Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 27.07.2010, Az. VI ZR 347/08

VI. Zivilsenat | REWIS RS 2010, 4419

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[X.]IM NAMEN DES VOLKES URTEIL [X.] ZR 347/08 Verkün[X.]et am: 27. Juli 2010 [X.] Justizangestellte als Urkun[X.]sbeamtin [X.]er Geschäftsstelle in [X.]em Rechtsstreit - 2 - Der [X.]. Zivilsenat [X.]es [X.] hat auf [X.]ie mün[X.]liche Verhan[X.]lung vom 27. Juli 2010 [X.]urch [X.]en Vorsitzen[X.]en [X.], [X.] un[X.] [X.], [X.]ie Richterinnen [X.] un[X.] von [X.] für Recht erkannt: Auf [X.]ie Revision [X.]er Beklag[X.] wir[X.] [X.]as Urteil [X.]es 17. Zivilsenats [X.]es [X.] vom 20. August 2008 aufgehoben. Die Berufung [X.]es [X.] gegen [X.]as Urteil [X.]er 10. Zivilkammer [X.]es [X.] vom 9. November 2007 wir[X.] zurückgewiesen. Der Kläger hat [X.]ie Kos[X.] [X.]er Rechtsmittel zu tragen. Von Rechts wegen Tatbestan[X.]:Der Kläger macht gegen [X.]ie Beklagte, eine Aktiengesellschaft nach tür-kischem Recht, Scha[X.]ensersatzansprüche aus [X.]em Erwerb von Anteilen [X.]er Beklag[X.] gel[X.][X.]. 1 Die Beklagte ist eine nicht börsennotierte Aktiengesellschaft mit Sitz in [X.]/[X.]. Sie hielt En[X.]e 1998 Aktien von [X.]reiun[X.]zwanzig in [X.]er [X.] an-sässigen Gesellschaf[X.], von [X.]enen sechzehn im [X.] [X.]er [X.] - 3 - [X.] stan[X.]en. Die Gesellschaf[X.] waren wirtschaftlich in [X.]er Tourismus-, Textil-, Lebensmittel-, Maschinenbau- un[X.] Baubranche tätig. Die Beklagte hat im Inlan[X.] Firmenanteile an Anleger veräußert, ohne eine Anzeige nach [X.]em bis zum 31. Dezember 2003 gültigen Gesetz über [X.]en Vertrieb auslän[X.]ischer Invest-mentanteile un[X.] über [X.]ie Besteuerung [X.]er Erträge aus auslän[X.]isc[X.] [X.] (in [X.]er Fassung [X.]er Bekanntmachung vom 9. September 1998, [X.] I 1998, [X.] künftig: [X.]) zu erstat[X.]. Der Kläger, [X.]er sein Vermögen islamisc[X.] Glaubensgrun[X.]sätzen ent-sprec[X.][X.] we[X.]er in verzinslic[X.] noch in spekulativen Wertpapieren anlegen wollte, erwarb am 1. Januar 1999 für [X.] nicht börsennotierte [X.] [X.]er Beklag[X.]. Der Erwerb wur[X.]e über [X.]en [X.] abgewickelt. [X.] erhielt [X.]er Kläger von [X.]er Beklag[X.] eine For[X.]erungsaufstellung. Mit [X.]er Klageschrift vom 2. Oktober 2006 erklärte [X.]er Kläger Kün[X.]igung un[X.] Anfechtung [X.]es [X.] wegen arglistiger Täuschung. Er verlangte von [X.]er Beklag[X.] [X.]ie Rückzahlung [X.]es [X.], hilfsweise Zug um Zug gegen Herausgabe von 400 Aktien. 3 Das [X.] hat [X.]ie Klage abgewiesen, weil [X.]eliktische Ansprüche je[X.]enfalls verjährt seien. Auf [X.]ie Berufung [X.]es [X.] hat [X.]as Oberlan[X.]esge-richt [X.]as Urteil [X.]es [X.]s abgeän[X.]ert un[X.] [X.]ie Beklagte unter Klageab-weisung im Übrigen verurteilt, an [X.]en Kläger • 11.970,88 nebst Zinsen Zug um Zug gegen Herausgabe von 400 Aktien zu zahlen. Mit [X.]er vom Berufungsge-richt zugelassenen Revision verfolgt [X.]ie Beklagte [X.]ie Wie[X.]erherstellung [X.]es erstinstanzlic[X.] Urteils. 4 - 4 - Entschei[X.]ungsgrün[X.]e: [X.] Das Berufungsgericht hat [X.]ie internationale Zustän[X.]igkeit [X.] Ge-richte für [X.]eliktische Ansprüche [X.]es [X.] bejaht. Es hat einen Scha[X.]enser-satzanspruch [X.]es [X.] gegen [X.]ie Beklagte nach § 823 Abs. 2 [X.] i.V.m. §§ 2, 7, 8 [X.] für gegeben erachtet. Der Beklag[X.] habe eine Anzei-gepflicht nach [X.]en §§ 2, 7, 8 [X.] vor [X.]er Veräußerung [X.]er Anteile oblegen. Es han[X.]le sich um auslän[X.]ische Investmentanteile im Sinne [X.]ieses Gesetzes, weil Geschäftszweck [X.]er Beklag[X.] sei, [X.]as verwaltete Vermögen zur Sicherung [X.]es [X.] nach [X.]en Grun[X.]sätzen [X.]er [X.] an-zulegen. Die Beklagte habe nicht substantiiert [X.]argetan, [X.]ass [X.]as [X.] [X.]urch einen unternehmerisc[X.] Einfluss bestimmt wer[X.]e. [X.] fehle Vortrag [X.]er Beklag[X.] [X.]azu, [X.]ass sie auf [X.]as Management [X.]er Fir-men, an [X.]enen sie beteiligt sei, tatsächlich Einfluss genommen hätte. Ein Ver-waltungskos[X.]anteil etwa für ein [X.]ie Tochtergesellschaf[X.] kontrollieren[X.]es Management sei nicht erkennbar ausgewiesen. Je[X.]enfalls bei [X.]en Min[X.]erheits-beteiligungen be[X.]ürfe es einer weiteren Einflussnahme auf [X.]as Management [X.]ieser Unternehmen, um eine beherrsc[X.][X.]e Stellung [X.]er Beklag[X.] als Hol-[X.]ing festzustellen. Die Anleger hät[X.] selbst keine religiösen Zwecke verfolgt. Sie hät[X.] mit [X.]er Gel[X.]anlage le[X.]iglich keine religiösen Regeln verletzen [X.]. Diesen liefe [X.]ie Anlage von Gel[X.] in Form einer kapitalwertsichern[X.]en Risi-komischung nicht zuwi[X.]er. Die Beklagte habe unter Verletzung [X.]er [X.] [X.]ie Anteile öffentlich vertrieben. Der Anspruch sei auch nicht verjährt. 5 - 5 - I[X.] Die Revision hat Erfolg. 6 1. Das Berufungsgericht hat, [X.]a eine vorrangige internationale Gerichts-stan[X.]sregelung im Verhältnis zur [X.], [X.]em Sitz [X.]er Beklag[X.], nicht besteht, zutreffen[X.] seine Zustän[X.]igkeit aus [X.]em beson[X.]eren Deliktsgerichtsstan[X.] [X.]es § 32 ZPO hergeleitet. Die internationale Zustän[X.]igkeit [X.]er [X.]eutsc[X.] Gerichte ist auch unter [X.]er Geltung [X.]es § 545 Abs. 2 ZPO in [X.]er Revisionsinstanz von Amts wegen zu prüfen (vgl. Senat, Urteil vom 2. März 2010 - [X.] ZR 23/09, [X.], 653; [X.], 82, 84 ff.; [X.], Urteil vom 20. November 2008 - [X.], [X.] 2009, 26 [X.]. 17 = [X.], 807 m.w.[X.]; vom 22. Oktober 2009 - [X.], [X.] 2009, 479), [X.]enn [X.]ie Vorschrif[X.] über [X.]ie örtliche Zustän[X.]igkeit (§§ 12 ff. ZPO) regeln mittelbar auch [X.]ie Grenzziehung zwisc[X.] [X.]er Zustän[X.]igkeit [X.] un[X.] auslän[X.]ischer Gerichte (vgl. Senat, Urteile vom 3. Mai 1977 - [X.] ZR 24/75, NJW 1977, 1590 un[X.] vom 2. März 2010 - [X.] ZR 23/09, [X.]O; [X.], Urteil vom 22. November 1994 - [X.], NJW 1995, 1225, 1226 jeweils m.w.[X.]). Zur Begrün[X.]ung [X.]es Gerichtsstan[X.]s gemäß § 32 ZPO reicht [X.]ie schlüssige Behauptung von Tatsac[X.] aus, auf [X.]eren Grun[X.]la-ge sich ein [X.]eliktischer Anspruch ergeben kann (Senat, Urteil vom 2. März 2010 - [X.] ZR 23/09, [X.]O; [X.]Z 132, 105, 110; Hüßtege in [X.], ZPO, 30. Aufl., § 32 Rn. 8; [X.]/Vollkommer, ZPO, 28. Aufl. § 32 Rn. 19 m.w.[X.]). Im Rahmen [X.]er Prüfung [X.]er internationalen Zustän[X.]igkeit ge-nügt es mithin, [X.]ass [X.]er Kläger [X.]ie Voraussetzungen [X.]er - nach [X.]em insoweit maßgeblic[X.] [X.]eutsc[X.] Recht - [X.]eliktisc[X.] Ansprüche nach [X.]en §§ 823 ff. [X.] schlüssig behauptet hat. Nach § 32 ZPO ist für Klagen aus unerlaub[X.] Han[X.]lungen [X.]as Gericht zustän[X.]ig, in [X.]essen Bezirk [X.]ie Han[X.]lung begangen ist. Begehungsort [X.]er [X.]eliktisc[X.] Han[X.]lung kann sowohl [X.]er Han[X.]lungs- als auch [X.]er Erfolgsort sein, so [X.]ass eine Zustän[X.]igkeit wahlweise [X.]ort gegeben 7 - 6 - ist, wo [X.]ie Verletzungshan[X.]lung begangen wur[X.]e o[X.]er [X.]ort, wo in ein geschütz-tes Rechtsgut eingegriffen wur[X.]e (vgl. [X.]Z 132, 105, 110 f.). Der Begehungsort [X.]er vom Kläger behaupte[X.] unerlaub[X.] Han[X.]lungen liegt [X.]anach im Inlan[X.], weil [X.]ie Anteile an [X.]er Beklag[X.] von ihm im Inlan[X.] er-worben wor[X.]en sin[X.] un[X.] [X.]er behauptete Scha[X.]en ebenfalls im Inlan[X.] eingetre-[X.] ist. Auch sin[X.] [X.]eliktische Ansprüche auf [X.]er Grun[X.]lage [X.]es [X.] hinreic[X.][X.] [X.]argetan. Hätte [X.]ie Beklagte nach ihrem Geschäftszweck [X.]ie ein-gesammel[X.] Gel[X.]er in erster Linie kapitalwertsichern[X.] in Anlagen mit gemisch-[X.] Risiken investieren wollen, käme ein Scha[X.]ensersatzanspruch [X.]es [X.] nach § 823 Abs. 2 [X.] i.V.m. [X.]en §§ 2, 8 [X.] in Betracht, [X.]a [X.]ie Beklagte [X.]ie Aufnahme [X.]er Geschäfte [X.]em [X.] gemäß § 7 [X.] nicht angezeigt hat un[X.] somit ihre Geschäfte im Wi[X.]erspruch zu § 8 Abs. 1 [X.] getätigt hätte. 8 Ist [X.]ie internationale Zustän[X.]igkeit nach [X.]em [X.]eliktisc[X.] Gerichtsstan[X.] im Inlan[X.] somit gegeben, ist umfassen[X.] zu prüfen, ob [X.]as Scha[X.]ensersatzbe-gehren [X.]es [X.] aufgrun[X.] eines [X.]eliktisc[X.] Anspruchs begrün[X.]et ist. Die internationale Zustän[X.]igkeit ist aller[X.]ings le[X.]iglich für [X.]eliktische Ansprüche ge-geben, sie zieht nicht - kraft [X.] - [X.]ie Zustän[X.]igkeit auch für nicht [X.]eliktische Ansprüche nach sich. Insoweit steht [X.]em [X.]eutsc[X.] Gericht keine Prüfungsbefugnis zu (vgl. hierzu ausführlich [X.]Z 132, 105, 111 ff. m.w.[X.]). 9 2. Deliktische Ansprüche [X.]es [X.] gegen [X.]ie Beklagte sin[X.] aller[X.]ings nicht gegeben. 10 a) Ob [X.]as [X.]er Klage zugrun[X.]e gelegte vom Kläger behauptete Gesche-[X.] als unerlaubte Han[X.]lung einzuor[X.]nen ist, richtet sich nach [X.]em am [X.] gel[X.][X.]en Recht. Auf [X.]as im Januar 1999 abgeschlossene Gesche-11 - 7 - [X.] fin[X.]et analog Art. 220 Abs. 1 EG[X.] (BT-Drucks. 14/343 S. 7) [X.]er vor In-[X.]-Tre[X.] [X.]es Gesetzes zum Internationalen Privatrecht für außervertragliche Schul[X.]verhältnisse un[X.] für Sac[X.] ([X.] 1999 I 1026) zum 1. Juni 1999 ge-wohnheitsrechtlich gel[X.][X.]e Tatortgrun[X.]satz Anwen[X.]ung. Nach ihm ist [X.] Recht sowohl als [X.]as Recht [X.]es Han[X.]lungsortes als auch [X.]es Erfolgsor-tes maßgeblich. Es kann weiterhin offen bleiben, ob für [X.]iese "Altfälle" eine akzessorische Anknüpfung [X.]es [X.]s an ein beste[X.][X.]es rechtliches Son[X.]erverhältnis wie [X.]as aktienrechtliche Mitglie[X.]schaftsverhältnis möglich ist ([X.]Z 119, 137, 139, 145; 132, 105, 117). Denn je[X.]enfalls wäre Voraussetzung, [X.]ass [X.]ie [X.] bereits vor Entste[X.] [X.]es [X.]eliktisc[X.] Rechtsverhältnisses gege-ben war (vgl. [X.]/[X.], [X.], 61. Aufl., EG[X.] Art. 41 Rn. 4; [X.]/v. [X.], [X.] (2001), Art. 41 Rn. 11; [X.], [X.] 65 (2001), 383, 433; [X.], Internationales Privatrecht, 3. Aufl., Rn. 1273, 1287; Kropholler, Internationales Privatrecht, 6. Aufl., S. 530; vgl. nunmehr [X.]ie Regelung in Art. 4 Abs. 3 [X.]). Die Son[X.]erverbin[X.]ung tritt nur [X.]ann in [X.]en Vor[X.]ergrun[X.] un[X.] [X.]rängt [X.]as [X.] zurück, wenn sich [X.]ie [X.]eliktsrechtliche Zuweisung ge-genüber [X.]en bereits beste[X.][X.]en engeren Verbin[X.]ungen als zufällig erweist ([X.], Internationales Privatrecht, 3. Aufl., Rn. 1273). Muss [X.]emnach [X.]ie an[X.]erweitige Verbin[X.]ung bereits vor [X.]em [X.]eliktisc[X.] Rechtsverhältnis beste-[X.], kann [X.]iese nicht in [X.]en Vor[X.]ergrun[X.] tre[X.], wenn [X.]as [X.]eliktische Han[X.]eln un[X.] [X.]ie Begrün[X.]ung [X.]es Rechtsverhältnisses zwisc[X.] [X.]en Parteien in einem Gesche[X.] zusammen fallen. 12 Im Streitfall kann [X.]anach [X.]ie [X.]urch [X.]as Delikt vermittelte Verbin[X.]ung ins Inlan[X.] nicht [X.]urch eine engere Son[X.]erbeziehung in [X.]ie [X.] überwun[X.]en wer[X.]en, weil [X.]er Kläger Ansprüche gegen [X.]ie Beklagte aus [X.]eliktischem Ver-hal[X.] im Inlan[X.] beim Erwerb [X.]er Anteile herleitet un[X.] [X.]urch [X.]en selben [X.] - 8 - werbsvorgang [X.]as Son[X.]erverhältnis zwisc[X.] [X.]en Parteien erst begrün[X.]et wor[X.]en ist. b) Entgegen [X.]er Auffassung [X.]es Berufungsgerichts ist ein Scha[X.]enser-satzanspruch nach § 823 Abs. 2 [X.] i.V.m. [X.]en §§ 2, 8 [X.] nicht gegeben. Zwar hat [X.]ie auslän[X.]ische Investmentgesellschaft, [X.]ie beabsichtigt, auslän[X.]ische Investmentanteile im Inlan[X.] zu vertreiben, [X.]em [X.] nach § 7 Abs. 1 [X.] [X.]ies anzuzeigen. Nach § 8 Abs. 1 [X.] [X.]arf [X.]er Vertrieb von auslän[X.]isc[X.] [X.] erst aufgenommen wer[X.]en, wenn seit [X.]em Eingang [X.]er vollstän[X.]igen Anzeige [X.]rei Monate verstric[X.] sin[X.], ohne [X.]ass [X.]ie Behör[X.]e [X.]ie Aufnahme [X.]es Vertriebs untersagt hat. Das vor einer Anzeige gemäß § 7 Abs. 1 AuslIn-vestmG gel[X.][X.]e Vertriebsverbot [X.]es § 8 Abs. 1 [X.] ist auch eine [X.]en Anleger schützen[X.]e Regelung im Sinne [X.]es § 823 Abs. 2 [X.], weil [X.]as Anzeigeverfahren [X.]er Überprüfung [X.]er auslän[X.]isc[X.] Investmentgesellschaft un[X.] somit auch [X.]em Interesse [X.]es Anlegerschutzes [X.]ient (BT-Drucks. V/3494 S. 21 f.; [X.], Urteil vom 13. September 2004 - [X.], NJW 2004, 3706, 3709; [X.], Investmentgesetze, 2. Aufl., § 8 [X.], Rn. 2). Je[X.]och kann nach [X.]en Umstän[X.]en [X.]es Streitfalls nicht angenommen wer[X.]en, [X.]ass [X.]ie Beklagte mit [X.]em Verkauf [X.]er Anteile an [X.]en Kläger auslän[X.]ische [X.] im Sinne [X.]er Legal[X.]efinition [X.]es § 1 Abs. 1 [X.] im Inlan[X.] [X.] hat. 14 [X.]) Zutreffen[X.] ist [X.]er Ansatz [X.]es Berufungsgerichts, [X.]ass nach § 1 Abs. 1 Satz 1 [X.], [X.]as zum Zeitpunkt [X.]es Erwerbs [X.]er Anteile [X.]urch [X.]en Kläger noch in [X.] war, Abschnitt 1 [X.]ieses Gesetzes für [X.]en Vertrieb von Anteilen an einem auslän[X.]isc[X.] Recht unterste[X.][X.]en Vermögen galt, sofern [X.]as Vermögen nach [X.]em Grun[X.]satz [X.]er [X.] aus Wertpapieren, For[X.]erungen aus Gel[X.][X.]arle[X.], über [X.]ie eine Urkun[X.]e ausgestellt war, [X.] - 9 - gen o[X.]er Grun[X.]stücken angelegt war. Das [X.] folgte ei-nem wirtschaftlic[X.] Investmentbegriff (BT-Drucks. V/3494 S. 17, [X.]/ [X.] in [X.]/[X.], [X.], § 1 Rn. 24, 44; [X.]/ Schütze/[X.], Han[X.]buch [X.]es [X.], 2. Aufl., § 19 Rn. 14). Auf [X.]ie gewählte Rechtsform [X.]es Unternehmens kam es nicht an. An[X.]ers als bei inlän[X.]isc[X.] Investmentgesellschaf[X.] (vgl. § 1 Abs. 1 [X.]es Gesetzes über Kapi-talanlagegesellschaf[X.] in [X.]er Fassung [X.]er Bekanntmachung vom [X.] 1998; [X.] I 1998, [X.]) war [X.]ie Bil[X.]ung eines Son[X.]ervermögens nicht Voraussetzung. Es war unerheblich, ob [X.]ie Anteile Miteigentum am [X.] verkörper[X.] o[X.]er nur einen schul[X.]rechtlic[X.] Anspruch auf Beteiligung in bestimmter Höhe gewähr[X.] o[X.]er mitglie[X.]schaftliche Rechte umfass[X.]. [X.] war, [X.]ass [X.]as Vermögen nach [X.]en Grun[X.]sätzen [X.]er [X.] angelegt wor[X.]en ist o[X.]er angelegt wer[X.]en sollte. [X.] be[X.]eutete in [X.]iesem Zusammenhang, [X.]ass [X.]ie [X.]er Investmentgesellschaft zufließen[X.]en Gel[X.]er zur Sicherung [X.]es [X.] in einer Vielzahl von Wertpapieren o[X.]er Grun[X.]stücken o[X.]er bei[X.]en angelegt wur[X.]en (BT-Drucks. V/3494 S. 17). [X.]) Ob auslän[X.]isches Investmentvermögen im Sinne [X.]es § 1 AuslIn-vestmG vorlag, ist unter Berücksichtigung aller Umstän[X.]e [X.]es Einzelfalles [X.]urch [X.]en Tatrichter zu beurteilen (vgl. Schreiben [X.]es [X.] vom 1. Juli 1977, [X.] in [X.][X.]/[X.], [X.], Stan[X.] Juli 2009, 448 Nr. 10; [X.], [X.]O § 1 [X.] Rn. 39). Die tatrichterliche Wür[X.]igung ist nur eingeschränkt in [X.]er Revision [X.]arauf über-prüfbar, ob [X.]ie Wür[X.]igung bei richtiger Anwen[X.]ung [X.]er Norm vollstän[X.]ig un[X.] rechtlich möglich ist un[X.] nicht gegen Denkgesetze o[X.]er Erfahrungssätze ver-stößt. Danach begegnet [X.]urchgreifen[X.]en Be[X.]enken, [X.]ass [X.]as Berufungsgericht eine Anzeigepflicht [X.]er Beklag[X.] bejaht hat. 16 - 10 - cc) Unter Zugrun[X.]elegung [X.]er von [X.]en Parteien vorgetragenen [X.] kann eine kapitalwertsichern[X.]e, risikogemischte Anlage im Sinne [X.]es [X.] nicht angenommen wer[X.]en. [X.] geht [X.]as Be-rufungsgericht [X.]avon aus, [X.]ie Beklagte habe [X.]arzulegen, [X.]ass [X.]as [X.] [X.]urch einen einheitlic[X.] unternehmerisc[X.] Einfluss bestimmt wir[X.], [X.]er einer [X.] wi[X.]erspricht. Nach allgemeinen Beweisgrun[X.]sätzen hat [X.]er Kläger [X.]ie anspruchsbegrün[X.]en[X.]en Voraussetzungen [X.]arzulegen un[X.] zu beweisen, mithin [X.]ass [X.]as Vermögen [X.]er Beklag[X.] nach [X.]em Grun[X.]satz [X.]er [X.] angelegt ist. Dies schließt [X.]en Nachweis mit ein, [X.]ass [X.]er objektive Geschäftszweck primär auf [X.]icherung gerichtet ist. Erleich-terungen kämen nur [X.]ann in Betracht, wenn [X.]em Kläger substantiierter Vortrag nicht möglich o[X.]er nicht zumutbar wäre, währen[X.] [X.]ie Beklagte Kenntnis von [X.]en maßgeblic[X.] Tatsac[X.] hätte un[X.] es ihr zumutbar wäre, nähere Angaben zu mac[X.]. Dies ist nur anzunehmen, wenn [X.]as Unwissen [X.]er [X.] [X.]arauf beruht, [X.]ass sie außerhalb [X.]es von ihr vorzutragen[X.]en Gesche[X.]sablaufs steht (Senat, Urteil vom 24. November 1998 - [X.] ZR 388/97, [X.], 774, 775; Urteil vom 9. Dezember 2008 - [X.] ZR 173/07, [X.], 408, 409; [X.]Z 140, 156, 158). Eine weiterge[X.][X.]e sekun[X.]äre Darlegungslast [X.]er Beklag[X.] käme erst in Betracht, wenn auch nach [X.] öffentlicher [X.]em Kläger zugänglicher Quellen, wie zum Beispiel [X.]en Be-rich[X.] [X.]er Aktiengesellschaft, Lücken verblieben. Dies ist nicht [X.]er Fall, weil [X.]er Kläger [X.]ie Beteiligungen [X.]er Beklag[X.] un[X.] [X.]ie Ausübung [X.]er [X.]amit [X.] Stimmrechte nicht in Frage stellt. 17 (1) Die im Inlan[X.] angebo[X.]en Geschäftsanteile [X.]er Beklag[X.] betreffen zwar Vermögen, [X.]as auslän[X.]ischem Recht untersteht. Da [X.]er Verwaltungssitz [X.]er Beklag[X.] in [X.]/[X.] liegt, gilt für [X.]ie Beklagte nach ihrem [X.], [X.]as für außerhalb [X.]er Europäisc[X.] Union liegen[X.]e St[X.][X.] ge-wohnheitsrechtlich an [X.]en Sitz [X.]er Gesellschaft anknüpft, [X.] Recht 18 - 11 - ([X.]Z 25, 134, 144; MünchKomm-[X.]/[X.] 4. Aufl., [X.] Rn. 5). Das [X.] Recht nimmt [X.]ie Verweisung an. Nach Art. 8 Abs. 4 Satz 1 [X.]es türki-sc[X.] Gesetzes über internationales Privat- un[X.] Zivilverfahrensrecht (in [X.]/[X.], Das [X.] Aktien- un[X.] GmbH-Recht, 2. Aufl., [X.] ff.) ist auf [X.]as Recht [X.]es in [X.]en Statu[X.] [X.]er Gesellschaft angegebenen Verwaltungs-sitzes abzustellen. Die Anwen[X.]ung [X.]er Regelungen [X.]es [X.] setzt je[X.]och [X.]arüber hinaus voraus, [X.]ass [X.]as Vermögen [X.]er Beklag[X.] zur Sicherung [X.]es [X.] nach [X.]em Grun[X.]satz [X.]er [X.] ange-legt war. Dies ist nach [X.]en maßgeblic[X.] Umstän[X.]en entgegen [X.]er Auffassung [X.]es Berufungsgerichts nicht [X.]er Fall. (2) Das [X.] sollte nicht je[X.]e Form [X.]es [X.] erfassen, son[X.]ern nur [X.]as Investmentsparen als wichtiges Bin[X.]eglie[X.] zwisc[X.] [X.]em tra[X.]itionellen Kon[X.]sparen un[X.] [X.]em [X.]irek[X.] Wertpapiererwerb in Form von Aktien (BT-Drucks. V/3494 S. 14). Es betrifft [X.]eshalb nicht Kapi-talanlagen, [X.]ie auf [X.]ie Wertschöpfung aus [X.]em Einsatz [X.]er Anlagemittel zur Finanzierung [X.]er Teilnahme am allgemeinen Wirtschaftsverkehr eines [X.] gerichtet sin[X.] (Volckens/Panzer, [X.] 2005, 426, 427), selbst wenn eine risikogestreute Vermögensanlage [X.]as Ergebnis einer sonstigen operativen Tätigkeit ist (Volckens/Panzer, [X.]O, 429) un[X.] [X.]amit als "zufällige Risikomi-schung" anzuse[X.] ist (Run[X.]schreiben 14/2008 [X.]er [X.] - [X.] - zum Anwen-[X.]ungsbereich [X.]es [X.] nach § 1 Satz 1 Nr. 3 Investmentge-setz). Ein Investmentunternehmen muss primär [X.]as Ziel [X.]er [X.]iche-rung [X.]urch [X.]ie [X.] verfolgen ([X.], NJW 1980, 2482; Pfül-ler/[X.] in [X.]/[X.], [X.]O, § 1 [X.] Rn. 46). Die Anlage muss vorrangig [X.]en bestmöglic[X.] Ausgleich von Ertrags-, [X.] un[X.] Liqui[X.]itätserwartungen [X.]er Anleger erreic[X.] wollen ([X.] [X.], [X.]han[X.]buch, 1971, S. 46; [X.][X.]/[X.]/[X.], [X.]O, 410 § 1 Rn. 47), so [X.]ass [X.]urch [X.]ie [X.] im Wesentlic[X.] [X.]as [X.] - 12 - [X.] abgefangen wir[X.] un[X.] sich mit [X.]em Anlagerisiko [X.]eckt (Schreiben [X.]es [X.] vom 1. Juli 1977 - [X.] - in [X.][X.]/[X.], [X.]O, 448 Nr. 10; Volckens/ Panzer, [X.]O). Hingegen genügt nicht, [X.]ass [X.]as Vermögen objektiv risikoge-mischt mit verschie[X.]enen möglic[X.] Verlust- un[X.] Gewinnchancen in einer Viel-zahl von Vermögenswer[X.] im Sinne [X.]es § 1 Abs. 1 Satz 1 [X.] ange-legt ist. Zu [X.]er [X.]ie Risiken misc[X.][X.]en Zusammensetzung [X.]es Vermögens muss vielmehr hinzukommen, [X.]ass [X.]er Geschäftsbetrieb [X.]es Unternehmens nach seiner objektiven Ausgestaltung gera[X.]e auf [X.]ie Anlage von Gel[X.]vermögen un[X.] nicht auf an[X.]ere Zwecke gerichtet ist (vgl. [X.], NJW 1980, 2482 "[X.]"; [X.], [X.]O, § 1 [X.] Rn. 40 ff., [X.][X.]/ [X.]/[X.], [X.]O, 410 § 1 Rn. 12; [X.]/[X.] in [X.]/[X.], [X.]O, § 1 [X.] Rn. 45 ff.; [X.]/Schütze/[X.], Han[X.]buch [X.]es [X.], 2. Aufl., § 19 Rn. 18; Volckens/Panzer, [X.] 2005, 426, 428). Kein anzeigepflichtiges Investment liegt hingegen vor, wenn [X.]ie unternehmeri-sche Beteiligung mit [X.]em Ziel erfolgt, in [X.]ie Entschei[X.]ungs- un[X.] [X.] [X.]er Anlageobjekte einzutre[X.] un[X.] [X.]eren Selbstän[X.]igkeit [X.], mithin also unternehmerisc[X.] Einfluss auf [X.]ie Zielgesellschaf[X.] auszuüben (Schreiben [X.]es [X.] vom 30. August 1990 - [X.] - in [X.][X.]/[X.], [X.]O, 448 Nr. 26; vom 7. Dezember 2001 - V 2-X-3818/2001 - [X.]O, 448 Nr. 38; [X.]/ [X.] in [X.]/[X.], [X.]O, § 1 [X.], Rn. 55; [X.], [X.]O, § 1 Rn. 47; [X.][X.]/[X.]/[X.], [X.]O, 410 § 1 Rn. 13 f.). Auf [X.]ie subjektiven Ziele [X.]er Anleger kommt es [X.]abei nicht an. (3) Danach hat [X.]ie Beklagte keine auslän[X.]isc[X.] Investmentanteile im Sinne [X.]es [X.]es im Inlan[X.] vertrieben. 20 - 13 - (a) [X.] ist hierfür aller[X.]ings, [X.]ass [X.]ie Beklagte sich in ihrer Firmenbezeichnung "Hol[X.]ing" nennt. Der Begriff "Hol[X.]ing" ist gesetzlich nicht [X.]efiniert. Hierbei kann es sich um eine Gesellschaft han[X.]eln, [X.]ie unternehmeri-sche Leitung wahrnimmt, ohne selbst operativ am Marktgesche[X.] teilzuneh-men ([X.], [X.], 4. Aufl., Rn. 24). Eine solche "Hol[X.]ing" fällt nicht unter [X.]as [X.] ([X.]/[X.]/[X.]/[X.], [X.]O, Rn. 56; [X.], Investmentgesetze, 2. Aufl., § 1 [X.], Rn. 47). [X.] "Hol[X.]ing" kann aber auch eine reine Vermögens- un[X.] Finanzierungsgesell-schaft sein, [X.]ie verschie[X.]ene Anlageformen gebün[X.]elt anbietet un[X.] [X.]ie nur [X.]er kapitalwerterhal[X.][X.]en Gel[X.]anlage [X.]ient. Diese "Hol[X.]ing" könnte unter [X.]as [X.] fallen ([X.]/[X.]/[X.]/[X.], [X.]O, Rn. 68). 21 (b) Im Streitfall ist maßgeben[X.], [X.]ass [X.]ie Beklagte mit [X.]er Mischung [X.]er unternehmerisc[X.] Risiken nicht vorrangig [X.]as Ziel verfolgte, [X.]en Kapitalwert [X.]es Anlagevermögens zu sichern, son[X.]ern Gewinne [X.]urch unterschie[X.]liche unternehmerische Beteiligungen zu erwirtschaf[X.] un[X.] [X.]amit [X.]en bei ihr inves-tier[X.] Anlegern mit [X.]en islamisc[X.] Glaubensgrun[X.]sätzen vereinbare Ren[X.]i[X.] zu verschaffen. 22 Zwar sieht auch [X.]as Berufungsgericht in [X.]en Mehrheitsbeteiligungen [X.]er Beklag[X.] ein In[X.]iz für [X.]en beherrsc[X.][X.]en Einfluss an [X.]en Zielgesellschaf[X.]. Je[X.]och überspannt es [X.]ie Anfor[X.]erungen an [X.]en Vortrag [X.]er Beklag[X.], in[X.]em es Vortrag zur tatsächlic[X.] Einflussnahme im Einzelnen auf [X.]as Management [X.]er Zielgesellschaf[X.] von [X.]er Beklag[X.] verlangt. Da [X.]er unternehmerische Einfluss bei [X.]eutlichem [X.] offensichtlich ist, war [X.]ie Beklagte ent-gegen [X.]er Auffassung [X.]es Berufungsgerichts zu weiteren Darlegungen nicht von vornherein gehal[X.]. Soweit [X.]ie Beklagte Min[X.]erheitsbeteiligungen an an-[X.]eren Unternehmen hielt, hat sie unwi[X.]ersproc[X.] vorgetragen, [X.]ass sie in [X.]ie-sen Fällen zusammen mit von [X.]enselben Personen geführ[X.] [X.] - 14 - schaf[X.] [X.]er eigenen Firmengruppe 100% [X.]er Beteiligung innehatte. In einem solc[X.] Fall ist aber trotz [X.]er Min[X.]erheitsbeteiligung von einem unternehmeri-sc[X.] Einfluss auszuge[X.], weil insoweit [X.]ie Situation keine an[X.]ere ist als bei einer Mehrheitsbeteiligung. Unternehmensgegenstan[X.] [X.]er Beklag[X.] waren insgesamt [X.]ie Mehr-heitsbeteiligungen in Unternehmen [X.]er eigenen Firmengruppe, [X.]eren Zweck [X.]ie Pro[X.]uktion einer Vielzahl von Gegenstän[X.]en [X.]er Textil- un[X.] Maschinenbauin-[X.]ustrie sowie Pro[X.]uktion un[X.] Han[X.]el mit lan[X.]wirtschaftlic[X.] Pro[X.]uk[X.] un[X.] Baustoffen, aber auch Leistungen in [X.]er Tourismusbranche war. Soweit [X.]ie [X.] Mehrheitsbeteiligungen hielt, eröffnete sich ihr über [X.]iese ein erheblicher Einfluss auf [X.]ie Finanzen un[X.] Investitionen [X.]er Anlageunternehmen. [X.] führt regelmäßig zur Abhängigkeit un[X.] zu einem beherrsc[X.][X.]en Einfluss auf [X.]ie Gesellschaft, weil [X.]em Mehrheitsaktionär über [X.]ie Mehrheit [X.]er Stimmrechte [X.]ie Möglichkeit offen steht, mehr als [X.]ie Hälfte [X.]er Mitglie[X.]er [X.]er Führungsgremien [X.]er beherrsch[X.] Gesellschaft zu stellen un[X.] [X.]amit [X.]eren Leitung zu bestimmen. Des Nachweises konkreter, aktiver Beeinflussung be[X.]arf es entgegen [X.]er Auffassung [X.]es Berufungsgerichts in einem solc[X.] Fall nicht (vgl. [X.]/[X.] in [X.]/[X.], [X.]O, § 1 [X.], Rn. 57; Schreiben [X.]es [X.] vom 28. August 1991 - [X.] in [X.][X.]/[X.], [X.]O, 448 Nr. 27; vom 7. Dezember 2001, [X.]O). Die Beklagte hatte [X.]ie rechtliche Möglichkeit, entschei[X.]en[X.]en un-ternehmerisc[X.] Einfluss auf [X.]ie Gesellschaf[X.] zu nehmen, an [X.]enen sie be-teiligt war, sofern sie le[X.]iglich ihre Aktionärsrechte wahrnahm. Dass [X.]ies [X.]er Fall war, hat auch [X.]er Kläger nicht in Frage gestellt. 24 In sechzehn Aktiengesellschaf[X.] besaß [X.]ie Beklagte mehr als 75% [X.]er Anteile. Nach [X.]m Aktienrecht geht [X.]amit regelmäßig eine entsprec[X.]-[X.]e Stimmrechtsmehrheit in [X.]er Generalversammlung einher (Art. 373 Abs. 1 25 - 15 - Satz 1 [X.] in [X.]/[X.], [X.]O, [X.] f.), sofern nicht beson[X.]ere Um-stän[X.]e wie z.B. Mehrstimmrechtsaktien ([X.]. 373 Abs. 1 Satz 2, 401 [X.] [X.]O) o[X.]er [X.] [X.]ies verhin[X.]ern. In [X.]er Generalversammlung wir[X.] unter an[X.]erem über [X.]ie Gewinnverteilung un[X.] [X.]ie Wahl [X.]er Verwaltungs-ratsmitglie[X.]er entschie[X.]en (Art. 369 [X.] [X.]O). Der Verwaltungsrat wie[X.]erum leitet [X.]ie Aktiengesellschaft türkisc[X.] Rechts un[X.] vertritt sie entwe[X.]er selbst o[X.]er [X.]urch von ihm eingesetzte Direktoren ("monistisches System" [X.]. 317, 342 [X.] [X.]O). Das Stimmrecht eröffnet mithin unmittelbar [X.]ie Möglichkeit zur Einflussnahme auf [X.]ie Zusammensetzung [X.]er lei[X.][X.]en Organe [X.]er Gesell-schaft. Dass [X.]ie Beteiligung [X.]er Beklag[X.] in sieben weiteren Fällen unter 50% lag, rechtfertigt keine an[X.]ere Beurteilung, weil [X.]ie übrigen Anteile an [X.]iesen Unternehmen Schwestergesellschaf[X.] [X.]er Beklag[X.] hiel[X.]. Dazu waren [X.]ie Organe [X.]er Gesellschaf[X.] personell i[X.]entisch besetzt, so [X.]ass von einer ge-genseitigen Einflussnahme un[X.] Abstimmung auszuge[X.] ist. 26 Hinsichtlich [X.]er Beteiligung [X.]er Beklag[X.] an [X.]er [X.] in [X.]en [X.], [X.]eren Rechtsform einer Gesellschaft mit beschränkter Haf-tung nach [X.] Recht vergleichbar ist, hat [X.]as Berufungsgericht mit Recht angenommen, [X.]ass eine Vermögensanlage in Wertpapieren im Sinne [X.]es § 1 Abs. 1 Satz 1 [X.] schon [X.]eshalb nicht gegeben ist, weil [X.] an einer GmbH keine Wertpapiere sin[X.], auch wenn sie verbrieft sin[X.] (Schreiben [X.]es [X.] vom 28. August 1991 - [X.] in [X.][X.]/[X.], [X.]O, 448, Nr. 27). 27 War [X.]anach - wie [X.]argelegt - nach [X.]er Anlagestrategie [X.]er Beklag[X.] nicht eine bloße Partizipation am Kapitalwert [X.]er unternehmerisch selbstän[X.]ig bleiben[X.]en Anlageobjekte gewollt, son[X.]ern ein [X.]ie Selbstän[X.]igkeit [X.] - 16 - ken[X.]er Eintritt in [X.]eren unternehmerische Entschei[X.]ungs- un[X.] Verantwortungs-bereiche, entsprach [X.]ie Kapitalanlage nicht [X.]em Wesen [X.]es Investments im Sinne [X.]es [X.]es (Schreiben [X.]es [X.] vom 20. August 1990, [X.]O; vom 7. Dezember 2001 [X.]O; [X.], [X.]O, § 1 [X.], Rn. 47; [X.]/[X.] in [X.]/[X.], [X.]O, § 1 [X.], Rn. 55, 57; [X.][X.]/[X.]/[X.], [X.]O, 410 § 1 Rn. 15). Der Kläger kann sich somit nicht auf [X.]en Schutz [X.]es [X.] berufen. c) Scha[X.]ensersatzansprüche [X.]es [X.] nach § 823 Abs. 2 [X.] i.V.m. § 32 KWG a.F. un[X.] nach §§ 831, 31 [X.] i.V.m. § 823 Abs. 2 [X.], § 263 StGB un[X.] § 826 [X.] sin[X.] nach [X.]en Umstän[X.]en [X.]es [X.] auch nicht gegeben (vgl. hierzu [X.]ie vergleichbaren Fallgestaltungen Senatsurteile vom 23. März 2010 - [X.] ZR 57/09, unter I[X.] 2. b), [X.]) un[X.] e) z.[X.]. 29 II[X.] Ist nach alle[X.]em ein [X.]eliktischer Scha[X.]ensersatzanspruch [X.]es [X.] gegen [X.]ie Beklagte nicht gegeben, ist auf [X.]ie Revision [X.]as Berufungsurteil auf- 30 - 17 - zuheben un[X.] [X.]as [X.]ie Klage abweisen[X.]e Urteil [X.]es [X.]s unter Auferle-gung [X.]er Kos[X.] [X.]er Rechtsmittel auf [X.]en Kläger gemäß § 97 ZPO wie[X.]erher-zustellen. Galke Zoll [X.]
[X.] von [X.] Vorinstanzen: [X.], Entschei[X.]ung vom 09.11.2007 - 2/10 O 400/06 - [X.], Entschei[X.]ung vom 20.08.2008 - 17 U 86/08 -

Meta

VI ZR 347/08

27.07.2010

Bundesgerichtshof VI. Zivilsenat

Sachgebiet: ZR

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 27.07.2010, Az. VI ZR 347/08 (REWIS RS 2010, 4419)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2010, 4419

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