktober 2021 gültigen Fassung zu messen.

bb) Wie der Senat mit seinen - nach Erlass des Berufungsurteils ergangenen - Urteilen vom 26. Januar 2022 ([X.] 175/19, NJW 2022, 1935 Rn. 30 ff., zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen), vom 6. April 2022 ([X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 64 ff.) und vom 6. Juli 2022 ([X.] 28/21, juris Rn. 32 f., und [X.] 155/21, juris Rn. 42 f.) entschieden hat, ist ein Fernwärmeversorgungsunternehmen gemäß § 4 Abs. 1 und 2 AVBFernwärmeV in Verbindung mit § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV berechtigt und - soweit das Kundeninteresse dies erfordert - sogar verpflichtet, eine von ihm gegenüber Endkunden verwendete - von Vertragsbeginn an unwirksame oder ab einem bestimmten Zeitpunkt danach unwirksam gewordene - [X.] auch während des laufenden [X.]ses mit Wirkung für die Zukunft einseitig anzupassen, wenn und soweit dadurch sichergestellt wird, dass die Klausel den Anforderungen des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV entspricht (Fortentwicklung der Senatsurteile vom 25. Juni 2014 - [X.] 344/13, [X.], 363 Rn. 32 ff., und vom 19. Juli 2017 - [X.] 268/15, NJW-RR 2017, 1200 Rn. 57). Denn nur auf diesem Wege kann die mit dieser Vorschrift bezweckte kosten- und marktorientierte Preisbemessung und damit ein angemessener Ausgleich der Interessen von Versorgungsunternehmen und Wärmekunden während der gesamten Dauer des Versorgungsvertrags erreicht werden (ausführlich zum Ganzen Senatsurteile vom 26. Januar 2022 - [X.] 175/19, aaO; vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO).

Allerdings führen die Vorgaben des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV dazu, dass diese "Heilungsmöglichkeit" des Fernwärmeversorgers nach § 4 Abs. 1 und 2 in Verbindung mit § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV nicht in seinem Ermessen steht, sondern davon abhängt, dass - wofür das Fernwärmeversorgungsunternehmen nach allgemeinen Grundsätzen darlegungs- und beweisbelastet ist - die im betreffenden [X.] bislang zugrunde gelegte [X.] nach § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV in Verbindung mit § 134 [X.] unwirksam (geworden) ist, die angepasste [X.] unter Zugrundelegung der zum Zeitpunkt ihrer Einführung aktuellen Verhältnisse ihrerseits den Anforderungen des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV - namentlich bezüglich Transparenz sowie Kosten- und Marktorientierung - genügt und die Änderung zudem entsprechend § 4 Abs. 2 AVBFernwärmeV vorab öffentlich bekanntgegeben wird (vgl. Senatsurteile vom 26. Januar 2022 - [X.] 175/19, aaO Rn. 63 ff.; vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 68 ff.).

cc) Soweit das Berufungsgericht und die Revisionserwiderung demgegenüber ein aus den Vorschriften der [X.] Recht des Versorgers zur Anpassung unwirksamer [X.] unter Verweis auf die Ausführungen im Urteil des [X.] vom 21. März 2019 (6 [X.], juris Rn. 21 ff. [aufgehoben durch [X.], Urteil vom 23. April 2020 - [X.]/19, NJW-RR 2020, 929]) sowie des Senats im Urteil vom 19. Juli 2017 ([X.] 268/15, NJW-RR 2017, 1200, dort Rn. 57) ablehnen, hat sich der Senat hiermit bereits ausführlich in seinem Urteil vom 26. Januar 2022 auseinandergesetzt, auf welches insoweit Bezug genommen wird ([X.] 175/19, aaO Rn. 30 ff., 70 ff.; nachfolgend zudem Senatsurteil vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 71 f.).

c) Ausgehend davon war die Beklagte entgegen der Auffassung des Berufungsgerichts vorliegend nach § 4 Abs. 1 und 2 in Verbindung mit § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV grundsätzlich berechtigt, die von ihr seit Vertragsschluss verwendete [X.] zum Arbeitspreis in § 8 Abs. 4 des [X.] der [X.]en während des laufenden [X.]ses an die Anforderungen des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV anzupassen, um auf dieser Grundlage ab Mai 2019 den vom Kläger geschuldeten [X.] zu berechnen.

Die ursprüngliche [X.] zum Arbeitspreis in § 8 Abs. 4 des [X.] war - wovon das Berufungsgericht im Ergebnis zutreffend ausgegangen ist und was auch von der Revision in der Sache nicht mehr angegriffen wird - nach § 134 [X.] unwirksam, auch wenn sich dies nicht aus einem Verstoß gegen das Transparenzgebot (§ 24 Abs. 4 Satz 2 AVBFernwärmeV), sondern vielmehr aus der inhaltlichen Unangemessenheit der Klausel (§ 24 Abs. 4 Satz 1 AVBFernwärmeV) ergibt. Denn das Transparenzgebot in § 24 Abs. 4 Satz 2 AVBFernwärmeV verlangt - entgegen der auf ein Urteil des [X.] (20 U 146/17, nicht veröffentlicht) gestützten Annahme des Berufungsgerichts - eine Erläuterung der Zusammensetzung der Bezugspreise des [X.], also insbesondere der diesen zugrundeliegenden vertraglichen und preislichen Bestimmungen, oder auch die namentliche Bezeichnung des [X.] nicht (siehe hierzu ausführlich Senatsurteil vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, [X.], 1494 Rn. 20 ff., zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen).

d) Ob allerdings die von der [X.] gegenüber ihren Endkunden ab Mai 2019 verwendete [X.] zum Arbeitspreis - die sie nach den Feststellungen des Berufungsgerichts den Anforderungen des § 4 Abs. 2 AVBFernwärmeV entsprechend öffentlich bekanntgegeben hat - ihrerseits den Vorgaben des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV entspricht, kann ohne nähere (gegebenenfalls sachverständige) Feststellungen zu dieser geänderten Klausel und ihrer Wirkungsweise nicht beurteilt werden (vgl. Senatsurteile vom 26. Januar 2022 - [X.] 175/19, NJW 2022, 1935 Rn. 81, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 75). Entsprechende Feststellungen hat das Berufungsgericht - von seinem Rechtsstandpunkt aus folgerichtig - noch nicht getroffen und wird diese im Rahmen seiner erneuten Befassung, gegebenenfalls nach ergänzendem Vortrag der [X.]en, nachzuholen haben.

II. Zur [X.]revision der [X.]

Die [X.]revision der [X.] ist zulässig, aber unbegründet.

1. Die [X.]revision ist statthaft und auch im Übrigen zulässig. Bei - wie hier - beschränkter Zulassung der Revision kann eine [X.]revision auch dann eingelegt werden, wenn sie nicht den Streitstoff betrifft, auf den sich die Zulassung bezieht (st. Rspr.; vgl. nur Senatsurteile vom 24. September 2014 - [X.] 394/12, [X.] 202, 258 Rn. 69; vom 6. Juni 2018 - [X.] 247/17, NJW 2019, 58 Rn. 31; vom 7. Juli 2021 - [X.] 52/20, [X.], 1541 Rn. 48; jeweils mwN). Da sich die form- und fristgerecht (§ 554 Abs. 1 Satz 2, Abs. 2 Satz 2 ZPO) eingelegte [X.]revision - hilfsweise für den hier eingetretenen Fall, dass die Revision insoweit nicht (zu Gunsten der [X.]) zugelassen sein sollte - gegen die Feststellung der Unwirksamkeit der (ursprünglichen) [X.] zum Arbeitspreis richtet, steht die [X.]revision der [X.] auch in einem rechtlichen beziehungsweise wirtschaftlichen Zusammenhang mit dem Streitgegenstand der (zulässigen) Revision des [X.], mit welcher dieser sein Zahlungs- und Feststellungsbegehren betreffend die Anpassungsklausel zum Bereitstellungspreis weiterverfolgt (vgl. bereits Senatsurteile vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, juris Rn. 26, und [X.] 28/21, juris Rn. 40; jeweils mwN).

2. Die [X.]revision ist jedoch unbegründet. Namentlich fehlt es der Zwischenfeststellungsklage des [X.] betreffend die (ursprüngliche) [X.] zum Arbeitspreis in § 8 Abs. 4 des [X.] entgegen der Auffassung der [X.] nicht an der nach § 256 Abs. 2 ZPO erforderlichen Vorgreiflichkeit der zur Entscheidung gestellten Rechtsfrage beziehungsweise an einem Rechtsschutzbedürfnis des [X.] für die begehrte Zwischenfeststellung, weil die Beklagte deutlich gemacht habe, dass sie die ursprüngliche [X.] für den Arbeitspreis bereits ab 2018 nicht mehr anwenden werde (sondern stattdessen die Grundsätze der sogenannten [X.]), mit dem Schreiben vom 24. April 2019 eine neue Berechnungsformel für den Arbeitspreis eingeführt und zudem im Prozessverlauf klargestellt habe, dass sie die ursprüngliche Berechnungsformel auch rechtlich nicht mehr verteidigen wolle.

Denn wie der Senat kürzlich in einem ebenfalls die identischen [X.] der [X.] betreffenden Urteil bereits ausführlich erörtert hat (Urteil vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, juris Rn. 45 f.), kann die Berechtigung der [X.] zur einseitigen Anpassung der [X.] zum Arbeitspreis gemäß ihrem Schreiben vom 24. April 2019 - wie unter [X.] bereits aufgezeigt - bislang nicht abschließend beurteilt werden, sondern hängt von weiteren, vom Berufungsgericht zu treffenden Feststellungen ab. Sollte die Anpassung der [X.] hiernach nicht wirksam erfolgt sein, käme es aufgrund des fortbestehenden Vertragsverhältnisses für die zukünftigen Zahlungsansprüche der [X.] für gelieferte Wärme hinsichtlich des [X.]s auch weiterhin auf die - als Rechtsfrage durch das zur Entscheidung berufene Gericht von Amts wegen zu prüfende (siehe Senatsurteil vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, [X.], 1494 Rn. 58 mwN) - Wirksamkeit der diesbezüglichen Anpassungsklausel in § 8 Abs. 4 des [X.] an. Insoweit muss sich der Kläger nicht darauf verweisen lassen, die Beklagte habe mit der Einführung der neuen Berechnungsformel zum Arbeitspreis "zu erkennen gegeben", dass sie künftig nur noch diese anwenden werde, und zudem "klargestellt", dass sie die ursprüngliche [X.] (im laufenden Prozess) "rechtlich nicht mehr verteidigen [werde]", sondern kann über das insoweit zwischen den [X.]en bestehende Rechtsverhältnis hinaus gemäß § 256 Abs. 2 ZPO eine rechtskräftige Entscheidung herbeiführen (zum Ganzen ausführlich Senatsurteil vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, aaO Rn. 49 mwN).

III. Zur Revision des [X.]

Die Revision des [X.] ist teilweise unzulässig und teilweise unbegründet. Soweit sie in eine [X.]revision umzudeuten ist, bleibt sie ebenfalls ohne Erfolg.

1. Das Rechtsmittel des [X.] gegen die Abweisung seines Rückzahlungsbegehrens hinsichtlich des [X.]s ist als Revision unzulässig.

Das Berufungsgericht hat - wie bereits ausgeführt (siehe unter [X.]) - die Zulassung der Revision zulässigerweise auf die den Bereitstellungspreis betreffende Zahlungs- und Feststellungsklage sowie auf die Feststellungsklage bezüglich der Berechtigung der [X.] zur einseitigen Anpassung von [X.] beschränkt. Hingegen umfasst die Zulassung der Revision nicht den hiervon eindeutig zu trennenden Streitstoff der Rückzahlungsklage des [X.] wegen der - vorliegend vom Berufungsgericht bejahten - Unwirksamkeit der (ursprünglichen) [X.] zum Arbeitspreis (vgl. auch Senatsurteil vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 21).

2. Die weitergehende Revision des [X.] ist zulässig, aber unbegründet.

Entgegen der Auffassung der Revision kann der Kläger die Feststellung der Unwirksamkeit der [X.] zum Bereitstellungspreis (§ 256 Abs. 2 ZPO) nicht verlangen und stehen ihm Ansprüche auf Rückerstattung insoweit überzahlten [X.] (§ 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.]) nicht zu. Zwar ist auch die vorgenannte negative Zwischenfeststellungsklage zulässig, da deren Rechtsschutzziel mit einer Leistungsklage nicht erreicht werden kann (vgl. hierzu bereits Senatsurteil vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, juris Rn. 55 mwN). Jedoch ergibt sich eine Nichtigkeit dieser [X.] weder unmittelbar aus § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV in Verbindung mit § 134 [X.] noch in Folge der Unwirksamkeit der [X.] zum Arbeitspreis.

a) Ohne Rechtsfehler hat das Berufungsgericht angenommen, dass die in § 8 Abs. 4 des [X.] enthaltene [X.] zum Bereitstellungspreis, auf welche die Beklagte in den hier streitgegenständlichen Jahresabrechnungen 2015 bis 2019 Erhöhungen des dem Kläger in Rechnung gestellten [X.]es gestützt hat, den Anforderungen in § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV gerecht wird.

aa) Um den gesetzlichen Anforderungen nach § 24 Abs. 4 Satz 1 AVBFernwärmeV zu genügen, müssen [X.]n in [X.] so ausgestaltet sein, dass sie sowohl die Kostenentwicklung bei der Erzeugung und Bereitstellung von Fernwärme durch das Unternehmen (Kostenelement) als auch die jeweiligen Verhältnisse auf dem Wärmemarkt (Marktelement) angemessen berücksichtigen. Hierdurch soll zum einen eine kostenorientierte Preisbemessung gewährleistet werden, zum anderen aber auch dem Umstand Rechnung getragen werden, dass sich die Gestaltung der Fernwärmepreise "nicht losgelöst von den [X.] am Wärmemarkt vollziehen kann" ([X.]. 90/80, S. 56 [zu § 24 Abs. 3 [X.]]). Mit diesen Vorgaben wollte der Verordnungsgeber den wirtschaftlichen Bedürfnissen in der Fernwärmeversorgung Rechnung tragen und zugleich die Interessen von Versorgungsunternehmen und Wärmekunden in einen angemessenen Ausgleich bringen (Senatsurteile vom 6. April 2011 - [X.] 273/09, [X.] 189, 131 Rn. 33; vom 25. Juni 2014 - [X.] 344/13, [X.], 363 Rn. 19 ff.; vom 26. Januar 2022 - [X.] 175/19, NJW 2022, 1935 Rn. 44, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen).

bb) Hiermit steht die Anpassungsklausel zum Bereitstellungspreis im zwischen den [X.]en abgeschlossenen Wärmelieferungsvertrag in Einklang, wie der Senat für diese Klausel in den [X.] bereits mehrfach entschieden hat (Urteile vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 28 ff.; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, [X.], 1494 Rn. 32 ff., zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; vom 6. Juli 2022 - [X.] 28/21, juris Rn. 25 ff., und [X.] 155/21, juris Rn. 55 ff.).

(1) Zum einen ist es unschädlich, dass keiner der von der [X.] in dieser [X.] verwendeten Indizes - der vom [X.] herausgegebene Erzeugerpreisindex gewerblicher Produkte (Fachserie 17 Reihe 2) und die "[X.]" des [X.]s (Fachserie 16 Reihe 4.3) - die Verhältnisse auf dem Wärmemarkt (Marktelement) berücksichtigt, sondern allein die Entwicklung der für den Bereitstellungspreis relevanten langfristigen Kosten abbildet (siehe hierzu Senatsurteil vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 29 f.).

(2) Zum anderen entspricht aber auch die Abbildung der Kostenentwicklung für die Bereitstellung der Wärmeleistung durch die Bezugnahme auf die von der [X.] gewählten Indizes der von § 24 Abs. 4 Satz 1 AVBFernwärmeV geforderten kostenorientierten Preisbemessung.

Diesbezüglich hat der Senat betreffend die identische von der [X.] in ihren [X.] verwendete Anpassungsklausel zum Bereitstellungspreis bereits entschieden, dass es aufgrund der zahlreichen und verschiedenartigen Kostenpositionen, aus denen sich der mit dem Grund- oder Bereitstellungspreis abgegoltene Investitions- und Vorhalteaufwand des Versorgungsunternehmens regelmäßig zusammensetzt, nach Maßgabe von § 24 Abs. 4 Satz 1 AVBFernwärmeV nicht zu beanstanden ist, dass die von der [X.] gewählten Änderungsparameter zwangsläufig nur eine pauschalere Abbildung der Kostenentwicklung der wesentlichen Faktoren - Material und Lohn - leisten können (siehe hierzu Senatsurteil vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 33 f.).

Auch mit dem Einwand der Revision, es stelle einen Verstoß gegen das Gebot der Kostenorientierung dar, dass in der von der [X.] gegenüber ihren Endkunden (wie dem Kläger) verwendeten Anpassungsklausel zum Bereitstellungspreis Veränderungen bei den Lohnkosten mit einem Anteil von 60 % berücksichtigt würden, während die Beklagte nach der mit ihrer Vorlieferantin([X.]) vereinbarten [X.] zum Grundpreis ihrerseits lediglich zu 32 % einer Bindung an einen solchen Preisänderungsparameter unterliege, hat sich der Senat bereits ausführlich befasst, diesen jedoch für nicht durchgreifend erachtet (Senatsurteil vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, aaO Rn. 63). Gegenüber der [X.] mag die [X.] als deren Vorlieferantin zwar Lohnkosten als Teil eines Grund- oder [X.] in Rechnung stellen und diesen mittels einer [X.] anpassen. Die Revision übersieht aber, dass es sich auf Seiten der [X.] insoweit um Kosten für den eigenen Wärmebezug handelt, welche sie ihrerseits gegenüber ihren Endkunden nicht im Rahmen des [X.], sondern als Teil des [X.]s, mit dem die konkret abgenommene Wärmemenge vergütet wird, abrechnet und mithilfe des Faktors "E/[X.]" jährlich entsprechend anpasst. Mit dem Bereitstellungspreis hingegen stellt die Beklagte ihren Endkunden nicht die Lohnkosten ihrer Vorlieferantin, sondern ihre eigenen Lohnkosten im Zusammenhang mit der Bereitstellung der Fernwärme - also vor allem in Zusammenhang mit der Instandhaltung und dem Betrieb des [X.] (vgl. Senatsurteil vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 30 mwN) - in Rechnung.

(3) Aus den vorgenannten Gründen kommt es auch auf die von der Revision vermeintlich ausgemachten "Unstimmigkeiten" zwischen dem von der [X.] gegenüber ihren Endkunden beim Bereitstellungspreis verwendeten Preisanpassungsparameter "Jahresindex der Erzeugerpreise für gewerbl. Produkte" und dem in ihrem eigenen Bezugsvertrag mit V       zum Grundpreis gewählten Parameter mit der Bezeichnung "[X.]" nicht an. Überdies hat bereits das Berufungsgericht zu Recht darauf hingewiesen, dass in beiden Fällen erkennbar derselbe Index gemeint ist (vgl. hierzu auch bereits Senatsurteile vom 13. Juli 2011 - [X.] 339/10, NJW 2011, 3222 Rn. 31; vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 29; vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, aaO Rn. 65).

b) Ebenfalls zutreffend hat das Berufungsgericht angenommen, dass - entgegen der Auffassung der Revision - auch die Unwirksamkeit der Anpassungsklausel zum Arbeitspreis (siehe hierzu bereits unter [X.]) nicht zur Unwirksamkeit auch der [X.] zum Bereitstellungspreis führt.

Wie der Senat betreffend die inhaltsgleichen Preisänderungsbestimmungen der [X.] bereits mehrfach entschieden hat, führt nach Maßgabe der - auch auf [X.] im Sinne von § 1 Abs. 1 AVBFernwärmeV anwendbaren - Rechtsfolgenbestimmung in § 306 Abs. 1 [X.] die Unwirksamkeit einer nur eine Preiskomponente (Arbeitspreis) betreffenden [X.] nach § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV in Verbindung mit § 134 [X.] nicht zugleich zur Unwirksamkeit andere Preiskomponenten (Bereitstellungspreis) betreffender [X.], wenn es sich - wie bei den in § 8 Abs. 4 des [X.] enthaltenen [X.] - um inhaltlich voneinander trennbare Vertragsklauseln handelt, die jeweils Gegenstand einer gesonderten Wirksamkeitsprüfung nach § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV sind (zum Ganzen ausführlich Senatsurteile vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, NJW 2022, 1944 Rn. 44 ff.; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, [X.], 1494 Rn. 34 ff., zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; siehe überdies Senatsurteile vom 6. Juli 2022 - [X.] 28/21, juris Rn. 25 ff., und [X.] 155/21, juris Rn. 67 ff.).

Diese Selbständigkeit der [X.] wird vorliegend auch nicht durch den von der Revision hervorgehobenen Umstand in Frage gestellt, dass beide in § 8 Abs. 4 des [X.] unter einer gemeinsamen Überschrift ("[X.]") aufgeführt sind und die Beklagte ihren Kunden letztlich den aus beiden Preiskomponenten gebildeten Gesamtpreis als "[X.]" in Rechnung stellt (siehe hierzu näher Senatsurteile vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 51; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, aaO Rn. 38). Ebenso wenig steht der [X.] das vom Verordnungsgeber mit § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV verfolgte [X.] entgegen, sondern ist es hiernach vielmehr gerade geboten, dass die Unwirksamkeit einer nur eine Preiskomponente betreffenden [X.] in einem Fernwärmelieferungsvertrag nach § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV nicht automatisch die Unwirksamkeit auch der übrigen - ihrerseits den Anforderungen des § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV entsprechenden - [X.] nach sich zieht, um sicherzustellen, dass eine kosten- und marktorientierte Preisbemessung wenigstens in deren Regelungsbereich gewährleistet und somit ein Gleichgewicht von Leistung und Gegenleistung zumindest "so weit wie möglich" erreicht wird (zum Ganzen bereits Senatsurteile vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 52 ff.; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, aaO Rn. 39).

Auch mit den übrigen von der Revision angesprochenen Gesichtspunkten hat sich der Senat in den vorgenannten Urteilen bereits eingehend befasst, diese aber nicht für durchgreifend erachtet (vgl. Senatsurteile vom 6. April 2022 - [X.] 295/20, aaO Rn. 44 ff.; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, aaO Rn. 35 ff., 40). Hieran hält er auch nach nochmaliger Prüfung fest, wobei zur Vermeidung von Wiederholungen umfassend auf die dortigen Ausführungen Bezug genommen wird.

3. Soweit die Revision des [X.] unzulässig ist, kann sie allerdings in eine [X.]revision umgedeutet werden. Diese ist jedoch unbegründet.

a) Die insoweit nicht statthafte und damit unzulässige (§ 542 Abs. 1, § 543 Abs. 1 Nr. 1, § 552 Abs. 1 ZPO) Revision des [X.] kann in eine [X.]revision umgedeutet werden (vgl. hierzu etwa [X.], Urteile vom 28. Mai 2013 - [X.], juris Rn. 39; vom 21. Juli 2021 - [X.] 118/20, juris Rn. 21; vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, juris Rn. 54). Die Zulässigkeitsvoraussetzungen der [X.]revision liegen vor, insbesondere wurde das Rechtsmittel innerhalb der Monatsfrist des § 554 Abs. 2 Satz 2, Abs. 3 Satz 1 ZPO begründet. Überdies steht das Rechtsmittel des [X.] insoweit auch in einem rechtlichen beziehungsweise wirtschaftlichen Zusammenhang mit dem Streitgegenstand der (zulässigen) Revision der [X.], mit welcher diese die Feststellung ihrer fehlenden Berechtigung zur Anpassung der ursprünglichen [X.] zum Arbeitspreis durch die neue Klausel gemäß Schreiben vom 24. April 2019 angreift (vgl. [X.], Urteile vom 22. November 2007 - [X.], [X.] 174, 244 Rn. 40 f.; vom 24. September 2014 - [X.] 394/12, [X.] 202, 258 Rn. 69 f.; vom 2. April 2020 - [X.]/19, NJW 2020, 2407 Rn. 29; jeweils mwN).

b) Entgegen der (insoweit als [X.]revision fortgeführten) Revision des [X.] ist das Berufungsgericht in [X.] Anwendung der vom Senat im Wege ergänzender Vertragsauslegung entwickelten sogenannten [X.] zu dem zutreffenden Ergebnis gelangt, dass dem Kläger aufgrund der unwirksamen [X.] zum Arbeitspreis für die Jahre 2015 bis 2018 [X.] nach § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.] nicht zustehen.

aa) Nach ständiger Rechtsprechung des Senats ist auch bei [X.], bei denen der Kunde längere [X.] unbeanstandet hingenommen hat und nun auch für länger zurückliegende Zeitabschnitte die Unwirksamkeit der Preiserhöhungen geltend macht, die infolge der Unwirksamkeit einer formularmäßig vereinbarten [X.] nach § 24 Abs. 4 AVBFernwärmeV in Verbindung mit § 134 [X.] entstandene planwidrige Regelungslücke im Wege der ergänzenden Vertragsauslegung (§§ 157, 133 [X.]) dahingehend zu schließen, dass der Kunde die Unwirksamkeit derjenigen Preiserhöhungen, die zu einem den vereinbarten Anfangspreis übersteigenden Preis führen, nicht geltend machen kann, wenn er sie nicht innerhalb eines Zeitraums von drei Jahren nach Zugang der jeweiligen Jahresabrechnung, in der die Preiserhöhung erstmals berücksichtigt worden ist, beanstandet hat (siehe hierzu etwa Senatsurteile vom 24. September 2014 - [X.] 350/13, NJW 2014, 3639 Rn. 16; vom 18. Dezember 2019 - [X.] 209/18, NJW 2020, 1205 Rn. 40 ff.; vom 10. März 2021 - [X.] 200/18, NJW-RR 2021, 626 Rn. 28 f.; vom 26. Januar 2022 - [X.] 175/19, NJW 2022, 1935 Rn. 26, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, [X.], 1494 Rn. 42, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; vom 6. Juli 2022 - [X.] 28/21, juris Rn. 42, und [X.] 155/21, juris Rn. 32). Diese sogenannte [X.] hat zur Folge, dass statt des wegen der Unwirksamkeit der [X.] auf dem Niveau des bei Vertragsschluss verharrenden ([X.] nun die letzte Preiserhöhung des Versorgungsunternehmens, der der Kunde nicht rechtzeitig widersprochen hat, als vereinbart gilt und mithin der danach maßgebliche Preis endgültig an die Stelle des [X.] tritt (vgl. Senatsurteile vom 15. April 2015 - [X.] 59/14, [X.] 205, 43 Rn. 27, 37; vom 28. Oktober 2015 - [X.] 158/11, [X.] 207, 209 Rn. 87, und [X.] 13/12, juris Rn. 89; vom 6. April 2016 - [X.] 79/15, [X.] 209, 337 Rn. 21 [jeweils zu [X.]] sowie zuletzt Senatsurteile vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, aaO; vom 6. Juli 2022 - [X.] 28/21, aaO, und [X.] 155/21, aaO [jeweils zu Fernwärmeversorgungsverträgen]).

bb) Zu Recht hat das Berufungsgericht angenommen, dass diese seit vielen Jahren gefestigte Senatsrechtsprechung mit den Vorgaben des Art. 6 Abs. 1 der [X.] vom 5. April 1993 über missbräuchliche Klauseln in Verbraucherverträgen ([X.]. EG Nr. L 95, [X.]; im Folgenden: [X.]) vereinbar ist. Mit sämtlichen hiergegen von der Revision vorgebrachten unionsrechtlichen Gesichtspunkten hat sich der Senat in seinem Urteil vom 1. Juni 2022 ([X.] 287/20, aaO Rn. 45 ff.) - unter Bestätigung und Fortführung der diesbezüglichen Senatsrechtsprechung (Urteile vom 23. Januar 2013 - [X.] 80/12, NJW 2013, 991 Rn. 33 ff., und [X.] 52/12, juris Rn. 31 ff.; vom 6. April 2016 - [X.] 79/15, aaO Rn. 23 ff.; vom 5. Oktober 2016 - [X.] 241/15, NJW-RR 2017, 557 Rn. 23 ff.) - bereits eingehend befasst und diese Kritik für nicht durchgreifend erachtet. Hieran hält der Senat auch nach nochmaliger Prüfung fest, wobei zur Vermeidung von Wiederholungen umfassend auf die dortigen Ausführungen Bezug genommen wird. Die Revision blendet in ihrer einseitigen Ausrichtung an einem die Anwendung der [X.] vermeintlich prägenden Sanktionscharakter durchgängig aus, dass durch die vom Senat vorgenommene ergänzende Vertragsauslegung in Einklang mit der - vom [X.] (im Folgenden: Gerichtshof) stets ausdrücklich hervorgehobenen (siehe etwa [X.], [X.]/18, [X.], 1963 Rn. 39 - Dziubak; [X.]/18, [X.] 2021, 141 Rn. 62 - [X.]; C-19/20, [X.], 1035 Rn. 83 - [X.]) - Zielsetzung des Art. 6 Abs. 1 der [X.] die nach dem Vertrag bestehende formale Ausgewogenheit der Rechte und Pflichten der Vertragsparteien unter Berücksichtigung ihrer beider Interessen durch eine materielle Ausgewogenheit ersetzt und so ihre Gleichheit [im Sinne des ursprünglichen vertraglich intendierten Gleichgewichts] wiederhergestellt wird (vgl. zum Ganzen ausführlich Senatsurteile vom 23. Januar 2013 - [X.] 80/12, aaO Rn. 33 ff., und [X.] 52/12, aaO Rn. 31 ff.; vom 6. April 2016 - [X.] 79/15, aaO Rn. 23, 27, 38; vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, aaO Rn. 49; siehe auch [X.], Urteil vom 15. Februar 2019 - [X.], [X.], 2210 Rn. 18 [zum Wiederkaufsrecht]).

Demzufolge ist der Senat - entgegen der Auffassung der Revision - auch nicht gehalten, den Rechtsstreit nach Art. 267 Abs. 1 bis 3 AEUV dem Gerichtshof zur Auslegung des Art. 6 Abs. 1, Art. 7 Abs. 1 der [X.] vorzulegen, da die Auslegung dieser Richtlinienbestimmungen, soweit für die Beurteilung des vorliegenden Falles von Bedeutung, durch die dargestellte (umfangreiche) Rechtsprechung des Gerichtshofs im Sinne eines acte [X.] geklärt und vorliegend lediglich auf den Einzelfall anzuwenden ist (so bereits Senatsurteil vom 1. Juni 2022 - [X.] 287/20, aaO Rn. 60; vgl. auch [X.], [X.]/19, NJW 2021, 3303 Rn. 33, 39 ff. - [X.]; [X.] 149, 222 Rn. 143; jeweils mwN).

cc) In Anwendung dieser Grundsätze ist das Berufungsgericht ohne Rechtsfehler zu dem Ergebnis gelangt, dass dem Kläger für die Abrechnungszeiträume 2015 bis 2018 ein Rückzahlungsanspruch für überzahlte [X.] nicht zusteht.

(1) Zu Recht hat es darauf abgestellt, dass ausgehend von der erstmaligen Beanstandung der Preiserhöhungen durch das Schreiben des [X.] vom 5. Juli 2019 der für das [X.] von der [X.] verlangte Arbeitspreis in Höhe von 0,0838 €/kWh den nach der sogenannten [X.] maßgeblichen Preis bildet, da der Kläger der nachfolgenden Jahresabrechnung für 2015 vom 5. Juli 2016 sowie allen weiteren Abrechnungen rechtzeitig binnen drei Jahren widersprochen hat. Da die Beklagte den Arbeitspreis hiernach aber ohnehin bis einschließlich 2017 jedes Jahr gesenkt und für diese Jahre nur die niedrigeren Preise verlangt hat (für 2015 auf 0,0836 €/kWh, für 2016 auf 0,0833 €/kWh, und für 2017 auf 0,0830 €/kWh), kommen [X.] des [X.] für diesen Zeitraum nicht in Betracht.

(2) Dasselbe gilt - entgegen der Auffassung der Revision - hinsichtlich des von der [X.] für das Abrechnungsjahr 2018 angesetzten [X.]s von 0,0836 €/kWh. In diesem Zeitraum hat die Beklagte den Arbeitspreis gegenüber dem im Vorjahr 2017 in Ansatz gebrachten Preis von 0,0830 €/kWh erstmals wieder erhöht. Zwar ist der Umstand, dass der Arbeitspreis für 2018 (wie auch in den Vorjahren) infolge von späteren Preissenkungen geringer als der nach der [X.] maßgebliche "[X.]" des Jahres 2014 ausgefallen ist, nach der Senatsrechtsprechung bei der Preisbemessung zugunsten des Kunden insofern zu berücksichtigen, als der Kunde für die Zeiträume der Preisunterschreitungen nur die geringeren Entgelte zu entrichten hat (vgl. Senatsurteile vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, juris Rn. 37 f., und [X.] 28/21, juris Rn. 47 f.; vgl. auch bereits Senatsurteile vom 6. April 2016 - [X.] 79/15, [X.] 209, 337 Rn. 40; vom 5. Oktober 2016 - [X.] 241/15, NJW-RR 2017, 557 Rn. 27).

Wie der Senat in seinen Urteilen vom 6. Juli 2022 die identische [X.] der [X.] sowie denselben Abrechnungszeitraum betreffend bereits ausgeführt hat, ersetzen derartige nachträgliche Preissenkungen den nach der [X.] maßgeblichen neuen "[X.]" jedoch nicht dauerhaft, so dass der Energieversorger nach einer solchen Preissenkung anschließend auch erneute Preissteigerungen geltend machen kann, soweit diese den nach der [X.] maßgeblichen "[X.]" nicht überschreiten (zum Ganzen ausführlich Senatsurteile vom 6. Juli 2022 - [X.] 155/21, aaO Rn. 39, und [X.] 28/21, aaO Rn. 49).

Hiernach ist auch der von der [X.] für das Abrechnungsjahr 2018 zugrunde gelegte Arbeitspreis in Höhe von 0,0836 €/kWh nicht zu beanstanden, so dass das Berufungsgericht auch insoweit rechtsfehlerfrei einen Rückzahlungsanspruch des [X.] nach § 812 Abs. 1 Satz 1 Alt. 1 [X.] verneint hat.

c) Die Revision bleibt schließlich auch insoweit ohne Erfolg, als sie angreift, dass das Berufungsgericht die Erweiterung der Klage auf ein das Abrechnungsjahr 2019 betreffendes Rückzahlungsbegehren als unzulässig angesehen hat.

aa) Soweit der Kläger im Lauf der Berufungsinstanz mit Schriftsatz vom 4. Dezember 2020 erstmals auch Rückzahlung des für das [X.] geleisteten [X.] in Höhe von weiteren 476,52 € nebst Zinsen verlangt hat, handelt es sich - wovon auch das Berufungsgericht ausgegangen ist - bei diesem (teilweisen) Übergang von seinen Feststellungsklagen zu einer Leistungsklage um eine auch im Berufungsverfahren nach § 264 Nr. 2 ZPO zulässige [X.] (vgl. etwa Senatsbeschluss vom 8. Dezember 2009 - [X.] 92/07, juris Rn. 8). Eine solche [X.] setzt nach ständiger Rechtsprechung des [X.] aber voraus, dass der Kläger entweder bereits zulässigerweise Berufung beziehungsweise [X.]berufung eingelegt hat und seinen Rechtsmittelangriff noch erweitern kann oder zum Zeitpunkt der [X.] noch zulässigerweise Berufung beziehungsweise [X.]berufung einlegen kann (vgl. etwa [X.], Urteile vom 7. Mai 2015 - [X.], NJW 2015, 2812 Rn. 28; vom 22. März 2016 - [X.], [X.], 1963 Rn. 10; vom 3. Juli 2018 - [X.], [X.], 1599 Rn. 17; vom 9. Juni 2020 - [X.], [X.], 986 Rn. 47; Beschluss vom 3. Februar 2022 - [X.]/20, juris Rn. 9; jeweils mwN).

Vorliegend hat der (in erster Instanz mit seinen Feststellungsbegehren erfolgreiche, aber mit seinen Rückzahlungsbegehren teilweise unterlegene) Kläger allerdings gegen das landgerichtliche Urteil innerhalb der Frist des § 517 ZPO keine Berufung eingelegt. Auch die Frist zur Einlegung einer [X.]berufung nach § 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO war - was auch die Revision nicht in Abrede stellt - zum Zeitpunkt der [X.] bereits abgelaufen.

bb) Entgegen der Auffassung der Revision ist vorliegend auch keine Ausnahme von der Befristung des § 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO zuzulassen, weil die Jahresabrechnung für das [X.] dem Kläger erst nach Ablauf der [X.]berufungsfrist übersandt worden ist und es "in augenfälliger Weise der [X.] widerspräche", wenn der Kläger sein entsprechendes Rückzahlungsbegehren in einem gesonderten Prozess geltend machen müsste.

Das Erfordernis, eine [X.]berufung innerhalb der für die [X.] gesetzten Frist einzulegen und zu begründen, soll die Erledigung des Rechtsmittelverfahrens fördern (vgl. [X.], Urteile vom 7. Dezember 2007 - [X.], [X.], 1953 Rn. 31; vom 7. Mai 2015 - [X.], NJW 2015, 2812 Rn. 32; Beschluss vom 25. Januar 2022 - [X.] 359/20, NJW 2022, 1620 Rn. 42 mwN, zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen; siehe auch BT-Drucks. 15/3482, S. 17 f.). Der [X.] soll gestrafft und - mit Ausnahme für künftig fällig werdende wiederkehrende Leistungen gemäß § 524 Abs. 2 Satz 3 ZPO - möglichst von neuem Vorbringen freigehalten werden (vgl. [X.], Urteil vom 12. März 2009 - [X.], [X.], 1870 Rn. 22). Zugleich soll Klarheit und Sicherheit über die Zulässigkeit der [X.]berufung bestehen (vgl. [X.], Urteil vom 7. Dezember 2007 - [X.], aaO Rn. 29). Die gesetzliche Regelung beruht damit auf einem sachlichen Grund und führt auch unter Beachtung des Gebots der prozessualen Waffengleichheit nicht zu einer einseitigen Bevorzugung des Berufungsklägers ([X.], Urteile vom 7. Dezember 2007 - [X.], aaO Rn. 25; vom 12. März 2009 - [X.], aaO; Beschluss vom 25. Januar 2022 - [X.] 359/20, aaO). Vor diesem Hintergrund ist in der höchstrichterlichen Rechtsprechung bislang eine allgemeine Einschränkung des Anwendungsbereichs des § 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO im Wege der teleologischen Reduktion sowohl für klageerweiternde als auch für klageändernde [X.]berufungen abgelehnt worden (vgl. [X.], Urteile vom 7. Mai 2015 - [X.], aaO; vom 12. März 2009 - [X.], aaO; vom 7. Dezember 2007 - [X.], aaO Rn. 17 ff.).

Zwar hat der [X.] bislang offengelassen, ob eine Ausnahme von dieser Befristung nach ihrem Sinn und Zweck sowie unter Berücksichtigung des verfassungsrechtlichen Gebots der prozessualen Waffengleichheit in besonderen Fällen zuzulassen sein könnte, wenn die [X.]berufung eine Reaktion auf eine nach Schluss der mündlichen Verhandlung oder gar erst nach Ablauf der [X.]berufungsfrist eingetretene Veränderung ist ([X.], Urteile vom 7. Mai 2015 - [X.], aaO Rn. 33; vom 9. Juni 2020 - [X.], [X.], 986 Rn. 62; vgl. außerdem Urteil vom 7. Dezember 2007 - [X.], aaO Rn. 26). Ein solcher Ausnahmefall kommt angesichts des eindeutigen Wortlauts der Vorschrift und ihres beschriebenen Regelungszwecks aber nicht bereits dann in Betracht, wenn - auch nach dem Vortrag der Revision - ausschließlich prozessökonomische Gründe dafür sprechen könnten, eine solche [X.] außerhalb der Frist des § 524 Abs. 2 Satz 2 ZPO zuzulassen.

C.

Nach alledem kann das Berufungsurteil in dem aus dem Tenor ersichtlichen Umfang keinen Bestand haben; es ist daher insoweit auf die Revision der [X.] aufzuheben (§ 562 Abs. 1 ZPO).

Hinsichtlich der Frage, ob der [X.] ein (geändertes) [X.] nach Maßgabe ihres Schreibens vom 24. April 2019 zusteht, ist die Sache nicht zur Endentscheidung reif und deshalb insoweit zur neuen Verhandlung und Entscheidung an das Berufungsgericht zurückzuverweisen (§ 563 Abs. 1 Satz 1 ZPO), damit dieses die erforderlichen Feststellungen treffen kann.

[X.]     

      

Dr. Bünger     

      

Kosziol

      

Dr. Matussek     

      

Dr. Reichelt     

      

Meta

VIII ZR 233/21

31.08.2022

Bundesgerichtshof 8. Zivilsenat

Urteil

Sachgebiet: ZR

vorgehend KG Berlin, 5. Juli 2021, Az: 24 U 1041/20

§ 134 BGB, § 306 BGB, § 1 Abs 1 AVBFernwärmeV, § 4 AVBFernwärmeV, § 24 Abs 4 AVBFernwärmeV, Art 6 Abs 1 EWGRL 13/93, § 264 Nr 2 ZPO, § 524 Abs 2 S 2 ZPO

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Urteil vom 31.08.2022, Az. VIII ZR 233/21 (REWIS RS 2022, 4985)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2022, 4985 MDR 2022, 1428-1429 REWIS RS 2022, 4985

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