Bundessozialgericht, Urteil vom 17.06.2020, Az. B 5 R 21/19 R

5. Senat | REWIS RS 2020, 2541

© Bundessozialgericht, Dirk Felmeden

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Gegenstand

Rentenzahlung nach dem Tod des Leistungsberechtigten - Rücküberweisungspflicht - Abbuchung vom Konto eines verstorbenen Rentenbeziehers per Lastschrift auf das Konto eines Dritten und anschließende Rückgabe der Lastschrift - vorrangiger Anspruch gegen das Geldinstitut


Leitsatz

Wird eine Belastung des Kontos des Rentenberechtigten, die vor dem Eingang des Rücküberweisungsverlangens des Rentenversicherungsträgers im Lastschriftverfahren erfolgte, rückgängig gemacht, besteht ein gegenüber dem Anspruch gegen den mittelbaren Empfänger vorrangiger Anspruch gegen das Geldinstitut.

Tenor

Die Revision der Beklagten gegen das Urteil des [X.] vom 29. Oktober 2019 wird zurückgewiesen.

Die Beklagte trägt auch die Kosten des Revisionsverfahrens mit Ausnahme der außergerichtlichen Kosten der Beigeladenen.

Tatbestand

1

Die klagende [X.] wendet sich gegen die Forderung des beklagten Rentenversicherungsträgers, den vom Konto einer verstorbenen Versicherten für die Miete eingezogenen Betrag von 757,87 Euro zu erstatten.

2

Die im Juli 2012 verstorbene [X.] (nachfolgend: Versicherte) bezog von der Beklagten eine Rente wegen Erwerbsunfähigkeit. Der monatliche Rentenzahlbetrag in Höhe von jeweils 1470,91 Euro wurde noch für die Monate August und September 2012 auf ihr Konto bei der [X.], einer Rechtsvorgängerin der Beigeladenen, überwiesen. Für die von der Klägerin verwaltete Mietwohnung und einen Garagenstellplatz wurden von demselben Konto am [X.] und am 4.9.2012 jeweils ein Betrag in Höhe von 757,87 Euro im Lastschriftverfahren zugunsten der Klägerin abgebucht. Am 5.9.2012 forderte die [X.] als [X.] die überzahlte Rente in Höhe von 2903,26 Euro von der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen zurück. Im Gegenzug übermittelte diese mit Schreiben vom 5.9.2012 eine Auflistung aller seit dem 31.7.2012 erfolgten Kontoumsätze. Bei Eingang des [X.] bestand ein Kontoguthaben in Höhe von 916,02 Euro. Dem Rücküberweisungsverlangen wurde deshalb nur teilweise entsprochen. Am 2.10.2012 wurde zur Abwicklung des Nachlasses ein Nachlasspfleger bestellt. In der Folge wurde die Lastschrift zurückgegeben und das Konto der Klägerin am 14.11.2012 "wegen Widerspruchs" mit dem der Septembermiete entsprechenden Betrag belastet.

3

Nach Anhörung der Klägerin forderte die Beklagte mit Bescheid vom 18.12.2013 einen Betrag in Höhe von 1515,74 Euro (Miete August und September 2012) zurück. Dagegen erhob die Klägerin Widerspruch, soweit die Zahlung der Miete für den Monat September 2012 gefordert wurde, weil der Betrag in Höhe von 757,87 Euro zurückbelastet worden war. Mit Widerspruchsbescheid vom 3.4.2014 wies die Beklagte den Widerspruch der Klägerin zurück. Die Klägerin habe nach Eingang der zu Unrecht überwiesenen Geldleistungen die Mietzahlung für September 2012 per Lastschrifteinzug vom Konto der Versicherten erhalten. Damit sei sie Empfängerin iS des § 118 Abs 4 [X.] und zur Erstattung des entsprechenden Betrages verpflichtet. An der Empfängereigenschaft ändere sich nichts dadurch, dass der empfangene Betrag nach Eingang des [X.] bei der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen am 5.9.2012 zurückgebucht worden sei.

4

Das [X.] hat den Bescheid vom 18.12.2013, soweit dieser die Rückzahlung von 757,87 Euro für den Monat September 2012 bestimmte, und den Widerspruchsbescheid vom 3.4.2014 aufgehoben. Die Beklagte hätte sich wegen der Rückforderung der zu Unrecht überwiesenen Rente vorrangig an die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen wenden müssen. Die Bank habe der Versicherten den streitigen Betrag mit Wirkung zum [X.]punkt der Buchung vollständig zurückgebucht. Damit sei keine wirksame endgültige Zahlung, keine "Geldleistung" im Sinne des Gesetzes und keine endgültige Belastung des Kontos der Versicherten erfolgt (Gerichtsbescheid vom 7.9.2018).

5

Das L[X.] hat die Berufung der Beklagten zurückgewiesen. Zur Begründung hat es insbesondere ausgeführt, selbst wenn sich die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen nach Abbuchung der [X.] berechtigterweise auf eine anderweitige Verfügung iS von § 118 Abs 3 Satz 3 [X.] berufen haben sollte, dürfe die Klägerin nicht als mittelbare [X.]in in Anspruch genommen werden. Dies gelte unabhängig davon, welche Allgemeinen Geschäftsbedingungen damals gegolten hätten. Bei Anwendung der vor dem [X.] gültigen Sonderbedingungen für die Einzugsermächtigungslastschrift habe die Klägerin den für die Septembermiete überwiesenen Betrag schon deshalb nicht wirksam durch eine entreichernde Verfügung erlangt, weil diese Abbuchung nicht autorisiert gewesen sei. Abbuchungen im Lastschriftverfahren seien erst genehmigt gewesen, wenn diesen nicht binnen sechs Wochen nach Rechnungslegung durch den Kontoinhaber widersprochen worden sei. Ein Widerruf sei aber erfolgt, sodass die Abbuchung unberechtigt geblieben sei. Es spreche viel dafür, dass die zum [X.] in [X.] getretenen geänderten Sonderbedingungen für die Einzugsermächtigung für den Lastschrifteinzug der Septembermiete maßgeblich gewesen seien. Daraus folge aber nichts [X.] für die Beklagte. Der Nachlasspfleger sei berechtigt gewesen, ohne weitere Begründung die Erstattung von der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen zu verlangen. Ein solcher Erstattungsanspruch habe innerhalb von acht Wochen ab dem [X.]punkt der Belastung geltend gemacht werden müssen. Dieser Anspruch habe eine Rückbuchungskette ausgelöst mit der Folge, dass das Geldinstitut der Klägerin deren Konto aufgrund eines in der Inkasso-Vereinbarung vorbehaltenen Rückbelastungsrechts belasten durfte. Mit der Rückbelastung habe sich das Risiko verwirklicht, das dem banküblichen Lastschriftverfahren immanent sei. Das L[X.] hat die Revision zugelassen (Urteil vom 29.10.2019).

6

Mit ihrer Revision rügt die Beklagte eine Verletzung von § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] und von § 118 Abs 3 Satz 3 [X.]. Es habe keine vorrangige Rücküberweisungspflicht der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen bestanden. Die Klägerin sei als Empfängerin zur Zahlung des Betrages in Höhe von 757,87 Euro verpflichtet, weil (auch) infolge dieser Verfügung das Guthaben auf dem Konto für die Rücküberweisung des [X.] nicht mehr ausgereicht habe. Die Erstattungspflicht der [X.] entspreche spiegelbildlich dem Entreicherungseinwand der Bank. Der Eingang der Rückforderung des Rentenversicherungsträgers erfasse die Be- und Entreicherungslage des Geldinstituts so, wie sie in diesem [X.]raum (zufällig) bestanden habe. Weder sei ein Rentenversicherungsträger berechtigt, nach dem Rückforderungsverlangen nach Auskehrung des Guthabens später erneut anzufragen, ob sich das Konto inzwischen nachträglich wieder aufgefüllt habe, noch sei das Geldinstitut grundsätzlich verpflichtet bzw berechtigt, nach dem Rückforderungsverlangen erfolgte Gutschriften dem Rentenversicherungsträger zu melden bzw an diesen zu übermitteln. Auch würde das Ziel einer effektiven Rückführung überzahlter Leistungen verfehlt, wenn eine Entlastung der Bank erst mit Ablauf der Frist für ein mögliches Erstattungsverlangen des Erben bzw des Kontobevollmächtigten eintreten könnte. Der Entreicherungseinwand der Bank befinde sich dann über längere [X.] in einem Schwebezustand. In der Folge könnte zunächst auch kein Auskunftsanspruch nach § 118 Abs 4 Satz 3 [X.] entstehen. Die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen sei zum [X.]punkt des [X.] bereits entlastet gewesen, da sie die faktische Verfügungsmacht über den betroffenen Betrag nicht mehr gehabt habe. Zu diesem [X.]punkt habe auch noch kein Erstattungsverlangen des erst später bestellten Nachlasspflegers vorgelegen. Könne das Geldinstitut den [X.] wegen anderweitiger Verfügung erheben, folge daraus zwingend, dass die Klägerin "Empfängerin" iS der Vorschrift und damit erstattungspflichtig sei. Entscheidend sei allein die Weiterleitung des Geldbetrags an die Klägerin. Es komme weder auf deren Gutgläubigkeit noch darauf an, ob sie zum [X.]punkt des Erstattungsverlangens noch bereichert sei. Soweit das L[X.] davon ausgehe, dass der Nachlasspfleger berechtigt gewesen sei, die Erstattung des im Lastschriftverfahren abgebuchten Betrags für die Septembermiete fristgerecht zu verlangen, fehlten tatsächliche Feststellungen.

7

Die Beklagte beantragt,

        

das Urteil des [X.] vom 29. Oktober 2019 sowie den Gerichtsbescheid des [X.] vom 7. September 2018 aufzuheben und die Klage abzuweisen.

8

Die Klägerin beantragt,

        

die Revision der Beklagten zurückzuweisen.

9

Die Klägerin ist der Auffassung, die Voraussetzungen des § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] seien nicht erfüllt. Der Betrag sei ihr wirtschaftlich nicht zugeflossen. Nach Sinn und Zweck des Gesetzes solle nur der Zustand erreicht werden, der ohne Rentenzahlung und ohne dadurch bedingte rechtsgrundlose Vermögensverschiebung zu Lasten der gesetzlichen Rentenversicherung bestehen würde. Allein die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen habe die aus dem Konto der Versicherten geleistete Mietzahlung zurückerhalten. Die Klägerin müsse dagegen die Zahlung aus ihrem eigenen Vermögen leisten. Das stelle eine unzulässige Enteignung dar.

Die Beigeladene hat sich im Revisionsverfahren nicht geäußert.

Der Senat hat die zum [X.] geänderten "Besonderen Bedingungen - Zahlungen mittels Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren" der [X.] zum Verfahren beigezogen und den Beteiligten zur Kenntnis gebracht.

Entscheidungsgründe

Die zulässige Revision der [X.] hat keinen Erfolg. Das [X.] hat zu Recht entschieden, dass die Klägerin nicht zur Erstattung eines Betrages in Höhe von 757,87 Euro verpflichtet ist. Die Beklagte kann die Klägerin nicht aus § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] in Anspruch nehmen, weil ein vorrangiger Anspruch der [X.] gegen die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen aus § 118 Abs 3 Satz 2 [X.] bestand.

A. Nach § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] in der hier maßgeblichen Fassung des [X.] vom 20.4.2007 ([X.] 554) sind - soweit Geldleistungen für die [X.] nach dem Tod des Berechtigten zu Unrecht erbracht worden sind - sowohl die Personen, die die Geldleistungen unmittelbar in Empfang genommen haben oder an die der entsprechende Betrag durch Dauerauftrag, Lastschrifteinzug oder sonstiges bankübliches Zahlungsgeschäft auf ein Konto weitergeleitet wurde (Empfänger), als auch die Personen, die als Verfügungsberechtigte über den entsprechenden Betrag ein bankübliches Zahlungsgeschäft zu Lasten des Kontos vorgenommen oder zugelassen haben (Verfügende), dem [X.] zur Erstattung des entsprechenden Betrags verpflichtet. Empfänger von Geldleistungen sind danach zum einen die Personen, die für die [X.] nach dem Tod des Berechtigten Geldleistungen unmittelbar in Empfang genommen haben (§ 118 Abs 4 Satz 1 Halbsatz 1 Alt 1 [X.]), also jene, die die zu Unrecht erbrachte Rentenleistung vom [X.] ohne Einschaltung des bargeldlosen Zahlungsverkehrs erhalten haben (vgl [X.] vom 10.7.2012 - [X.] R 105/11 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] Rd[X.]6 mwN). Zum anderen zählen zu den Geldleistungsempfängern (§ 118 Abs 4 Satz 1 Halbsatz 1 Alt 2 [X.]) auch Personen, an die der entsprechende Betrag durch Dauerauftrag, Lastschrifteinzug oder sonstiges bankübliches Zahlungsgeschäft auf ein Konto weitergeleitet wurde (vgl zur Hausverwaltung [X.] vom 11.12.2002 - B 5 RJ 42/01 R - [X.] 3-2600 § 118 [X.]).

§ 118 Abs 4 [X.] überträgt damit das Risiko, dass Rentenzahlungen fehlschlagen und in der Folge rückabgewickelt werden müssen, vom Rentenversicherungsträger auch auf mittelbare Empfänger eines der überzahlten Geldleistung entsprechenden Betrages. Dazu nimmt die Vorschrift einen Personenkreis in Anspruch, der weder am Sozialrechtsverhältnis des [X.] noch an seiner bankvertraglichen Beziehung zum kontoführenden Geldinstitut Anteil hat, noch zu erkennen vermag, dass der ihm zugewandte Geldwert ganz oder teilweise gerade dem Betrag der Geldleistung entspricht (vgl [X.] vom 24.10.2013 - [X.] R 35/12 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] RdNr 34 unter Hinweis auf [X.] [X.] 3-2600 § 118 [X.] 70).

Ob die Inanspruchnahme gutgläubiger mittelbarer Empfänger generell oder jedenfalls in bestimmten Konstellationen verfassungsrechtlichen Bedenken begegnet (offengelassen von [X.] Nichtannahmebeschluss vom 21.2.2018 - 1 BvR 606/14 - RdNr 7 ) und es im Hinblick auf die Grundrechte mittelbarer Empfänger aus Art 14 Abs 1 oder Art 2 Abs 1 GG einer einschränkenden Auslegung des § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] bedarf (für eine verfassungskonforme teleologische Reduktion [X.] Niedersachsen-Bremen Urteil vom [X.] - L 2 R 116/19 - juris; zur Diskussion in der Literatur vgl nur Escher-Weingart, [X.], 293 ff; dies/[X.], [X.], 857 ff; [X.], [X.], 2070 ff), kann offenbleiben. Einem Anspruch der [X.] gegen die Klägerin aus § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] steht hier bereits entgegen, dass ein vorrangiger Anspruch aus § 118 Abs 3 Satz 2 [X.] gegen die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen bestand. Wenn ein Rentenbetrag im unbaren Zahlungsverkehr auf ein Konto des [X.] bei einem Geldinstitut überwiesen worden ist, kommt ein eigenständiger Erstattungsanspruch des Rentenversicherungsträgers gegen den Empfänger der Geldleistungen nach § 118 Abs 4 Satz 1 [X.] nur dann in Betracht, soweit kein Rücküberweisungsanspruch gegen das Geldinstitut nach § 118 Abs 3 Satz 2 [X.] besteht (stRspr, vgl [X.] vom 24.10.2013 - [X.] R 35/12 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] RdNr 36 f mwN).

B. Die Voraussetzungen für einen vorrangig geltend zu machenden Anspruch der [X.] aus § 118 Abs 3 Satz 2 [X.] waren erfüllt.

Nach § 118 Abs 3 [X.] gelten Geldleistungen, die für die [X.] nach dem Tod des Berechtigten auf ein Konto bei einem Geldinstitut (…) überwiesen wurden, als unter Vorbehalt erbracht (Satz 1). Das Geldinstitut hat sie der überweisenden Stelle oder dem Träger der Rentenversicherung zurückzuüberweisen, wenn diese sie als zu Unrecht erbracht zurückfordern (Satz 2). Eine Verpflichtung zur Rücküberweisung besteht nicht, soweit über den entsprechenden Betrag bei Eingang der Rückforderung bereits anderweitig verfügt wurde, es sei denn, dass die Rücküberweisung aus einem Guthaben erfolgen kann (Satz 3). Das Geldinstitut darf den überwiesenen Betrag nicht zur Befriedigung eigener Forderungen verwenden (Satz 4).

I. Der monatliche Rentenzahlbetrag für September 2012 wurde in Höhe von 1470,91 Euro für die [X.] nach dem Tod der Versicherten auf deren Konto bei der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen, einem inländischen Geldinstitut, als Geldleistung überwiesen. Die Zahlung wurde zu Unrecht erbracht, weil nach § 102 Abs 5 [X.] ein Anspruch auf Zahlung der Rente nur bis zum Ende des Kalendermonats besteht, in dem der Berechtigte gestorben ist, hier bis zum 31.7.2012. Die spätere Überweisung der Rente widerspricht deshalb dem Gesetz. Wie schon das [X.] zu Recht ausgeführt hat, vermag die Bindungswirkung der Rentenbewilligung die Zahlung nicht zu rechtfertigen, weil sich der diesbezügliche Verwaltungsakt mit dem Tod der [X.] ohne Aufhebungsbescheid erledigt hat (stRspr, vgl zB [X.] vom [X.] - [X.] KG 6/97 R - [X.], 16, 20 = [X.] 3-1300 § 50 [X.] f; [X.] vom [X.] - B 5 R 120/07 R - [X.], 206 = [X.] 4-2600 § 118 [X.], RdNr 13). Auch liegt ein ordnungsgemäßes Rücküberweisungsverlangen vor (s hierzu bereits [X.] vom [X.] - [X.] RA 72/97 R - [X.], 239, 245 = [X.] 3-2600 § 118 [X.]; [X.] vom 20.12.2001 - [X.] RA 53/01 R - [X.] 3-2600 § 118 [X.] 59).

II. Die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen konnte sich nicht auf den Einwand der anderweitigen Verfügung ([X.]) nach § 118 Abs 3 Satz 3 Halbsatz 1 [X.] berufen.

Es muss offenbleiben, ob sie einem Rücküberweisungsanspruch schon deshalb nicht den [X.] entgegenhalten konnte, weil sie zum [X.]punkt des Eingangs des [X.] am [X.] nicht mehr gutgläubig war (zur Gutgläubigkeit als ungeschriebenes Tatbestandsmerkmal des [X.]s vgl zuletzt [X.] vom [X.] - B 5 R 4/19 R - juris RdNr 17 ff mwN, zur Veröffentlichung in [X.] 4 vorgesehen). Zwar ist nicht festgestellt, zu welchem [X.]punkt die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen Kenntnis vom Tod der Versicherten erlangt hat. Jedenfalls war bei Eingang des [X.] am [X.] über den der fehlüberwiesenen Rentenleistung "entsprechenden Betrag" nicht bereits in Höhe von 757,87 Euro "anderweitig verfügt" worden, sodass sich die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen schon aus diesem Grund nicht auf eine fehlende Verpflichtung zur Rücküberweisung berufen konnte. Die im [X.] erfolgte Belastung des Kontos der Versicherten mit einem Betrag in Höhe von 757,87 Euro war keine "anderweitige Verfügung" iS des § 118 Abs 3 Satz 3 Halbsatz 1 [X.]. Diese Buchung wurde rückabgewickelt. Deshalb lag bei Eingang des [X.] am [X.] kein abgeschlossenes bankübliches Zahlungsgeschäft vor.

1. Nach der Rechtsprechung des [X.] ist unter "anderweitige Verfügung" jedes abgeschlossene bankübliche Zahlungsgeschäft zu Lasten des Kontos anzusehen, durch das sich eine kontoverfügungsberechtigte Person des Kontos zur Bewirkung einer Zahlung oder Auszahlung bedient (stRspr, vgl bereits [X.] vom 9.12.1998 - B 9 V 48/97 R - [X.]E 83, 176, 181 = [X.] 3-2600 § 118 [X.]; [X.] vom 20.12.2001 - [X.] RA 53/01 R - [X.] 3-2600 § 118 [X.] 61; [X.] vom 13.12.2005 - [X.] RA 28/05 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] RdNr 19; [X.] vom 22.4.2008 - B 5a/4 R 79/06 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] Rd[X.]; [X.] vom 13.11.2008 - [X.] R 48/07 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] RdNr 19; [X.] vom [X.] - [X.]/4 [X.]/06 R - juris Rd[X.]). Dabei steht der Annahme eines banküblichen Zahlungsgeschäftes nicht entgegen, dass die Versicherte am 4.9.2012 bereits verstorben war (vgl [X.] vom 9.12.1998 - B 9 V 48/97 R - [X.]E 83, 176, 181 = [X.] 3-2600 § 118 [X.]).

2. Das Verfahren des [X.] war bei Eingang des [X.] nicht abgeschlossen, weil die Belastung auf dem Konto der Versicherten am 4.9.2012 aufgrund der späteren Rückabwicklung der Lastschrift keinen Bestand hatte. Die Rückabwicklung führte vielmehr zu einer Gutschrift mit Wertstellungsdatum des Geschäftstags der ursprünglichen Belastung.

Maßgeblicher [X.]punkt für die Beurteilung, ob sich ein Geldinstitut auf den [X.] berufen kann, ist nach § 118 Abs 3 Satz 2 Halbsatz 1 [X.] der Eingang des [X.] (zur Be- und Entreicherungslage des Instituts so, wie sie in diesem [X.]raum <"zufällig"> besteht, vgl bereits [X.] vom 26.4.2007 - [X.] R 89/06 R - [X.] 4-1500 § 170 [X.] Rd[X.]0). Nach den für den [X.] bindenden (§ 163 SGG) Feststellungen des [X.] ging das [X.] der [X.] bei der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen am [X.] ein. Ebenfalls bindend festgestellt hat das [X.], dass die Zahlung der Miete im Einzugsermächtigungs-Lastschriftverfahren als bankübliches Zahlungsgeschäft erfolgte (zum Überblick über das Lastschriftverfahren nach früherem Recht vgl [X.] in Langenbucher/[X.]/[X.], Zahlungsverkehr, Handbuch zum Recht der Überweisung, Lastschrift, Kreditkarte und der elektronischen Zahlungsformen, 2004, § 2). Diese Form des Lastschriftverfahrens kommt heute nicht mehr zum Einsatz (zu den "Relikten der Bankrechtsgeschichte" vgl Omlor in [X.], § 675f [X.] RdNr 57, Neubearbeitung 2020; zu den Änderungen nach Einführung der SEPA-Lastschriften vgl [X.] in [X.] zum [X.], 6. Aufl 2012, § 675f RdNr 71 und 76 ff).

Wie die Beklagte zu Recht in ihrer Revisionsbegründung ausführt, fehlen tatsächliche Feststellungen dazu, wie und unter welchen Umständen es zu der Rückbuchung gekommen ist. Bei lebensnaher Betrachtungsweise ist davon auszugehen, dass der Nachlasspfleger als gesetzlicher Vertreter der Erben die Lastschrift zurückgegeben hat (zu den Aufgaben des [X.] vgl [X.] vom [X.] - [X.] RA 44/02 R - juris Rd[X.]; [X.] vom 14.12.2016 - [X.] R 9/16 R - [X.]E 122, 192 = [X.] 4-2600 § 118 [X.], Rd[X.]6). Dies kann indes ebenso dahingestellt bleiben wie die Frage, zu welchem [X.]punkt die Rückabwicklung veranlasst wurde. Zur Beurteilung der hier zur Entscheidung anstehenden Frage, ob ein bankübliches Zahlungsgeschäft als "anderweitige Verfügung" iS von § 118 Abs 3 Satz 3 Halbsatz 1 [X.] abgeschlossen ist, ist allein maßgebend, dass die im Lastschriftverfahren vor Eingang des [X.] erfolgte Buchung vom Konto der Versicherten rückabgewickelt wurde. Jedenfalls diese Tatsache hat das [X.] für den [X.] bindend (§ 163 SGG) festgestellt. Danach wurde die Lastschrift zum Einzug der Septembermiete "im Einklang mit den bankrechtlichen Vorschriften zurückgegeben" und das Konto der Klägerin am 14.11.2012 "wegen Widerspruchs" mit einem entsprechenden Betrag belastet. Bereits aus dieser Feststellung ergibt sich, dass nach Rückgabe der Lastschrift das Zahlungskonto der Versicherten wieder auf den Stand gebracht werden musste, auf dem es sich ohne die Belastung durch den Zahlungsvorgang am 4.9.2012 befunden hat.

3. Dies gilt unabhängig davon, auf welcher rechtlichen Grundlage die Rückabwicklung der Lastschrift erfolgte. Das [X.] hat in seinen Entscheidungsgründen dazu ausgeführt, "es spreche viel dafür", dass zwischen der Versicherten und der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen die zum [X.] geänderten "Besonderen Bedingungen - Zahlungen mittels Lastschrift im Einzugsermächtigungsverfahren" der [X.] (im Folgenden: Besondere Bedingungen) für den Lastschrifteinzug galten. Nähere Feststellungen dazu sind nicht getroffen (vgl zur Feststellung von [X.] [X.] vom 23.5.2017 - B 12 KR 2/15 R - juris Rd[X.]5). Das Zahlungsgeschäft im Lastschriftverfahren war hier aber jedenfalls nach beiden denkbaren rechtlichen Konstruktionen am 4.9.2012 nicht abgeschlossen.

a.) Bis zum 8.7.2012 beurteilte sich die Rechtslage nach der sog Genehmigungstheorie, die sich in der Rechtsprechung des [X.] durchgesetzt hatte (vgl [X.] Urteil vom 20.7.2010 - [X.]/07 - [X.]Z 186, 269 Rd[X.] mwN). Die vom Schuldner seinem Gläubiger erteilte Einzugsermächtigung beinhaltete danach zunächst nur die Gestattung, das von der Kreditwirtschaft entwickelte technische Verfahren des [X.] zu nutzen. Beauftragte der Gläubiger seine Bank, den Geldbetrag einzuziehen, so leitete diese als [X.] den Auftrag an die [X.] als Zahlstelle weiter, die den Betrag vom [X.] abbuchte, ohne dazu vom Schuldner eine Weisung erhalten zu haben. Die [X.] hatte keine Autorisierung durch den Kontoinhaber, die es ihr erlaubte, Zugriff auf das Konto des Schuldners zu nehmen. Ein Geldinstitut, das eine solche Lastschrift unautorisiert einlöste, handelte deshalb zunächst auf eigene Rechnung (vgl [X.] in Langenbucher/[X.]/[X.], § 2 RdNr 37). Verweigerte der Schuldner die Genehmigung, indem er der Belastungsbuchung widersprach, musste das Geldinstitut das Zahlungskonto wieder auf den Stand bringen, auf dem es sich ohne die Belastung durch den nicht autorisierten Zahlungsvorgang befunden hätte (jeweils unter Hinweis auf § 675u [X.] vgl [X.] in [X.] zum [X.], 6. Aufl 2012, § 675f Rd[X.]1; [X.] in [X.]/Wegen/Weinreich, [X.], 7. Aufl 2012, § 675f Rd[X.]; [X.] in [X.], [X.], 71. Aufl 2012, § 675f RdNr 39; [X.] in [X.], [X.], 14. Aufl 2011, § 675f RdNr 8 und zum zeitlichen Ablauf der Rückabwicklung der Lastschrift nach der Genehmigungstheorie vgl [X.] aaO Rd[X.]). In den [X.] wurde regelmäßig eine Frist von sechs Wochen zur Geltendmachung eines solchen Widerspruchs vereinbart. Danach galt die Belastungsbuchung als genehmigt (vgl [X.] aaO § 675f Rd[X.]2; [X.] aaO § 675j Rd[X.]). Eine solche Genehmigungsfiktion ist hier nicht eingetreten.

b.) Bei Anwendung der zum [X.] geänderten Besonderen Bedingungen war die rechtliche Konstruktion der Rückabwicklung der Lastschrift zwar eine andere, das Ergebnis aber das Gleiche. In diesem Fall lag eine Autorisierung des [X.] des Schuldners aufgrund der zuvor erteilten Einzugsermächtigung bereits bei Belastung des [X.]s vor. Mit Erteilung der Einzugsermächtigung an den Zahlungsempfänger erfolgte zugleich die Weisung an die [X.], die vom Zahlungsempfänger auf sein Konto gezogene Lastschrift einzulösen (Ziffer 2.1 Besondere Bedingungen). Diese Autorisierung galt auch für vom Kunden vor Inkrafttreten der neuen [X.] erteilte Einzugsermächtigungen (Ziffer 2.1 Besondere Bedingungen). Das Geldinstitut handelte bei Belastung des [X.]s insofern auch hier auf eigenes Risiko, als es einem möglichen Anspruch auf Erstattung des belasteten [X.] ausgesetzt war. Nach den neuen Besonderen Bedingungen konnte ein Zahler binnen einer Frist von acht Wochen ab dem [X.]punkt der Belastungsbuchung auf seinem Konto die Erstattung des belasteten [X.] von seinem Zahlungsdienstleister ohne Angabe von Gründen verlangen. Danach brachte das Geldinstitut das Konto ebenfalls wieder auf den Stand, auf dem es sich ohne Belastung durch die Zahlung befunden hätte (Ziffer 5 Besondere Bedingungen). Dies erfolgte wie bei der heute nur noch zur Anwendung kommenden SEPA-Lastschrift mit valutarischer Rückwirkung (vgl [X.] in [X.] zum [X.], 6. Aufl 2012, § 675f RdNr 89 sowie ausführlich zum [X.] § 675x Rd[X.]1; s auch [X.] in [X.]/[X.], [X.], 3. Aufl 2012, § 675x RdNr 8). Für die [X.] ist mit Wirkung ab 13.1.2018 in § 675x Abs 1 Satz 2 [X.] eine Gutschrift spätestens mit Wertstellungsdatum des Geschäftstags der Belastung ausdrücklich vorgeschrieben.

4. Im Fall einer Rückbuchung kein abgeschlossenes bankübliches Zahlungsgeschäft anzunehmen, entspricht auch dem Sinn und Zweck des § 118 Abs 3 [X.].

a.) Die Vorschrift soll sicherstellen, dass Geldleistungen, die nach dem Tode des [X.] auf dessen Konto überwiesen wurden, als zu Unrecht erbrachte Leistungen schnell, effektiv und vollständig zurückerstattet werden, um die gesetzliche Rentenversicherung vor finanziellen Verlusten zu bewahren. Zu diesem Zweck soll eine effektive Rückführung überzahlter Leistungen gewährleistet werden (vgl [X.] Beschluss vom [X.] 1/18 - [X.]E 127, 233 = [X.] 4-2600 § 118 [X.], RdNr 18). Anstelle eines meist nur mühsam durchsetzbaren Anspruchs gegen den Erben oder einen anderen durch die rechtswidrige Leistung wirtschaftlich Begünstigten wird dem kontoführenden Geldinstitut eine vorrangige Verpflichtung auferlegt, auf den rechtswidrig geleisteten Wert zuzugreifen, weil (und solange) dieses dank der tatsächlichen Kontrolle über das Empfängerkonto dazu in der Lage ist, bevor der Rentenzahlbetrag faktisch in das Vermögen des Rechtsnachfolgers (oder eines anderen Empfängers) übergeht (siehe zuletzt [X.] vom [X.] - B 5 R 4/19 R - juris Rd[X.]5 mwN - zur Veröffentlichung in [X.] vorgesehen). Dabei dient die Regelung einem typisierten Interessenausgleich zwischen Rentenversicherungsträgern und Geldinstituten (zur Risikoverteilung im Rahmen eines typisierten Interessenausgleichs bereits vor Einführung des § 118 [X.] durch das Rentenreformgesetz 1992 vom 18.12.1989, [X.] 2261 vgl [X.] vom 22.4.2008 - B 5a/4 R 79/06 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] Rd[X.]6). Banken sollen weder aus einer ungerechtfertigten Rentenüberweisung wirtschaftliche Vorteile ziehen können noch bei einer ordnungsgemäßen Kontoführung wirtschaftliche Nachteile tragen müssen (stRspr, [X.] vom 9.12.1998 - B 9 V 48/97 R - [X.]E 83, 176, 180 = [X.] 3-2600 § 118 [X.] S 34; zuletzt [X.] vom [X.] - B 5 R 4/19 R - aaO Rd[X.]3). Da nach Rückgabe der Lastschrift das Konto des Versicherten wieder auf den Stand gebracht wird, auf dem es sich ohne Belastung durch die Zahlung befunden hätte, entspricht es der gesetzlichen Wertung, dass sich das Kreditinstitut nach Rückabwicklung einer Belastung des [X.] im Lastschriftverfahren nicht auf den [X.] berufen kann.

b.) Die Berücksichtigung einer nachfolgenden Rückbuchung widerspricht auch nicht, wie die Beklagte meint, dem Ziel einer schnellen und effektiven Erstattung. Die Rückabwicklung einer Lastschrift war nur innerhalb einer Frist von höchstens sechs bzw acht Wochen nach der Belastungsbuchung denkbar (siehe dazu oben die Ausführungen unter 3. a.) und b.). Schon wegen dieses überschaubaren [X.]abschnitts, der mindestens auch für das erforderliche Verwaltungsverfahren anzusetzen ist, ist die für die Beklagte daraus folgende Unsicherheit begrenzt. So dauerten auch hier die Ermittlungen der [X.] in dieser [X.] noch an. Die erforderliche Anhörung der Klägerin (§ 24 Abs 1 SGB X) erfolgte erst mit Schreiben vom 12.11.2013. Der angefochtene Bescheid trägt das Datum 18.12.2013. Auch das Verwaltungsverfahren zur Geltendmachung eines vorrangigen Rücküberweisungsanspruchs aus § 118 Abs 3 [X.] war innerhalb der Frist zur Rückabwicklung der Lastschrift noch nicht abgeschlossen. An das Rücküberweisungsverlangen der [X.] schloss sich noch ein Schriftwechsel mit der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen an. Die von der [X.] in ihrer Revisionsbegründung angeführten Schreiben vom 29.11.2012 und vom 28.12.2012 datieren jeweils zu einem [X.]punkt nach Belastung des Kontos der Klägerin am 14.11.2012 und damit nach Abschluss der Rückbuchung. Der [X.] sieht keinen Grund dafür, dass im Rahmen dieses Schriftwechsels eine Mitteilung über die Rückabwicklung der Lastschrift nicht möglich gewesen sein soll. Nach ihrem eigenen Vorbringen im Revisionsverfahren erhielt die Beklagte mit Schreiben vom 29.11.2012 Kenntnis davon, dass ein Nachlasspfleger bestellt wurde. Die Rückgabe von Lastschriften durch den Nachlasspfleger lag nahe. Deshalb musste sich zu diesem [X.]punkt eine Nachfrage bei der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen aufdrängen, ob die im Schreiben vom [X.] enthaltene Auflistung aller seit dem 31.7.2012 erfolgten Kontoumsätze noch Bestand hatte. Die Buchung als Lastschrift war aus den von der Rechtsvorgängerin der Beigeladenen an die Beklagte übermittelten Kontoauszügen ersichtlich.

c.) Die Rechtsvorgängerin der Beigeladenen hätte der [X.] eine entsprechende Auskunft erteilen müssen. Ein Geldinstitut, das sich auf den [X.] bei Vorliegen eines abgeschlossenen banküblichen Zahlungsgeschäfts als "anderweitige Verfügung" iS von § 118 Abs 3 Satz 3 [X.] beruft, trägt insoweit die Darlegungs- und Beweislast. Daraus folgt die Verpflichtung, den Kontostand zum [X.]punkt des Eingangs der zu Unrecht erbrachten Rentengutschrift und den Kontostand zum [X.]punkt des Eingangs des [X.] sowie die in der Zwischenzeit erfolgten Kontobewegungen unter Nennung der [X.]/Empfänger einschließlich ihrer Anschriften mitzuteilen (§ 118 Abs 4 Satz 3 [X.], vgl [X.] Urteil vom 13.11.2008 - [X.] R 48/07 R - [X.] 4-2600 § 118 [X.] RdNr 54 mwN). Wird ausnahmsweise ein im Lastschriftverfahren abgebuchter Betrag rückwirkend auf den [X.]punkt der Belastungsbuchung auf das [X.] zurückgebucht, folgt aus dieser Auskunftspflicht die weitere Verpflichtung des Geldinstituts, den korrigierten Kontostand zum [X.]punkt des Eingangs des [X.] mitzuteilen. Das Geldinstitut wird durch diesen "Schwebezustand" wegen des limitierten [X.]fensters für die Rückabwicklung einer im Lastschriftverfahren vorgenommenen Buchung auch nicht unzumutbar belastet.

C. Die Kostenentscheidung beruht auf § 197a Abs 1 Satz 1 SGG iVm § 154 Abs 2, § 162 Abs 3 VwGO.

Meta

B 5 R 21/19 R

17.06.2020

Bundessozialgericht 5. Senat

Urteil

Sachgebiet: R

vorgehend SG Hamburg, 7. September 2018, Az: S 51 R 464/14, Gerichtsbescheid

§ 102 Abs 5 SGB 6, § 118 Abs 3 S 2 Halbs 1 SGB 6, § 118 Abs 3 S 3 Halbs 1 SGB 6, § 118 Abs 4 S 1 SGB 6

Zitier­vorschlag: Bundessozialgericht, Urteil vom 17.06.2020, Az. B 5 R 21/19 R (REWIS RS 2020, 2541)

Papier­fundstellen: REWIS RS 2020, 2541

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1 BvR 606/14

XI ZR 236/07

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