Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 22.09.2010, Az. VIII ZR 285/09

VIII. Zivilsenat | REWIS RS 2010, 3139

© REWIS UG (haftungsbeschränkt)

Tags hinzufügen

Sie können dem Inhalt selbst Schlagworten zuordnen. Geben Sie hierfür jeweils ein Schlagwort ein und drücken danach auf sichern, bevor Sie ggf. ein neues Schlagwort eingeben.

Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"

QR-Code

Entscheidungstext


Formatierung

Dieses Urteil liegt noch nicht ordentlich formatiert vor. Bitte nutzen Sie das PDF für eine ordentliche Formatierung.

PDF anzeigen

[X.]IM NAMEN DES VOLKES URTEIL [X.]/09 Verkündet am: 22. September 2010 [X.], Justizangestellte als Urkundsbeamtin der Geschäftsstelle in dem Rechtsstreit Nachschlagewerk: ja [X.]: nein [X.]R: [X.] §§ 158 Abs. 2, 387, 388, 556 Abs. 3 Macht der Mieter den Anspruch gegen den Vermieter auf Rückzahlung geleisteter Vorschüsse auf Betriebskosten, über die der Vermieter nicht innerhalb der Frist des § 556 Abs. 3 Satz 2 [X.] abgerechnet hat, im Wege der Aufrechnung geltend, so entfällt die Wirkung der Aufrechnung ex nunc, soweit der Vermieter nachträglich eine wirksame Betriebskostenabrechnung erteilt und der Mieter hiernach Betriebskosten schuldet (Fortführung des [X.] vom 9. März 2005 - [X.], NJW 2005, 1499). [X.], Urteil vom 22. September 2010 - [X.]/09 - [X.] - 2 - Der [X.]. Zivilsenat des [X.] hat auf die mündliche Verhandlung vom 7. Juli 2010 durch den Vorsitzenden [X.], [X.] Frellesen, die Richterin [X.] sowie [X.] [X.] und Dr. [X.] für Recht erkannt: Auf die Rechtsmittel der Beklagten werden das Urteil der 15. Zivil-kammer des [X.] vom 15. Juli 2009 in der Fassung des [X.] vom 4. November 2009 - auch im Kostenpunkt - aufgehoben und das Urteil des [X.] vom 20. Oktober 2008 geändert, soweit die [X.] verurteilt worden sind, an den Kläger einen über 4.928,02 • nebst Zinsen hieraus in Höhe von 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit 2. Januar 2008 hinausgehenden [X.] zu zahlen. Insoweit wird die Klage abgewiesen. Im Übrigen werden die Berufung und die Revision der Beklagten zurückgewiesen. Die Kosten des ersten [X.] werden gegeneinander auf-gehoben. Von den Kosten des Berufungs- und des [X.] haben der Kläger ¼, die Beklagten ¾ zu tragen. Von Rechts wegen - 3 - Tatbestand: 1 Die Beklagten waren seit 22. November 2002 Mieter einer Dachge-schosswohnung des [X.] in M.

. Das Mietverhältnis endete aufgrund fristloser Kündigung des [X.] am 31. Mai 2006. Die Beklagten sind mit rechtskräftigem Versäumnisurteil des [X.] vom 14. [X.] 2006 zur Räumung und Herausgabe der Wohnung verurteilt worden. Der Kläger nimmt die Beklagten mit seiner auf Zahlung von 10.310 • ge-richteten Klage auf Nutzungsentschädigung für die [X.] von Dezember 2006 bis Februar 2007 und April 2007 bis Juli 2007 sowie Schadensersatz in Anspruch. Die Beklagten sind der Auffassung, der Kläger könne wegen einer Mietminde-rung sowie in Anbetracht von ihnen geleisteter Zahlungen und aufgerechneter Gegenforderungen nichts mehr beanspruchen. 2 Das Amtsgericht hat die Beklagten unter Abweisung der weitergehenden Klage verurteilt, an den Kläger 6.889,93 • nebst Zinsen zu zahlen. Auf die Beru-fung der Beklagten hat das [X.] die Verurteilung der Beklagten unter Abweisung der weitergehenden Klage auf 6.455,10 • nebst Zinsen reduziert; die weitergehende Berufung hat es zurückgewiesen. Mit ihrer vom Berufungs-gericht zugelassenen Revision verfolgen die Beklagten ihr Klageabweisungs-begehren weiter. 3 - 4 - Entscheidungsgründe: 4 Die Revision hat teilweise Erfolg. [X.] 5 Das Berufungsgericht hat zur Begründung seiner Entscheidung im [X.] ausgeführt: 6 Grundsätzlich stehe dem Kläger für die Monate Dezember 2006 bis [X.] 2007 sowie April 2007 bis Juli 2007 ein Anspruch auf Nutzungsentschädi-gung gemäß § 546a Abs. 1 [X.] zu, da die Beklagten die Wohnung in dieser [X.], obwohl rechtskräftig zur Räumung und Herausgabe verurteilt, weiter ge-nutzt hätten. Der [X.] des [X.] bemesse sich nach der vereinbarten Kaltmiete in Höhe von 1.525 [X.], der Miete für die Garage in Höhe von 100 [X.] sowie [X.] in Höhe von 295 [X.] und belaufe sich auf insgesamt 1.920 [X.]. 7 Ausgehend hiervon ergebe sich für die einzelnen Monate folgendes: 8 Der Anspruch des [X.] für den Monat Dezember 2006 in Höhe von 1.920 • sei in Höhe von 3 % der Bruttokaltmiete (ohne Garage), mithin 54,30 •, infolge der [X.] Gesetzes nach § 536 Abs. 1 Satz 1 [X.] eingetretenen Minde-rung für einen unstreitigen Mietmangel erloschen. Weiter sei der Anspruch des [X.] in Höhe von 1.450 • durch Erfüllung erloschen, da die Beklagten am 4. Dezember 2006 insoweit eine Mietzahlung mit entsprechender Tilgungsbe-stimmung geleistet hätten. Der noch verbleibende Anspruch des [X.] in [X.] von 415,70 • sei durch Aufrechnung der Beklagten vom 30. August 2007 mit einem ihnen zustehenden Rückforderungsanspruch aus einer Überzahlung er-9 - 5 - loschen. Denn am 27. Februar 2007 hätten die Beklagten unstreitig einen [X.] von 8.300 • an den Kläger gezahlt, von dem nach [X.] vom Amtsgericht rechtsfehlerfrei als wirksam angesehener Verrechnung mit Gegenansprüchen des [X.] noch 1.614,80 • unverbraucht seien. Entge-gen der Auffassung des Amtsgerichts habe den Beklagten dieser Betrag noch ungeschmälert zur Verfügung gestanden, da die vom Kläger am 25. April 2007 gegen den insoweit gegebenen Rückforderungsanspruch der Beklagten erklärte Aufrechnung mit Schadensersatzansprüchen in Gestalt von Rechtsverfolgungs-kosten in Höhe von 609,28 • mangels Gleichartigkeit der zur Aufrechnung ge-stellten Forderungen nicht durchgreife. Der [X.] für Dezember 2006 sei damit vollständig erloschen; aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 verbleibe für die Beklagten damit noch ein unverbrauchter Betrag von 1.199,10 •. Hinsichtlich des [X.]s des [X.] in Höhe von 1.920 • für Januar 2007 seien zunächst die errechnete Mietminderung in Höhe von 54,30 • sowie eine weitere Zahlung der Beklagten vom [X.] 2006 in Höhe von 1.450 • mit entsprechender Tilgungsbestimmung in [X.] zu bringen. Ferner sei der Anspruch in Höhe von 320 • durch Zahlungen der Beklagten vom 8. Februar 2007 in Höhe von 220 • und vom 16. Februar 2007 in Höhe von 100 • erloschen. Der noch offene Betrag von 95,70 • sei durch Aufrechnung der Beklagten mit dem ihnen aus der Zahlung vom 27. Fe-bruar 2007 noch zustehenden Rückforderungsanspruch in Höhe von 1.199,10 • erloschen, so dass den Beklagten danach noch ein Anspruch in Höhe von 1.103,40 • aus dieser Zahlung verbleibe. 10 Der [X.] des [X.] für Februar 2007 in Höhe von 1.920 • sei zunächst wieder um die Minderung von 54,30 • zu kür-zen. Der sodann noch offene Betrag in Höhe von 1.865,70 • sei in Höhe von 11 - 6 - 320 • durch Zahlungen der Beklagten vom 8. Februar 2007 in Höhe von 220 • und 16. Februar 2007 in Höhe von 100 • erloschen. Der sodann noch offene Betrag in Höhe von 1.545,70 • sei infolge einer Aufrechnung der Beklagten mit einer Überzahlung in Höhe von 1.450 • erloschen, die versehentlich mit der Tilgungsbestimmung "Januar 2007" geleistet worden sei. Der endlich noch of-fene Betrag in Höhe von 95,70 • sei durch Verrechnung mit dem aus der [X.] vom 27. Februar 2007 den Beklagten noch zur Verfügung stehenden [X.] in Höhe von 1.103,40 • erloschen, so dass den Beklagten hieraus noch 1.007,70 • verblieben. Für den Monat April 2007 stehe dem Kläger ein [X.] in Höhe von 858 • zu. Der ursprünglich in Höhe von 1.920 • bestehende Anspruch sei durch die eingetretene Minderung in Höhe von 54,30 • erloschen. Der sodann noch offene Betrag in Höhe von 1.865,70 • sei durch Aufrechnung der Beklagten mit dem aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 den Beklagten noch verbliebenen Rückforderungsanspruch in Höhe von 1.007,70 • in dieser Höhe erloschen. Der für den Monat April 2007 somit be[X.]nde [X.] in Höhe von 858 • sei nicht durch eine weitere, ebenfalls am 30. August 2007 erklärte Aufrechnung der Beklagten mit [X.] bezüglich der von ihnen für die [X.] bis 2005 geleisteten [X.] erloschen. Diese Aufrech-nung greife nicht durch, da der Kläger im Laufe des Prozesses am [X.] 2007 formell ordnungsgemäße Betriebskostenabrechnungen an die [X.] übersandt habe. Damit sei der Rückforderungsanspruch der Beklagten ex nunc entfallen, wodurch die Aufrechnung ihre Wirkung verloren habe. Die von dem Kläger im Prozess vorgelegten Betriebskostenabrechnungen für die [X.] bis 2005 seien als formell noch ordnungsgemäß anzusehen, obwohl bei vier Kostenarten die Einzelposten zusammengezogen worden seien. 12 - 7 - Für die Monate Mai bis Juli 2007 stehe dem Kläger jeweils ein [X.] in Höhe von 1.865,70 • zu, da zugunsten der Beklagten von dem [X.] von 1.920 • lediglich die Minderung in [X.] von 54,30 • in Abzug zu bringen sei. Dies gelte auch für den Monat Juli, denn entgegen der Auffassung der Beklagten hätten diese die Wohnung nicht bereits am 14. Juli 2007 an den Kläger übergeben. Die Beklagten hätten bei der Übergabe von drei in ihrem Besitz befindlichen Schlüsseln lediglich zwei an die Bevollmächtigte des [X.] übergeben. Dem Kläger habe das Recht zuge-standen, vor Austausch des Schlosses noch bis Ende Juli zuzuwarten. Deshalb sei für Juli 2007 die volle Nutzungsentschädigung zu bezahlen. 13 I[X.] Diese Beurteilung des Berufungsgerichts hält rechtlicher Nachprüfung nicht in allen Punkten stand. Dem Kläger steht auf der Grundlage der von den Tatsacheninstanzen getroffenen Feststellungen eine Nutzungsentschädigung für die Monate April 2007 (66,09 •), Mai 2007 (1.836,30 •), Juni 2007 (1.189,33 •) und Juli 2007 (1.836,30 •) in einer Gesamthöhe von 4.928,02 • zu. Im Übrigen ist der Anspruch des [X.] durch Zahlungen beziehungsweise Aufrechnungen der Beklagten erloschen. 14 Zwar hat das Berufungsgericht rechtsfehlerfrei angenommen, dass dem Kläger für sämtliche klageweise geltend gemachten Monate dem Grunde nach eine Nutzungsentschädigung gemäß § 546a Abs. 1 [X.] zusteht, da die [X.] die Wohnung, obwohl zu deren Räumung und Herausgabe rechtskräftig verurteilt, nicht an den Kläger übergeben haben. Das zweifelt auch die Revision nicht an. 15 - 8 - Dem Berufungsgericht sind jedoch sowohl bei der Berechnung der ge-genseitigen Forderungen als auch der rechtlichen Bewertung einzelner wech-selseitig zur Aufrechnung gestellter Forderungen revisionsrechtlich erhebliche Fehler unterlaufen. 16 17 1. Im Ansatz zutreffend ist das Berufungsgericht bei der Bemessung der Höhe der dem Kläger zustehenden Nutzungsentschädigung gemäß § 546a Abs. 1 [X.] von der vertraglichen vereinbarten Miete ausgegangen. Es hat [X.] - wie die Revision zu Recht rügt - diesbezüglich übereinstimmenden [X.] übergangen. Denn beide Parteien haben vorgetragen, dass die ur-sprünglich geschuldete Miete in Höhe von 1.920 • mit Vereinbarung vom [X.] auf 1.890 •, wovon 100 • auf eine angemietete Garage entfielen, herabgesetzt wurde. Unter diesem Fehlverständnis der vereinbarten Miete [X.] sämtliche nachfolgende Berechnungen des Berufungsgerichts. Das Berufungsgericht hat die monatliche Nutzungsentschädigung wegen eines ausschließlich die Wohnung betreffenden unstreitigen Mangels der [X.] gemäß § 536 Abs. 1 Satz 1 [X.] um 3 % der Bruttomiete (ohne Garage) als gemindert angesehen. Gegen diese - von der Revision nicht angegriffene - dem Tatrichter vorbehaltene Würdigung ist revisionsrechtlich nichts zu erinnern. Ausgehend von einer Bruttomiete (ohne Garage) in Höhe von 1.790 [X.] ergibt sich somit ein um 53,70 • geminderter monatlicher Nutzungswertersatz-anspruch des [X.], mithin 1.836,30 [X.]. 18 2. Im Ergebnis zutreffend hat das Berufungsgericht den Anspruch des [X.] auf Nutzungsentschädigung für den Monat Dezember in Höhe von 1.836,30 • infolge unstreitig geleisteter Zahlungen sowie wirksamer Aufrech-nungen der Beklagten hiergegen als erloschen angesehen. 19 - 9 - a) Rechtsfehlerfrei hat das Berufungsgericht von dem Anspruch des [X.] zunächst die mit entsprechender Tilgungsbestimmung geleistete Zahlung der Beklagten vom 4. Dezember 2006 in Höhe von 1.450 • abgezogen. 20 21 b) Die restliche Forderung des [X.] in Höhe von 386,30 • ist durch Aufrechnung der Beklagten vom 30. August 2007 mit der ihnen in Höhe von 1.193,98 • zustehenden Forderung auf Rückzahlung einer am 27. Februar 2007 geleisteten Zahlung (8.300 •) erloschen. [X.]) Die Beklagten haben nach den Feststellungen des Berufungsgerichts am 27. Februar 2007 an den Kläger 8.300 • gezahlt. Die Auffassung des [X.], dass den Beklagten nach Abzug unstreitiger Verrechnungen aus dieser Zahlung zum Aufrechnungszeitpunkt (30. August 2007) noch eine aufre-chenbare [X.] von 1.614,80 • zugestanden habe, hält [X.] Nachprüfung nicht stand. 22 (1) Die Revisionserwiderung zeigt mit ihrer insoweit durchgreifenden Ge-genrüge zutreffend auf, dass dem Berufungsgericht bei der Berechnung des den Beklagten aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 zustehenden Rückforde-rungsanspruchs ein Fehler unterlaufen ist. Denn das Berufungsgericht hat die von ihm selbst im Folgenden getroffene Feststellung übersehen, nach der ein in erster Instanz von dem Kläger aufgerechneter Betrag in Höhe von 100,71 • in der Berufungsinstanz unstreitig geworden war. Unter zutreffender Berücksichti-gung dieser Aufrechnung stand den Beklagten lediglich noch eine aufrechenba-re Forderung auf Rückzahlung in Höhe von 1.514,09 • zu. 23 (2) Diese Forderung der Beklagten ist durch eine Aufrechnung des [X.] hiergegen vom 25. April 2007 in einer Höhe von 320,11 • erloschen. 24 - 10 - Der Kläger hat - soweit im Revisionsverfahren noch von Interesse - am 25. April 2007 mit einem behaupteten Schadensersatzanspruch in Höhe von 609,28 • aufgerechnet. Nach dem Vortrag des [X.] sind ihm aufgrund schuldhaften Verhaltens der Beklagten Rechtsverfolgungskosten in dieser Höhe entstanden. Soweit das Berufungsgericht die Wirksamkeit dieser Aufrechnung verneint hat ist dies lediglich in einer Höhe von 289,17 • zutreffend. 25 (a) Die Beklagten hatten den Kläger mit Schreiben vom 20. März 2007 aufgefordert, eine Abschlagszahlung von 10.000 • auf ihr Konto zu überweisen, da ihnen Minderungsansprüche seit Mietbeginn im Jahre 2002 in "jedenfalls fünfstelliger Höhe" zustünden. Zur Begründung teilten die Beklagten in diesem Schreiben mit, dass eine von ihnen vorgenommene Vermessung der Wohnung eine Wohnfläche von 127 qm ergeben habe; im Mietvertrag sei hin-gegen die Wohnfläche mit "ca. 150 qm" angegeben. Da die Wohnung mit vielen Schrägen und Winkeln versehen sei, könne die exakte Wohnfläche jedoch erst durch eine gutachterliche Vermessung festgestellt werden. Nachdem der Kläger die Wohnflächenabweichung mit einem Schreiben seines [X.] zurückweisen ließ, hielten die Beklagten ihre diesbezüglichen [X.] nicht mehr aufrecht. 26 Der Kläger hat aus dieser Anspruchsberühmung einen Schadensersatz-anspruch gegen die Beklagten aus § 280 Abs. 1, § 241 Abs. 2 [X.] abgeleitet und die ihm aus der Anspruchsabwehr entstandenen Rechtsverfolgungskosten in Höhe von einer 0,3-Gebühr aus einem Streitwert von 10.000 • nebst [X.] und Mehrwertsteuer gegen die [X.] der [X.] aufgerechnet. Das Berufungsgericht hat es offen gelassen, ob das [X.] der Beklagten einen Schadensersatzanspruch begründet; jedenfalls [X.] dem Kläger deshalb keine aufrechenbare Forderung aus diesem Sachver-halt zu, weil ihm die Gebührenrechnung seines Anwalts erst am 14. August 27 - 11 - 2007 zugegangen und am 9. September 2007 beglichen worden sei. Dem Klä-ger habe daher im [X.]punkt der Aufrechnung (25. April 2007) allenfalls ein Freistellungsanspruch gegen die Beklagten zugestanden, der mit der [X.] Gegenforderung der Beklagten nicht gleichartig im Sinne des § 387 [X.] sei. 28 Das Berufungsgericht hat die Wirksamkeit der genannten Aufrechnung des [X.] im Ergebnis zutreffend verneint, denn dem Kläger stand bereits dem Grunde nach kein Schadensersatzanspruch wegen der [X.] aus § 280 Abs. 1, § 241 Abs. 2 [X.] zu. Der [X.] hat zwar für den Bereich des Kaufrechts entschieden, dass ein unberechtigtes Mangelbesei-tigungsverlangen des Käufers nach § 439 Abs. 1 [X.] eine zum [X.] verpflichtende schuldhafte Vertragsverletzung darstellen kann, wenn der Käufer erkannt oder fahrlässig nicht erkannt hat, dass ein Mangel der [X.] nicht vorliegt, sondern die Ursache des Symptoms, hinter dem er einen Mangel vermutet, in seinem eigenen Verantwortungsbereich liegt ([X.]surteil vom 23. Januar 2008 - [X.] ZR 246/06, [X.], 1147). Im Streitfall fehlt es indes an einem Verschulden der Beklagten nach § 276 [X.]. Die Beklagten haben die Wohnung selbst vermessen und damit im Rahmen ihrer Möglichkeiten geprüft, ob eine Wohnflächenabweichung vorliegt. Gleichzeitig haben sie darauf hingewiesen, dass die exakte Wohnungsgröße wegen der Schwierigkeiten bei der Vermessung (Schrägen, Winkel) erst durch einen Gutachter festgestellt werden könne. Von den Beklagten eine weiterge-hende Überprüfung der von ihnen vermuteten Wohnflächenabweichung zu ver-langen, würde die an einen nicht mit der Rechtslage vertrauten Mieter zu stel-lenden Sorgfaltsanforderungen überspannen. Insbesondere erforderte die von den Beklagten zu verlangende Sorgfalt nicht, sich vor der Mängelanzeige über die komplizierte Wohnflächenberechnung bei Dachgeschosswohnungen kundig 29 - 12 - zu machen oder gar ein mit erheblichen Kosten verbundenes Sachverständi-gengutachten zur Wohnfläche einzuholen. Denn die Behauptung eines Mangels erfordert nicht seine vorherige zweifelsfreie Feststellung. Andernfalls würde die Durchsetzung von Mängelrechten in nicht hinnehmbarer Weise erschwert. Bleibt somit - wie hier - bei der Mängelanzeige ungewiss, ob tatsächlich ein Mangel vorliegt, dürfen Mängelrechte geltend gemacht werden, ohne [X.] befürchten zu müssen, auch wenn sich das Verlangen im Ergebnis als unberechtigt herausstellt ([X.]surteil vom 23. Januar 2008 - [X.] ZR 246/06, [X.]O Rn. 13; vgl. ferner [X.], Urteil vom 16. Januar 2009 - [X.], [X.], 1262 Rn. 20). (b) Soweit das Berufungsgericht allerdings die Wirksamkeit der Aufrech-nung des [X.] vom 25. April 2007 in Höhe von 320,11 • ebenfalls mit der Begründung verneint hat, dem Kläger stehe auch insoweit nur ein [X.] gegen die Beklagten zu, ist diese Auffassung von Rechtsirrtum beeinflusst. Nach den Feststellungen des Amtsgerichts, auf die das Berufungs-gericht Bezug genommen hat, hat der Prozessbevollmächtigte des [X.] am 25. April 2007 für den Kläger unter anderem mit Rechtsverfolgungskosten [X.], die dem Kläger daraus entstanden sind, dass sein Prozessbevoll-mächtigter im Februar 2007 aufgrund im [X.] titulierter und in Rechts[X.] erwachsener Ansprüche gegen die Beklagten auf Zahlung (11.469,23 •) und Räumung (Streitwert: 19.500 •) die Zwangsvollstreckung betrieb. Bei dem [X.] entstandenen [X.] in Höhe von 320,11 • (= 0,3 Gebühr nach [X.] aus einem Streitwert von 30.969,23 • in Höhe von 249 • zuzüglich einer Auslagenpauschale von 20 • und der aus der Summe hieraus entfallen-den Mehrwertsteuer in Höhe von 51,11 •) handelt es sich um notwendige Kos-ten der Zwangsvollstreckung, die nach § 788 ZPO zugleich mit dem zur Zwangsvollstreckung stehenden Anspruch beizutreiben sind. Sie stellen damit eine titulierte Geldforderung dar, mit der gegen die Forderung der Beklagten auf 30 - 13 - Rückzahlung der Restsumme aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 in Höhe von 1.514,09 • aufgerechnet werden konnte. 31 Nach der Aufrechnung des [X.] vom 25. April 2007 verblieb den [X.] aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 daher noch eine Restforderung von 1.193,98 •. 32 [X.]) Mit dieser Restforderung haben die Beklagten am 30. August 2007 gegen die Forderung des [X.] auf Nutzungsentschädigung für Dezember 2006 in Höhe von 386,30 • aufgerechnet; der Anspruch des [X.] ist damit erloschen. Nach der Aufrechnung stand den Beklagten aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 noch ein Rückforderungsanspruch in Höhe von 807,68 • zu. 3. Den Anspruch des [X.] auf Nutzungsentschädigung für die Monate Januar 2007 und Februar 2007 in Höhe von jeweils 1.836,30 • hat das [X.] ebenfalls im Ergebnis zutreffend als erloschen angesehen. 33 Die Forderungen des [X.] sind zunächst aufgrund mit entsprechen-der Tilgungsbestimmung geleisteter Zahlungen der Beklagten vom [X.] 2006 in Höhe von 1.450 [X.], vom 8. Februar 2007 in Höhe von 220 [X.] und vom 16. Februar 2007 in Höhe von 100 [X.] jeweils in einer Gesamthöhe von 1.770 [X.] erloschen. Die sodann verbliebene For-derung des [X.] in Höhe von jeweils 66,30 [X.] ist durch Aufrechnung der Beklagten mit der ihnen aus der Zahlung vom 27. Februar 2007 noch zu-stehenden [X.] in Höhe von 807,68 • erloschen, so dass den Beklagten nach dieser Aufrechnung noch ein aufrechenbarer Rückforde-rungsanspruch in Höhe von 675,08 • verblieb. 34 4. Für den Monat April 2007 steht dem Kläger eine Nutzungsentschädi-gung in Höhe von 66,09 • zu. 35 - 14 - a) Der Anspruch des [X.] auf Nutzungsentschädigung für den Monat April 2007 in Höhe von 1.836,30 • ist zunächst durch die nach den Feststellun-gen des Berufungsgerichts erklärte Aufrechnung der Beklagten vom 30. August 2007 mit der [X.] aus der Zahlung vom 27. Februar 2007, die den Beklagten noch in einer Höhe von 675,08 • zustand (oben 3), in dieser Höhe erloschen. 36 b) Die Auffassung des Berufungsgerichts, die Aufrechnung der Beklagten vom 30. August 2007 gegen die danach verbliebene Forderung des [X.] in Höhe von 1.161,22 • mit Gegenforderungen auf Rückzahlung von in den [X.] 2003 bis 2005 geleisteten [X.] greife insgesamt nicht durch, ist nicht frei von [X.]. 37 [X.]) Zutreffend ist das Berufungsgericht allerdings davon ausgegangen, dass dem Mieter nach Beendigung des Mietverhältnisses ein Anspruch auf Rückzahlung geleisteter [X.] zusteht, wenn der Vermieter - wie hier - die Betriebskosten nicht innerhalb der Jahresfrist des § 556 Abs. 3 Satz 1 Halbsatz 1 [X.] abrechnet. Dieser Rückforderungsan-spruch besteht nach der Rechtsprechung des [X.]s, solange der Vermieter keine formell ordnungsgemäße und inhaltlich richtige Abrechnung vorlegt. Eine unangemessene Benachteiligung des Vermieters ist damit nicht verbunden, denn er kann die Jahresabrechnung auch noch im [X.] vorlegen ([X.]surteil vom 9. März 2005 - [X.], NJW 2005, 1499 unter II 3). 38 [X.]) Von Rechtsirrtum beeinflusst ist hingegen die Auffassung des [X.], die von dem Kläger am 10. Dezember 2007 vorgelegten Be-triebskostenabrechnungen seien in allen Positionen formell ordnungsgemäß. 39 - 15 - (1) Maßgeblich für die formelle Wirksamkeit einer Betriebskostenabrech-nung ist die Nachvollziehbarkeit und Prüffähigkeit für den Mieter. Notwendig, aber auch ausreichend ist es, dass der Mieter die ihm angelasteten Kosten be-reits aus der Abrechnung klar ersehen und überprüfen kann, so dass die [X.] in dafür vorhandene Belege nur noch zur Kontrolle und zur Beseiti-gung von Zweifeln erforderlich ist ([X.]surteil vom 16. September 2009 - [X.] ZR 346/08, [X.], 3575 Rn. 6). Die Nachvollziehbarkeit der [X.] ist auch dann gewährleistet, wenn der Vermieter ohne Auf-schlüsselung im Einzelnen eng zusammenhängende Kosten in einer Summe zusammenfasst. Einen derartigen engen Zusammenhang hat der [X.] zum Beispiel für die Kosten für Frisch- und Schmutzwasser - soweit letztere auf der Grundlage des Frischwasserbezugs berechnet werden - sowie für Sach- und Haftpflichtversicherungsbeiträge bejaht ([X.]surteile vom 15. Juli 2009 - [X.] ZR 340/08, NJW-RR 2009, 1383 Rn. 18; vom 16. September 2009 - [X.] ZR 346/08, [X.]O Rn. 7). 40 (2) Im Streitfall hat der Kläger in seiner am 10. Dezember 2007 während des Prozesses vorgelegten Betriebskostenabrechnung für die [X.] bis 2005 unter anderem die Kosten "Wasserversorgung/Strom" sowie "[X.]/Müllbeseitigung/[X.]" jeweils in einer Summe zusam-mengefasst. Die Revision rügt zu Recht, dass der hierbei zu fordernde enge Zusammenhang jedenfalls für die Posten Wasserversorgung/[X.] fehlt wie für die Betriebskosten hinsichtlich Straßenreinigung/Müllbeseitigung einerseits und [X.] andererseits. Eine Zusammenfassung die-ser Positionen, die nach § 2 Abs. 1 Nr. 2/Nr. 3 (Wasserversorgung), Nr. 11 ([X.]), [X.] (Straßenreinigung/Müllbeseitigung), Nr. 12 (Schornsteinreini-gung) BetrKV getrennte Kostengruppen bilden, erlaubt es dem Mieter nicht mehr, wenigstens eine Plausibilitätskontrolle der angesetzten Beträge vorneh-men zu können. Gleiches gilt, soweit in der Betriebskostenabrechnung 2003 die 41 - 16 - Kosten für "Hausmeister" (§ 2 Abs. 2 Nr. 14 BetrKV) und "Gebäudereinigung" (§ 2 Abs. 1 Nr. 9 BetrKV) und in der Betriebskostenabrechnung 2004 die Kos-ten für "Hausmeister", "Gebäudereinigung" und "Gartenpflege" (§ 2 Abs. 1 Nr. 10 BetrKV) in einer Position zusammengezogen wurden. Denn ein sachli-cher Grund hierfür ist weder vorgetragen, noch ersichtlich. 42 Entgegen der Auffassung der Revision führt die in den genannten Punk-ten unzulässige Kostenzusammenfassung jedoch nicht zur Unwirksamkeit der gesamten Abrechnungen. Die Unwirksamkeit betrifft nach der Rechtsprechung des [X.]s vielmehr nur die jeweils unzulässig zusammengefassten Kostenpo-sitionen ([X.]surteil vom 14. Februar 2007 - [X.] ZR 1/06, NJW 2007, 1059 Rn. 11 mwN). Die übrigen Betriebskosten, die für das Abrechnungsjahr 2003 eine Summe von 2.410,87 • und für das Abrechnungsjahr 2004 eine Summe von 2.228,03 • ergeben, sind formell ordnungsgemäß abgerechnet worden. [X.]) Hinsichtlich der letztgenannten Beträge hat die von den Beklagten am 30. August 2007 erklärte Aufrechnung, wie das Berufungsgericht im Ansatz zutreffend erkannt hat, ihre Wirkung nach § 158 Abs. 2 Halbsatz 2 [X.] ex nunc verloren. Entgegen der Auffassung der Revision ist dieses Ergebnis mit § 388 Satz 2 [X.] vereinbar. 43 Nach der dargestellten Rechtsprechung des [X.]s ist der Anspruch des Mieters auf Rückzahlung geleisteter [X.] nur vor-läufiger Natur. Auch ein titulierter Anspruch auf Rückzahlung bleibt selbst bei eingetretener Rechts[X.] nicht zwingend bestandskräftig. Führt nämlich der Vermieter die Fälligkeit seines Betriebskostenerstattungsanspruchs durch [X.] Abrechnung nachträglich noch herbei, so steht die Rechts[X.] des einer Klage des Mieters stattgebenden Urteils einer (späteren) Klage des Vermieters auf Zahlung der Betriebskosten nicht entgegen, denn der [X.] - 17 - lungsanspruch des Mieters wurde lediglich als "zur [X.] begründet" anerkannt ([X.]surteil vom 9. März 2005 - [X.], [X.]O unter II 3 g). Der Mieter ist daher bis zum Eintritt der Verjährung dem begründeten Anspruch des [X.] auf Zahlung der tatsächlich angefallenen Betriebskosten ausgesetzt. Ledig-lich mit Nachzahlungsansprüchen ist der Vermieter nach Ablauf der einjährigen Abrechnungsfrist ausgeschlossen (§ 556 Abs. 3 Satz 3 [X.]). Macht der Mieter seinen Anspruch auf Rückzahlung der Betriebskosten-vorauszahlungen nicht mit einem Zahlungsverlangen, sondern - wie hier - im Wege der Aufrechnung geltend, führt dies zu keinem anderen Ergebnis. Denn der Anspruch des Mieters auf Rückzahlung geleisteter Vorauszahlungen steht unter der auflösenden Bedingung einer formell ordnungsgemäßen und inhaltlich richtigen Abrechnung des Vermieters. Tritt die Bedingung ein, entfällt der [X.] ex nunc (§ 158 Abs. 2 Halbsatz 2 [X.]), soweit der Vermieter Anspruch auf die abgerechneten Betriebskosten hat; die [X.] verliert insoweit ihre Wirkung ([X.], [X.], 1333; [X.], NJW-RR 2002, 1239 mwN; [X.], NJW 1994, 593, 594; [X.], [X.] 1972, 274, 275; [X.]/[X.], [X.] (2006), § 387 Rn. 130; MünchKomm[X.]/[X.], 5. Aufl., § 387 Rn. 36; [X.]/[X.]/[X.], [X.], 2. Aufl., § 387 Rn. 32; [X.]/[X.], [X.], 69. Aufl., § 387 Rn. 11). § 388 Satz 2 [X.] steht dem nicht entgegen, denn nicht die Aufrechnung wird unter einer Bedingung erklärt, sondern die Forde-rung, mit der aufgerechnet wird, steht unter einer auflösenden Bedingung. 45 [X.]) Mit ihrer weiteren Rüge, den Beklagten stünden allein deshalb [X.] in voller Höhe zu, weil das Berufungsgericht unter Umge-hung von erheblichem Sachvortrag der Beklagten rechtsfehlerhaft davon aus-gegangen sei, dass die Betriebskostenabrechnung des [X.] vom 10. Dezember 2007 inhaltlich richtig sei, dringt die Revision nicht durch. Zwar 46 - 18 - hatten die Beklagten zunächst behauptet, der Kläger sei von falschen Wohnflä-chen und damit von einem unzutreffenden Umlageschlüssel ausgegangen. Nachdem der Kläger jedoch mit Schriftsatz vom 28. März 2008 ein von ihm in Auftrag gegebenes Sachverständigengutachten zur Wohnfläche vorgelegt [X.], erklärten die Beklagten mit Schriftsatz vom 21. Mai 2008, davon Abstand nehmen zu wollen, "die nun vorgelegte Wohnflächenberechnung substantiiert zu bestreiten". ee) Nach den Feststellungen des Berufungsgerichts haben die Beklagten am 30. August 2007 (ausschließlich) mit der ihnen zustehenden Rückzahlungs-forderung für das [X.] gegen die Forderung des [X.] auf Nutzungs-entschädigung für April 2007 (= 1.161,22 •; oben 4 a b) aufgerechnet. Für das [X.] haben die Beklagten ausweislich der vom Berufungsgericht in Bezug genommenen und insoweit unstreitigen Abrechnung des [X.] vom 10. Dezember 2007 [X.] in Höhe von 3.506 • ge-leistet. Abzüglich der von dem Kläger für das [X.] ordnungsgemäß abge-rechneten Betriebskosten in Höhe von 2.410,87 • (oben 4 b [X.] (2)) stand den Beklagten daher eine aufrechenbare [X.] in Höhe von 1.095,13 • zu. Nach der Aufrechnung der Beklagten mit dieser Forderung steht dem Kläger daher eine Nutzungsentschädigung für den Monat April 2007 in Höhe von 66,09 • zu. 47 5. Für den Monat Mai 2007 steht dem Kläger eine Nutzungsentschädi-gung in Höhe von 1.836,30 • zu. 48 Die nach den Feststellungen des Berufungsgerichts von den Beklagten am 30. August 2007 erklärte Aufrechnung mit einer (restlichen) Forderung auf Rückzahlung für das [X.] geleisteter [X.] ging ins Leere, da diese Forderung bereits durch die Aufrechnung gegen die [X.] - 19 - rung des [X.] auf Nutzungsentschädigung für den Monat April 2007 erlo-schen war (oben 4). 50 6. Für den Monat Juni 2007 steht dem Kläger eine Nutzungsentschädi-gung in Höhe von 1.189,33 • zu. 51 Die Beklagten haben nach den Feststellungen des Berufungsgerichts am 30. August 2007 gegen die Forderung des [X.] auf Nutzungsentschädigung für den Monat Juni 2007 in Höhe von 1.836,30 • (ausschließlich) mit der Forde-rung auf Rückzahlung der für das [X.] geleisteten [X.] aufgerechnet. Da der Kläger für dieses Jahr Betriebskosten in Höhe von 2.228,03 • ordnungsgemäß abgerechnet hat (oben 4 b [X.] (2)) und die [X.] für das [X.] ausweislich der vom Berufungsgericht in Bezug ge-nommenen und insoweit unstreitigen Abrechnung des [X.] vom 10. De-zember 2007 [X.] in Höhe von 2.875 • geleistet hatten, stand den Beklagten eine aufrechenbare Rückforderung in Höhe von 646,97 • zu. In dieser Höhe ist die Forderung des [X.] für Juni 2007 durch die Aufrechnung erloschen. 7. Für den Monat Juli 2007 steht dem Kläger eine Nutzungsentschädi-gung in Höhe von 1.836,30 • zu. 52 a) Die nach den Feststellungen des Berufungsgerichts von den [X.] am 30. August 2007 erklärte Aufrechnung mit einer (restlichen) Forderung auf Rückzahlung für das [X.] geleisteter [X.] ging ins Leere, da diese Forderung bereits durch die Aufrechnung gegen die Forderung des [X.] auf Nutzungsentschädigung für den Monat Juni 2007 erloschen war (oben 6). 53 - 20 - b) Das Berufungsgericht hat entgegen der Auffassung der Revision rechtsfehlerfrei angenommen, dass dem Kläger die Wohnung während des ge-samten Monats Juli 2007 vorenthalten wurde, da die Beklagten dem Kläger [X.] am 14. Juli 2007 nicht sämtliche in ihrem Be-sitz befindlichen Wohnungsschlüssel zurückgegeben haben. 54 55 (1) Der [X.] hat bereits entschieden, dass es an einer vollständigen Rückgabe der Mietsache fehlt, wenn der Mieter zwar seine Sachen aus den Räumen entfernt, die Schlüssel aber zurückbehält ([X.], Urteil vom 10. Januar 1983 - [X.] ZR 304/81, [X.] 86, 204, 210). Der Rückgabeanspruch des Ver-mieters umfasst daher - abgesehen von der im Streitfall nicht vorliegenden Un-möglichkeit zur Leistung infolge Schlüsselverlustes, die zur Leistungsbefreiung gemäß § 275 Abs. 1 [X.] und gegebenenfalls einem Schadensersatzanspruch des Vermieters gemäß § 280 Abs. 1 [X.] führt - sämtliche im Besitz des [X.] befindlichen Schlüssel, da der Vermieter andernfalls nicht ungestört über die Mietsache verfügen kann. Insbesondere wird eine Neuvermietung in derar-tigen Fällen regelmäßig daran scheitern, dass der vormalige Mieter, also ein Dritter, die faktische Zugangsmöglichkeit zu den neu zu vermietenden Wohn-räumen hat. (2) Entgegen der Auffassung der Revision ergibt sich auch aus § 15 Abs. 1 des von den Parteien geschlossenen Mietvertrages nichts anderes. Nach Satz 1 dieser Regelung hat der Mieter bei Ende des Mietvertrages die Mietsache vollständig geräumt zurückzugeben. Satz 2 der Regelung legt dem Mieter die Pflicht auf, alle Schlüssel, auch von ihm selbst beschaffte, an den Vermieter zu übergeben. Soweit in § 15 Abs. 1 Satz 3 der Regelung bestimmt ist, dass der Mieter für alle Schäden haftet, die dem Vermieter oder einem Mietnachfolger aus der Nichtbefolgung "dieser Pflicht" entstehen, hat dies kei-nen Einfluss auf den in den Sätzen 1 und 2 geregelten Umfang der [X.] - 21 - pflicht des Mieters. Die von der Revision vertretene Auslegung der Regelung dahin, dass der Vermieter hinsichtlich der unterlassenen Rückgabe der [X.] auf Sekundäransprüche beschränkt sei, liegt fern. 57 8. Mit ihrer Rüge, etwaige (restliche) Forderungen des [X.] seien [X.] infolge einer weiteren Aufrechnung der Beklagten mit einer Forderung auf Rückzahlung der für das [X.] geleisteten Betriebskostenvorauszah-lungen erloschen, dringt die Revision nicht durch. Zwar stellt das Berufungsgericht im Tatbestand seines Urteils zunächst fest, dass die Beklagten mit Rückforderungen für die [X.], 2004 und 2005 aufgerechnet hätten. Unmittelbar im [X.] daran verweist der Tatbe-stand des Berufungsgerichts wie auch später die Entscheidungsgründe hin-sichtlich der näheren Einzelheiten der Aufrechnung der Beklagten aber auf de-ren Schreiben vom 30. August 2007, aus dem zweifelsfrei hervorgeht, dass le-diglich mit [X.]en für die [X.] und 2004 aufgerechnet worden ist. Die Revisionserwiderung weist bei dieser Sachlage daher mit ihrer Gegenrüge zutreffend darauf hin, dass der [X.] an die (irrtümliche) Feststel-lung, es sei auch mit Ansprüchen aus dem [X.] aufgerechnet worden, die insoweit zur Widersprüchlichkeit des Tatbestandes führte, nicht nach § 314 ZPO gebunden ist ([X.]surteil vom 28. Juni 2000 - [X.] ZR 240/99, [X.] 144, 370, 376 f.; [X.], Urteil vom 13. Mai 1996 - [X.], NJW 1996, 2306 un-ter [X.]; [X.], Urteil vom 14. Oktober 1988 - [X.], NJW 1989, 898 unter 2). 58 - 22 - II[X.] 59 Das Berufungsurteil kann nach alledem keinen Bestand haben, soweit die Beklagten zur Zahlung von mehr als 4.928,02 • nebst Zinsen verurteilt [X.] sind. Es ist daher insoweit aufzuheben (§ 562 Abs. 1 [X.]). Da keine weite-ren tatsächlichen Feststellungen zu treffen sind, hat der [X.] in der Sache selbst zu entscheiden (§ 563 Abs. 3 ZPO). Da dem Kläger insgesamt eine [X.] nur in Höhe von 4.928,02 • zusteht, ist die weitergehende Klage auf die Berufung der Beklagten unter deren Zurückweisung im Übrigen abzuweisen. [X.] [X.] [X.] [X.] Dr. [X.] Vorinstanzen: [X.], Entscheidung vom 20.10.2008 - 412 C 7773/07 - [X.], Entscheidung vom 15.07.2009 - 15 S 21117/08 -

Meta

VIII ZR 285/09

22.09.2010

Bundesgerichtshof VIII. Zivilsenat

Sachgebiet: ZR

Zitier­vorschlag: Bundesgerichtshof, Entscheidung vom 22.09.2010, Az. VIII ZR 285/09 (REWIS RS 2010, 3139)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2010, 3139

Auf dem Handy öffnen Auf Mobilgerät öffnen.


Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.

Ähnliche Entscheidungen

VIII ZR 285/09 (Bundesgerichtshof)

Wohnraummiete: Erlöschen der Wirkung einer Aufrechnung mit dem Anspruch auf Rückzahlung nicht fristgerecht abgerechneter Betriebskostenvorschüsse …


VIII ZR 285/09 (Bundesgerichtshof)

Verletzung des Anspruchs auf rechtliches Gehör im Mietrechtsstreit: Gehörsrüge bei versäumter Geltendmachung des Verstoßes im …


VIII ZR 52/20 (Bundesgerichtshof)

BGB-Gesellschaft an einer Mietwohnung: Befugnis eines Gesellschafters zur Inanspruchnahme des Schuldners einer Gesellschaftsforderung im eigenen …


VIII ZR 285/09 (Bundesgerichtshof)


VIII ZR 223/10 (Bundesgerichtshof)

Wohnraummiete: Berücksichtigung einer Mietminderung bei der Betriebskostenabrechnung


Referenzen
Wird zitiert von

Keine Referenz gefunden.

Zitiert

VIII ZR 285/09

IX ZB 225/09

Zitieren mit Quelle:
x

Schnellsuche

Suchen Sie z.B.: "13 BGB" oder "I ZR 228/19". Die Suche ist auf schnelles Navigieren optimiert. Erstes Ergebnis mit Enter aufrufen.
Für die Volltextsuche in Urteilen klicken Sie bitte hier.