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Beispiele: "Befangenheit", "Revision", "Ablehnung eines Richters"
Strafzumessung: Strafmildernde Berücksichtigung von Untersuchungshaft
Auf die Revision der Staatsanwaltschaft wird das Urteil des [X.] vom 18. Januar 2013, soweit es den Angeklagten [X.]betrifft, im Strafausspruch aufgehoben.
Im Umfang der Aufhebung wird die Sache zu neuer Verhandlung und Entscheidung, auch über die Kosten des Rechtsmittels, an eine andere Strafkammer des Landgerichts zurückverwiesen.
– Von Rechts wegen –
Das [X.] hat den Angeklagten wegen bandenmäßigen Handeltreibens mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge in vier Fällen (Taten 1 a bis 1 d), unerlaubten Besitzes einer Schusswaffe in Tateinheit mit unerlaubtem Besitz von Munition (Tat 2 a), Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte (Tat 2 b) sowie wegen unerlaubten Besitzes von Betäubungsmitteln (Tat 2 c) zu einer Gesamtfreiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt und deren Vollstreckung zur Bewährung ausgesetzt. Die zu Ungunsten des Angeklagten eingelegte, auf die Sachrüge gestützte, wirksam auf den Strafausspruch beschränkte und vom [X.] vertretene Revision der Staatsanwaltschaft hat Erfolg. Einen den Angeklagten benachteiligenden Rechtsfehler (§ 301 StPO) hat die Prüfung nicht ergeben.
1. Der Strafausspruch hält rechtlicher Prüfung nicht stand. Das [X.] hat bei der Wahl der Strafrahmen, der Bemessung der Einzelstrafen sowie der Bildung der Gesamtstrafe zugunsten des Angeklagten gewertet, dass dieser „auf die Rückgabe der Asservate verzichtet hat“ ([X.], 21 und 23). Dem Senat ist die Prüfung verwehrt, ob der genannte Umstand als bestimmender [X.] angesehen werden durfte. Denn das Urteil teilt nicht mit, welche Gegenstände im Verfahren asserviert worden sind, wem diese zustehen und welchen Wert sie haben. Soweit es sich dabei um das sichergestellte Marihuana sowie den Revolver nebst Munition gehandelt haben sollte, wäre deren Einziehung ohnehin möglich – und unerlässlich – gewesen (§ 33 Abs. 2 Satz 1 BtMG, § 54 Abs. 1 Nr. 1 WaffG).
In gleicher Weise hat das [X.] die erlittene Untersuchungshaft für sich genommen strafmildernd berücksichtigt. Eine solche ist jedoch regelmäßig für die Strafzumessung ohne Bedeutung, denn sie wird nach § 51 Abs. 1 Satz 1 StGB grundsätzlich auf die zu vollstreckende Strafe angerechnet (vgl. [X.], Urteil vom 19. Mai 2010 – 2 [X.], [X.], 100). Aber auch wenn – wie hier – eine Freiheitsstrafe deshalb zur Bewährung ausgesetzt wird, weil der Angeklagte durch den Vollzug der Untersuchungshaft hinreichend beeindruckt ist und besondere Umstände im Sinne des § 56 Abs. 2 StGB bejaht werden, verbietet sich eine zusätzliche mildernde Berücksichtigung bei der Bemessung der Strafhöhe (vgl. [X.], Urteil vom 14. Juni 2006 – 2 StR 34/06, [X.], 2645; [X.]/[X.]/[X.], Praxis der Strafzumessung, 5. Aufl., Rn. 742 [X.]. 475). Zusätzliche, den Angeklagten besonders beschwerende Umstände des Haftvollzuges, die zu dessen Gunsten hätten gewertet werden dürfen, lassen sich dem Urteil nicht entnehmen (vgl. hierzu [X.], Urteil vom 29. Oktober 2008 – 5 [X.], [X.], 80).
2. Der Senat kann nicht ausschließen (§ 337 Abs. 1 StPO), dass das [X.] bei rechtsfehlerfreiem Vorgehen andere Strafen festgesetzt hätte. Die danach erforderliche Aufhebung der Einzelstrafen zieht diejenige des Gesamtstrafenausspruchs nach sich. Da es sich lediglich um [X.] handelt, können die Feststellungen bestehen bleiben und um ihnen nicht widersprechende ergänzt werden.
3. Für die neue Hauptverhandlung weist der Senat auf Folgendes hin:
Sollte einem Geständnis des Angeklagten im Fall 1 d bei insgesamt unveränderter Beweissituation „aufgrund der schlechteren Beweislage“ wiederum „ein besonders Gewicht“ ([X.]) zugemessen werden, bedürfte dies ausführlicherer Begründung.
Sofern sich die Frage der Aussetzung der Gesamtstrafe zur Bewährung erneut stellen sollte, dürfte hierbei die erlittene Untersuchungshaft in die Gesamtabwägung eingestellt werden. Dabei wäre jedoch zu berücksichtigen, dass der Angeklagte zuvor schon einmal zwei Jahre und acht Monate Jugendstrafe hat verbüßen müssen. Zu bedenken wäre auch die Fortsetzung der [X.] ungeachtet zwischenzeitlicher vorläufiger Festnahme.
Basdorf [X.] Schneider
[X.] [X.]
Meta
20.08.2013
Bundesgerichtshof 5. Strafsenat
Urteil
Sachgebiet: StR
vorgehend LG Hamburg, 18. Januar 2013, Az: 631 KLs 10/12
§ 46 StGB, § 51 Abs 1 S 1 StGB
Zitiervorschlag: Bundesgerichtshof, Urteil vom 20.08.2013, Az. 5 StR 248/13 (REWIS RS 2013, 3375)
Papierfundstellen: REWIS RS 2013, 3375
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Die hier dargestellten Entscheidungen sind möglicherweise nicht rechtskräftig oder wurden bereits in höheren Instanzen abgeändert.
5 StR 248/13 (Bundesgerichtshof)
4 StR 481/16 (Bundesgerichtshof)
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4 StR 481/16 (Bundesgerichtshof)
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